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Ottendorfer Zeitung : 29.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193601296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19360129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19360129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-29
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.01.1936
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gewinnt die n Prozeß del ne wahrhafte feltenem Aus- ischauunq des ganzen Wesen gedrückt habe zustellen, was will, niemals ihrer Mitte rsches gehen f der Treppe' der national- nen Fliedeo tt, bricht die . Ein Meei Borte zu vei- arstellung del Der Führe« issung die m egenüber. M palt nach, daß rlamentaris^ ZIeiheit alle! o erleben wir des kommuni st. nder Beispiele sich mit dein dfätze dar, die ms denen f' ser Spannung lgen des FÄ- nbildung eni' zwangsläufiS linesinteresien lnerster Uebel twickelung, die ie, notwendige ; deutsche Val> ingen des Gel des Schicksals g, mit Eewa sehen, genau n bürgerliche' art gehe du^ oren, hielt de' en: „Ich Mill ich Euch das»' ieg. is der natio^I bend beim ' l de, endete "4 tartern end''' . Erster iter RittM^ ant Brandts , (Italien). 7 uch Reichs'"' ; Heeres, 6" r und handeln ind ich Handl' mg gebe, die cy Substanz lem gelebt habe" esen markant^ 'br der Füby/ mlich die d der Voraus- eit. Zweite"' eit und Volk; gen dieses Vo>' VolksführB ntermauert Die dauernd eutschen Volk'' n Fähigkeiten ies der Führ'! ilitisch-herois^ sche System dieses poliW rut gewesen!'' us — der F"^ osophischen, d-s behandelnd'' c die ewige Ä', angsarbeit d' ewige sein, ft glauben 'ieses Volk h» ! Führers da 6eisall in üb'1 ärt: ein Ende il sich bei jcd' lcil wir das' als Vcweg^j inner Wiedes, e zum kraf<ü Ideenwelt - en lungen "st erinnert, die l 'ührerstellulölZ er des Wrist. n." Deutschs en, solange ;em Herzen tachkommen , rd dann ko>" die Krafts dröhnen d" Dm sdessinisvken keniokt. Die grotze Schlacht bei Makalle. Addis Abeba. 25. Januar, lleber die große Schlacht, die in den letzten Tagen im Tembien-Eebiet und um Makalle im Gange war, liegt jetzt ein ausführlicher Bericht von der abessinischen Nordfront vor. Danach sind die Scharfschützen abteilungen der Heeresgruppe Nas Kassas in den Mit tagsstunden des 21. Januar nordwestlich von Makalle und nordöstlich von Abbi Addi zum Angriff vorgegangen. Sie haben in schweren Kämpfen den nachfolgenden Truppen den Weg freigemacht. In den Morgenstunden des 22. Ja nuar griffen die Truppen des Ras Seyum östlich von Makalle in nördlicher Richtung in die Gefechte ein. Die drei Tage dauernde Schlacht war fast ausschließlich ein Kampf Mann gegen Mann, bei dem Handwaffen, wie Säbel und Messer, bevorzugt verwendet wurden. Eelbst des Nachts wurden die Kämpfe nicht abgebrochen. Abessinische Freiwilligen-Stoßtrupps stürmten zwei zur Eicherung der Straße angelegte italienische Befestigungen, die mit Maschinengewehren stark bestückt waren. Die Be- fahung fand fast restlos den Tod. Die Kampfhandlungen Men nach diesem Bericht am 23. Januar gegen 21 Uhr, wie ichon kurz berichtet, mit einem Siege der Abessinier ihren Abschluß gefunden haben. Die Verluste der Italiener follen die abessinischen Verluste um ein Vielfaches über- steffen. Man spricht von einigen tausend Toten und Ver wundeten. Die Eroberung von zehn Feldgeschützen und W Maschinengewehren durch die Abessinier wird hestätigt. Die Anzahl der erbeuteten Tanks und sonstigen Fahrzeuge sowie der Munitionsbestände ist noch nicht genau bekannt. Die Schlacht bei Makalle ist nach hiesiger Auffassung als die größte Eefechtshandlung anzusehen, die sich bisher während des ganzen abessinisch-italienische« Krieges ab gespielt hat. An der Südfront haben sich die Truppen Nas Destas, abessinischen Frontberichten zufolge, auf die Höhenzüge am Eanale Doria zurückgezogen und sich dort verschanzt. Die Einnahme Negellis durch die Italiener wird jetzt von abes- Ünischer Seite bestätigt. . Schwere Verluste auf beiden Seiten. Ausführliche Schilderung des Marschalls Badoglio. Nom, 25. Januar. In dem von Marschall Badoglio erstatteten Heeresbericht werden die blutigen Kämpfe im Tembien-Gebiet an der abessinischen Nordfront Trauergottesdienste in England. London, 26. Jäyuar. Zu Ehren des verstorbenen Kö nigs fanden Sonnabend in Großbritannien Gedenkgottes dienste statt. Ebenso wurden Feldgottesdienste in den Gar nisonen und Trauerparaden in den Marinestationen abge- holten. Die königliche Familie nahm an einem Gottesdienst 'A Buckinghampalast teil. Auch die ausländischen Gemein den veranstalteten Trauerfeiern. So fanden in den deutschen Archen in London Trauerfeiern statt, an denen sich die deutsche Kolonie zahlreich beteiligte. Botschafter von Hoesch Freiherr von Schroeder nahmen an der Feier in der Mstus-Kirche teil. Ein sichtbarer Ausdruck der Volkstrauer war weiter der Besuch des Katafalks in der Westminster-Abtei. An de» ersten beiden Tagen der Aufbahrung sind über eins Viertel Million Menschen an dem Sarg vorüber geschritten Auch die Mitglieder des diplomatischen Korps beteiligten sich an dieser Ehrung des Königs. Inzwischen nehmen die Vorbereitungen für die Be gräbnisfeierlichkeiten ihren Fortgang. Der König und seine Brüder werden den ganzen Weg von der Westminster- Abtei bis zum Bahnhof Paddington zu Fuß zurllcklegen. Bei dem Begräbnis in Windsor werden eine Reihe von symbolischen Handlungen einander folgen, lleber den großen Turm des Schlosses von Windsor weht zur Zeit die englische Nationalflagge auf halbmast. Am Dienstag wird geschildert. Der Marschall berichtet: In den letzten Tagen hatten sich die Truppen des Ras Kassa und des Ras Sehoum im südlichen Tembiengebiet von ihren in der Gegend von Andino liegenden Sammelplätzen aus in Be wegung gesetzt, um einen Angriff gegen unsere Linien im Enderta-Gebiet zwischen Makalle und Häuften zu versuchen. Während die Vorbereitungen für den Angriff im Gange waren, hat unser Gegenstoß eingesetzt, um den Plan der Abessinier zu vereiteln. Am 19. Januar rückte das dritte Armeekorps südöstlich von Makalle vor, besetzte die Dörfer Debri und Negaida und verhinderte so, daß die gegnerischen Streitkräfte vor Antalo weiter in Tembien Vorrücken konn ten. Am 21. Januar griff dann eine Abteilung Eritrea- Truppen, die von Westen nach Osten vormarschierte, in Tembien den Feind scharf an, der auf den Höhen von Zeban Kerkata und dem Lataberg Stellung bezogen hatte, während die zweite Division Schwarzhemden, von Norden nach Süden vorrückend, vom Warieu-Paß aus entschlossen den Feind anfaßte. Die Kampfhandlung hatte vollen Erfolg. Nach er bitterten Gefechten eroberten die Eritreer Zeban Kerkata und zwängen den Gegner zum Rückzug auf den Lataberg. Am 22. Januar griff die abessinische Hauptmacht, die in Richtung auf Warieu vormarschierte, mit beträchtlichen Kräften die zweite Schwarzhemden-Division an, in der Absicht, den Uebergang über den Warieu-Paß zu erzwingen und damit die am Tage vorher von uns erzielten Erfolge rückgängig zu machen. Die Schwarzhemden-Division leistete unbeugsamen Mutes während des ganzen 22. Januar den feindlichen Kräften Widerstand und gab damit den Eritrea- Truppen die Möglichkeit, den Lataberg anzugreifen und zu erobern. Am 23. Januar stellte eine andere Eritrea-Truppe die Verbindung mit der zweiten Schwarzhemden-Division her. Der Feind war so überall geschlagen. Auf unserer Seite sind 25 Offiziere gefallen und 19 verwundet, 389 Angehörige der Heimatarmee sind tot und verwundet; die Namen der Gefallenen werden in der monatlichen Liste veröffentlicht werden. Die Eritreer haben an Toten und Verwundeten 310 Mann verloren. Die abessinischen Verluste, wenngleich sie noch nicht endgültig festgestellt sind, werden auf über 5000 Tote und Verwun dete geschätzt. Die Luftwaffe hat zu unserem Erfolg in hohem Grade beigetrrgen, indem sie unermüdlich den Gegner mit Bomben belegte und durch ihre sehr rege Er kundungstätigkeit die Bewegungen der verschiedenen Ab teilungen zur Kenntnis brachte. der Union Jack in dem Augenblick durch die Königsstan darte ersetzt, in dem König Eduard mit dem Trauergefolge den Hof des Schlosses betritt. Sobald das Begräbnis vor über ist, wird die Königsstandarte auf Vollmast gefetzt, zum Zeichen, daß wieder ein König auf dem britischen Thron sitzt. Gleichzeitig werden die Glocken des Schlosses zu läuten beginnen. Das Eintreffen des Begräbniszuges wird durch Ab feuern einer Kanone angekllndigt. Hierauf wird die so genannte Moskauer Glocke ihr Geläute beginnen, das so lange andauert, bis die feierliche Handlung vorüber ist. Diese Glocke, die von britischen Earderegimentern bei der Erstürmung Sebastopols im Krimkriege erobert wurde, wird nur geläutet, wenn ein regierender König gestorben ist. Nach Beendigung des Trauergottesdienstes werden sämtliche Glocken des Schlosses in das Geläute einstimmen. Das Glockengeläut wird dann von Kirche zu Kirche weiter getragen über das ganze Land. Die deutsche Trauerabordnung in London eingetrojfen. London, 27. Januar. Die deutsche Abordnung zur Teil nahme an den Veisetzungsfeierlichkeiten für König Georg ist am Montagvormittag in London eingetroffen. Die Mit glieder der Abordnung, Reichsautzenminister v. Neurath, General der Infanterie v. Rundstedt, Admiral Albrecht Ge neral der Flieger Kaupisch, wurden bei ihrer Ankunft in London von Botschafter v. Hoesch sowie von Vertretern des englischen Heeres und der Marine begrüßt. KsrrrcrN vorr 19s (Nachdruck verboten.) Marianne fand, daß genug über ein sechsunddreißig Jahre zurückliegendes Thema geredet worden sei. Lukas Reithoff hatte nicht verfehlt, alle bedauerlichen Ereignisse, die aus dem, wie sie den bissigen Reden entnahm, nur kurz bemessenen Aufenthalt von Roberts Vater entstanden, auf das schonungsloseste zu beleuchten, und es befremdete sie ein wenig, den Großneffen so beherrscht zu finden. Er schien innen aus Gußeisen zu sein. Jedenfalls entschloß sie sich, ihren Fensterplatz zu ver lassen und, wieder in den Vordergrund tretend, die Unter haltung auf weniger heikle Angelegenheiten zu lenken. »Lie Grummcternte war gut?" erkundigte sie sich frisch, stank und srci. Die Hauserin, die eben das Kaffeegeschirr des Ty rannen holte, sagte, sie wäre miserabel gewesen. „Und der Hafer?" Der — lamentierte Frau Cilli — sei womöglich noch schlechter geraten als im Vorjahr; mit Sicheln habe man die flach hingeklebten Halme vom Erdboden scheren "süssen. Geraten seien eigentlich nur die Gurken — wie die Doktorrcchnung beweise. Ob der Bauer mit dem Vieh Glück habe? forschte Marianne hartnäckig und erinnerte sich zu spät, daß in diesem Hause von Vieh zu reden gegenwärtig nicht ge rade taktvoll war. Wie nicht anders zu erwarten, zog sich die Dienerin "fit verkniffenem Mund und dem Kaffeegeschirr zurück, °Me die Frage zu beantworten. Aber dafür rührte sich ihr Herr, der während der dtzten Minuten in oberflächliche Bewußtlosigkeit gefallen war, wie ein boshafter Papagei auf seiner Stange. „Sehr großes Glück!" rief er, völlig ermuntert. „Er dürfte mit vier bis sechs Wochen davonkommen . . ." „Jesses!" kreischte die Hauserin verzweifelt. - "Weil man ihm nur zwei alle Kühe abfangen konnte! schmiE"^^ " unbehelligt über die Grenze gc- erwies sich als ziemlich schwierig, einen Ge- zu finden, aus dem der alte Herr nicht sofort peinliche Destillate herauszog. Marianne wechfelte mit ihrem Begleiter einen Blick, der von ihrer Seite aus recht ratlos war, indes Neithoffs Augen vor Jubel glitzerten. Der Förster mußte den Blick aufgefangen haben, und seine Gedanken wendeten sich sofort mit jugendlicher Elastizität einem neuen Einfall zu, von dem er mit Recht annahm, daß darauf bezügliche Fragen und Erörterun gen nicht nur dem jungen Manne, sondern auch dessen Begleiterin peinlich wären. „Wieso kommt es, daß du die kleine May bei dir hast?" erkundigte er sich freundlich. „Ist sie dein Mädel?" „Herr Förster —!" schrie Marianne, zurückprallend. „Was? Was? Ja oder nein?" „Nein!" „Und da laufen Sie mit dem Robert stundenlang im Wald herum? Das erlaubt Ihr Vater?" quengelte der alte Herr, hochzufrieden mit der Wirkung seiner Worte. „Weiß er überhaupt davon?" „Er weiß es!" das junge Mädchen war plötzlich steif wie ein Ladostock. „Ich glaube übrigens, wir müssen jetzt gehen." Ihr Begleiter schaute gehorsam nach der Uhr. „Höchste Eisenbahn! Wir werden laufen müssen, wenn uns die Dunkelheit nicht über den Hals kommen soll." Marianne flüchtete, nach kühler Verabschiedung, als erste aus dem Zimmer. Hinter ihrem Rücken fielen noch ein paar Hiebe leichterer Art, die der Großneffe aber an scheinend gut überstand; denn als er endlich vor der Haustür erschien, drückte sein Gebaren vollste Zufrieden heit mit dem Erlebten aus. „Das ml wohl, wieder bei seinen Lieben zu weilen! Können Sie sich vorstellen, daß man, trotz allem, eine so große Sehnsucht nach diesem Onkel hat, daß man sich not gedrungen in den Besitz fremder Autos setzt?" bemerkte er lachend und knöpfte seinen Rock zu. „So ersrischt hat mich noch selten ein Besuch." „Sie müssen viel Widerstandskraft besitzen", meinte sie. „Ziemlich. Ich bin nicht verwöhnt. Wie haben Sie sich im Kreise der Familie Reithoff gefühlt?" „Wie im Fegefeuer." Er zeigte Enttäuschung. „Oh, oh — Fräulein May, das tut mir aber leid. Der alte Herr war netter als ich erwartete. Möglicherweise hat ihn das Alter geschwächt; wenn ich mich der Waffengänge entsinne, die er seinerzeit mit meinem Vater aussocht, muß ich sein heutiges Be tragen geradezu friedfertig nennen." Aus aller Well. * Ein deutscher Schritt in Riga. Die am Jahresende erlassenen lettischen Gesetze, die sich überwiegend gegen die deutsche Minterheit in Lettland richten, veranlaßten den deutschen Gesandten in Riga, den lettischen Ministerpräsi denten und Außenminister Ulmanis aufzusuchen. Gesand ter von Schack wies hierbei den Ministerpräsidenten auf die schwere Belastung der Beziehungen des Deutschen Reiches zu Lettland infolge dieser Gesetze hin. * Fünf Todesurteile wegen sowjetfeindlicher Propa ganda. Das Militärgericht in Chabarowsk verurteilte, wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion berichtet, fünf Personen, die der sowjetfeindlichen Propaganda und der Spionage gegen die Sowjets beschuldigt waren, zum Tode und 16 weitere Angeklagte zu Freiheitsstrafen von verschiedener Dauer. Die Angeklagten sollen, so wird in dem Bericht der „TASS." behauptet, von der Militär mission einer fremden Macht, die in der Mandschurei ihren Sitz hat, im Herbst vergangenen Jahres auf das fernöstliche Sowsetgebiet entsandt worden sein, um Spio nage und sowjetfeindliche Propaganda zu betreiben. An geblich sollen sie in Santschakou mit Waffen und Propa gandamaterial versehen worden sein. Dem Bericht zufolge sollen alle Angeklagten geständig gewesen sein. " Die Niagarafälle eine riesige Eismasse. Aus Neu- hork wird berichtet: Die ungewöhnlich scharfe Kälte hält weiterhin an. Innerhalb der letzten drei Tage sind 164 Personen Opfer der Kälte geworden. Die Niagarafälle sind zu einer riesigen Eismasse erstarrt. ' Politischer Mord in Tientsin? In einem in der französischen Konzession von Tientsin gelegenen Hotel wurde ein enger Mitarbeiter des Bürgermeisters er schossen. Es handelt sich um das Mitglied des Oberen Gerichtshofes von Kalgan, Lei Nun, der Ende des ver gangenen Jahres in die Stadtverwaltung von Tientsin berufen worden ist. Diese Berufung eines als Japan freund bekannten Mannes hatte zu scharfen Angriffen der chinesischen Nationalisten gegen den Bürgermeister ge führt, die diesem schon seit langem Nachgiebigkeit gegenüber den japanischen Wünschen vorgeworfen hatten. Es liegt deshalb nahe, daß der Mörder in den Kreisen der Natio nalisten vermutet werden muß. * Ein frecher Ueberfall. Aus Hamburg wird berichtet: Am Freitagabend erschien in einer Sparkassennebenstelle am Mühlenkamp ein Mann, der sich sein Gesicht geschwärzt und einen falschen Bart angeklebt hatte. Er warf zwei Pakete auf den Tisch, die die Aufschrift trugen: „Bomben (!), Revolver (!), Kasfe ist umstellt (!) Kein Widerstand oder Alarm, sonst trifft euch der Tod (!)" Gleichzeitig rief der Mann „Hände hoch!" und richtete eine Pistole auf die beiden allein anwesenden Kasfenbeamten. Hierauf ging er an den Geldschrank, dem er 750 RM. entnahm. In diesem Augenblick stürzte sich einer der Kassenbeamten auf den Räuber. Der zweite Beamte griff gleichzeitig nach seinem bereitliegenden Revolver und gab sechs Alarmschüsse ab, durch die die auf der Straße Vorübergehenden auf merksam wurden. Der Räuber rief daraufhin: „Ich ergebe mich!" Als aber dann der Beamte auf die Straße lief, um die Polizei zu alarmieren, ging der Täter auf den anderen Beamten los. Dieser konnte ihn aber so lange in Schach halten, bis die Polizei erschien und ihn festnahm. In den beiden Paketen befand sich, wie die Untersuchung ergab, nur Sand. * Explosion in einem Hamburger Jndustriewerk. Aus ! Hamburg wird berichtet: In den Norddeutschen Kohlen- und Kokswerken am Veddeler Damm erfolgte am Sonn abendmittag in einem Kondensationsraum eine Explosion, durch die das ganze Dach des Gebäudes abgedeckt lmrrde. Auch die im Keller des Gebäudes untergebrachten Behälter mit Teeröl gerieten in Brand. Die Feuerwehr rückte sofort mit drei Löschzügen aus und bekämpfte den Brand mit Wasser- und Schaumleitungen erfolgreich. Etwa acht Personen, die genaue Zahl steht noch nicht fest, erlitten Verletzungen. Dem Reichsfinanzminister wurde das 8. Kin- geboren. Berlin, 27. Januar. Frau Gräfin Schwerin v. Krosigk, die Gattin des Reichsministers der Finanzen, wurde am Sonnabend, dem 25. Januar, von einer Tochter entbunden. Der Reichsfinanzminister ist nun Vater von vier Söhnen und vier Töchtern. Jetzt wunderte sich Marianne. „Sie erinnern sich Ihres Vaters?" erkundigte sie sich geschwind und wurde gleich darauf, die Taktlosigkeit der Frage spürend, blutrot. „O ja", sagte Robert Reithoff. „O ja, ich erinnere mich." „Verzeihen Sie! Es geht mich ja nichts an — aber —" „Heraus damit!" „Ist er wirklich so, wie ihn der Förster schilderte?" Reithoff dachte nach. „Ich glaube ja", versetzte er dann. „Das Urteil des alten Herrn dürfte mit der Mei nung der meisten Leute übereinstimmen. Mein Vater war von Natur aus ein Raufbold, und sein Leben bot reichlich Gelegenheit, diese Anlagen zu erproben. Soviel ich weiß, kannten ihn zeitlebens nur zwei Menschen von einer anderen Seite; und einer von den beiden ist früh davon gegangen . . ." Er schaute zum Himmel auf, der blaß und kühl geworden war. „Was halten Sie übrigens von einem kleinen Trab? Als gewissenhafter Mann möchte ich Sie gern noch vor Einbruch der Dunkelheit in die väter lichen Arme legen." Marianne versicherte, sie sei für einen Gewaltmarsch gerade in der richtigen Verfassung. Ein solcher würde das Blut, das ihr infolge der Aufführung des alten Reit- Hoff in den Adern gestockt sei, wieder in Fluß bringen. Er lachte, und dann gingen sie mit wiegenden Knien in schneller Gangart bergab. Kaum anderthalb Stunden hatte dieser trauliche Besuch gedauert, aber die Landschaft, die sie jetzt schweig sam durchschritten, hatte sich sonderbar verändert. Die Berge schienen weiter gerückt, ihre Konturen verkreuzten sich ineinander, kalkige Felshänge und weiße Schneefelder verschmolzen, und die höchsten Gipfel schimmerten rötlich. Die Wiesen, verstreut zwischen Jungwald und altem Holz, atmeten dünnen weißen Nebel. Schwarz und unbeweglich, wie Granit, stand die gedrängte Masse der großen Wälder, und das Stückchen Lärchenholz verdämmerte stählern blau im nahenden Abend. Auf dieser Wegstrecke kamen sie rasch und mühelos vorwärts; aber später, als sich der Jägersteig immer steiler abwärts senkte, als sie ins Herz der Nadelwälder tauchten, singen die Schwierigkeiten an. Der Boden war fürchterlich rutschig; selbst genagelte Stiefel fanden auf dem eisglatten Belag keinen Halt, und dazu stolperte man über Wurzeln und Fichtenzapfen. (Fortsetzung folgt.)
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