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Lokalanzeiger und AnzeigeblaLt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kr Mchl- Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Getriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseiurichtungen hat der Be- ikher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alle« wett«« M« Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigm-Annahm« dt« spätesten» S Uh« <W»> mittags des Erscheinungstages. Mr Fehler in durch Fernsprecher aufgegeb«« A» zeigen übemehmen wir keine Verantwortung. Jed« Anspruch «f -tachlatz «Acht Mageod.ch«ck«e» Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde »Behörde zu Ottendorf »vkrlla «ed de» Fiuanzaueteo M NadodooG. kauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühl«, Ottendorf-AuMo Postscheckkonto: Leipzig 29148. Dmck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla M> Nummer 96 Fernruf: 231 Mittwoch, den 14. August 1935 Hertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am i3. August ^Z5. — Der Jungbann 2^108 (Dresden-Neust.-Land) bittet zu veröffentlichen: Meine Kameraden! Sommerlager Sommerferien sind vorüber. Die Sommerferien haben Entspannung und Kräftesammlung gebracht. Das Sommerlager war drei Wochen nationalsozialistischer Jungen- ^si. Es war nicht ein Lager um des Lagerns willen, W ein Lager um unsertwillen. Es war ein Lager der Arbeit und der Bereitmachung für unseren Dienst an Deutsch- M. Man hat uns in den letzten zwei Monaten wenig ge- tMn in den Städten und Dörfern. Nun wird man uns oft ""d öfter sehen. Man wird uns, nur uns, nur diese eine ougend Adolf Hitlers sehen, und unsere Arbeit in Herbst Winter 1935/36 wird zeigen, daß wir mit Stolz den ^Men des Führers tragen und uns mit Recht die deutsche ^Sendorganisation nennin können. Diese Arbeit beginnt mit Heerschau der Stämme, mit einer Ziel- und Losungs- "Mabe für unser kommendes Schaffen. Ich ordne an: 1. Stamm II (Klotzsche) steht am 17. d. M. um 10.30 dem Sportplatz in Lausa-Weixdorf zum Appell angetreten. . Die Führer der örtlichen Gliederungen der NSDAP und gliche Behörden des betr. Stammgebietes sind zu diesen Mell einzuladen. 3. Die Schüler des 5.-8. Schuljahres "'o nicht im Jungvolk sind, sind mit ihren Lehrern einzuladen. ' Die Oeffentlichkeit ist bei dem Appell zugelaffen und auf """selben hinzuweisen. Heil Hitler! ""kr Führer des Jungbannes 2/108. gez. Richter, Jungbannf. Der Oberlausitzer Zwischensender wird gebaut Nach fast einjährigen Verhandlungen um den Bau eines Kwischensenders des deutschen Rundfunks in der Stadt Eichenbach (Oberlausitz) wird mit den Bauarbeiten am "».August begonnen werden. Dresden. Drei Verkehrstote. Am Obergraben >Ccke Hauptstraße wurde der achtjährige Schüler Günther Schreiber von einem Lastkraftwagen mehrmals überfahren M getötet. — Ihren Verletzungen sind erlegen ein 41 Jahre Regierungssekretär, der in der GroßOihainer Straße "mem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen war, und der Murer Gustav Wesner, der am Cutschützer Berg von einem "Wahrer umgerissen und schwer verletzt worden war. Dresden. Ausländsdeutsche Mütter Gast« NSV. Zur Zeit weilen deutsche Frauen aus Schwe- als Gäste der NS-Volkswohlfahrt Sachsen in den Müt- ^orholunqsheimen Cunewalde und Augustusbad; ihre ?Wr sind während der Erholunaszeit der Mütter eben er in Deutschland, in Baden und in der Rheinpfalz, in «B-Heimen untergebracht. Zittau. Tagung der Oberlausitzer Frie- b"" srichter. Die Friedensrichter aus den Amtsgerichts- >Mken Zittau, Ebersbach, Großschönau, Herrnhut, Ostritz »/a Reichenau hielten hier eine Tagung ab, an der auch ^"wandsführer Rehfeld aus Dresden terlnahm. Der Ver- ^"dssührer sprach über die einheitliche Schulung der Frie» z-, Achter, der diese Zusammenkunft in erster Linie diente. Wgelder sollen in erster Linie der NS-Volkswohlfahrt Wewiesen werden. Der Verbandsführer ermahnte zu festem Mammenhalt innerhalb der Berufsgemeinschaft der Frie- Trichter. h Olbernhau. Todes stürz mit dem Kraftrad. Ais stürzte in Dittmannsdorf ein Kraftradfahrer aus Mbach. Er schien zunächst unverletzt; nachdem er aber «tg kurze Strecke gegangen war, brach er zusammen und ehe Hilfe gebracht werden konnte. Di Leipzig. Der Erfolg der Arbeitsschlacht. A Arbeitslosenzahlen für den Bezirk des Arbeitsamtes >."Wg sind seit der Regierungsübernahme durch den Natio- 1g1°8>alismus um 76 000 (das sind 60 v. H.) bis Ende Juli Mankt worden. Die Arbeitslosenunterstützung und lürsorge sind um 19 000 Hauptunterstützungsempfän- x^l46 v. H.) entlastet worden. Die Zahl der Wohlfahrts- ^Wbslpsen ist um 43 000 (69 o. H.) herabgedrückt worden. Da l^kslosenzahlen sind damit auf dem Stand von Ende b,!, angelangt. Der Juli brachte einen Rückgang der Ar- Wosenziffer um 1700. «Lucka (Thür.) Stahlhelm-Ortsgruppe a u f- stz/°st. Dem Beispiel der Kreisgruppe Weida des NSDFB z?Mhelm) folgend, hat sich auch die hiesige Ortsgruppe tz?.NSDFB ausgelöst. Den bisherigen Kameraden des „ ?Melm wurde nahegelegt, auf anderen Posten dem natio- ^ Ualistischen Deutschland und dem Führer Adolf Hitler ^Grimma. Warnung an Judenknechte. Die "d"Me veröffentlicht folgende Warnung: „In der On, L öum 10. August wurde die von der Standarte 179 ,k> Mnz-Seldte-Rmg ausgestellte Tafel mit der Aufschrift: sind hier unerwünscht" von Juoendienern gewaltsam '^Nl, Der Standarte lind die Kreise, die mit derartigen Mitteln ihre Maissenwu^r »irv reaktionäre Einstellung zei gen, nicht unbekannt. Die Standarte warnt letzmalig." Beucha. Hitler-Junge als Lebensretter. Dem 16 Jahre alten Hitler-Jungen Ernst Friedrich ist es gelungen, ein in den mit Wasser gefüllten Steinbruch gefal lenes neunjähriges Mädchen vor dem sicheren Tod des Er trinkens zu retten. Mylau. Die neue Ernte verbrannt. In dem Gehöft des Gutsbesitzers Gottwald Müller in Obermylau war ein Strohhaufen aus bisher ungeklärter Ursache in Brand geraten« Das Feuer übertrug sich auf die Scheune und die Stallung und drohte, auch auf das Wohnhaus über zuspringen. Der Feuerwehr gelang es, das Wohnhaus zu retten. IDie gesauste neueingebrachte Ernte, Gerätschaften und yjM Geflügel sind verbrannt. Zwickau. Vollzählig in der DA F. Die Gefolg schaft der Firma Gebr. Jacob, eines größeren Mittelbetrie bes mit 400 Schaffenden, ist vollzählig der DAF beigetre» ten. An den Toreingang wurde folgendes Schild ange bracht: „Sämtliche Gefolgschaftsmitglieder unseres Betrie bes gehören der Deutschen Arbeitsfront an." Bautzen. Felddiebe gestellt. Kurz vor Mitter nacht wurden auf den Feldern des Großgutes Großwelka, die in letzter Zeit besonders stark unter Felddiebstählen zu leiden hatten, zwei Felddiebe aus Groß- und Kleinwelka durch einen Streifenbeamten des Gutes gestellt. Beide Diebe stürzten sich auf den Beamten, um ihn niederzuschlagen; sie konnten aber überwältig werden, der eine konnte in der Dunkelheit flüchten und erst später vom Gendarmerieposten ausfindig gemacht werden. Bodenbach i. B. Durch Brandstiftung drei zehn Obdachlose. In dem an der sächsischen Grenze gelegen Ort Peterswald brach nachts m der Scheune des Bauers Schneider ein Brand aus, der auf das Wohnhaus Schneiders und bald darauf auf zwei Nachbarhäuser Über griff; alle drei Wohngebäude sowie die Scheune brannten bis auf die Grundmauern nieder. Von den in der Scheune lagernden Heu- und Getreidevorräten konnte nichts gerettet werden, ebensowenig die Wohnungseinrichtungen. Durch den Brand sind insgesamt dreizehn Menschen obdachlos geworden. Die Löschärbeiten wurden durch den Wasser mangel außerordentlich erschwert; man vermutet Brand stiftung. Aelchsautobahnbau durch die NderiaM noch in diesem 3ahr Im Bezirksausschuß der Amtshauptmannschaft Bautzen berichtete Amtshauptmann Dr. Sievert über den Bau der Reichsautobahn Görlitz—Dresden. Der Bau des Teil abschnitts Coblenz—Niederkaina soll möglichst noch Ende dieses, spätestens aber Anfang nächsten Jahres in Angriff genommen werden. Die Wirtschaftslage im Be» zirk habe sich zwar wiederum etwas gebessert, so daß die Erwerbslosenzahlen weiter zurückgehen. Doch hofft man, mit dem Reichsautobahnbaü dem Arbeitsmarkt einen starken und nachhaltigen Auftrieb geben zu können. In dem Gebiet werden vier Reichsautobahn höfe errichtet werden, und zwar in Pulsnitz, Burkau, Bautzen und Weißenberg. Die Streckenlegung sei bereits fertig ausgearbeitet. Durch den Bau erhofft man auch Beschäftigung für die einheimischeGra- n i t i n d u st r i e. Der Amtshauptmann teilte mit, daß auch der kulturgeschichtlichen Forschung in der Oberlausitz durch den Bau neue Anregungen gegeben werden dürften, weil der Straßenbau auf der vierzig Kilometer langen Strecke durch die Lausitz unter Umständen wertvolle Gräberfunde zutage fördern könnte. Amtshauptmann Dr. Sievert machte auch Mitteilun gen über die Auswirkung der Trockenheit im Bezirk auf Grund seiner Besichtigungsreise durch 61 Gemein den der Amtshauptmannschaft. Die Kartoffel- und Rüben ernte beginne, Sorgen zu machen. Der Bauer greife bereits zu den Winterfuttervorräten und stoße auch schon Vieh ab, dagegen sei die Getreideernte, abgesehen von Hafer, gün stiger. 4699 Neubefchältigte in Sachsen Am 31. Juli noch 260 537 Arbeitslose gegen 710 990 im Januar 1933 Das Landesarbeitsamt Sachsen teilt mit: Die erfreuliche Entwicklung, die der Arbeitseinsatz in Sachsen in den letzten Monaten gezeigt hat, nahm auch im Monat Juli ihren Fortgang; die Zahl der Arbeitslosen ging um rund 4699 zurück.- Damit ist seit Beginn des Jahres 1935 die Arbeitslosenzahl um insgesamt 127 599 gesunken. Seit der Machtübernahme durch den Führer Hal sich die Zahi der Arbeitslosen um 458 949, 63,7 v. H., auf den Stand von 269 537 am 31. Juli 1935 verringert. Der im Juli erreichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ist durch die anhaltende Aufnahmefähigkeit der freien Wirtschaft und nicht etwa durch verstärkte öffentliche Arbeiten ermöglicht worden, denn di« Labt del DA.7.35376 34. Jahrgang un Bezirk des Lanvesarbeitsamtes Sattsten be;chaftlgien /Notstandsarbeiter ist weiter um rund 700 gefallen. Neben s einer trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit immer noch kräf- ' tigen Beteiligung der Saisonaußenberufe an der Abnahme der Arbeitslosen fanden in den konjunkturabhängigen Wirt- ! schaftszweigen sowie in den Angestelltenberufen rund 3400 / Volksgenossen Beschäftigungsmoglichkeiten. Bedeutsam ist, / daß die mit Großstädten durchsetzten Arbeitsamtsbezirke einen überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosenziffer s zu verzeichnen haben, so vor allem der Bezirk Leipzig. Die günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes seit Be ginn des Jahres 1933 erstreckt sich auf alle Berufs- ^zweige. Den stärksten Rückgang in der Zahl der Arbeits losen zeigen folgende für die sächsische Wirtschaft wichtige Berufsgruppen: Landwirtschaft mit 84,6 v. H., Industrie : der Steine und Erden mit 81,7, Baugewerbe mit 80,6, Me tallindustrie mit 74,9, Holz- und Schnitzstoffgewerbe mit 68,1, Spinnstoffgewerbe mit 62,9, Papiererzeugung und -Verarbeitung mit 57,8, Bekleidungsgewerbe mit 57,4 und Nahrungs- und Genußmittelgewerbe mit 50,2 v. H. SMenmaritz nach Nürnberg Wie im Vorjahr so werden auch diesmal wieder 2500 Politische Leiter aus dem Gau Sachsen von Hof nach Nürn berg zum Reichsparteitag marschieren. Um einen solchen Marsch von 140 Kilometer in sechs Tagen durchführen zu können, muß man natürlich gegen alle Schwierigkeiten ge wappnet sein. Es wird in fünf Marschblocks zu sechs Bereit schaften marschiert. Jeder Block wird von 25 Sanitätern und einem Krankenwagen begleitet werden; auch für einen Marketenderwagen und acht Verpflegungskrastwagen ist gesorgt. Die SÄ-Gruppe Sachsen hat außerdem Feldküchen zur Verfügung gestellt. Quartiermacher und Verpfleger sind bereits unterwegs. Die nötige Stimmung und Marschmusik werden fünf Musikzüge und sechsundzwänzig Svielmanns- züge bringen; sechzig Mann „Marschpolizei" sorgen für Ordnung. Am 4. September rollen die Sonderzüge von Dresden, Leipzig und Chemnitz in Hof ein; am 5. September früh 4.30 Uhr erfolgt der Abmarsch. Der erste Tag zeigt die größte Marschleistung von 31 Kilometer bis Gefrees. In Tagesmärschen geht es dann über Bayreuth (24 Kilometer), Pegnitz (27 Kilometer), Gräfenberg (28 Kilometer), Eschen au (11 Kilometer), die letzten 19 Kilometer nach Nürnberg. Wahrscheinlich wird, wie im Vorjahr, auch diesmal Gau leiter M: chmann auf der letzten Marschstrecke sich unter seinen M mern aufhalten. Am Mittwoch, 11. September, gegen 11 Uhr, werden die 2500 Mann durch Nürnbergs geschmückte Straßen ziehen. In Bayreuth, am zweiten Marschtag, werden die säch sischen Politischen Leiter eine Ehrenberettschaft stellen, um im Namen der sächsischen Nationalsozialisten am Grab Hans Schemms einen Kranz niederzulegen. Als Lohn für die Marschleistung winkt den Teilneh mern das Zusammensein mit dem Führer bei der Grund steinlegung zur Kongreßhalle am 11. September. Im Lauf dieses Tages treffen auch die übrigen sächsischen Partei genossen in Sonderzügen in der Stadt der Reichspartei tage ein. Sachsen im WirischastsaMreg Starke Beteiligung der gewerblichen Genossenschaftsbanken Die vom Sächsischen Genossenschaftsverband für die angeschlossenen gewerblichen Genossenschaftsbanken angestell' ten Erhebungen zum Halbjahresende 1935 zeigen die starke Anteilnahme der Genossenschaftsbanken am wirtschaftlichen Wiederaufstieg Sachsens. Den Ermittlungen liegen 82 gewerbliche Genossenschafts banken zu Grunde, in denen rund 35 000 Mitglieder veran kert sind. Die Zusammensetzung der Mitglieder läßt den überragenden Anteil des erwerbstätagen Mittelstandes erken nen, der in allen seinen Schichten in den Genossenschafts banken vertreten ist. Die Abschlußsumme der Genossen schaftsbanken erhöhte sich von rund 106 Millionen am Jahresende 1934 um 4 Millionen auf rund 110 Mil lionen am Halbjahresende 1935. Die eigenen Mittel, bestehend aus Geschäftsguthaben und Rücklagen, betragen am Halbjahresende rund 14 Millionen Das Ergebnis des wiedererwachten Spartriebes und zugleich des starken Vertrauens zu den gewerblichen Genossenschafts banken zeigt sich in dem Anwachsen der fremden Gelder von - rund 83 Millionen Ende 1934 auf rund 86 Millionen s zum Halbjahresschluß. Diese anoertrauten Gelder sowie l die eigenen Mittel setzen die gewerblichen Genossenschafts- ! banken in den Stand, dem erwerbstätigen Mittelstand rund 84 Millionen an Darlehen zuzuführen gegenüber runü 81 Millionen am Vorjahresende. Das Ergenbis ist also ein nicht sprunghaftes, aber stetiges Anwachsen der Ziffern und entspricht damit dem Aufstiegsdrang, der die gewerbliche Wirtschaft Sachsens heute beseelt.