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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^chcinungstaI?: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum S Alk» wett« M« »ich!. Trägerin. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des E-s Rabatte usw. laut aufliegenden Taris. Anzeigen-Annahm« bl« spütesteu» S Uhr „»> ttnebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Befördsrungseinrichtungen hat der Be- >«- mittags des Erscheinungstages. Mr Fehler in durch Fernsprech« aosgegeden« A» m keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung zeigen übemehmen wir keine Verantwortung. Jed« Anspruch «s Rachkch «Wcht HM des Bezugspreises. Klag« ed. Konto«. Kummer 102 Mittwoch, den 28. August 1935 34. Jahrgang Fernruf: 231 DA. 7.35 376 Schneeberg. Winterhilfe-Spenden unter Chemnitz. 200 neue Handwerksmeister. Wie die Handwerkskammer mitteilt, haben im Juli im Handels kammerbezirk Chemnitz 211 Handwerker und Handwerkerin nen die Meisterprüfung bestanden; nicht bestanden haben 85 Handwerker bezw. Handwerkerinnen. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Vtteudvrf-Vkrt»« «h da» M MWschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühl«, vNMmf HHMg Mschcckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM Herzliches und Sächsisches. GttendorsVkrilla, am 27 Anoust ryzs. — Ein Zusammenstoß einer hiesigen mit einer Lausaer Mährerin ereignete sich hier am Sonnabend 18 Uhr an ^Einmündung der Radeberger- in die Dresdnerstraße. Da- daß die aus der Radebergerstraße kommende Radfahrerin A Vorsahrtsrecht der auf DrcSdnerstraße entlangfahrenden ^'erin nicht beachtete, kam es zum Zustammenstoß, wobei ein auf dem Rad mitgeführtes Kind in Mitleidenschaft Mn wurde und durch den Sturz einige blaue Flecken er- alte Ernst Paul aus Neustädtel wegen Untreue zu verant worten. Er stand unter der Anklage, als Ortsbeauftragter des Winterhilfswerkes 508 unterschlagen zu haben, die er für die NSV vereinnahmt hatte. Das Urteil lautete aus ein Jahr Zuchthaus und 500 Geldstrafe sowie Aber kennung der Ehrenrechte auf zwei Jahre. Reichenau. Kind vom Licht mast erschlagen. Als zum Beginn des Schützenfestes die elektrischen Lei tungen auf der Schießwiese gezogen wurden, stürzte ein hölzerner Leitungsmast um. Ein Lehrling, der auf dem Mast mit dem Befestigen der Leitungen beschäftigt war, erlitt einen Armbruch. Der fallende Mast traf unglücklicher weise den achtjährigen Siegfried Lindemann in den Rücken. Der Knabe starb in einer Zittauer Klinik. Man führt den Unfall darauf zurück, daß der im Boden steckende Teil des Leitungsmastes morsch geworden war. Am Sonnabend wurde hier ein Aushängekasten des Würmer" seiner Bestimmung übergeben. Zu diesem Zwecke Äf» sich Abordnungen der Amtswalter, der SA, HI., M und de» BDM., zum Teil mit Fahne, abends gegen M an den Platz des neuen Zeitungskastens begeben, wo Gruppenleiter Elble mit kurzer inhaltreicher Rede diesen Öffentlichkeit zuführte. Zunahme der sächsischen Ausfuhr nach Nordamerika Die Warenausfuhr aus den Konsulatsbezirken Dresden ^ Leipzig in die Vereinigten Staaten von Nordamerika Werte sich im Monat Juli 1935 auf 1,379 Millionen Aar gegen 1,018 in der gleichen Vorjahrszeit; davon ent» > en auf Textilwaren und künstliche Blumen 845 000 °uar gegenüber 632 900 im Juli 1934. 212 154 Kraftfahrzeuge in Sachsen .Nach den Ermittlungen des Statistischen Landesamtes am 1. Juli 1935 in Sachsen 212 154 Kraftfahrzeuge worden gegen 188 437 am 1. Juli 1934; davon ent» aus die Kreishauptmannschaiten Dresden-Bautzen ^'18 (72 823), Leipzig 57 438 ((50 490) und Zwickau 30 571 ^27). Am 1. Juli 1935 entfiel auf je 24 Einwohner in s Mn ein Kraftfahrzeug gegen 28 zur gleichen Zeit des wahres. Tine Reichsaukobahn-Großbrücke bei Rossen > Aus München wird gemeldet: Generalinspekteur Dr. gab gelegentlich des Richtfestes der Mangfall-Brücks Vertreter des „Völkischen Beobachter" bekannt, daß nächsten Wochen bei Nossen auf der Reichsautobahn- ^.ske Dresden—Chemnitz—Meerane mit einem gewaltigen Ornbau begonnen werde. Zum Vorbild für die vier« Andert Meter lange Brücke, die die Siebenlehner ^Ide überqueren wird, ist die Mangfallbrücke aus Neichsautobahnstrecke München—Landesgrenze vorge- Dresden. Schlesische HI auf dem Durch - Auf dem Marsch zum Parteitag in Nürnberg hundert schlesische Hitler-Jungen mit sechzehn Bann- jWn hier ein und traten nach einem Ruhetag am Montag M Marsch nach Nürnberg über Freiberg, Chemnitz und an. Dresden. 500 Wohnungen werden gebaut. l^Drachau wurde das Richtfest für 72 Wohnungen für Erreiche Familien begangen. Oberbürgermeister Zörner mit, daß noch über 500 Wohnungen an der Hochufer- M erbaut werden sollen. Dresden. 1500sudetendeutscheFeuerwehr- tzMber besuchten die Ausstellung „Der Rote Hahn". Die ^»wehrmänner aus Böhmen wurden von Oberbürger- dWr Zörner herzlich willkommen geheißen. Die Grüße ^Mrussfeuerwehr und des Sächsischen Landesfeuerwehr- Mdeg entbot Branddirektor Ortloph. sich seit dem 1. April gegenüber dem gleichen Zeitraum lm Vorjahr nahezu verdoppelt habe. In 176 Omnibussen wur den 5808 Gäste in die Stadt gebracht, in Sonderzügen 1705; doch konnten die Fremden nicht zahlenmäßig erfaßt werden. Kamenz. Sternfahrt der ostsächsischen Kriegsblinden. An einem wunderschönen Sommer- svnntag kamen aus Dresden, Meißen, Großenhain, Riesa, Freiberg, Dippoldiswalde, Pirna, Zittau, Löbau und Baut zen die Kriegsblinden in Kraftwagen der NSKK in die Lessingstadt, wo sie mit ihren treuen Lebenskameradinnen in froher Festgemeinschaft einige Stunden ungetrübter Freude verlebten. Radebeul. Zum Oberbürgermeister von Pirna hat der Reichsstatthalter den Bürgermeister Dr. Wilhelm Brunner von hier berufen. Stolpen. 1000 Hitler-Jungen zelten. Seit einigen Tagen trifft die Hitler-Jugend Vorbereitungen für ein großes Zeltlager bei Helmsdorf. Nicht körperlicher Er tüchtigung dient dieses Lager, sondern tausend in der Sozial arbeit stehende Kameraden aus dem Gebiet 16 sowie aus dem Gau Sachsen der Deutschen Arbeitsfront sollen ein heitliche Richtlinien für ihre Arbeit erhalten. Sebnitz. Des Wilderers Verhängnis. Der berüchtigte Wilderer Lachmann aus Wölmsdorf (Böhmen) wollte hart an der Reichsgrenze bei Saupsdorf wildern. Als er seine in einer Rocktasche steckende zusammengelegte Flinte herausnehmen wollte, löste sich ein Schuß. Das Dum- Dum-Geschoß drang dem Wilderer in den Unterleib. Nach dem er seine Flinte auf böhmischem Gebiet vergraben hatte, flüchtete er auf deutsches Gebiet, wo er zusammenbrach. Als man ihn auffand, war er schon im Verbluten und starb im hiesigen Krankenhaus. Bautzen. Hauswirtsehepaar in Schutzhaft. Das Ehepaar Paul und Marie Neumann, Fleischergasse 14, verweigerte als Hausbesitzer einer Familie mit drei Kindern eine in'seinem Haus freiwerdende Wohnung. Da die Familie mit den Kindern bisher in einem einzigen Zimmer wohnte, hoffte sie, im Haus Neumannns endlich eine größere und gesündere Wohnung erhalten zu können. Ein Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der nach eingehenden Nachprüfun gen der Verhältnisse vermitteln wollte, wurde vom Ehepaar Neumann schroff abgewiesen und des Hauses verwiesen. Beim Bekanntwerden dieser Vorgänge bemächtigte sich der Bewohnerschaft Bautzens eine begreifliche Erregung, die dazu führte, daß das Ehepaar Neumannn in Schutzhaft genommen wurde. Löbau. Waldbrand am Rot st ein. Am West hang des Rotsteins bei Sohland bemerkten Besucher des Berggasthauses unterhalb der Gaststätte einen Waldbrand, der in dem dürren Gras reiche Nahrung fand und bald auf den Fichtenbestand Übergriff. Die Feuerwehren von Löbau und Herrnhut mußten sich wegen Wassermangels darauf beschränken, die Flammen auszuschlagen. Zwei Züge Arbeitsdienst und die Technische Nothilfe aus Löbau betei ligten sich an den Löscharbeiten. Erst nach mehr als zwei stündiger angestrengter Arbeit gelang es, die Hauptgefahr zu beseitigen. Insgesamt sind dem Brand, der vermutlich durch Fahrlässigkeit entstanden ist, etwa 12 000 Quadrat meter Wald zum Opser gefallen. Der Waldbrand ist umso bedauerlicher, als er im Naturschutzgebiet ausbrach, das sel tene und geschützte Pflanzen birgt. Chemnitz. Führerflucht nach tödlichem Un fall. Beim Ueberschreiten der Zschopauer Straße wurde ein vierundzwanzig Jahre alter Nadelarbeiter von einem Kraft radfahrer angefahren und aus die Straße geschleudert. Der Verunglückte erlitt einen schweren Schädelbruch und starb im Krankenhaus. Der Kraftradfahrer, der weitergefahren war, ohne sich um den Verletzten zu kümmern, wurde als ein vierundzwanzigjähriger Einwohner aus Thum ermit telt und festgenommen. ^ Dresden. 100 jugendliche Sieger. Die Preis- aus dem Schülerwettbewerb „Der Rote Hahn" trafen «Wem dreitägigen Aufenthalt hier ein; es handelt sich um ^hundert Jungen und Mädel aus allen deutschen Gauen, Chrenhof der Ausstellung „Der Rote Hahn" begrüßt ^Dresden. Arbeitslosigkeit herabgedrückt. Arbeitsamt teilt mit: Die Arbeitslosenziffer im hiesigen konnte wiederum gesenkt werden; zum erstenmal ^.Zember 1929 beträgt sie weniger als SO 000. Es ist daß die Zahl der Arbeitslosen im Laufe des "'"s noch weiter abnimmt. i ^.,°uhen. Bürgermeister verunglückt. Der Meister der Gemeinde Neudorf (Spree), der neun- Währige Hermann Hanusch, fand bei einer Fern- Wt einem Lastkraftzug nach Hamburg in der Nähe H^Zündau einen jähen Tod. Der von Hanusch gelenkte der süeß in voller Fahrt gegen einen Straßenbaum, d-- in d-n Führer,land hinein,-swb-5 ... Hanusch starb aus dem Weg ins Krankenhaus; sein °«ersohn wurde schwer verletzt. ^Uahen. Fremdenverkehr verdoppelt. Das Verkehrsamt teilt mit» daß der Fremdenverkehr Marsch nach Nürnberg begriffene Abordnung der sächsischen Hitler-Jugend Burkhardtsdorf verlassen hatte, ging der Marsch weiter in Richtung Aue, wo sie den Sonntag über ruhte. Am Montag marschierten die Jungen nach Auer bach weiter; am Dienstag trafen sie in Plauen ein. Mittweida. Schüler als Lebensretter. Der Schüler Heinz Dietze in Königshain konnte einen neunjäh rigen Knaben, der beim Fischen nach einem Holzstab ins Wasser gefallen war, unter Einsatz des eigenen Lebens vor dem Tod des Ertrinkens retten. Glauchau. Das erste BDM-Sportfest. Am i 1. und 8. September finden in allen sächsischen Untergauen j BDM-Sportfeste statt zur Vorbereitung des großen Reichs- j sportfestes des BDM in Frankfurt. Der Untergau 211 : (Glauchau) führte sein Sportfest schon jetzt durch und gab , bei einer Beteiligung von weit über tausend Mädel den - Beginn zu den sächsischen BDM-Sportfesten. Das Sport- j fest zeitigte ein ausgezeichnetes Ergebnis. , Warnsdorf i. B. Wieder Kokainschmuggler ! verhaftet. In Haida waren der Viehhändler Brandei aus Schönborn und zwei Jugendliche als Kokainschmuggler überführt worden. Auch in Rumburg und Schönlinde wur den mehrere Haussuchungen durchgeführt und eine Anzahl Verhaftungen vorgenommen, so daß die Annahme, daß man ' es mit einer weitverzweigten Kokainschiebergesellschaft zu tun hat, an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Sachsens Bergmann« danken An dieser Woche Aeierschichtenausgleich im Braunkohlen» gebiet Als Ausdruck ihrer Dankbarkeff für den Feierschichten- avsgleich veranstalteten am Sonntag die Bergmänner des Zwickauer Kohlengebietes in Zwickau eine Riesen» kuud Hebung, in der sie ihre unerschütterliche Treue zum Führer zum Ausdruck brachten. In der vergangenen Woche wurde die erste Maßnahme für den Feierschichten» ausgleich von der NSV durchgesührt; in dieser Woche folgt eine zweite für die Arbeitskameraden im Braunkohlenberg bau; es sind 115 000 für die Bergarbeiter im Bor» uaer und Zittauer Gebiet vorgesehen. Darüber l hinaus werden großzügige wirtschaftliche Maßnahmen durch geführt, um die Feierschichten in Zukunft überhaupt unmöglich zu machen. Damit geht auch ein lang ge- hegter Wunsch des Reichsstatthaltere Mutschmann in Erfüllung, der sich stets für die Bergleute einsetzt. Der Reichsstatthalter wurde von den 15 000 Volksge nossen auf dem Platz der NSDAP lebhaft begrüßt. Nach der Eröffnung der Kundgebung sangen die Volksgenossen : das Bergmannslied „Brüder aus Zechen und Gruben". Der ' stellvertretende Gauamtsleiter der NSV, H 0 yer, führte aus: Während in anderen Ländern die Menschen gegeneinander ' kämpften und in Kundgebungen gegeneinander aufmar- schierten, stehe die heutige Kundgebung in grundsätzlichen! ' Gegensatz hierzu. Draußen schreie man nach Krieg, hier j marschiere man für den Frieden. Draußen schaffe man durch 'Streiks neue Feierschichten, die wir, wo sie noch eingelegt s werden, bekämpfen. An Stelle von Bürgerkrieg und Klas senhaß stehe bei uns die Volksgemeinschaft. Jetzt sei durch : den Ausgleich von 82 000 Feierschichten den Veramännern ! fühlbare Hilfe zuteil geworden. Eine halbe Million wurde allein in die Hände der sächsischen Bergleute gelegt, nicht als Almosen sondern als ein Stück Volksgemeinschaft, j Reichsstatthalter M u t s ch m a n n erklärte in seiner Ansprache: Jeder müsse anerkennen, daß es sich bei dem Feierschichtenausgleich um eine Hilfsaktion handele, die aus echter Kameradschaft komme. Die NSV habe diese Aktion durchgeführt, aber alle Volksgenossen seien daran beteiligt. Wir sind kein Wohlfahrtsstaat, sondern jeder von , uns ist sich der Pflicht bewußt, den bedürftigen Volksgenos sen zu helfen. Wenn wir alle zusammenstehen, dann ist der Sozialismus zur Tat geworden. Der Führer weiß, daß der Bergmann des Volkes ärmster Sohn und auch sein treuester ist; deshalb hat er den F ierschichtenausgleich angs- ' ordnet. Nur die NSDAP konnte es zuwege bringen, daß so große Mittel aufgebracht worden sind. Gauleiter Mutsch mann erinnerte an die früheren gewaltigen Streiks, dk dem Volk Milliarden kosteten j Wir haben den Proletenkult ausgerottet und die Gleich- , berechtigung des deutschen Arbeiters geschaffen. Wer sich nicht als Arbeiter bekennt, ist kein Nationalsozialist. Wir hoben uns nicht umsonst Arbeiterpartei genannt. Wie wir den Klassenkampf ausrotteten, io werden wir auch die Reaktion ausrotten. Unser Kampf geht wei ter gegen die konfessionellen Störenfriede ' und verkappten Marxisten. Der Reichsstatthalter schloß seine mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausführun gen mit der Aufforderung zur Mitarbeit an alle. Kreispropa'gandaleiter Haacke beendete die Kundgebung mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Mächtig brauste das Horst-Wessel-Lied über den weiten Platz. Der Reichsstatthalter begab sich darauf nach Oelsnitz i. E., wo am Nachmittag in einer Kundgebung die Bergmänner de« dortigen Kohlengebietes ihren Dank abstatteten.