Volltext Seite (XML)
^okßeuen in rlvn ^unksusstellung gutes Gesicht übei einen geveugl, ein kahles graues Zimmer tritt einen Augenblick in Erscheinung. Am Abend bekommt man eine Morphiuminjektion und darf schlafen, herrlich, tief und traumlos schlafen. In der Nacht, es geht schon gegen Morgen, erstes Licht der Frühe füllt das Zimmer, erwacht Werkenthin, erwacht zu unbarmherziger Wirklichkeit, mit dem sanften Hindämmern ist es zu Ende, der unerbittliche Tag ist da, der Kamps mutz nun gekämpft werden. Werkenthin Hai die Augen weit auf, sieht eine Nonne am Bett sitzen, sie ist jung, übermüdet; sie ist eingeschlafen, die Hände, rot, ver arbeitet, halten krampfhaft den Rosenkranz. Sein Blick wandert durch das Zimmer, wo ist er? Was ist mit ihm geschehen? Er begreift nichts. Er mutz husten, spuckt dabei etwas Blut, da erwacht die junge Nonne, ist beschämt, daß sie geschlafen Hai, leistet Hilfe. „Trinken", bittet der Kranke. Doch die Nonne schüttelt den Kopf. Er wiederholt mühsam auf Italienisch: „Trinken." „k viotato", sagt Schwester Constanza freundlich lächelnd und nimmt den Rosenkranz wieder auf. Der junge Mensch muß sich gedulden; die Zeit schleicht. Als es von den Türmen der Stadt mit kleinen hastigen Glocken sechs läutet, erscheint eine andere Nonne, sie wäscht ihn, richtet das Bett, mißt Temperatur, zählt den Puls, aber zu trinken gibt auch sie ihm nicht, es ist verboten: „L vistato", sagt sie nur. Werkenthin denkt angestrengt nach und findet endlich, daß diese Nonne gestern schon vorhanden war, vorhanden mit samt einem Doktor und Gloria, und allmählich ent schleiert sich ihm das Bild des vergangenen Tages. Aber eine Lücke bleibt, als er von Gloria fortging was war da? Später kommen die Ärzte, Gloria kommt, sie hat Blumen, kleine rührende, duftlose Blumen, gleich ist die kahle Stube ein wenig Heller. Gegen Mittag bringt Schwester Antonia ein kühles Getränk, oh, wie wohl das tut, wie es den Schmerz in der Brust lindert. Aber immer bleibt man wach, wach, wach, trotz aller Ermattung, und vom frühen Nachmittag an, da die Hitze von draußen ins Haus strömt und die Atemnot immer quälender macht, zählt der Kranke die Stunden, bis man ihm das Morphium geben wird, das die Not des Tages auslöscht. Zwei Tage danach sagt der Geheimrat vorsichtig: „Ihre Frau Mutter wird kommen." „Bin ich so krank? denkt Werkenthin. Gloria, die er fragen möchte, ist diesen Nachmittag nicht da. Ja, Gloria hat sich davongemachl, sie Hal ein Helles, fröhliches Sommerkleid angezogen und ist nach Messina gefahren, e Aufgabe rinnahmc» schäftigE eldmarktes tfange un- u begebe -en Gelder -stehenden nich schon e Kritiker I Deutsch sten Roh deutschen aß ich mit deutschen >u wollen, Linie das t in zwci- g ist. Seil rnes" be- Kette von über die nicht ge- erbei An- ichtig, daß i verschie- e n haben, dern ganz ruf den Linderung iben. ieser Ver- ) die poli erte außer dem drit- gesamten er Wehr- : und such en sich den sir die Ar- Hrage, die r ich kaust ist. Eitlichen Finanz- oritäres funks mit 4 Kilowatt für Berlin arbeitete, ist den Flam men zum Opfer gefallen. Er stand im ersten Stockwerk der Halle 4 vollkommen betriebsfertig als Notsender, für den Fall, daß der Tegeler Sender einmal aussetzte oder ausgeschaltet werden mußte. Die ganze Umgebung des Ausstellungsgeländes sowie das Gelände selbst gleichen einem Heerlager. Hunderte von Kraftfahrzeugen stehen in den Straßen, riesige Menschenmengen umlagern die Brandstätte. Trotz dem herrscht, nachdem SA. und SS., Arbeitsdienst, Reichs heer und ein Teil der Technischen Nothilse eingegriffen haben, eine mustergültige Ordnung. Während am Brand herd selbst Wohl aus annähernd 50 Schläuchen größten, mittleren und kleinsten Kalibers das Wasser in die zum Teil noch auflodernden Flammen hincingeschleudert wird, sind quf der Straße hilfsbereite Arme dabei, das ge rettete Ausstellungsmaterial, darunter viele kostbare Ge räte neuester Konstruktion, zu bergen. Die Hallen 3, 5, 6 und 8 sind fast vollständig leer. Nur noch an ver einzelten Ständen sieht man Ausstellungsstücke liegen, zum Teil mit Decken gegen den Staub geschützt. - Schwierige Löscharbeiten am brennenden Funkturm. Berl ist, 19. August. Durch das mutige Verhalten zweier Feuerwehrleute Mkmg es, eine Schlauchleitung vom Erdboden bis zu dem in etwa 58 Meter Höhe befindlichen Funkturmrestaurant zu leiten, in das sich etwa zehn Per sonen geflüchtet hatten und das, wie gemeldet, durch die hochlodcrnden Flammen ebenfalls in Brand geraten war. Die Feuerwehrleute kletterten an den eisernen Masten des Funkturms hoch und brachten auf diese Weise die Schlauch leitung bis unmittelbar an die in Brand geratenen Teile des Restaurants heran. Es gelang auf diese Weise, die Fnnkturmbesncher, die nach Ausbruch des Brandes im Sprechchor mehrfach herunLergernfeu hatten: „Rettet uns", außer Gefahr und in Sicherheit zu bringen. Der östliche Teil des Funkturms, an dem sine riesige Lichtreklame angebracht war, steht noch vollkommen in Flammen, dagegen besteht dir Hoffnung, den Brand im Restaurant und am Funktnrm allmählich zum Erlöschen zu bringen. Inzwischen konnte man ziemlich einwandfrei seststellM, daß das Feuer in der Halle 4 ausgebrochM ist. Alle Gefährdeten vom Funktnrm gerettet Berlin, 19. ANgnst. Schon kurz vor 22 Uhr waren die Flammen an der Lichtreklame auf dem Funkturm und im Funkturmrestaurant so weit ab gelöscht, daß man daran gehen konnte, die Personen, die durch das verheerend.' Element abgeschnitten waren, in Sicherheit zu bringen. Aus den noch glühendheißen Treppen stiegen die Funkturm- besucher über Trümmer hinweg an der gefährlichsten Stelle vorbei und gelangten dann sehr schnell die 5S Meter hinab auf den Erdboden. Soweit zu übersehen ist, hat keiner von ihnen ernsten Schaben genommen. Inzwischen schritten die Feu-rwehr- mannschastcn, die zum Teil so erschöpft waren, daß sic ab- gclöst werden mußten, zur restlosen Löschung des Brandes und zu den Ausräumungsarbeiten. ischcn 7- rgnüE, ichtda"'p" zu,a"'"^- mmt, ißtw. «".'S cm wl'w W 'ressen nutz letzt.'» tschaft M kann VW mrsm «ieser 'lw ten imiu^ : auf, d"'' WN, Akt^ ichcn üs' cn ViR'' Wir habc"' taßmilM" reu wisst"' löst 'M iiistcigcn- üchtigkR ans, der U Wim MS Mm KM in MVM. In der Ausstellungshalle IV am Berliner Funkturm brach am Montag, kurz vor 20.30 Uhr, ein Eroßbrand aus, durch den auch das Funkturmrechaurant zetweilig in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es gelang den vereinten Kräften von Feuerwehr, SA., SS. und Politischen Leitern, Reichswehr, Arbeitsdienst, und Landespolizei, das Feuer auf die Aukstellungshalle zu beschränken, die, wie alle anderen Hallen, zu dieser Zeit schon vom Publikum geräumt war. Die Halle» des Volkssenders und die Fernsehhalle wurden ebenso wie die übrigen Hallen nicht in Mitleidenschaft gezogen. Soweit bis jetzt bekanntgeworden ist, sind Menschenleben nicht zu beklagen. Zur Zeit des Brandes im Funkturm- "sianrant befanden sich noch acht Personen auf dem Funkturm. Dem mutigen Eingreifen eines Feuerwehrtrupps, der Baurat Dr. Schäfer geführt wurde, gelang es, alle auf dem Funkturm befindlichen Personen nur mit geringfügi- Sen Verletzungen in Sicherheit zu bringen. mölln, Weise u" s. arthollB^ beschäl! Trotz ve" noch tt an,^ rte-SGU ie sieh vsivge»" cstcm —. Z7' .r '7/- ' ' iNacvoruct verboten.» „Es gibt natürlich ein Anto bis Basel oder Zürich." Mi Dr. Eisele blättert eifrig im Kursbuch: „Ich sehe ?er, daß mitten in der Nacht die durchgehenden Züge M Genua weg sind. Also legen Sie sich ruhig ein M Stunden hin, liebe Frau Professor, und sparen Sie M Kräfte. Wir packen Ihnen derweilen das Not- Migste ein und sorgen, daß Sie den frühesten Zug in Aurich erreichen." Barbara Werkeüthin läßt sich wie ein Kind alles Mllen. Sie läßt sich beim Ausziehen Helsen, legt sich Bett, ihre Zähne klappern wie im Frost, sie schluckt ^Msam ein Beruhigungspulver und liegt ganz still mit Mieten Händen, nun rinnt doch zuweilen eine Träne Wange hinunter. x. „Glauben Sie, daß er noch lebt? Sagen Sie mir, datz Noch lebt." bj. Frau Dr. Eisele, auf deren Schultern das Leid so Mr Kranker liegt, nimmt Barbaras blasse, schlanke in die ihren, die kräftig sind, warm, mütterlich und 'röstend, beruhigend immer und immer wieder: Ach glaube, daß er lebt." Barbara kann nicht schlafen, aber sie liegt ruhig da, ejn wenig getröstet. Mit dem ersten Licht der D?stürzt sie sich in die Reise gen Süden. Frau lEisele.sieht mit Entsetzen: die Haare der Mutter sind ° ^ser einen Nacht grau geworden. * * * erste Tag ist überschleicrt von wohltätigen dMucrnngen. Man schwebt in einer sanftrosa Wolke, iy Mn Äugen tanzen blaue, rote, grüne, gelbe Kringel, Ohren ist ein dumpfes Brausen. Auf dem schmalen Zwischen Schlaf und Wachsein blüht bewegtes tzMhen bunt aus, Wünsche, Hossnnng, Erlebtes und Mchws begegnen einander und verquicken sich zu Möglichen Geschehnissen; die Mutter ist da, Kupferstadl E^ zum Leben, das Plätschern des Springbrunnens im ii, M entführt zum zierlichen Kaskadewgefälle der-Oos; !>l,Mnnigfachxn Verwandlungen geht Gloria Morrison H diese Wachträume. tzMuweilen reißen Schmerz und Atemnot alle bunten loe jäh auseinander. Dann ist Schwester Antonias jene Rck- i, bei d-' italbild-oE ienc», cagskechst. mrer lerlei gc Fino"-' für kevst" für sE, h leilM'b Verfüg"^ n und "" Arbeite uldunü 7 n eigcivsi chc Au vet werd" den Ttt'w zwichtig'7. virtschuw Das Feuer schlug annähernd 50 Meter hoch zum Nacht- Kimmel empor und setzte auch das Restaurant auf dem , Funkturm in Brand. Die Berliner Feuerwehr wurde in Alarmzustand vrr- U Sämtliche Berliner Wehren wurden, soweit wie mög- nach dem Meßgelände am Kaiserdamm beordert. Aus Kehligen Schlauchleitungen wird fieberhaft Wasser gc- stben, um ein llebergreisen des Feuers auf die noch vcr- Mten Hallen zu vermeiden. . Auf Anordnung der Vrandbekämpfungsleitung wurden !Wt Sonderkommandos der Schutzpolizei, des Arbeitsdien- der SA., der SS. und des Reichsheeres zur Hilfe- ^iung herangezogen. Es galt besonders die Menschen, die zu Hunderttausenden um das Gelände eingefunden hat- A von der Straße fernzuhalten, um eine wirksame Be- Mpfung des Brandes zu ermöglichen. . In allen westlichen Vororten Berlins zeigte sich am Men Nachthimmel schon von weitem ein riesiger Feuer- Oft blitzte es ganz hell auf. Ein Funkenregen wurde durch die ungeheure Hitze, die am Brandherd herrschte, dis zu 50 Meter hoch geschleudert dann vom Winde erfaßt und ostwärts getrieben. st Durch mustergültiges Verhalten.verschiedener Ausstel- ^gsbesucher. sind Hilfsmannschaften konnte wertvol- ; bAus st e lst u n g smaterial in aller Eile auf die e g.e s ch« f f t u n d gerettet werden. Vor gelang es, die kostbaren Fernsehapparate sicherzu- Mn. ' , : Halle 4 vollkommen niedergehrannL. n , G r s ß je r Sachschaden. Bc rlin, 19. August. Gcgcn 22.39 Uhr war jede .'-kühr der -weiterciift Msdehnung hes Ferrers a-r dec >idstättd im Misstclluug^ gchWmt, so daß man 7V1 Ueberblirk über den Schaden gewinnen kannte. Die Me 4 jst vollkommen nie-ergebrawnt. Das Gebäude war ungefähr eine Stunde nach der Entstehung des Hildes-Win Teil in sich znsammengestürzt. Gegen 23 Uhr ^»tcn die? tchkn Reste der Umfnssungsmuuer, die auf 7 einen Spike öiner nngeheuren Hitze ausgesetzt waren, Mklld sie auf der anderen Seite ununterbrochen Vvn kästen Loschwasser überfstitet lvurden, riicht mehr ^thnlteü. iir bild'teii sich Risse, und bald krachten die Manern M großkin Getöse zusammen. Ein Fu.nksnreAen stob die Luft und erleiichtete für einen Augenblick die ganze im Dunkeln liegende Umgebung. Ade. tu^Halle '4 'hatten die führenden deutschen Firmen Geräts. zur Schau gestellt. So sind die Stände der Siemens, Telefunken, AEG., Mende, Seibt ustv. größten. Teil zerstört worden. Auch die Reichspvst einen stgrvßeii Schaden zu beklagen. Ferner sind die Uln-aturzwellensMder, die täglich das Fernseh- ^kmuin -'sandt'ttj, durch die Flammen sowie durch her- , chtü^ vernichtet wurden. Auch der alte ' 'dfunksender Mtzteben, der in der ersten Zeit des Rund- Kühne Rettnngstat des Fahrstuhlführers im Funkturm. Berlin, 20. August. Bei dem schweren Brandunglück, das auch den Funkturm bedrohte,, zeichnete sich der Führer des Fahrstuhls zum Restaurant des Funkturms durch eine bewundepns'werte Haltung ans. Als die Halle 4 be reits in Hellen Flammen stand und die Früergarben zum Funkturm hinaufloderten und dort einen Teil der Licht reklame in Brand setzten, die unmittelbar in der Höhe des Funkturmrestaurants etwa 50 Meter über dem Erdboden angebracht ist, ließ sich der Fahrstuhlführer nicht abschrcckcn, noch einmal hinaufzufahren, um einen Teil der Gäste aus dem Restaurant zu bergen. Er brachte sie wohlbehalten unten an und fuhr sofort ein zweitesmal hoch, um stoch weitere Menschenleben zu retten. Obwohl die Flammen bereits durch die eisevusn Konstruktionen des Fnukturms hindurchschlugen, gelang ihm auch tatsächlich noch die zweite Rettungsfahrt. Erst dann mußte der Fahrstnhlbetrieb ein gestellt werden, da man befürchtete, daß die Seile und die Gleitkonstruktion des Fahrstuhls durch die glühende Hitze nicht mehr gebrauchsfähig waren. Leider sind bei dem Bvanhunglück auch mehrere Verletzte zu beklagen. Sv sollen drei Hilfeleistendst, ein Arbeitsdienstmann und zwei Feuerwehrleute, durch herabfallendL Steine und Glas schwerer verletzt worden sein. Das Feuer in der Funkausstellung eingekreist. Sämtliche Ausstellungshallen geräumt. Das Ausstellung» material größtenteils gerettet. Berlin, 19. August. Der Niesenbrand in den Ausstel lungshallen war, dank der aufopferungsvollen Bemühun gen der Feuerwehr, gegen 22 Uhr eingekreist. Die Feuer bekämpfung setzte systematisch bei dem ursprünglichen Brand herd in der Halle 4 ein. Bon Halle 3 und Halle 5, so wie von dem riesigen Jnneuhof und von der Ostseite des ausgedehnten Ausstellungsgeländes wurde aus annähernd 30 Schlauchleitungen größten und mittleren Kalibers unun terbrochen Wasser in die auflodernden Flammen geschleu dert. Allerdings muh die Halle 4 als vollkommen vernichtet angesehen werden. Auch der größte Teil der in dieser Halle ausgestellten Gegenstände dürfte völlig zerstört sein. Auch ein Teil der Hallen 3 und 5 hat durch das Feuer etwas ge litten. Zum Glück gelaug es aber, die Hallen 1 und 2, die durch eine breite Straße von den übrigen Hallen getrennt liegen, sowie die Hallen 0, 7 und 8 zu erhalten. Der Vorsicht halber haben die zahlreichen Aussteller mit Hilfe der cherangezogenen SA.-, SS.- und Arbeitsdienst- männer, sowie von Angehörigen des Reichsheeres auch die vom Feuer verschont gebliebenen Hallen geräumt. Dr. Goebbels und Staatsrat Eörlitzer an der Brandstätte auf dem Ausstellungsgelände. Berlin, 19. August. Bald nach Ausbruch des Brandes auf dem Ausstellungsgelände traf Reichsminister Dr. Goeb bels in Begleitung des stellvertretenden Gauleiters, Staats rat Eörlitzer, und einiger Herren des Propagandamini steriums an der Brandstätte ein und ließ sich über die bis her getroffenen Maßnahmen Bericht erstatten. Die Große Funkausstellung geht weiter Berlin, 28. Awgust. Die Ansstcllmrgslcitung gibt folgende Verlautbarung bekannt: Nach der Besprechung mit Reichsminister Dr. Goebbels beschloß kurz vor Mitter nacht die Ausstclluugslcitung die uMntcrbrochcNe Fort führung der Ausstellung in den Hallen 1 und 2, in denen der Volkssender arbeitet, sowie die Weiterführung der Jndustrieschau in sämtlichen anderen, durch das Feuer gänzlich unbeschädigt gebliebenen Hallen. Lediglich die Jndustricschau in Halle 4 erfährt eine kurze Unterbrechung und wird mit allen Kräften in kürzester Zeit wieder her gestellt sei». vorl lies eben der Zug von Neapel ein; nun gehl sie von Abteil zu Abteil und sucht die Frau, der sie sich schicksal verbunden fühlt. Sie sehnt diese Begegnung herbei und fürchtet sie dennoch, wen wird sie finden? Die Mutter — wieder eine Mutter - oder die Richterin? Denn Gloria fühlt sich nicht schuldlos an der Entwicklung der Gescheh nisse. Endlich trifft sie die Gesuchte; eine schmale Frau mit erloschenen Augen, die teilnahmslos, in sich versunken, dasitzt. Sie berührt zart ihre Schulter: „Frau Werkenthin?" Die Frau fährt erschreckt auf. „Was ist, was wollen Sie von mir?" „Ihrem Sohn geht es besser", sagt das Mädchen sehr ruhig, sehr mütterlich. „Ich bin Gloria Morrison." Barbara starrt sie an, sieht das Helle fröhliche Sommerkleid, begreift allmählich. „Er lebt, mein Gott, er lebt!" Ein kleines, fassungs loses Schluchzen kommt in ihre Kehle; sie ist zweieinhalb Tage ununterbrochen durch Europa gehetzt, sie hat sich künstlich hochgehalten mit zahllosen Tassen starken Kaffees, sie hat in Rom sieben elende Stunden warten müssen, sie ist seit Staufenschwand zerquält worden von dem Gedanken: werde ich zu spät kommen? und nun ist auf einmal die Erlösung da in Gestalt eines Mädchens in fröhlichem Sommerkleid und sagt ganz einfach: es geht ihm besser. Es — geht - ihm — besser. Da ist Barbara am Ende ihrer mühsamen Kraft, sie kann nicht mehr, sie mag nicht mehr: sich beherrschen, sich zusammennehmen, Zeit innehalten, Anschlüsse er reichen, sie mag das alles nicht mehr, es ist nun so gleichgültig, so unwichtig geworden, sie darf sich nun geben, wie es ihr ums Herz ist, und so weint sie hemmungslos. „Ich will Ihnen alles erzählen", sagt das Mädchen, „aber nicht hier. Steigen Sie bitte mit aus, in meinem Auto sind wir ungestört." Barbara gehorcht mechanisch. Danach sitzen sie ein Weilchen in einem kleinen, meerwärtsgewendeten Ristorante. Barbara hat sich ein wenig frisch gemacht, das Gesicht gewaschen, die Augen mit Kölnischem Wasser betupft, nun schämt sie sich ihrer Schwäche von vorhin und sitzt sehr gerade, sehr gesammelt dem Mädchen gegen über, das mit leiser Stimme zu erzählen beginnt. Verhängnis, Schuld, Leid, Sühne stehen auf vor der Mutter. jFortsetzung folgt.)