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ilung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Olcnstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alle» weiter* >b« ^lsül. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Rabatte usw. laut ausliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bi« spätesten« S Uhr «W» Deiches der Zeitung, der Lieferanten oder der Befvrderungseinrichtungen hat der Be- mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebene» R»- ilcher keinen Anspruch auf Liefening oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch «s Nachlaß «Mcht DM des Bezugspreises. Klag« sd. Konkur«. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-Okrilla und de« Finanzamt« M ömwtschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Otteadoef^ßM» Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 1ÜÜ. Nummer 77 Fernruf: 231 Sonntag, den 30. Suni 1935 DA.5.35374 34. Jahrgang Amtlicher Teil. Eichung betr. Die Nacheichung der Maße, Gewichte und Meßwerkzeuge, im öffentlichen Verkehr verwendet werden, findet für "ttenborf-Okrilla im hiesigen Rathaus (Jugendheim) Donnerstag, den 4. Juli vorm. 10 Vr—12 Uhr und nachm. 1 — 4 Uhr Freitag, den 5. Juli vorm. 8—12 Uhr und nachm. 1 — 4 Uhr Montag, den 8. Juli vorm. 8—12 Uhr und nachm. 1—4 Uhr Dienstag, den 9. Juli vorm- 8 — 12 Uhr und nachm. 1—4 Uhr Mittwoch, den 10. Juli vorm. 8—12 Uhr und am GedrauchSorte Mittwoch, den 10. Juli nachm. 1V,—4>/, Uhr Donnerstag, den 11. Juli vorm. 8 — 12 Uhr und nachm. 1—4*/, Uhr Freitag, den 12. Juli vorm. 8—10 Uhr. Die Nacheichungsgebühren sind sofort zu bezahlen. Die Eichungspflichtigen haben zur bestellten Zeit pünkt- ^>ch zu erscheinen. Httrndorf-Hirilla, am 24. Juni 1935. Der Bürgermeister. Wasserverbrauch. Der Verbrauch von Leitungswaffer hat wieder einen Unordentlichen Umfang angenommen, sodaß die Pumpan- ^gen des Wasserwerkes höchster Beanspruchung ausgesetzt Nach den Feststellungen eines Sachverständigen liegt Verbrauch 100« g über dem Großstadtbedarf. Es wurde ^gestellt, daß wieder Kartoffelfurchen ja sogar Roggenfelder R Leitungswaffer gesprengt wurden. Vor Anordnung Bitner Maßnahmen ersuche ich die Abnehmer im Verbrauch Leitungswaffer sparsam zu verfahren. Die Einsetzung Waffermeffern in Fällen unvernünftigen Verbrauches bleibt ^behalten. Sollte diese Mahnung nicht zu einer wesentlichen Mschränkung des Wasserverbrauches führen, so Ist mit Ver- MSmaßnahmen zu rechnen. Httendorf-Hkrilla, am 29. Juni 1935. Der Bürgermeister. Hertkiches und Sächsisches. Gttendorf-Gkrilla, am 29. Juni MS. — Am Donnerstag nachm. kurz nach 2 Uhr fuhr am ^hnhos Nord ein in Richtung Dresden fahrender Sattel- Mpper mit Anhänger gegen einen Baum. Der Unfall war ^rch das verkehrswidrige Einbiegen eines Personenautos aus Würschnitzer in die Königsbrücker Straße verursacht ^rden. Es wurde unbedeutender Sachschaden angerichtet. As seiner Weiterfahrt geriet der Lastzug in Hermsdorf am ^sthos ins Rutschen und die Zugmaschine fuhr unmittelbar dem Mühlgraben in den dort befindlichen Garten, dabei steinerne Brückenmauer ins Wasser stürzend. Glücklicher- ^ise blieb die Zugmaschine an der Ufermauer hängen, sodaß ^ch hier der Wagenführer mit den Schrecken davonkam. . — Ein weiterer Kraftwagenunfall mit weit schweren Mgen sich am Donnerstag abend gegen 7 Uhr am ^hnhos Ssih zu. Ein auf der Heimfahrt begriffenes Auto Ruhland wurde durch ein in die Bahnhofstraße einbiegen- Reichsbahnauto aus der Fahrtrichtung gedrängt und raste etn auf der linken Seite stehendes Straßenschild und Arn dahinter befindlichen Baum. Bei dem Anprall wurden A Lenker des Wagens, 2 mitfahrende Frauen und ein Md leichter verletzt, während die Frau des Fahrers sehr 'Mere Verletzungen erlitt. Letztere wurde gegen eine Dach- Elsie des Wagens geschleudert und ihr hierbei zu ^/z die ^pshaut abgerissen, außerdem zog sie sich noch Brust- ^Etschungen und eine Gehirnerschütterung zu. Sie wurde Krankenhaus zugeführt. Die Schuldfrage ist noch nicht Mos geklärt. — Die Sonne meinte es gut, sehr gut sogar, als am ^Nnabend, den 22. 6., und am Sonntag, den 23. 6. 35, Msche Jungen und Mädels zu den Wettkämpfen am Tag ^ Deutschen Jugend antraten. Von 289 Schulkindern und ^ Schulentlassenen errangen nach harten Kämpfen 122 Wer und 64 Aeltere einen Sieg. In den Mannschafts- »Ehrkämpfen waren folgende Siege zu verzeichnen: HI 1. ?^eradschaft 2 Ottendorf, 2. Kameradschaft 1 Hermsdorf, ' Kameradschaft 3 Ottendorf, 4. Kameradschaft 1 Ottendorf; BdM 1. Mädelschaft 3 Hermsdorf, 2. Mädelschaft 1 Otten- darf, 3. Mädelschast 2 Ottendorf; DJ 1. Jungenschaft 3 Blücher, 2. Jungenschast 2 Blücher, 3. Jungenschaft 3 Lützow, 4. Jungenschaft 2 Lützow, 5. Jungenschaft 1 Lützow, 6. Jungenschaft 1 Blücher; IM 1. Jungmädelschaft 2, 2. Jung mädelschaft 3, 3. Jungmädelschaft 1, 4. Jungmädelschaft 4. Die Siegerliste der Einzelkämpse bringen wir in der nächsten Nummer zum Abdruck. — Wie der Preisüberwachungsstelle bekannt geworden ist, sind nach dem 14. Juni Brotpreiserhöhungen vorgenommen worden. Nach einer Verfügung des Reichskommissars für Preisüberwachung darf jedoch keinerlei irgendwie geartete Brot preiserhöhung eintreten. In jedem Falle wird nur der vor dem 15. Juni geforderte Preis anerkannt. Der „bisherige Preis" ist der tatsächliche Abgabepreis, auch dann, wenn der , Preis bisher nur durch Rabattgewährung auf einen höheren Aushangpreis hergestellt wurde. Dies bedeutet, daß die bi», sherige Rabattgewährung beizubehalten ist. Gegen alle Brot preiserhöhungen wird mit aller Schärfe mit Ordnungsstrafe bis zu 1000 Mark vorgegangen werden. HI und DJ dienstfrei bis 5. August Auf Anordnung des Gebietsführers wird bei der fach» fischen Hitler-Jugend in der Zeit vom 1. Juli bis 5. August i von den Einheiten der HI außerhalb der Sommerlager kein - Dienst abgehalten. Für das Jungvolk fällt der Dienst für die Zeit vom 15. Juli bis 5. August aus. Für HI emschl« DJ besteht für die genannte Zeit Uniformverbot. Jeder Volksgenosse muß über die Judenfrage unterrichte? sein Auf einer Kundgebung der DAF, Kreis Dresden, ging Wirtschaftsminister Len k auf die Judenfrage ein. Wer die Judenfrage nicht kenne oder nicht kennen lernen wolle, der solle sich auch nicht mit Politik befassen. Der materialistischen jüdischen Weltanschauung habe Adolf Hitler die idealistische ; und nationalsozialistische Weltanschauung entgegengestellt. Dank der Aufklärungarbeit der NSDAP sei in der Welt eine zunehmende Einsicht Deutschland gegenüber festzustellen. Der Minister schloß seine Ansprache mit einem Aufruf zum Leistungsgrundsatz, der ja für Sachsen als Ausfuhrland von besonderer Wichtigkeit sei. Dresden. Besseres Frachtgeschäft auf der Elbe. Seit einigen Tagen hat sich der Frachtverkehr auf der Elbe von Aussig talwärts nach Hamburg für die Schiff« fahrt in erfreulicher Weise gebessert. Am Mittwoch fuhren etwa fünfzehn Kähne durch Dresden auf der Talfahrt. Je doch können die Kähne bei dem ungünstigen Wasserstand nur halbe Ladung an den Bestimmungsort schaffen. Auch der Bergverkehr entwickelt sich günstig; in Hamburg lagern mehrere hundert Kähne mit Getreide. Dresden. Zum Kapitändes Lloyddampfers „P o t s d a m" e r n a n n t. Der Norddeutsche Lloyd in Bre- Z men hat beschlossen, die Führung des Dampfers „Potsdam", s des zweiten Schiffes seines Ostasien-Schnelldienstes, dem Kapitän Richard Arndt zu übertragen. Bei Arndt handelt es sich um einen alten und bewährten Ostasienfahrer; er ist ein geborener Dresdner und steht seit 1899 im Lloyddienst. Bad Schandau. Der Tetschener Hunger st ein wieder sichtbar. Der Hungerstein in der Elbe in der Nähe der Tetschener Brücke ist wieder über die Hälfte sicht bar; der Elbewasserspiegel sinkt weiter. Demitz-Thumitz. Zwölfjähriger Lebensret ter. Im Volksbad an der Lehde rettete der zwölfjährige Schüler Rudhart Wünsche aus Birkenrode einen sechsjäh rigen Jungen vor dem Ertrinken. Der Knabe war beim Spiel in etwa zehn Meter tiefes Wasser gefallen und unter gegangen. Wünsche sprang ihm nach und konnte den bereits besinnungslosen Knaben an Land bringen. Riesa. Zahlreiche Diebstähle aufgeklärt. Hier wurde ein Erwerbsloser festgenommen, dem zahlreiche Diebstähle in der Lommatzscher Pflege nachgewiesen werden konnten; so halte er zahlreiche Wäschediebstähle m Strieg nitz, Dösnitz, Lautzschen, Barmenitz, Trogen und Treben begangen, außerdem noch in Staucha und Roitzsch Einbrüche und Diebstähle in Gärtnereien. Olbernhau. Guter Besuch der Erzgebirgs schau. In den ersten beiden Tagen seit der Eröffnung der Erzgebirgsschau konnten bereits mehr als 2000 Besucher gezählt werden. Zwenkau. MitdemTodgespielt. Auf der Staats straße nach Borna wurde die geschlossene Schranke des Bahnüberganges von einem Lastkraftzug durchfahren, als sich die Lokomotive bereits in unmittelbarer Nähe befand. Ohne zu halten fuhr der Führer des Lastzuges davon. Der Wärter des Bahnüberganges kann keine nähere Beschrei bung des Lastkrastzuges abgeben, weil er durch die rück sichtslose Fahrweise des Kraftfahrers gefährdet war. Dresden. Großer Erfolg der Jahreslchau. Am Mittwoch waren vier Wochen seit der Eröffnung der Ausstellung „Der Rote Hahn" oerslosfen. In dieser Zeit wurden bereits über 200 000 Besucher gezählt, weil die Jah- resschau tatsächlich im ganzen Reich eine außerordentlich lebhafte Beachtung findet. Am kommenden Sonntag wird die Ausstellung im Zeichen des großen Sachsentreffens des Reichsluftschutzbundes stehen. Radebeul. AufderFerienfahrtverunglückt. Der Korbmachermeister Karl Junge aus Rothenburg in Schlesien stieß mit seinem Kraftrad mit einem Straßenbahn zug zusammen; seine mitfahrende Frau wurde auf der Stelle getötet. Junge wurde in schwerverletztem Zustand in eine Klinik gebracht; an seinem Aufkommen wird gezweifelt. Das Ehepaar befand sich auf einer Urlaubsreise zu seinen im Mansfelder Seekreis wohnenden Angehörigen. Bad Elster. Schmuggler erschossen. Nachts wurde eine Schmugglerband'e beim Grenzübertritt in der Nähe von Bad Brambach betroffen. Ais sie aus Anruf nicht stehen blieb, gab der Zollbeamte Schreckschüsse ab; als diese nichts nutzten und die Schmuggler weiterslüchteten, schoß der Beamte scharf; dabei wurde einer der Schmuggler, Anton Schimmer aus Schnecken, getroffen und getötet. Glauchau. Todesfahrt. Nachts fuhr der 25 Jahre alte Rudolf Walther aus Mosel an der Stadtgrenze mit seinem Kraftrad auf einen Personenkraftwagen auf. Wal ther wurde schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht, wo ihm sofort das linke Vein abgenommen werden mußte. Am Morgen ist der Verunglückte gestorben. Zwickam EindreizehnjährigesMädchener» schlagen. Auf dem Gelände der Gewerkschaft Morgen stern ist die dreizehn Jcchre alte Hildegard Ihle tödlich ver unglückt. Auf der Kohlenförderbahn war ein Kohlenwagen umgekippt. Das Kind hatte sich trotz Verbotes unter die Förderbahn begeben, um heruntergefallene Kohlen aufzu lesen. Dabei ist dem Mädchen vermutlich ein Kohlenstück aus den Kopf gefallen; es ist kurz darauf gestorben. Oelsnitz i. V. JndesTodesNähe. Der Hilfsar beiter Hans Meixner aus Plauen fuhr mit seinem Kraftrad gegen eine geschlossene Eisenbahnschranke bei Untermarx grün. Meixner wurde aus die Gleise geschleudert, trug aber keine ernstlichen Verletzungen davon. Den Bahnbeamten gelang es, die Gleise rechtzeitig wieder freizuräumen. Sachse«; Wirtschaft im AMwuns Im Mai 42Z00 Arbeitslose eingestellt Das Landesarbeitsamt Sachsen teilt mit: Die Zahl der Beschäftigten in der sächsischen Wirtschaft hat im Monat Mai 1935, wie das setzt vorliegende Ergebnis der Krankenkassenmitgliederstatistik zeigt, wiederum in sehr erheblichem Umsang zugenommen. Die Zunahme der Be schäftigtenzahl beträgt insgesamt 42 317; sie verteilt sich auf 35 124' Männer und 7193 Frauen. Das erfreuliche Ergebnis gründet sich durchgängig auf die vermehrte Einstellung von Arbeitskräften in den einzelnen Zweigen der freien Wirt schaft. (gegenüber dem Z1. Januar 1933, also seit der Macht übernahme durch den Führer, hat sich nach der 6rankenka>- senmitgliederstatistik die Zahl der wieder in Beschäftigung getretenen Volksgenossen in Sachsen um rund 450 000 er höht. Einführung des Arbeitsbuches! Nach der Bekanntmachung des Präsidenten der Reichs anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 18. Mai 1935 werden in der Zeit vom 1. Juni 1935 ab die Arbeitsbücher für Arbeiter und Angestellte folgender Betriebsgsruppen ausgefertigt: Industrie der Steine und Erden, Eisen- und Stahlge winnung, Metallhütten- und Metallhalbwerkzeuge, Herstel lung von Eisen-, Stahl- und Metallwaren, Maschinen-, Ap parate- und Fahrzeugbau, Elektrotechnische Industrie, Op tische und Feinmechanische Industrie, Chemische Industrie, Papierindustrie, Leder- und Linoleumindustrie, Kautichuk- und Asbestindustrie, Baugewerbe und Baunebengewerbe, Großhandel, Einzelhandel, Verlagsgewerbe, Handelsvermitt lung und sonstige Hilfsgewerbe des Handels, Geld-, Bank-, Börsen- und Versicherungswesen. Die Be t r i e b s s ü h r e r werden gebeten, für ihre Ge- folgschastsmitglieder die Anträge bei dem zu st and i- gen Arbeitsamt in Empfang zu nehmen und vis zu einew vom Arbeitsamt näher bezeichneten Zeitpunkt aus- gefüllt bei diesem wieder einzureichen. Eine MM Million iiir die Belegschaft Anläßlich des Jahresabschlusses und Zirmenjubiläums stellten die Wanderer-Werke vorm. Winklhoser L Janicke A.-G. 225 000 als Ferien- und Wirtschastsbci- hllfe für die Gefolgschaft zur Verfügung, hiervon sind an die über 5000 Mann zählende Belegschaft als Ferienbeihilfe je 30 beM. 40 für Verheiratete ausgezahlt worden.