Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 15.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193505155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19350515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19350515
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-05
- Tag 1935-05-15
-
Monat
1935-05
-
Jahr
1935
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.05.1935
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
twerden traten Sitzung auf ins Moscicki Staats- n Eene- kinister- n Eene- ung der bgesagt. zeigt in uf halb- ekt man rd heute ckmsang- beschloss ' Einzel minister gen und Ministe rin wird et habe, Mee ge- s solda befiehlt Staats- Anbrin- der Re- Offizlere ngen ge- einziges ist, teilt l s über sei. Da- en Hoch- issen- 'z soll tadt, M wren ift gebracht, h Wilna r nieder- h nanrs a u ge- hält. Er^ lomman- >en Ruß- auch der fehl des hrt wor- sfiihrlich terung . Auch gensatz letzten fer um „Kurier chs Staat a Mann, en Ee- Namea üngen in sehr dic ttert Hai l d a t e a teige n „Gazeta der amt- (arscha^ rneren >rragendr inne nios. Ereigne Ein Aufruf des Staatspräsidenten. Warschau, 13. Mai. Warschau steht ganz unter dem Eindruck der Todesnachricht. Der von der Straße sichtbare Mos des Belvedere-Schlosses ist seit dem Hinscheiden des Mrschalls hell erleuchtet. Am Gitter des Schloßhofes sam- Men sich gestern trotz der späten Nachtstunden zahlreiche «nschen an, die in tiefem Schweigen verharren. Noch im Maufe der Nacht erscheinen der Staatspräsident, Mini- 'tt, Generale und andere Würdenträger, um von dem Wen Toten Abschied zu nehmen. Der Staatspräsident er- ^omen Aufruf an die Bevölkerung, der folgenden Wort- , „Marschall Pilsudski ist dahingegangen. Durch seines Wns große Mühsal hat er die Kraft im Volke auf- ÜMchtet. . Den Staat hat er durch den Genius seiner Gedanken leinen eisernen Willen zum Leben erweckt. Er führte M zur Wiedergeburt der eigenen Macht, zur Entfaltung ? Kräfte, auf die sich Polens kommendes Schicksal stützen Ad- Als Lohn für seine riesige Arbeit war es ihm ver- unseren Staat als lebendige Schöpfung und unsere Wer ruhmvoll und siegreich zu sehen. Dieser größte W"n der polnischen Geschichte hat die Kraft Geistes aus der Tiefe der nationalen Vergangenheit Wpst, und die Zukunft in übermenschlicher Gedanken- Mnnung vorausgeahnt. Sich selbst sah er darin nicht As, denn er ahnte schon längst, daß seine körperlichen Atte sich dem Ende zuneigten. Er suchte und zog daher Aner zur selbständigen Ärbeit heran, auf deren Schul- A schließlich die Last der Verantwortung ruhen sollte. Winterließ dem Volke das Erbe seiner auf die Ehre und "lacht des Staates gerichteten Gedanken. Dieses Testa- Ak, uns Lebenden überliefert, haben wir zu übernehmen A iortzuführen. Mögen angesichts seines Geistes und der Abenden Geschlechter Trauer und Schmerz in uns das '^ntwortungsbewußtsein des gesamten Volkes erfüllen. LA",'-.-. .... * Präsidialkanzlei, Reichstag und Neichsministerien flaggen halbmast. . Perlin, 13. Mai. Amtlich wird bekanntgegeben: Aus AH des Ablebens des Marschalls Pilsudski flaggen die AHde der Präsidialkanzlei, des Reichstags und sämtlicher Weiien heute und am Beisetzungstage halbmast. ^tssekrstiir Dr. Meißner beim polnischen Botschafter. , Perlin, 13. Mai. Im Auftrage des Führers und Reichs- Afss stattete der Ehef der Präsidialkanzlei, Staats- AEr Dt. Meißner, heute vormittag dem polnischen Bot- vAr, Exzellenz Lipski, einen Besuch ab, um die tiefemp- lAHe Anteilnahme des Führers und Reichskanzlers an schweren Verlust, der Polen durch den Tod des Mar- Pilsudski betroffen hat, zum Ausdruck zu bringen. Ter Eindruck des Todes Pilsudskis in Paris. Paris, 13. Mai. Die Nachricht-von dem Ableben des Wchalls Pilsudski machte in Paris einen um so tieferen Wuck, als der abgesagte Besuch Lavals beim Marschall Wttmutung hatte aufkommen lassen, daß die Krankheit A diplomatischer Natur sei Dem polnischen National- ZA werden von der gesamten Presse große Nachrufe ge- Man versucht, seiner Persönlichkeit gerecht zu wer- And dabei auch die Politik zu erklären, die Polen in > Abwehrstellung zu Sowjetrußland gebracht und zu A Annäherungspolitik gegenüber Deutschland, verbun- Ait eißer Abkühlung des polnisch-französischen Verhält- b. beigetragen hat. ersten Londoner Stimmen zum Tode Pilsudskis. i,A°»don,. 13. Mast Die Nachricht vom Tode des Mar- Pilsudski ist jn London völlig-überraschend gekom- W Durch spätes Eintreffen derselben wurde eine aus- M redaktionelle Würdigung für die merftcn Blätter tz, Rich gemacht. Es tritt jedoch überall die Ansicht zu- -'A Aß das moderne Polen einen unersetzlichen Verlust WA habe. Als besondere Leistungen des Marschalls wer- '-ARgesührt: Die. erfolgreiche Durchführung der Errich- AAs jungen Staates, die siegreiche Abwehr des hol st, pichen Vorstoßes, und der mit Deutschland abgeschlos- ZDie Stichwahl der französischen Gemeindewahlen. Paris, 13. Mai. Das Innenministerium hat am Mon tag, früh 1.45 Uhr, eine Uebersicht über die bisher vorliegen den Eemeindewahlergebnisse herausgegeben, die 691 von insgesamt 858 über 5000 Einwohner zahlenden Gemeinden umfaßt. Danach haben die Mehrheit erzielt: Kommunisten (verschiedenster Richtung) in 66 Gemein den, Altsozialisten in 143 Gemeinden, Neusozialisten in 14 Gemeinden, Sozialrepublikaner in 27 Gemeinden, Unab hängige Nadikalsozialisten in 38 Gemeinden, Radikalsozia listen in 169 Gemeinden, Linksrepublikaner in 119 Gemein den, Volksdemokraten (zumeist katholische Elsässer) in 7 Ge meinden, Rechtsrepublikaner (Richtung Marin) in 85 Ge meinden, Konservative (d. h. die äußersten Rechten) in 8 Gemeinden, unbestimmt in 13 Gemeinden., Die unabhängigen Kommunisten des Seinedeparte ments haben nach dieser Uebersicht in zwei Gemeinden die Führung erhalten. Befürchtungen für Flandin. Paris, 13. Mai. Das endgültige Ergebnis der franzö sischen Gemeinderatswahlen wird erst im Lause des Mon tags vorliegen. Aus den bisher bekanntgegebenen Zahlen läßt sich jedoch bereits ein gewisser Schluß ziehen, der auch in den Aeußerung der Presse zum Ausdruck kommt. Ganz allgemein scheint ein Anwachsen der beiden extremen Flügel fest zustellen zu sein, wobei die äußerste Linke besonders gut abschneidet. In Paris hat sich die sogenannte nationale Mehrheit zwar halten können, viele Sitze aber an die Linksparteien, b e - sonders die Kommunisten, abgeben müssen. Be sonders ausfallend ist der starke kommunistische Vorstoß im Seinedepartement. Der „rote Gürtel" um Paris verbreitert sich zusehends. In der Provinz sind viele Gemeinden unter eine sozialistische Verwaltung geraten. Das Wahlbündnis mit den Kommunisten und teilweise auch mit den Radikal sozialiften hat hier, wie es scheint, Früchte getragen. Die Verhältnisse im Elsaß sind noch nicht ganz klar. Während in Straßburg der kommunistisch-autonomistische Block 20 von 36 Sitzen verloren hat, ist in Kolmar und Mühl hausen die marxistische Front ans Ruder gelangt. Alles in allem darf man von einem A b - gleiten nach links sprechen, das vielen Kreisen große Besorgnis einflößt und bereits die Frage aufkommen läßt, ob die Negierung beim Wiederzusammentritt des Parlaments diesem Wahlergebnis werde Rechnung tragen müssen. Während die Blätter verschiedener Linksrichtungen von einem Sieg der Freiheit gegen den Faschismus sprechen, stellen die rechtsstehenden Organe mit deutlicher Melancholie fest, daß diezum KabinettFlan- dinjeit einigen Monaten betriebene Kon zentrationspolitik den breiten Massen Mißtrauen einzuflößen scheine. Aus diesem Urteil der Rechtspresse und aus dem Siegesgeschrei der Linksblätter, die von einem Zusammenbruch der Nechts- front sprechen, lassen sich dic in Paris bereits umlaufenden Gerüchte erklären, daß dem Kabinett Flandin vielleicht keine lange Lebensdauer mehr beschieden sein wird. Mus aller Wett. * Schwere Kr a ft w a g e n u n f ä ll e in Ost preußen. — Fünf Tot e. Äm Tonnabenoabcnd ereig neten sich in Ostpreußen zwei schwere Kraftwagenunsälle, die fünf Todesopfer forderten. In einer Kurve bei dem Flughafen Devan fuhr ein mit fünf Personen besetzter Kraftwagen mit großer Geschwindigkeit gegen einen Baum und stürzte in den Graben. Der Wagen geriet sofort in Brand. Während sich zwei Studenten aus Königsberg mit schweren Verletzungen aus dem Wagen retten konnten, verbrannten die drei übrigen Mitfahrer. Bei den Tote» handelt es sich nm die beiden Brüder Wenrich aus Königs berg und einen gewissen Schinschuleit, der aus Danzig stammen soll. — Der zweite Unfall trug sich in der Nähe von Hriligenbeil zu. Hier fuhr ein Kraftwagen bei die sigem Wetter in eine Fußgängergruppe hinein, wobei der neben 1. Um sie er- chel "b - ganz lieber ze, dir klomni »esicht- s doch id fest Ite es n fein äsende rahlte, ch da; wieder er dic reisen. -. Tie lallen, h und r svä- lustis- r war nosien ttasseA r lan- Seiiic Welt. seine die «Schuld -er Anna Sutter Roman von Kurt Martin. Copyright by Verlag Neues Leben, Bayr. Gmain.) *0) (Nachdruck verboten.) „Jetzt mutz ich heim. Es ist um sieben." Ein paar feiner Gefährten schlossen sich ihm an. Andere blie- A noch länger. Zum Bleiben lud ibn aber keiner ein. Sie AAn, er lies sich doch nicht halten. So gern wie er mit ihnen W und sich vergnügte, wenn die Zeit kam, wo er daheim er- wurde, war er sür nichts mehr zu haben. Früher hatte ihn A der eine oder andere geneckt. »Nuttersohn, Schürrenkriecher." Ao setzte es aber eine solche Tracht Prügel, daß der Spötter Wur allemal schwieg. Denn wer einmal Sans Büchels Fäuste Wo kennen gelernt batte, der lieb ihn künftig geilissentlich in -W Lolche Zurechtgewiesene wurden dann um so bessere Freunde A auch Feinde. Zu letzteren gehörte vor allem Fritz NUbler, - Tohn des Gcmeindevorstandes. Den hatte Sans Büchel auch WA ordentlich verbleut. Und seit der Zeit war Fritz Nüßler sein .Ast und der batte bald noch eine Anzabl Gleichgesinnter "4. — Als Sans Büchel mit seinen Freunden beim Büchelhof ankam, ° ar ihnen zu. . - „Eute Nacht. Morgen Nachmittag gehen wir wieder in die "neu." ^Danach trat er durch das Tor in den Sof. Er ging zu den WA- Für alles hatte er das größte Interesse. Die Erkenntnis, einmal alles sein Eigentum würde, wenn er grob wäre, lkW >bn ungemein an. Alles wollte er schon wissen und kennen nAA Meun er vormittags aus der Schule kam, ging er immer auf die Felder und half, oder er beschäftigte sich im nützlich. Bei einem hatte er einen guten Lehrmeister. Das Ach Zeller, der Verwalter. — Er batte geschickt damals nach W° Karl Büchels die Leitung des teilweise etwas abgewirt- An hpfeg ch hie Hände genommen, und schon nach Monaten W A gute Erfolg seiner regen Arbeit zu bemerken. — Da Büchel im Einverständnis mit Ekristovb Hüller und WAstor, der ihr in allen Dingen mit R-t und Tat zur Seite V,. .flossen, Fritz Zeller als ständigen Verwalter auf dem . Zusehen, Und sie taten recht damit. Fritz Zeller war» Weiger Mensch, er war froh, ein so grobes, selbständiges ^kld gefunden zu haben, und setzte seine volle Kraft darein, sein Bestes zu leisten. — Sans Büchel war Fritz Zellers bester Freund. Er schlob sich schon bald nach des Vaters Tod, als Fritz Zeller selbständs bandelnd auftrat und in seiner ruhigen, freund lichen Weise überall eingrisf, an ihn an. Und diese Freundschaft wurde immer fester. Mit dem Aelterwerden wuchs auch die Lern- hegierde bei dem Knaben; da hielt er sich an seinen Freund, der zeigte und erklärte ihm alles. Wie Brüder verkehrten sie mitein ander und hatten sich herzlich gern. Sans Büchel fand im Pserdestall seinen Freund, er trat zu ihm. „Abend, Fritz. Denken Sie, sechs Forellen hab' ich gefangen. Fein, was?" Fritz Zeller bewunderte die Beute. „Na, da wird sich die Mutter freuen." „Freilich. — Wann wollen Sie denn das Gras unten auf der Bachwiese schneiden lassen, Fritzi Es steht hoch." „Uebermorgen fangen wir an." „Da Helf ich mit. Da hab' ich nur bis um 10 Schule." „Ist recht, Sans." „Und die Kirschen, die können wir auch pflücken, die frühen, meine ich. Die sind ganz süb." „So, hast du welche gepflückt?" „Ja, ei« paar." „Na, da nehmen wir sie eben ab." „Ja. — Jetzt will ich aber zur Mutter." „Der Snllermüller ist bei ihr." „So. Onkel Christoph? — Ah, da will ich eilen." Flink rannte Sans Büchel hinaus über den Sos, und in das Haus. Er riß die Tür in die Stube auf. „Abend, Mutter. Abend, Onkel Christoph." Am Fenster sah Lene Büchel in ihrem Fahrstuhl, neben ihr aus einem Stuhl Christoph Suller. Als Hans vor ihm stand flog ein glückliches Lächeln um den Mund der verhärmten. Frau Chri stoph Hüller lachte. „Abend, Hans. Na, Junge, ich hab' Dich schon gesehen vor hin Unten in den Bachwiesen warst du." Hans zeigte seinen Fang. „Also da schau an, Mutter, so viel Forellen, die lab ich dir braten für den Abend Nicht wahr? Ach, fein war es drunten. Ich komme gleich wieder, will nur die Forellen in die Küche schatten." Damit verlieb er schon wieder das Zimmer. Christoph Hüller stand auf. „Ein prächtiger Junge, der Sans." Lene Büchel nickte. — Ja, sie war glücklich über ihren Sobn. Er hatte ihr schon viel, viel Freude bereitet. Jn ihrem Leiden, das ihr gerade in der letzten Zeit wieder viel zu schaffen machte, war ihr der Junge die einzige Freude. Ob sie klagte nicht, sie wollte nichts zu klagen Schlosser Josef Winat aus dem Kreise Allenstein und der landwirtschaftliche Arbeiter Wischnewski aus Straßburg, die sich auf der Wanderschaft befanden, getötet wurden. Verletzt wurde ein gewisser Heinrich Arndt aus Neun kirchen im Saargebiet. * Versuch- mit einem neuartigen französischen Kampf wagen. Seit ungefähr einer Woche werden beim 509. Kampfwagenregiment in Maubeuge Versuche mit wasserdichten Tanks gemacht. Diese Kampfwagen, die mit einer Art Modelliermasse abgedichtet worden sind, sollen Gewässer von 1,30 bis 1,40 Meter Tiefe ohne Schwierig keiten durchfahren können. Während Kampfwagen bisher höchstens eine Viertelstunde im Wasser bleiben konnten, ohne daß der Motor Schaden nahm, sollen die neuen Wagen vor einem vom Kriegsministerium entsandten Prüfungs ausschuß über 100 Minuten im Fluß manövriert und dann mühelos wieder das Ufer erklommen haben. * 10 Hektar Wald niedergebrannt. Aus Schönlinde i. B. wir gemeldet: Am Freitag brach in der Nähe des Ortes Khaa hinter der sogenannten Dixmühle aus noch ungeklärter Ursache ein Waldbrand aus, der rasch um sich griff und in der Hauptsache mittleren Kiefernbestand in einer Ausdehnung von rund 10 Hektar vernichtete. Das Brandgebiet erstreckte sich vom Kirnitzschbach bis an den Heidetorweg. Dorfbewohner, Waldarbeiter und Feuer wehren bekämpften den Brand und verhinderten seine weitere Ausdehnung. Man vermutet Brandstiftung. * Britische Dominien gegen die außenpolitischen Ent scheidungen der englischen Regierung. „Dailh Expreß" meldet: Die Ministerpräsidenten Kanadas, Südafrikas und Austra- lie»s hätten im Verlaus der Besprechungen mit dem eng lischen Kabinett Einspruch dagegen erhoben, daß Endland die Genfer Entschließung gegen Deutschland uneingeschränkt unterstützt habe. Sie hätten ferner dagegen protestiert, daß die englische Regierung den Entscheidungen der Konferenz von Stresa zugestimmt habe, ohne vorher mit den Dominien Rücksprache zu nehmen. Ueber- haupt habe das in letzter Zeit zutage getretene Bestreben der englischen Regierung, außenpolitische Entschlüsse zu fassen und sie erst später den Dominien mitzuteilen, bei den Dominienvertretern Mißfallen hervorgerusen. * Tschiaugkaischeks Ansehen wächst. Nach den Erfolgen in der Provinz Kweitschau gegen die Kommunisten, die unter schweren Verlusten aus den nördlichen und -südwestlichen Teilen der Provinz vertrieben wurden, und nach der Ein leitung tiefgreifender Reformen im Verwaltungs-, Finanz-, Bank- und Verkehrswesen ist Tschiangkaischek jetzt nach Hünnan geflogen, wo er von der Bevölkerung lebhaft be grüßt wurde, ein Besuch von großer Bedeutung für die engere Zusammenfassung der Provinzen Chinas. Das An sehen Tschiaugkaischeks und die Stellung der Nankingregie rung in Kweitschau ist durch die Erfolge Tschiangkäischeks sehr gehoben und weiter gefestigt worden. * Das Schloß des Herzogs vonConnaught von einem Waldbrand bedroht. Im königlichen Parkgeländr bei Windsor ist ein Wald- und Heidcbrand aus gebrochen, dem Tansende von Bänmen zum Opfer fielen. 400 mit Gasmasken und Stahlhelmen ausgerüstete Solda ten sind zur Bekämpfung des Riesenseuers eingesetzt worden, das am Freitag in gefährliche Nähe des Schlosses des Her zogs von Connaught vorrückte. Soldaten und Feuerwehr leute sind fieberhaft mit Ausheben von Gräbern beschäftigt, um das Feuer einzudämmen. * Zu der Entführung des kubanischen Millio närs Falla. Me sich nunmehr herausgestellt hat, entspricht die Meldung von der Verhaftung dreier führender kubani scher Politiker wegen Beteiligung an der Entführung des jungen kubanischen Millionärs Falla nicht den Tatsachen. Die drei Politiker haben lediglich eine polizeiliche Vor ladung erhalten. Sie wurden nach etwa einstündigem Ver hör wieder entlassen, weil sich herausstellte, daß sie an der Entführung Fallas vollkommen unbeteiligt waren. - Drei Petroleumtanks in Flammen. In den Petro leumlagern der Compania de Petroleom in Campana, wo bereits im August v. I. eine verheerende Feuersbrunst wütete, sind am Donnerstag drei Petroleumtanks in Brand geraten. Der Bevölkerung bemächtigte sich eine Panik in Erinnerung an die vorjährige Katastrophe. Sie verließ fluchtartig ihre Wohnungen. Nach den letzten Meldungen brennen die Tanks lichterloh, das Feuer ist jedoch auf den Brandherd beschränkt. baben. — Karls Tod batte sie überwunden. Mit der Vergangen heit batte sie abgeschlossen. Wer wußte, was gekommen wäre, wenn er nicht gestorben wäre damals. Sie wollte sich in ihr Schicksal fügen. Es ging ja auch alles balbwegs. Der Fritz Zeller versorgte den Hof so gut, kein Bauer hätte seinen eigenen Hol besser versorgen können. Und der Hans wuchs zu einem prächtigen Jungen heran. Er schien der ganze Vater zu werden. Und et« guter Junge war er. Er hatte sie über alles lieb. Alles tat er ihr zu Gefallen. — Freilich, so viel wie als kleines Kind hatte sie ibn nicht mehr um sich. Recht wenig sah sie ihn sogar nur. Früh war er in der Schule dann auf den Feldern, und gegen Abend tollte er gern mit seinen Kameraden sich aus- Nur am Abend hatte sie ihn länger um sich. — Das genügte ihr aber auch. Sie wollte nicht selbstsüchtig sein. Ihr Junge sollte nicht an sie gefesselt sekn. Er sollte seine Jugend genießen. Dafür hatte sie ihn ja am Abend. Und da saß er dann gern -in paar Stunden bei ihr. Das waren ihr die schönsten Stunden vom ganzen Tag. — Christoph Hüller sah seine Schwester an. „Paß auf, wenn der Hans erst noch ein paar Jahre weg hat. Das wird ein Staatskerl." Sie nickte. „Ja. Wenn ich das nur noch erleben könnte. Ein paar Jahre muß ich schon noch bei ihm bleiben. Er braucht mich doch noch jetzt. Freilich, wenn es sein müßte, ginge ich auch. Der Hof ist in guten Händen. Der Fritz Zeller ist einer, auf den man sich verlassen kann. Der würde schon den Hof gut halten, bis Sans ihn einmal übernehmen kann. Und ihr seid ja da. Du und Anna, ibr laßt den Sans schon nickt einsam und allein." Christoph Suller ergriff fest seiner Schwester Hand. „Freilich ja. — Aber denk' doch nicht immer ans Sterben." „Ich muß schon, Christoph. Wenn jemand so beschaffen ist wie ich, hat er an alles zu denken." Ein tiefer Leidenszug lagerte auf ihrem schmalen, bleichen Antlitz. „Man wird auch älter, Christoph." Er lächelte. „Du mit deinen 36 Jahren." „Ja, so darfst du aber nicht rechnen. Die letzten zehn Jahre zählen bei mir doppelt und dreifach." Hüller seufzte. „Ja, es bat dich hart getroffen, alles zusammen." Lene Büchel sing von anderem an. „Der Anna geht es gut?" „Ja, na freilich. — Wird wohl bald wieder mal zu dir ber- aufkommen." „Sie soll nur die Berte! mitüringen." - - - —- -- - - (Fortsetzung folgte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)