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Lokasanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Kschtilmngsta^r: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 emschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen hat der Be zieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S Alk« w«tt«« M« Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahm« bi« späteste« - Uhr WO» mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aokgegibmr» M» zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jed« Anspruch aus Nachlaß «Acht Ich Klagrod. Konkurs. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla uud de« Finanzamtes M AchdadarO. öauph'chriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühl«, Ottmdorf-MlMR Bostscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM Nummer 58 Fernruf: 231 Mittwoch, den 15. Mai 1935 DA. 4.35 379 34. Jahrgang ^«chsstatthalter Mutschmann beglückwünscht die Auto- z . Union die Auto-Union richtete Reichsstatthalter Mutsch- ^riu lvlgenden Glückwunsch- „Zu dem wiederholten deutscher Rennwagen bei den motzen Rennen in beglückwünsche ich den siegreichen Fahrer Varzi, deutscher Rennwagen bei den motzen Rennen in 'Mrika beglückwünsche ich den siegreichen Fahrer Varzi, üni^^"^ure und Arbeiter sowie die Leitung der Auto- ">°n aufs herzlichste." Hertkiches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am Nlai M5 — Das Jahresfest des Radeberger Zweigmissionsverews '»urde am Sonntag Jubilate in hiesiger Kirche nachm. 3 Uhr ^gehalten. Bereits am Vormittag erzählte der einstige Missionar der Tamulen Herr Pfarrer i. R. Schäfer-Zittau im Kindergottesdienst in recht anschaulicher Weise von dem «and, den Sitten und Gebräuchen der Inder und von der Ameren Arbeit der Missionare in diesem Lande. Nach- !»'tlags riefen die Glocken die Ortseinwohner und die leider M spärlich erschienenen Mitgliedern des Radeberger Bezirks Festgottesdienst. Er wurde verschönt durch einen Orgel- vartrag. Präludium und Fuge in c-moll von Joh. Seb. Bach gespielt von Herrn Kantor Beger, sodann durch einen Biolinvortrag, gespielt von Herrn Pfarrer Ebert-Radeberg ^id endlich durch Gemeindegesang siegesfroher Missionslieder. Am Namen des Bezirksvereins begrüßte Herr Pfarrer Kaiser Anwesenden, seine Begrüßung unter das Wort des 66. Psalms stellend. Die Festpredigt hielt auf Grund des Bibelmortes Matth. 28, 19 f. Herr Pfarrer Koch-Kötzschen- drada, der in gewissenschärfender, klarer Weise sich für das Werk der Mission in der Jetztzeit einsetzte und in feiner recht anschaulicher Art sich mit all den Gegnern der Mission aus- Mndersetzte. Das war im besten Sinne des Wortes Schulung, wofür ihm besonders gedankt sei. In der an schließenden Nachversammlung sprach nochmals Herr Pfarrer Schafer, der 3 Jahre in Indien als Missionar unter den ^amulen gewirkt hatte und krankheitshalber (Frau erblindet) dem ihm liebgewordenen Posten zuröckkehren mußte. Er Allti seine Ansprache unter das Gotteswort Röm. 1, 18 f. M 1. Teile erzählte er in recht volkstümlicher Weise vom Wesen des Heidentums, Gewänder und Götzen vorher zeigend; Aann sprach er von der sittlichen Verkommenheit dieser Eker, die selbst vor »nd im Tempel nicht Halt macht und Mich von dem Segen, den das Evangelium den armen Heiden spendet. Wie aus der Festpredigt so klang auch aus bieser Ansprache das Eine immer deutlich hervor: Die Heiden Men in ihren Religionen den Frieden des Herzens, die Ge meinschaft mit Gott. Dies kann aber ihre Religion nicht ^«n. Daher der Ruf nach Christus, dem Friedensfürsten. Baz verpflichtet uns aber, treue Haushalter der Mission zu ein. Hoffentlich ist dieser Segen aus diesem Festgotteödienst M unseren Gemeinden zu spüren. Tödlicher Motorradunkall. Am Montag gegen V, k> Uhr fuhr auf der Staatsstraße fischen Berbisdorf und Montzburg der Maurer Gerhard Kunath aus Marsdorf mit seinem Kraftrad aus unbekannter ^kche gegen einen Baum und verschied kurze Zeit nach dem an den erlittenen schweren Verletzungen. Reue sächsische Gewerbaussichtsordnung - Im Sächsischen Gesetzblatt Nr. 13 bringt der sächsische Mflchaftsminister eine neue Verordnung über die Beaus- Migung der gewerblichen Betriebe (Gewerbeaufsichtsord- uunw zur Veröffentlichung; sie ersetzt die bisherigen wenig ^ersichtlichen, sämtlich in der marxistischen Zeit entstan denen Verordnungen und Anweisungen für die Durchführung gewerblichen Aufsichtsdienstes und faßt die früheren und ?'e nach der nationalen Erhebung hinzugetretenen Aufgaben "er Gewerbeaufsichtsbeamten als einheitliches Ganzes zu- Mmen. In der als Anlage angefügten Dienstanweisung M^gt sich deutlich der Führergrundsatz und der Geist der wahren Volksgemeinschaft aus. Umwandlung der Gewerbesteuerausschüsse . Nachdem die Steuerausschüsse bei den Finanzämtern das Steueranpafsungsoesetz in Beiräte umgewan- worden sind, bestimmt das Sächsische Finanzministe- daß auch die bei den Gemeinden bestehenden Ge- ?^besteuerausschüsse künftig als Beiräte tätig werden; sie kein Beschlußrecht mehr sondern lediglich beratende klimme. Beileid des Reichsstatthalters zum Tod Pilsudskis z>.. .Aus Anlatz des Ablebens des Marschalls Pilludski hat tz.Mtatthalter Mutschmann dem polnischen Konsul für Wien, Ezudowski in Leipzig, in einem Beileidstelegramm Zigste Teilnahme der Sächsischen Regierung zum 'Mden ves großen Marschalls der Polnischen Nation Moritzburg. Warnlichtanlagen eingerich tet. Am Uebergang der Staatsstraße Dresden—Berlin über die schmalspurige Nebenbahnstrecke Radebeul—Rade burg in der Flur Eisenberg wird am 20. Mai eine neuar tige Warnlichtanlage (Blinksignale) außer den bereits vor handenen Warnkreuzen in Betrieb genommen, um Geschirr- und namentlich Kraftwagenführer nachdrücklichst aus die Nähe des Bahnüberganges aufmerksam zu machen. Dresden. Kinderreiche Mütter wurden be wirtet. Als Ehrung zum Muttertag hatte der Kreisver band Dresden des Reichsbundes der Kinderreichen 880 kin derreiche Mütter in den Saal des Schusterhauses geladen, wo sie mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Dresden. Grobe Fahrlässigkeit mit Todes folge. Auf dem Straßenbaugelände an der Zinnwaldec Straße sollte von einem Neubau die Gerüstverschalung ab gebaut werden, wobei die armdicken Balken und ander« Gerüstteile zum Fenster hinaus geworfen wurden. Dabei wurde der 50jährige Bauarbeiter Gutmann durch einen Balken ins Genick getroffen und tödlich verletzt. Sebnitz. Kirch eneinvrecher gefotzt. Seit der Festnahme der Kircheneinbrecher Stütz und Walther im August vorigen Jahres, die hier erfolgte, waren im Grenz gebiet Kirchenen-brüche nicht mehr zu verzeichnen. Jetzt gelang es der Polizei, in der Kirche im benachbarten Groß* schönau (Böhmens, erneut einen Kircheneinbrecher auf fri scher Tat zu stellen. Der Einbrecher Joses Streycek war kurz zuvor zugereist, um die Kirchen des Grenzgebietes un sicher zu machen. Großenhain. MitdemKraftradverunalückt, Als der 25 Jahre alte Arbeiter Schliebe aus Göltzscha mit dem Kraftrad nach Hause fuhr, stieß er aus unbekannter Ursache gegen einen Leitungsmast. Schliebe zog sich einen Oberschenkel- und einen Kniescheibenbruch zu und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Oschatz. Alle Öberlchüler in die HI einge» treten. Im Anschluß an die Werbung der Hitler-Jugend teilt der Bann 215 mit, daß die Schüler der Deutschen Ober schule restlos in die Hitler-Jugend eingetreten sind. Frauenstein. Großseuer im Gasthaus. Da» Gasthaus „Zum Goldenen Löwen" wurde nachts von einem Feuer heimgesucht, dem das Dachgeschoß und das erste Stockwerk zum Teil zum Opfer fielen; der große Saal brannte vollkommen aus. Die Brandursache ist unbekannt. Chemnitz. Auszeichnung für den Bürger meister. Dem Bürgermeister Dr. Härtwig wurde das Komturkreuz des griechischen Phönix-Ordens verliehen. Die Auszeichnung wurde ihm am griechischen Nationalfeiertag vom hiesigen griechischen Konsul überreicht. Oelsnih i. L. Segelflugzeugweihe. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung beging die Fliegerorts gruppe die Weihe ihrer selbstgebauten Segelflugzeuge auf die Namen „Stadt Oelsnitz I" und „Gewerkschaft Deutsch land". Im Rahmen ihrer Gründungsfeier taufte di« Flie gerortsgruppe Lugau ein Segelflugzeug„auf den Ramen .Gottes Segen". » Bautzen. HI marschiert. Der Jungbann 1/178 in Panschwitz meldet, daß im Verlauf der Werbung der Hitler-Jugend und nach deren Beendigung zahlreiche Ueber« tritte aus den Reihen der katholischen Jugend in die HI erfolgten; diese betragen weit mehr als die Hälfte der gesam ten Neuaufnahmen. In einem Ort traten so viel Jugendliche einer katholischen Jungschar in die HI über, daß dies« Jungschar fast aufgerieben wurde. Bautzen. Mittelalterliche Richt st litte ent» deckt. Im Grundstück Schilleranlagen 4 stieß man beim Grundgraben zu einer Mauer aus menschliche Skelettreste. - Nachrabungen förderten die Skelettreste eines Geräderten i zutage. Der Tote lag in einer kleinen Grube, die bis zum gewachsenen Granitfelsen reichte. Die Halswirbel wurden in Knochensplittern gefunden, die Schädelkapsel war gewalt sam in mehrere handtellergroße Stücke zertrümmert und der ganze Schädel nach oben auseinandergeschlagen. Dicht neben dem Skelett wurde ein zweites gefunden, bei dem der Schädel an beiden Schläfenseiten zertrümmert war. Die Schädel wurden geborgen und die Kärperknochen einem Friedhof zugeführt. Im Grab fand man einen gelbglasierten Tonscherben, der etwa 500 Jahre alt ist; außerdem wur den Reste eines Kettenhemdes mit Abdrucken von Gewebe teilen ausgefunden. Das Grab befindet sich im Bereich des mittelalterlichen Rabensteins, bei dem man in Bautzen Ver brecher mit dem Schwert richtete und räderte. Der hier gefundene Geräderte ist von aber her gerädert worden, d. h. der Henker begann seine grauenvolle Arbeit am Kops und ließ das schwere Rad den ganzen Körper des Verurteilten hmunlersausen. Das zweiie. Skelett weist daraus hin, daß hier mit dem Gerichteten auch das Opfer des Mörders be stattet worden ist. Dieser seltene Fall von DoppelhestaMW ist für Bautzen im 15. und 16 Jahrhundert mehrfach belegt. Der mittelalterliche Fund ist für die Bautzener Geschichts forschung auch deshalb besonders wichtig, weil er einwand frei die Bestattung in der Nähe der Richtstätte belegt. Herrnhut. Kohlengasvergiftunng die Ux». s a ch e. Zu dem tödlichen Vergiftungsfall in FriedensthM bei dem nach Genuß von Lebensmitteln die 37jahrige Eh«-' srau Beckert aus Niedercunnersdorf gestorben wat, wird' mitgeteilt, daß es sich nickt um eine Lebensmittelvergiftung sondern um eine Kohlengasvergiftung handelte. Lommatzsch. Ein schweres K r a s t w a g e n u n>» glück ereignete sich zwischen Prausitz und Klappenvorfr Der Fabrikbesitzer Karus aus Magdeburg, der sich mit'seiner Frau auf der Fahrt zum Besuch seines tn Dresden studie renden Sohnes befand, fuhr aus bisher ungeklärter Ursache gegen einen Baum und dann in den Straßengraben. Karu» erlitt dabei schwere innere Verletzungen und Schnittwunden im Gesicht und starb im Krankenhaus; seine Frau wurde leicht verletzt. Flöha. Ein Kind ertrunken. Die vierjährig« Tochter des Arbeiters Andrä in Eppendorf fiel in einen Mühlgraben und ertrank. Zum Verbot öffentlicher impfgegnerischer Betätigung Zu dem Verbot der Jmpfgegneroereine und öffentlicher impfgegnerischer Betätigung wird im Sächsischen Verwul- tungsblatt bekanntgegeben, daß der „Bund Deutscher Art" mit seinen örtlichen Verbänden sowie die Zeitschrift .Deutsche Volksgesundheit aus Blut und Boden", Herausgeber Julius Streicher, nicht unter dieses Verbot fällt. Reber 20 000 Unterkunftsstellen zum Zweiten Säch sischen Sängersest in Leipzig Einen rechten Gradmesser für den lebhaften Widerhall, den das große sächsische Sängertresfen in Leipzig in breiten Volkskreisen findet, bildet die Bereitstellung der Unterkünfte. Leipzig offenbart den Wissen, die Gäste herzlich zu bewill kommnen, durch zahlreiche Anmeldungen von Wohngele genheiten. In ganz kurzer Zeit haben die Leipziger Sanges- vrüder, an die der Aufruf zur Beschaffung von preiswerten Unterkünften zuerst erging, schon über 20 000 Wohnungs meldungen herbeigeichasft. Täglich gehen noch Meldungen ein, so daß die Umerbrinaungsscage selbst bei allerstärkster Beteiligung auswärtiger Sangesbrüder als restlos gesichert angesehen werden dars. Zahlung der Vermögenssteuer am 15. Mai Das Landesfinanzamt Dresden weist darauf hin, daß nach der gesetzlichen Regelung am 15. Mai der gleiche Be trag an Vermögenssteuer zu entrichten ist, den der Steuer pflichtige am 15. Februar zu zahlen hatte. Entsprechendes gilt für die späteren, im Rechnungsjahr 1935 fälligwerden- den Teilbeträge an Vermögenssteuer vom 15. August, 15. November 1935 und 15. Februar 1936. Steuerpflichtige mit hauptsächlich landwirtschaftlichem Vermögen zahlen am 15. November 1935 die Hälfte der Jahressteuer, während für sie der Termin vom 15. August 1935 ausfällt. Warnung vor Wahrsagern und Horoskopstellern Das Sächsische Finanzministerium teilt mit: Das-ent geltliche Wahrsagen, die Stellung von Horoskopen usw. ist bei Strafe verboten. Um dieses Verbot zu um gehen, werden von Horoskopstellern Zuschriften versandt, in denen zwar das Horoskop unentgeltlich gestellt,' dasür aber verlangt wird, daß der Empfänger ein Lotterie los kaust, es allein bezahlt, dem Horoikopsteller zuschickt und ihm die Hälfte des etwaigen Gewinnes abtritt. Diese Forderung, die übrigens eine Schädigung des Los-Erwer bers zur Folge haben kann, weil er das Los aus den Hän den gibt, ist der Forderung eines Entgeltes gleichzuachien, das Verfahren also strafbar. Alle Empfänger derartiger Zuschriften werden gewarnt, sich aus sie einzulassen, man übergebe sie vielmehr zur weiteren Verfolgung sofort der Polizei. Ziehung der Sächsischen Landeslotterie am 20. Mai Die Ziehung 1. Klasse 207. Lotterie ersolgl bereits am 20., 21. und 22. Mai. Wer sein Los noch nicht entnommen hat, hole es sofort von seinem Staaislotterie-Einnehmer, damit er sich gegebenenfalls den Gewinn sichert; denn seine Nummer kann ,a schon in der 1. Klasse gezogen werden. Diejenigen, die ein noch nicht bezahltes Los in Händen haben, mögen den Kaufpreis sofort einlevden, denn nach den Bestimmungen kann ein Gewinn nur dem ausgezahlt werden, der jein Los bezahlt Hal. vogkländische Industrie-Ausstellung in Bad Elster Im Staatsbad Elster ist eine Ausstellung vogtländischer Wirtschaftserzeugnisse eröffnet worden, um bei den Bade gästen, die aus allen Teilen des Reiches und auch aus dem Ausland kommen, für die Arbeitserzeugnisse des notleiden den Grenzgebietes zu werben. Diesen Grundgedanken er läuterte Wirtschaftsminister Lenk in seiner Eröffnungs rede; er, der Minister, habe sich für das Zustandekommen dieser Ausstellung mit aller Kraft eingesetzt. Alles das, was die Ausstellung zeige, könne den Anspruch „Qualität" erhe ben. Im Wollen zur Behauptung und im Willen zum Auf stieg stehe die Ausstellung.