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Ottendorfer Zeitung : 01.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193505010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19350501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19350501
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-05
- Tag 1935-05-01
-
Monat
1935-05
-
Jahr
1935
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.05.1935
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Zwei neue Dreier-Konserenzen Es werde wahrscheinlich darauf bestehen, daß der Grundsatz W dM-stGMW MWMWg. Paris, 28. April. Das Mitglied der Academie :r Acaoemie oo" 7uren, daß Außenmim!^ ! Men h^tluiacben ^sick n in einen Krieg mit Deutschland zu ziehen versuche. „So, iah erschreckt zu ihm auf. wohl sehr auf den zukünftigen Das hätte ich mir (Fortsetzung iolgt) durch Anna Hüllers Sie war allein am nicht träu- um so ein schon alles allein sah und vor ihr stand, sagen sollte. Sie konnte Anna Hüller „Verkaufen? „Na ja. — Und der wurde betrogen. — Unruhig schwirrten die Gedanken der Revision, der bereits in den Verträgen festgelegt ist, unantastbar bleibt und daß jede revisionistische Be wegung nicht ohne weiteres als im Widerspruch zum Richt einmischungsvertrag angesehen werde. Die ungarische Re gierung, so erkläre man in Rom weiter, wünsche außer dem, daß im Rahmen der beabsichtigten Vertreter die Minderheitenrechte genau festgelegt würden, damit ein Schritt dieser Minderheiten nicht als eine Verletzung des Nichteinmischungsvertrages angesehen werden könne. Die Frage der Wiederaufrüstung Ungarns werde von den ungarischen Vertretern in Rom ebenfalls aufgeworfen werden, obgleich das Arbeitsprogramm dieser römischen Konferenz eine Behandlung dieser Frage nicht vorsehe. Ungarn werde sich jedoch nach Ansicht der diploma tischen Kreise Roms weigern, irgendein Abkommen zu unterzeichnen, bevor es nicht die Gewißheit habe, daß seine Militärvorschriften abgeändert würden. Man halte es sogar nicht für unwahrscheinlich, daß die ungarische Negie rung eine Garantie dafür fordern und vorschlagen werde, das N ichteinmischungsabkommen nur bedingt zu unter zeichnen. Auf der anderen Seite sei man jedoch der Ansicht, daß der gegenseitige Bei st andspakt, der eben falls auf dem Arbeitsprogramm der römischen Konferenz steht, ohne besondere Schwierigkeiten von Ungarn zusam men mit Oesterreich und Italien unterzeichnet werde. caise, Louis Bertrand, tritt dafür ein, - Laval auf seiner Osteuropareise in Berlin haltmachen sich mit der Neichsregierung über die deutsch-franzöW" Beziehungen aussprechen sollte. Bertrand, der diesen denken in „La Presse" entwickelt, ist der Ansicht, daß deutsch-französische Annäherung unter voller Wahrung politischen und kulturellen Eigenheiten beider Länder zogen werden könnte. Auf jeden Fall müsse man den vermeiden. Der Abschluß eines Nichtangriffspaktes zwM Frankreich und Deutschland wäre als erstes zu wünsch^ Diese Bindung mit seinem unmittelbaren Nachbar wiü viel wertvoller und auch viel ungefährlicher sein als dc „absurde Pakt" mit dem fernen Rußland, das nichts ßl Frankreich auszurichten vermöge und lediglich Franks Msch e Hetzen. i Betri Migen 2 Mältic Mundeten " den St Rom, 28. April. In gutunterrichteten italienischen Kreisen wird die Nachricht bestätigt, wonach am 4. Mai in Venedig eine Besprechung zwischen Vertretern Italiens, Oesterreichs und Ungarns stattfiuden fall. Dabei wird Italien durch Staatssekretär Suvich vertreten sein. Die Aussprache wurde auf Grund der konsultativen Verpflichtung der Dreierprotokolle von Rom, die zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn im März vorigen Jahres abgeschlossen worden sind, vereinbart und trägt vorbereitenden Charakter für die Donau konferenz. Paris, 29. April. Der römische Sonderberichterstatter der halbamtlichen französischen Nachrichtenagentur „Havas" schreibt im Zusammenhang mit der für den 4. Mai einbe rufenen Vorkonferenz, an der außer Italien, Oesterreich und Ungarn teilnehmen werde, daß diese Konferenz durch eine Reihe von Fragen notwendig geworden sei, die die ungarische Regierung angeblich auf der römischen Konferenz aufwerfen wolle. In diplomatischen Kreisen Noms glaube man zu wissen^ daß Ungarn eine Anzahl von Bedingungen stellen oder zumindest eine Anzahl von genauen Aufklärungen fordern werde. Er nickte Hutter zu. „Und Sie freuen sich Erben?" Christoph Lutter lachte „Und ob, Herr Pastor, men lassen. Ein Ml alt Roosevelt bittet um Mitarbeit des amerikanischen Volkes. Washington, 29. April. Präsident Roosevelt hie» am Sonntag eine Rundfunkansprache. Die Rede werde von über 600 Sendern in ganz Amerika verbreitet. Die» Ansprache wurde veranlaßt durch die sich allmählich ver breitende Sucht zu nörgeln und die ReformoM Roosevelts als unpraktisch, undemokratisch und die Freihol des Bürgers bedrohend hinzustellen. Diese Kritiken kcin- men sowohl von der republikanischen Oppositions partei, die sich auf die Wahl im nächsten Jahr wrbc- reitet, wie von gewissen Großindustriellen, insbesondere aber von Neuyorker Banken und den von ihnen kontrollierten Holdinggesellschaften, den Dachgesellschaften der großen Gas- und Elektrizitüs- konzerne, die lediglich zur Ueberkapitalisierung, zum Ber kaus von Aktien mit rein imaginären Werten sowie Umgehung der Steuergesetze geschaffen worden sind, und du' unter Coolidge und Hoover aufblühen konnten. Huh" kommt, daß die lange Verzögerung des Nothilfegesetzes Wh Zeit des Stillstandes hervorrief, die sowohl Unsicherheit M' Zweifel an der künftigen Entwicklung der Wirtschaft dck Vereinigten Staaten erzeugte. Nun, nachdem ihm die vier Milliarden Dollar zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit endlich bewilligt worden sind, hielt Präsident Roose velt die Zeit für gekommen, um dem Volke neuen M einzuflösen und gleichzeitig über den Rest des Programmes für den Bundeskongreß zu beruhigen. Präsident Rooswen erklärte, es sei zweifellos, daß Amerika sich erhole und daii die von ihm vorgeschlagenen und vom Bundeskongretz U willigten Maßnahmen das Volk allmählich wieder p besseren Zeiten führen würden. Gewiß sei die Masse der dem Kongreß vorliegenden Gesetzentwürfe etwas ver wirrend, aber die Regierung verfolge einen genauen Pin der sich bis zum Ende der Kongreßtagung deutlich berM schälen werde. Dieser Plan sei anders als frühere PM' denn vor drei Jahren hätten Eigennutz und die JmerW gewisser Gruppen an erster Stelle gestanden. Jetzt sehe M" ein, daß man an dasGanze undnicht an ein zelne Teile denken müsse. Das bedeute GW großen Gewinn für die Grundsätze der wahren Demokrat^ Das Volk fühle sich unter dem neuen System wohler darauf allein komme es an. Roosevelt schilderte dann d>c beiden großen Schritte zur Beseitigung oder Milderu W der Arbeitslosigkeit und ihrer Wirtschaft lichen Folgen. Er sprach zuerst über das Sozialoer sicherungsgesetz, das den Jungen über schlechte Zeiten W weghelfe und den Alten einen sicheren Lebensabend garan tiere. Das Arbeitsbeschaffungsgesetz solle für nutzbringeM Pläne verwandt werden und zwar für solche, die möglE vielen Arbeitern Beschäftigung bringen. Er bitte dieMitarbeit des g a n z e n V o l k e s bei der obachtung und Entwicklung dieses Planes. Wenn er aw die Klagen von Nörglern und Verneinern nicht wolle, i wünsche er doch konstruktive Vorschläge, wie man dieses Mi jenes besser machen könne. Roosevelt trat ferner für "v Verlängerung der s o z i a l e n V e st i m M u n des NIRA - Eesetzes, sowie für die Abschafsung d/ obenerwähnten Holdingsgesellschaften ein. liebsten ihren Mann geflohen. Wenn sie vor sich hingrübelte und er dann unerwartet da wußte sie oft nicht, was sie tun und mit sich nicht ins Reine kommen. Und wenn Währ .^ren, dei Kopf. Es war ein schöner Junitag. . Waldbach abwärts gegangen bis zu dem Bufenwald und hatte sich dort unter den ersten Bäumen auf einen flachen Fels gesetzt. Nachdenittch hatte sie den Kops in die Hand Dro Miner „Ar Am „Ne Trä „Ak Kar „Sr Sei ..Al Wochen, waren vergangen, in stillem Gleichmaß flossen sie dahin, eine wie die andere. Man war im Juni. Christoph Hutter hatte wieder alle Hände voll zu tum Trotzdem widmete er sich ziemlich häufig seiner Frau. Anna Hutter fand sich still darein. Manchmal freilich hätte sie am (^or 21) Er „D Am „W , Kai batte i venscha -biehr - N Ja Alles Dich. mrchtsa vlMi-h Mr m och we dem D Au es 'Uhl « A. wie P dock Ke L> Du ,a U- g och las Du, rck . Er ?n sich Die GümM de« Anna MuAev Roman von Kurt Martin. amight by Verlag Neues Leben, Vayr. Gmain.) (Nachdruck verboten.) „Die Hanne hat mir heute etwas gesagt, ich soll Dich fragen/-' „So, was denn?" „Sie hat doch eine Tochter." „Ja, die Lina." „Ich kenne sie nicht." „-Freilich, die ist schon lange fort, mit fünfzehn Jahren. Wollte in die Stadt. Die Sanne hats zugegeben. Jetzt hats wohl was mit ihr?" „Ja, einer hat ihr dis Ehe versprochen und ist davon ¬ gestützt und schaute grübelnd vor sich auf den moosigen Grund. Schwere Schritte wurden hörbar. Anna Hutter wandte oen Kopf. Jähe Blässe bedeckte ihr Antli/ Karl Büchel kam durch den Wali) aus sie zugeschritien. Er sah unord.-nb lich aus. Starr blickte er vor sich hin. Sah er sie gar nicht? Sie hatten sich seit dem Januar nicht mehr allein ge* sprachen. Sollte sie fliehen? — Nein. — Vielleicht war es gwft gut, wenn sie sich einmal sprachen. Sie wollte ihm i« schon lange verschiedenes sagen. Mit blassen Lippen und forschenden, ängstlich bittenden Augen sah sie ihm entgegen. Karl Büchel war ganz nahe. Er fuhr zusammen. Erst jetzt schien er sie bemerkt zu haben. Fest sah er sie an. Dann ging er langsamer vollends auf sie zu. „Na, auch recht. — Tag." Guten Tag." Anna Hüller wurde ihrer tiefen inneren Erregung nur schlecht Herr. Karl Büchel blieb vor ihr stehen. „Wieder mal allein? Der Eh-ristoph rennt ja doch imm-l mit setzt." hat heute keine Beil." , „So. Ich nehme mir auch welche und geh in den Wald-,, „Habt Ihr denn so wenig zu tun jetzt auf dem Büchelhof? „Zu tun. — Na, wie mans nimmt. Die Knechte sollen nur arbeiten. — Ach was. — Weißt Du, ich hab mirs he t überlegt. Gerade vorhin. Im Wald. — Zum Herbst ver kauf' ich." Zum lest im nc stundgebu ganze deu von der B des neuen kW mit Reiches a ersten Ma Feiertag d len Wehrs Welch Volkes, de demonstra' Hergänge! eni Wel «ebersälle Mit fein Las war Evolution »erplgtz d °en anstä ganzen Bo ^e», der ^rbeitgeb« genösse im Kg schim "»drigunc Morden w< . Wer i Maten, Mengem Knden, u >s Vatl K nicht d »ichen im Menden Kossenhas den deutsck . .Eszie M,ber, u und der N ... Dann Milbig g, Ken' un' Men. E °r ganze Serien Geb Berti gervalt de- Kd etwas Mche V< ^trennt; 7" Fabm Mr noch 7- Caarl Mendfack .... Was schaust Du mich denn so an? Mir paßts nicht mehr hier. — Alles. — Ich verlaufe den Hof zum Herbst. Mit allem drum und dran. Ich will fort. gelaufen." „So, — gerade so gings ja der Hanne selbst." „Ja, und die Hanne möchte nun die Tochter zum Sommer zu sicht nehmen. „Zu uns auf die Mühle? Hm. Na, wenn sie uns keine Umstände dadurch macht. Meinethalben. Es geht ja niemand etwas an. Die Hanne ist ja di« Mutter. Ich Heute K°der, un K volksr K" und ! „ Das a T Es ist willst. — Also." „Fort? Perkausen? Den ganzen Hof. Dein Erbe! Den die Büchel schon so ewig lang ihr Eigentum nennen." „Wenn ich mich aber nicht mehr wohl da fühle. — Ich muß fort." — „Das ist ja nicht Dein Ernst. Denke an die Lena Und der Hansel. Dem muß doch der Hof erhalten bleiben „So?" „Ja. — Und. Und überhaupt. Ach, das redest Du >a nur so. — Karl. — Warum bist Dir denn nur so stn' derbar geworden? Warum denn nur?" „So sagst Dii zu allen. — Aber ich will mehr wißen Weil wir uns jetzt einmal getroffen haben, wollen wir un- auch aussprechen. — Aendere Dich doch nur wieder. D«r Lene zulieb. Und auch des Hansels wegen. So kannst Du doch nicht weiterleben. — Die Leue dauert mich so. Hw doch Mitleid mit ihr. Warum willst Du denn fort? Aw Du doch alles hier hast, den schönen großen Hof . - - Karl Büchel lachte bitter auf. „Ja, ja. Ist mir alles gleich. Mitleid! Und ich. N'' Nein. Ich muß fort. — Gut. — Und weirn Du es w ilv" schlags ihr nicht ab Anna Hütter atmete auf. Sie hatte sehr gefürchtet, ihr Mann würde nein sagen. Davor hatte sie Angst. Vi Reicht hätte Hanne dann aus Zorn altes erzählt. — Ach, sie Haile ia vor allen Men schen Ängst. — Sie bogen wieder nach dem Dorfe zu ab. Vom Büchel hof her' kam Pastor Hauke. Hüller stutzte. „Nü, der Pastor? Ich denke, der geht gar nicht mehr hinauf." Aut der Straße trafen sie mit ihm zusammen. Pastor Hauke grüßte freundlich. Lächelnd erklärte er seinen Besuch. „Ja, ich ging hier vorbei. Da sab ich den Büchel nach dem Wald hinausgehen. Darum bin ich auf den Hof gegangen. Ich weiß, die Frau freut sich, wenn ich komme. Aber so lange ihr Mann daheim ist, gehe ich nicht gern hin." Er wandle sich an Anna Hutter. „Na, liebe Frau Luller, halten Sie sich nur jetzt recht vrec in der freien Luft auf. Die ist gesund, die kräftigt." sie noch so sehr darüber nachsann. — Die Sünde blieb eben da. — Unüberlegt, in einer törichten Stunde hatte sie ihr Glück verspielt. Für alle Zeit. — Warum hatte sie auck immer nach einem größeren Glück gesucht und geträumt? Warum hatte sie sich nicht immer mit dem begnügt, was sie besah? — Jetzt war die Reue zu spät. — Und das Kind.— Ein Kind war ja das Ziel ihrer Sehnsucht gewesen. — Konnte es sie wirklich reuen, daß ihr nun eins geschenkt wurde? — Ja, es mußte sie reuen. — Es war ja für sie die ständig lebendige Erinnerung cm ihrs Sünde! — Nein, nein, das sollte es nicht sein. Nie und nimmer. Das Kind war ihr Kind, ihr heiß ersehntes Kind. — Aber Christoph. — Daran scheiterte all ihre Hoffnung immer wieder. — Ja, Christoph. — Der freute sich auch so darauf. MMW IMM in WWim. Prag, 28. April. Anläßlich einer Wahlversammlung der Südetendeutschen Heimatfront kam es am Sonnabend in Znaim in Südmahren zn wüsten marxistischen Aus schreitungen. Schon in den frühen Morgenstunden war durch Flug zettel der Marxisten offen zu Gewalttätigkeiten aufgefordert worden. Kurz darauf wurde ein Werbe kraftwagen der Sudetendeutschen Heimatfront in der Nähe des Arbeiter- Hauses mit Steinen beworfen, einige seiner Fenster ein geschlagen und etliche feiner Insassen verletzt. Die An griffe gegen den Kraftwagen wiederholten sich auch auf seinen späteren Fahrten durch die Stadt. Einige Marxisten wurden schon bei diesem Vorfall festgenommen, weitere bei einem Ueberfall auf einen Offizier im Ruhestand, der auf der Straße von einem marxistischen Stroßtruppführer angerempelt und niedergeworfen wurde. Ain Mittag war das „Deutsche Haus" in Znaim, der Versammlungsort, von einer großen Menge, die eine drohende Haltung einnahm, umlagert. Nachmittags ver suchten etwa 600 Marxisten, die Hauptfront des „Deut schen Hauses" zu stürmen, was aber nicht gelang. Bei der Abwehr wurden viele Ordner der Sudetendeutschen Heimat- sront durch Ttcinwürsc und Knüppclschlägc verletzt. Die gegen 18 Uhr eintreffende sudetendeutsche Musikkapelle hatte ebenfalls einige Verwundete zu beklagen. Ihr Kraft wagen wurde schwer beschädigt. Sämtliche Fenster des „Deutschen Hauses" wurden eingeschlagen. Auch der Kraft wagen Henleins, des Führers der Sudetendeutschen Hei matfront, wurde bei der Anfahrt durch Steinwürfe be schädigt. Wiederholt mußte die Polizei mit aller Kraft eingreisen, um die Abhaltung der Versammlung überhaupt zu ermöglichen. -Dabei wurde auch ein Polizeibeamter erheblich verletzt. Henlein wurde bei seinem Eintreffen mit einem orkanartigen Begrüßungssturm empfangen. Nach der Versammlung-setzten die Gegner der Sudetendeutschen Heimatfront, die sich aus deutschen und tschechischen Sozial demokraten sowie tschechischen Nationalisten zusammen- setzten, dip Störungen Vor dem „Deutschen Haus" fort, so daß die Anttswalter der Heimatfront zunächst das Haus nicht -verlassen konnten. Endlich, gegen 22 Uhr, konnte die. Polizei den Platz vor dem „Deutschen Haus" räumen, wobei wieder zahlreiche Marxisten sestgenommen werden mußten. Henlein konnte dann mit seiner Be gleitung das „Deutsche Haus" verlassen. In der Provinz nehmen die täglichen blutigen Ausritt a n d ersetz u n g e n b e i m W a h l k a m p f ihren Fortgang.-Am Sonntag sollte in Neuern im Böhmer wald eine- Mhlerpersammlung der Sudetendeutschen Hei- matfrvnt statt-finden, bei der das ehemalige Mitglied des Bundes der.Landwirte, Direktor Pfrvgner, zu seinen Wäh lern sprechen sollte. Unter den Teilnehmern befand sich aber eine große Anzahl politischer Gegner der SHF., zu meist Marxisten, die Pfrogner nicht zu Worte kommen lasfen wollten. Es kam zu einem blutigen Handgemenge zwischen den Versammlungsteilnehmern, in dessen Ver lauf sechs Personen erheblich verletzt wurden. Henlein von Marxisten überfallen. Brünn, 28. April. Auf der Fahrt von Znaim nach Nikolsburg wurden die Kraftwagen des Führers der Sudetendeutschen Heimatfront, Konrad Henlein, und seiner Begleitung aus einem Hinterhalt, offenbar von Marxisten, überfallen und mit Steinwürfen überschüttet. Die An greifer verschwanden im Dunkel der Nacht. Da zahlreiche schußähnliche Laute hörbar waren, ließ Henlein seinen Kraftwagen bei der Ankunft in Brünn amtlich photo graphieren. Dabei stellte sich heraus, daß die Einschläge in den Wagenwänden von Revolverkugeln herrührten. Konrad Henlein rast zur Sammlung. Brünn, 28. April. Wie der „Tagesbote" mitteilt, hielt Konrad Henlein im Deutschen Hause in Brünn eine Riesen versammlung ab. Auch die Nebensäle waren überfüllt. Eine große Menschenmenge, die wegen Ueberfüllung keinen Einlaß in das Deutsche Haus finden konnte, wartete vor dem Gebäude. Die Versammlung selbst verlief in voller Ruhe, da die Polizei umfassende Vorkehrungen gegen jede Ruhestörung getroffen hatte. Zwei Kommunistenzüge, dis Versuchten, bis zum Deutschen Hause vorzudringen, wurden von der Polizei zerstreut. In der Versammlung selbst sprach zunächst der zur 'Sudetendeutschen Heimatfront übergegangene ehemalige Ab geordnete des Bundes der Landwirte, Dr. h. c. Hodina, der den Willen der deutschen Minderheit zur Mitarbeit am tschechoslowakischen Staat betonte. Der erste Versuch in dieser Richtung sei leider ohne praktisches Ergebnis ge blieben. Aber im Jahre 1933 entstand nach der Auflösung der nationalen Sudetendeutschen Partei das fudetendeutsche Wunder, als Henlein zum Kampf um das Recht der Su detendeutschen rief. Die beste Sicherheit des tschecho slowakischen Staates erblickte der Redner in einer befrie digten Minderheit, besonders wenn sie 25 v. H. der Be völkerung ausmache. Henlein wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Sudetendeutsche Heimatfront in der schlimmsten Zeit der Sudetendeutschen ihre Fahne hochzog. Was er verfuche, sei nichts anderes, als' was Hunderttausende im Herzen fühlen. Die sudetendeutsche politische Geschichte zeige, daß auch 31/2 Millionen Menschen solange ein Spielball blei ben, solange sie nicht erkennen, daß vor allem die Einig keit nötig ist. Diese Einigkeit der Sudetendeutschen unter allen Umständen durchzusetzen, sei das Ziel seiner Be wegung. Anna Hutter wirb dem Blick des Pastors aus. "Zä. Pasior Laute lächelte. „Gerade Sie, Sie waren immer jo eia wenig verträum!. Für Sie ist es gut. Da bekommt der Büchelhansel bald einen kleinen Spislgesähricn oder eine Spielgesährsin." Christoph Hutter wiegte nachde klick, den Kopf. „Wer weiß. Auf dem Büchelhof ist jetzt kein guter Platz für Kinder." Pastor Hauke wurde ernst. „Ja, freilich. Sie kommen wohl auch neuerdings nur selten mit Büchel zusammen? Aber zu seiner Frau gehen Sie nur ja öfter, nicht wahr? Ich bin jetzt ganz zufrieden mit ihr. Gerade das Elend mit ihrem Mann hat die Frau aufgerichtet. — Dem Büche! gchen wir am liebsten eine Zeitlang alle aus dem Weg. Wissen Sie. Ich habe so meine Gedanken. Vielleicht regt sich doch etwas wie R ue in ihm. Aber er will es nicht eingesthen. Er verbeißt sich vielmehr noch fester in seine dummen falschen An sichten. Aber einmal muß doch die gute Einsicht oben bleiben! Am Ende wird auf dem Büchelhof wieder ein ganz gutes Leben." Hutter wußte nichts Rechtes Lazu zu sagen. Viel hielt er nicht von des Pastors Hoffnung. Dann verabschiedete sich Pastor Hauke. .. _ bin ich schon dazu, kleines Dina noch großzuzichen. Aber es wird gut gehen." „Das hoffen wir. Ihre Frau bekommt nun wenigstens einen richtigen Lebenszweck. Nicht wahr, Frau Hutter?"
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