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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheimmgstagc: Dienstag, Donnerstags Sonnabend. Bezugsprc.s monatlich 1.10 einschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gemalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be zieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 8 Mes wett« N« Rabatts usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bi» spätesten» 9 Uht X»» mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher ausgegeben« U» zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch <mf Nachlaß «Wißt HD Klag« od. Konkur«. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamt»» z» AadedetW, Lauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla - - Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Ottl« Postscheckkonto: Leipzig 29143. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 1M. Nummer 30 Femruf:23i Sonntag, den 10. März 1935 DA.2.35387 34. Jahrgang Hertliches und Sächsisches. Gttendorf-Dkrilla, am y. März ;gz5. — Am vergangenen Sonntag fand in der katholischen St.-Georgv-Kapelle in Leipzig die feierliche Einweisung des neuernannten hauptamtlichen katholischen Standortpfarrers Apelt statt. Pfarrer Apelt übte vordem sein Amt in Königs brück und auch oft in unserem Orte aus und erfreute sich weit über die Kreise seiner Glaubensgenossen hinaus großer Achtung und Wertschätzung. Nach über dreißigjähriger Grubenarbeit Urlaub in den Süden Dem Bergmann Paul Heidel, seit 37 Jahren bei der Gewerkschaft „Deutschland", und dem Bergmann Rudolf Meier, seit 32 Jahren bei der Gewerkschaft „Gottes Segen" in Oelsnitzi. Erzg. tätig, wurde von Kreisleiter Müller von der DAF die Schiffskarten zur Madeira-Fahrt der NSG „Kraft durch Freude" im Beisein der Werkleitung beider Werke, durch deren Entgegenkommen die Fahrt er möglicht wurde, überreicht. Die beiden Bergarbeiter haben am Sonnabend die Reise angetreten; am Sonntag beginnt mit dem Dampfer „St. Louis" die zwanzigtägige Urlaubs reife. Spendet überflüssige Schulmappen Vielen hilfsbedürftigen Eltern macht die Beschaffung von Schulranzen und Schulmappen für ihre Ostern schul pflichtig werdenden Kinder große Sorge. Das Amt für Volkswohlfahrl bittet daher alle Volksgenossen, in deren Haushaltungen überflüssige Schulranzen und Schultaschen vorhanden snd, diese ihrem zuständigen Haus- oder Block- tvalter zu übergcven, um den hilfsbedürftigen Familien eine sonst notwendige Ausgabe ersparen zu können. Cinsührungsiehrgang für Raffen- und Gesundheitspflege Die Staatsakademie führt am 30. und 31. März lowie vm I. April ds. Js. im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden einen Einführungslehrgang in Nassen künde und Aassenpflege durch. Der Lehrgang ist für Lehrer, Veam.e Mw. bestimmt, steht jedoch auch für alle Volksgenossen offen. Die Teiinahmegebühr beträgt 5 und ist Kus das Post scheckkonto Dresden 230 43 einzuzahlen. Meldungen hierzu sind der Staütsakademie schriftlich zuzuleiten; lediglich die Aufsichtsbehörden der Schulbezirke melden die teilnehmende Lehrerschaft geschlossen. Dem Lehrgang schließt sich eine Besichtigung der Landes-Heil- und Pslegeanstalt Arnsdorf und Sönnenstein an. Meldungsschluh am 23. März 1935. Für die Zeit vom 27. bis 29. April 1935 ist ein Einfüh rungslehrgang in Westsachsen (wahrscheinlich in Zwickaul geplant. Schädlingsbekämpfung und Ertragssteigerung im Obstbau Die Staatliche Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzen- chutz (Abteilung Pflanzenschutz bei der Höheren Staats ehranstalt für Gartenbau) in Pillnitz a. d. Elbe veran- Met am 13. März 1935 einen Pflanzenschutzkur« ur: „Wirtschaftliche Schädlingsbekämpfung und Ertrags teigerung im Obstbau"; Feinde der Obstbäume und Beeren- träucher tmit Lichtbildern): Pflanzenschutzmittel und Ge- üte zur Durchführung der Schädlingsbekämpfung im Obst- Mu; Führung durch die Ausstellung; Umpfropfkrankheiten: Bogelschutz und Pflanzenschutz: Aussprache. Der Kursus dauert von 9 Uhr bis 17 bezw. 18 Uhr. Verpslegungsmög- »chkeit in der Schülerküche der Höheren Staatslehranstalt. Abfragen und schriftliche Meldungen zu dem Kursus sind bis zum 11. März zu richten an: Staatliche Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz. Pillnitz (Elbe). i 50 000-^^i-Gewinn gezogen In der Freitagziehung der Sächsischen Landeslotterie wurde ein Gewinn von 50 000 .A.l/ auf die Nummer 135 408 Und ein Gewinn von 25 000 eA-K aus die Nummer 6b 526 gezogen. (Ohne Gewähr.) Dresden. 350000Kre!smitgliederdskLAF. E Zirkus Sarrasani hatten sich zu einer Rielenkundgeoung Mehrere tausend DAF-Walter zusammengefunden. Kreis- Walter Schmid gedachte zunächst des plötzlichen Ablebens des Gauleiters Hans Schemm und wies dann daraui hin. daß der deutsche Arbeiter entschlossen sei, ganz Deutschland zu einem nationülsozialistischsn Staat der Arbeit und des Arbeiters zu machen. Bereits seien über 350 000 Kameraden und Kameradinnen im Kreis Dresden in der DAF zu'am- Mengeschlossen. Aber es gelte, auch die letzten noch Außen stehenden zu werben, denn es gehe nicht an, daß auch nur kmer sich aus der Volksgemeinschaft ausschließe. Dresden. Arbeitsbeschaffung. Für Erneue- ^ungsarbeiten Im Städtischen Ausstellungspalast genehmigte der Stadtrat 105 000 und für die für den Ausfallver- sM nach dem Osten der Stadt wichtige Verbreiterung der Brundstraße 140 000 3?^. . Dresden. ZwecklparkassemitGeheimkonto. Ln einer Untersuchm?ssache gegelt die Unternehmer der Zwecksparkasse Kredit! e Niederschlesien wurde sestgestellt. der Hauptbeteiliate Mciak in Liesnitz ein Eebeimkomo eingerichtet hatte. Die Sparer wurden veranlatzt, auf Vas Konto Sonderzahlungen zu leisten, wofür ihnen ihre erhoff ten Darlehen bevorzugt ausgezahlt würden. Nach den Fest stellungen hat das in Auflösung befindliche Unternehmen auch in Dresden eine Vertretung gehabt, die von Herbst 1934 bis Januar 1935 in der Marschallstraße untergebracht war. Möglicherweise richtete Wyciak auch anderweit Ge heimkonten ein. Angaben hierzu erbittet das Kriminalamt Dresden. Dresden. Geburtstag des Reichs st atthal- ters. Am heutigen Sonnabend feierte Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann seinen 56. Geburtstag. Sachsens Bevölkerung bringt ihm die besten Glückwünsche entgegen. Arnsdorf. AufdemBahnhoftödlichverun- glückt. Der auf dem hiesigen Bahnhof beschäftigte Bahn- arbeiter Alwin Großmann aus Frankenthal wurde bei der Entfernung von Schnee aus den Weichen von einem Rangier zug erfaßt und tödlich überfahren. Der Verunglückte hinter läßt eine Witwe mit vier Kindern in noch nicht schulpflich tigem Alter. . Betriebrsiihrer imd Unternehmer! Unterstützt die Jugend im Reichsberufswettkampft In Gemeinschaft mit der Deutschen Arbeitsfront führt die Hitler-Jugend in diesem Jahr den zweiten Reichsberufs wettkampf der deutschen Jugend durch. Das gesamte Volk nimmt an dieser Aktion der Jugend regen Anteil. Von allen Seiten ist der Hitler-Jugend auf Grund der Bedeu tung, die dem Reichsberufswettkampf zukommt, Unter stützung zuteil geworden. An die Betriebssichrer ergeht deshalb der Aufruf, die deutsche Jugend bei der Durchführung des Reichsberufs- wettkampses weitestgehend zu unterstützen, ihren Lehrlin gen und Jungarbeitern die Teilnahme am Wettkampf durch Gewährung einer entsprechenden Freizeit am Wetlkampftage zu ermöglichen und den Teilnehmern einen eventuellen Lohnausfall zu vergüten. Die Aktion der Jugend ist eine Aktion des gefamten Volkes. ge^ Marli« Mutfchmanm Ansprache an die sächsische Jugend Gebietsführer Busch spricht am Dienstagabend im Rundfunk Der Führer des Gebietes 16, Sachsen, der HI, Ober bannführer Busch, spricht am 12. März von 19.15 bis 19.20 Uhr im Reichssender Leipzig zur sächsischen Jugend über den Weg der nationalsozialistischen Jugend und über den Sinn des Reichsberufswettkampfes. Am 16. März, von 18.15 bis 18.25 Uhr, wird der Gaujugendwalter der DAF, Unterbannführer Goldfuß, über den Reichssender Leipzig einen Aufruf an die ver sammelten Wettkampfleiter und -teilnehmer in ganz Sachsen richten. Enge Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Berussberatung Der Landeshandwerksmeister und und der Präsident des Laudesarbeitsamtes Sachsen haben zur Förderung einer planmäßigen Berufsberatung, Lehrstellenvermittlung und Auslese des geeigneten Nachwuchses für das Handwerk Richtlinien als Grundlage für örtliche Vereinbarungen zwischen den Handwerkskammern, Innungen und Arbeits ämtern aufgestellt. Die Berufsberatung hat die Aufgabe, einen gesunden Ausgleich in der Zuführung des Zustromes Jugendlicher zu den einzelnen Berufszweigen herbeizuführen und jedem Zweig der Wirtschaft zahlen- und wertmäßig den erforder lichen Nachwuchs zu sichern. Es ist vereinbart worden, daß in Zukunft ,ede offene Lehrstelle im Handwerk so früh als möglich vor dem Schulentlassungstermin der Be- russberatungsstelle des Arbeitsamtes zu melden ist. Den Lehrmeistern bezw. den Innungen werden die Jugendlichen, deren Eignung und Neigung für ihren Beruf feststeht, von der Berufsberatung zur freien Auswahl über- wieien. Oftmals wenden sich aber auch Jugendliche aus Unkenntnis oder auf Grund eines augenblicklichen wirtschaft lichen Vorteiles Berufen zu, für die sie keine Eignung be'itzen und in denen sie früher oder später scheitern müssen. Es iollen deshalb Jugendliche, die sich unmittelbar bei den Lehrherren um Einstellung bewerben, zunächst an die Be- rufsberatungsstelle verwiesen und dort beraten werden. Die Berufsberatung führt sie unter Berücksichtigung ihrer Fähig keiten und ihrer Neigung den Berufen zu, für die sie beson ders geeignet sind. Den Lehrmeistern und den Jugendlichen werden damit viele Enttäuschungen erspart; den einzelnen Berufsständen werden nur solche junge Menschen zuge- sühn. die sich innerlich ihnen zugehörig fühlen und ihnen aller Voraussicht nach Ehre machen werde«. Abschied -er Msischerr Lehrer von -ans Schemm Die Amtsträger und Mitarbeiter des Nationalsozia» listischen Lehrerbundes des Gaues Sachsen sowie die Ana«» stelltenschaft der Gauamtsleitung versammelten sich im Hans-Schemm-Haus in Dresden zum Gedächtnis d«s dahin» gegangenen Reichsamtsleiters Hans Schemm. Vor der Büste des Toten hielt der Gauamtsleiter de» NSLB, Arthur Göpfert, die Gedächtnisrede, die mit den Worten schloß: „Hans Schemm, viel zu früh bist Du von uns gegangen. Verwaist stehen wir an Deiner Bahre. Wir nehmen Abschied von Deiner sterblichen Hülle und grüßen Deine unsterbliche Seele in ehrendem Gedenken. Was Du uns im Leben warst, sollst Du uns im Tode bleiben. Heilig ist uns Dein Vermächtnis, das in den Worten erstarb: „Haltet einander die Treue, wie Ihr sie mir gehalten habt! Bleibt treu und stark um Deutschlands willen! Bleibt treu unserem Führer, so bin ich mitten unter Euch!" Han» Schemm! Sachsens Lehrer geloben Dir unwandelbare Treue. Dein Geist soll in uns leben als ein ewiger Segensquell. Dein Wille ist uns heiliges Vermächtnis. Was Du gewollt, ! das ist uns ewige Verpflichtung. Wir wollen Hüter und Wächter sein Deines großen Erbes! Sachsens Lehrer dan ken Dir, Hans Schemm. Schlafe im Frieden, Du Soldat deutschen Geistes und lieber, lieber Freund und Führer." Gedenkstunde für Hans Schemm in den sächsischen Schüle« Auf Ersuchen des Reichsstatthalters hat der sächsische Minister für Volksbildung angeordnet, daß anläßlich des Todes des Staatsministers Schemm am Tag der Beisetzung im Vormittagsunterricht aller Schulen des Landes eine Gedenkstunde für diesen Vorkämpfer der nationalsozialisti schen Schulreform abgehalten wird. Der sächsische Volksbildungsminister Dr. Hartnack« hat an Frau Schemm folgendes Telegramm gerichtet: „Erschüttert durch das tragische Geschick, das Ihnen den Gatten und der deutschen Erzieherschaft den Führer genom men hat, spreche ich Ihnen mein« herzlichste Teilnahme aus." An der Trauerfeier im Dresdener Zwinger nahmen Reichsstatthalter Mutschmann, die sächsischen Staatsminister sowie die Führer der Wehrmacht, der Parteigliederungen, Vertreter der Stadt Dresden, der Polizei usw. teil. Ehren abordnungen sämtlicher Gliederungen der NSDAP hatten mit ihren Fahnen Aufstellung genommen. Rings um den Jnnenhos bildeten PO und HI Fackelfpalier. Vor dem Wallpavillon ragte ein mächtiger schwarzer Block mit lodern der Opferschale empor, vor dem eine Abordnung des Ver bandes der Baltikum-Freikorps- und Grenzschutzkämpfer Mitteldeutschland Ehrenwache hielt. Reichsstatthalter Mutschmann gedachte des Toten: Die Nachricht von dem tödlichen Unfall eines unserer Besten hat Millionen Deutscher tief erschüttert. Hans Schemm, der Führer des Gaues Ostmark, ist nicht mehr unter uns. Das Schicksal hat hart 'zugegriffen. Der Gau Ostmark verlor seinen Führer, und wir in Sachsen verloren einen treue« Mithelfer. Wir wollen das Gelöbnis ablegen, seine Arbeit weiterzuführen. Wir danken ihm, indem wir das Werk, das er begann, vollenden helfen. So scheiden wir von ihm als einem der treuesten Söhne Deutschlands. Er ruhe in Frieden! Für den NSLB sprach Gauamtsleiter Göpfert! Hans Schemm, wir schwören zu dieser Stunde, daß wir Dit Treue halten werden über das Grab hinaus! Sachsens Er zieher und Erzieherinnen grüßen Dich und danken Dir für das, was Du uns gabst! Du sollst Sachsens Erziehern ewig unvergessen sein! — Der Lehrergesangverein sang daraus das Lied vom Guten Kameraden. Eigenartige Fremdenvertehrswerduns Aus Böhmen wird berichtet: Jn dem Bergheim Langwiese im Böhmische« Erzgebirge übernachtete eine Gesellschaft von zehn reichs deutschen Wanderern, die in der anheimelnden Gaststätte einen vergnügten Abend verbracht hatten. Nachdem sie bereits zu Bett gegangen waren, erschien ein tschechoslowa kischer Gendarm in dem Gasthaus, holte die Reise gesellschaft aus den Federn und ließ sie zur Paßprüfung antreten, die keinerlei Anlaß zu einer Amtshandlung ergab, weil die Ausweise vollkommen in Ordnung waren. Der Gendarm war aber trotz der Ver sicherung des Wirtes, daß es sich um harmlose Reifende handle, nicht von seiner nächtlichen Amtswaltung abzubrin gen. Es war ihm nämlich gemeldet worden, daß in dem Bergheim eine „Hitler-Versammlung" stattfinde, und nahm auch den Wirt in ein Kreuzverhör, das jedoch ebenfalls keine Belastung ergab. Es hatte eine einfache namenlose Anzeige genügt, um die tschechoslowakische Grenzbehörde zu ihrer Maßnahme zu veranlassen.