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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sornabeas. Vezagspreu- nwnatlich 1.10 OLK einschl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gemalt (Krieg oder sonstiger Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Be- jieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 All« wett«« MO Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahme bi» spätesten« S Uhr W» mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegeb«« A» zeigen übemehmen wir keine Verantwortung. Jed« Anspruch «tf Nachlaß «WW HM Klag« od. Konkurs. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla «nd de« Finanzamtes zn BadsKsvG» Kaiwtschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Nühle, Ottendors-VAlWa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IM Nummer 26 F-mmf-Wi Freitag, den 1. März 1935 DA. 1.35405 34. Jahrgang müssen beseitigt werden. wt sich in diesem Jahr beson« mittiung ausgesetzte Belohnung von 1000 wird hiermit nochmals hingewiesen. Verhältnisse und das Gelände den segelfliegerischen Ansprü- M genügen. Bräutigam blieb mit dem Flugzeug etwa fünfzig Minuten in der Luft. Zwickau. 700 in der Erde. Einem Händler war ein Holzkästchen mit etwa 1000 gestohlen worden. Als Diebin wurde die 25jährige Tochter des Geichädigten ermittelt, die erklärte, sie habe einen Teil des Geldes vertan und das andere Geld, 700 in einen Erdriß an der Reinsdorfer Straße versteckt. Tatsächlich wurde das Geld .A^sden. Trauriger Tod einer Greisin. In l nochmal Irisch fand man «ine 75 Labre alte Frau, nur mit dem I — Die Uebertragung der Feierlichkeiten aus Saarbrücken anläßlich der Rückkehr des Saargebietes zum Reich findet in unserem Orte Freitag, abends V, 8 Uhr im Roßhofe statt. — Kraftpostverkehr. Wegen Ausführung von Bau- arbeiten der Straße Seifersdorf-Lomnitz wird der Kraftpost- vrrkehr SeiferSdorf-Lomnitz an Sonn« und Feiertagen auf etwa 3-4 Wochen eingestellt. ---- 0-"" w^,allenen in der Stadt Naza- ^th eine würdige Stätte der Ruhe und ein von ihrer Treue °>r an den Tod kündendes Ehrenmal zu bereiten und zu errichten; die Sammlung soll zur Verwirklichung dieses Planes beitragen! Pirna. GelungenerSegelflug. Von der Vieh leite startete der bekannte Dresdener Segelflieger Bräutigam an den Obstbäumen befindlichen Raubennester und Frucht- Mumien find abzuschneiden und zu verbrennen. Ueberasterie Obstbäume, bei denen wegen ihrer übermäßig hohen Baum kronen vorgenannte Maßnahmen nicht oder nur unter Lebens gefahr durchzuführen sind, müssen von ihren Standorten ent fernt werden, sofern eine Verjüngung nicht möglich ist. Die Durchführung dieser Anordnung wird durch Zach- verständig« überwacht werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis 150 RM oder mit Haft bestraft Htte»d»rf-HKrtlta, am 25. Februar 1935. Der Bürgermeister. Amtlicher Teil. Bekämpfung der ObftbaumschLdlinge. Auf Grund der Verordnung des Herrn Wirtschafts- Ministers vom 15. 2. 35 werden die Eigentümer, Besitzer, Nutznießer und Pächter von Oastbäumen oder deren gesetz liche Vertreter zur Durchführung nachstehender Maßnahmen verpflichtet. Abgestorbene oder im Absterben begriffene Obstbäume, ferner Obstbäum:, die vo r Blutläusen, Krebs oder anderen Schädlingen und Krankheiten so stark befallen sind, daß deren anderweite erfolgreiche Bekämpfung nicht mehr möglich ist, Hemv verleidet, tot im Garten ihres Woyngrundstücks; unter der Leiche lag ein großes Küchenmesser. Die Frau ist nach dem Gutachten der Aerzte einem Herzschlag erlegen. Sie lebte mit ihrer 45jährigen nervenkranken Tochter zusam men. Am Abend vorher hatte die Tochter während einer geringfügigen Auseinandersetzung ihre Mutter in ein Zim mer 'eingeschlossen. Als sie am nächsten Morgen ihre Mutter aufsuchen wollte, war diese' verschwunden. Die Tochter erstattete sofort Vermißtenanzeige; kurz daraus fand ein Hausbewohner die Frau tot im Garten liegen. Sie hatte offenbar in einem Anfall geistiger Umnachtung das Zimmer durch das Fenster verlassen, um sich mit dem Messer ein Leid anzutun; ein Herzschlag setzte aber vorher ihrem Lebe« ein Ende. Zeuge in Nenkersdorf von einem unbekannten Radfahrer gefragt, wo er sich denn eigentlich befinde. Der Radfahrer machte einen abgehetzten Eindruck und keuchte vernehmbar, al» ob er sehr schnell gefahren sei. Aus die Antwort des Zeugen, er befinde sich in Nenkersdorf, fragte der Unbe kannte nach dem Weg nach Frohburg. Der Zeuge beschrieb Weg, worauf der Unbekannte eiligst davonfuhr. Annaberg. Zehn Jahre Ortsgruppe. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP konnte ihr zehn;ährig?s Bestehen feiern. Bürgermeister Pg. Dietze erinnerte daran, daß schon 1926 Dr. Goebbels und' 1929 Adolf Hitler m Annaberg gesprochen hätten. Reichshauptamtsleiter Pg. Bauer, der frühere Kreisleiter des Obererzgebirges, betonte, daß das Erzgebirge als alter nationalsozialistischer Kamps- boden bekannt sei. Kreisleiter Martin, Bautzen, der frühere hiesige Ortsgruppenleiter, rief die alten Kampfgenossen auf, dem Führer allezeit die Treue zu halten. Nach einer An sprache des Kreisleiters Vogelsang führte die HJ-Gefolg- schaft der Aufbauschu!» Annaberg ein Festspiel „Tausend Jahre Deutschland" aut. Neben dem Opfer für die, die uns unsere Gefallenen hinterlassen haben, gilt unser Gedenken den Stätten ihrer eigenen Erdenruhe im fremden Land. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge K °er» zum Hiel gesetzt, den Gest Bautzen. Der neue Oberbürgermeister ein - -gesetzt. In Gegenwart zahlreicher Vertreter der Behör- > den, Parteistellen, Schulen, Kirchen und der Wehrmacht -Wurde der neue Oberbürgermeister, Dr. Opitz aus Plaueu, in kein Amt eingewiesen. Für den verhinderten Krelshouv^ UUv mann Freiherr von Eberstein nahm Geheimer Oberregie- Vttendorf-Gkrtlla, am -8. Februar ;--s. ; rungsrat Dr. Jlberg die Einweisung vor. Bautzen. Jugendliche Räuber. An der Eisen bahnunterführung bei Brehmen wurde der elfjährige Schüler Kurt Zieschang aus Commerau bei Klix von drei jungen Burschen überfallen, die bei ihm Geld vermuteten. Sie rissen den Knaben vom Fahrrad und durchsuchten mit Ge walt seine Taschen und die Geldtasche, bedrohten ihn und verhinderten ihn am Schreien. Da sie nichts bei ihm sanden, entfernten sie sich nach Großdubrau. Der Vater des Ueber- fallenen nahm sofort die Verfolgung auf und konnte einen der jugendlichen Täter in Brehmen stellen. Falkenstein. Tödlich verunglückt. In der Alten Auerbacher Straße wurde nachts der 54jährige Kausmann Bruna Schenk von einem Kraftwagen zu Boden geichieu- dert. Schenk erlitt einen Schädelbasisbruch und einen simer- schenkelbruch und starb in einem Zwickauer Krankenhaus. Frohburg. ZurAufklärung des Doppel mor« des. Vom Kriminalamt Leipzig ist ein gleicher Hammer, wie derjenige, mit dem das Ehepaar Oertel erschlagen wurde, an den Bekanntmachungstafeln des Polizeipräsidiums Leip zig zur Besichtigung ausgehängt worden, ebenio in Froh burg, Borna-Kieritzich-Bahnhos, Lausick, Geithain, Prieß nitz, Neukirchen, Greifenhain, Kohren, Windiich-Leuva, Altenburg, Eschefeld, Regis, Lucka und Groitzsch. Wer Hal eine Person gesehen, die einen solchen Hammer wie den ausgestellten bei sich geführt hat? Alle Wahrnehmungen hierüber wolle man sofort auf schnellstem Wege an die nächste Polizei-Dienststelle mitteilen. — Am 16. Februar, früh gegen 1 Uhr (die Nacht nach der Mordtat), wurde ein — Circus Straßburger, der seit Anfang Februar im Sarrasani-Bau in Dresden ein mit größten Erfolg begleitetes Tastspiel gibt, verbleibt nur noch bis einschl. Sonntag, den März in Dresden. Diejenigen, die die hochwertige Vor stellung dieses Unternehmens noch nicht besucht haben, müßten sich deshalb beeilen und eine der letzten Vorstellungen auk- .dort gefunden. kirchensammlung für die Kriegshinterbliebenen und die kriegsgräbersürsorge Nach einer Verordnung des Evangelisch-lutherischen Landeskirchenamtes Sachsen wird die bisher am Toten- konntag durchgesührte Sammlung für die Kriegshinterblie benen und die Kriegsgräberfürsorge in Zukunft auf den Sonntag Reminiscere, der in diesem Jahr aus den. 17. März fällt, verlegt. Der Sonntag Reminiscere, der als Helden- fledenkiag in ganz Deutschland gefeiert wird, ist der Tag, >n dessen Gottesdiensten unserer Gesallenen besonders ge- dachk wird; es gilt, den Dank für das Opfer auch durch die Tal zu beweisen. Dresden. Ausgeglichener Vezirtshaus« haltplan. Der Bezirksausschuß genehmigte den Haus haltsplan für 1935^36, der ohne Fehlbetrag mit 3 990 964 ihm den Weg, worauf der "Unbekannte eiligst davonfuhr. Aichsmart abschließt; 1933 betrugen die Abschlußzahlen Wie der Zeuge angibt, sei der Unbekannte vom nahen Wald °,o und 1934 5,4 Millionen Die Zahl der Wohlfahrts- her aus einem sogenannten Bauernweg gekommen. Er Iwerbslosen sank von Januar 1933 b,s Januar 1935 von beschreibt ihn etwa 25 Jahre alt, 1,65 Meter groß, blaßes, .auf 2800. Infolge des Ausscheidens der zu einer bartloses Gesicht, ausfällig kleine Augen (geschwollen?), be- vtzlrksfrelen Stadt Radebeul vereinigten früheren Bezirks- t-Met mit grauer, gekästelter oder gesprenkelter Mütze und 5 Radebeul und Kötzschenbroda sinkt die Einwoh- braunem Mantel, vermutlich hinten mit Riegel. Das Fahr- nerzahl des Bezirks von 172 901 auf 137 734; außerdem rad kann nicht beschrieben werden. Wer kann Angaben zur oerrmgert sich die Bezirksumlage um 26 v. H., die deshalb - Ermittlung des Radfahrers machen? Auf die für die Er- "«ht gesenkt werden kann. . - - - - .. .. Ebenso find Kirschenhexenbesen, dürre, absterbend- oder mit seinem Segelflugzeug, um zu "kunde^ vom Borkenkäfer befallene Aeste und Aitltumpfen aus den Obstpflanzungen zu entfernen. Alle Obstbäume find von N Moosen, Flechten und allen abgestorbenen Rindenschuppen zu! säubern. Diese find sofort zu verbrennen. Die im Winter' Bautzen. Im Steinbruch verunglückt. IN einem Steinbruch in Thumitz kam eine mit Steinen bela dene Mulde, die beim Hochziehen durch einen Kabelkran am Gestein hängengeblieben war, ins Schleudern und traf den 32 Jahre alten Steinarbeiter Kurt Mandel, dem der linke Fuß zertrümmert, Schulter und Brust gequetscht und schwere Fleischwunden am linken Oberschenkel, Hals und Kops zugefügt wurden. Der Schwerverletzte mußte sofort in die hiesige Stadtkrankenanstalt gebracht werden. Görlitz. Engelmacherei äusgehoben. Der hier wohnhafte Mietkraftwagenbesitzer Birner ist verhaftet worden, weil festgestellt worden war, daß er Frauen und Mädchen zu dem in Reichenberg in Böhmen wohnenden Arzt Dr. Schier brachte, der unerlaubte Eingriffe vornahm. Außer Birner sind hier noch sein Sohn und zwei Personen verhaftet worden; Dr. Schier, dessen Mutter und eine Heb amme sind von den tschechoslowakischen Behörden ebenfakl« in Haft genommen worden. Zeih. SechzigjährigererschießtSechzehn- jährige. In einem Haus in der Gartenstraße wurden ein 60jähriger Mann und ein 16jähriges Mädchen erschossen aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, sah der Mann zunächst das Mädchen und dann sich erschaffen hat. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß der Grund zur Tat in dem Verhältnis zu suchen ist, das beide mitein ander unterhalten haben. _ _ Gleichzeitige FlaggenWimg i» Saargebiet «nd im Reich Reichsinnenmlnister Dr. Frick wird aus Saarbrücke» um 10,15 llhr vor der feierlichen Alaggeuhifsung über de» Rundfunk eine kurze Ansprache a» da« d«»^fche Volk richleu. Auf dar hierauf folgende Kommando: "Helbt Flagge!" erfolgt auch im Reich die allgemein« Beflaggung. 2« demselben Augenblick wird eine Ver- kehrrstille vou einer Minute eiutretenr in der gleichen Zeit werden in gauz Deutschland die Sireueu aller Aabrlkeu uud Schiffe ertöneu; ebenso setzt zu dieser Zeit das eiuftüudige Glockengeläut der Kirchen ei«. Vorfreude im Saargeblet Der 27. Februar ist der vorletzte Tast vor der Rückgabe des Saargebiets an Deutschland; das prägt sich im ganzen Saargebiet auf Schritt und Tritt aus. Ueberall ist man dabei, die Ortschaften zu schmücken für die Feier der Rückgabe, und überall sieht man schon die Zeichen des neuen Deutschland erstehen. Auf dem Bahnhof Homburg hämmern aus dem Dach einer Lokomotivhalle Eisenbahn arbeiter an einem großen Hoheitszeichen, an anderen Stel len sind bereits an amtliche Gebäude leuchtende Hakenkreuze und Lichtergirlanden angebracht. Fahnenmaste erstehen in ungezählten Mengen, und viele Tausende sind mit diesen Vorbereitungen beschäftigt. . Bei der Organisationsleitung im Cafe Kiefer in Saar brücken herrscht Hochbetrieb. Ministerialrat Haegert und Oberregierungsrat Gutterer vom Propagandaministerium legen die Anmarschstraßen fest und bereiten die einzelnen Kundgebungen vor, denn 500 000 Menschen sind in einer Stadt unterzubringen, die nur 130 000 Einwohner zählt. Noch schwieriger gestaltet sich die Arbeit des Quartieramtes des Dr. Iven, alle die vielen Gäste in Saarbrücken unter- zubringen. Sonderzüge aus allen Teilen Deutschlands kom men, dazu die Gliederungen, die einmarschieren, die zahl reichen Beamten, die die einzelnen Behörden übernehmen, und dann als Gäste der Stellvertreter des Führers, Reichs minister Heß, Ministerpräsident Göring, die Reichsminister Dr. Goebbels und Seldte, viele Reichsstatthalter, Reichsleiter der Partei, Gauleiter und Länderminister, Reichsorganisa tionsleiter Dr. Ley, der Führer des NSKK, Hühnlein, Reichsarbeitsführer Hierl und viele andere. Alle Wälder im Saargebiet sind geplün dert, um Grün herzugeben für die Schmückung der Orte. Nachdem schon im Abstimmungskampf eine Fülle von Tan nengrün verbraucht wurde, geht es nun scharf über die Tannenbestände des Saargebietes her. Aber die Saarlän der tun das gern, denn diese Feier der Heimkehr ins Reich ist ihnen jedes Opfer wert. Die Straßen Saarbrückens sind bereits erfüllt von einer vieltausendköpfigen Menge. Inzwischen werden in Schulen und Sälen Massenquar tiere, Strohsäcke und Strohschütten, vorbereitet. Aus dem Bahnhof quellen Stunde um Stunde neue Menschenmasfen, alle Verkehrsmittel sind beansprucht, alle Hotels und Privat quartiere beschlagnahmt und bereits jetzt bis auf den letzten Platz belegt. Ls hat den Anschein, als ob die Feier des 1. Mär; die des 15. Januar noch bei weitem übertreffen wird, obwohl es damals schien, daß dieser ungeheure Jubel, diese riefen- große Freude eines befreiten Bottes bereits einen Höhepunkt darstellt, über den hinaus es nichts mehr an Freude geben kann. _ - '