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Ottendorfer Zettuna Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Kummer 103 Freitag, den 30. August 1935 34. Jahrgang Femmf: 231 DA. 7.35 376 Flurschutz Geb! unseren Arbeitern menschenwürdige Unterkünfte! Anzeigenpreis: Die 6 gespalten« mm-Zeile oder deren Raum 2 Me» wette« M« Rabatte usw. laut aufliegenden Tarif. Anzeigen-Annahm« dt» spätesten» S Uhr «W» mittags des Erscheinungstage». Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegeden« A» zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch «f sz«hlatz «Acht dtl > 8»r Bekämpfung von Felddiebstählen ist ein bewaffneter Wschutz eingesetzt worden. Bis zur Beendigung der Ernte Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^rhl. Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Störungen des Getriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen hat der Be ider keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Htte«d«rf-Hirilla, am 27, August 1935. Der Bürgermeister. Für etwa 80 006 Rauchwaren gestohlen In der Nacht zum 28. August wurden durch Einbruch , Ein dritter Einbruch, gegen V» 1 Uhr in das Schoko-, Geschäft von Schlicher, wobei der Dieb wiederum durchs > ofsenstehendeS Fenster Zutritt erlangte, verlief durch das ^ischentreten der Inhaberin ebenfalls ergebnislos. Im Men Falle wurde der Einbrecher gesehen und etwa 160 grob und bekleidet mit blauer Kletterweste, kurzen ^»»en Hosen und schwarzen Stutzen oder Stiefeln beschrieben. in dieser Angelegenheit irgend welche Wahrnehmungen s^cht hat, wird gebeten, dies der Gendarmerie zu unter en, die alle Mitteilungen selbstverständlich vertraulich be- Bauleiter wurde daraufhin von der Baufirma seines Postens enthoben. l2 Uhr mittags bis 2 Uhr nachmittags verboten. Wer Verbote zuwiderhandelt wird bestraft und begibt sich in ^lahr. Htteudors-Hkrilsa, am 27. August 1935. Der Bürgermeister Amtlicher Teil. Hausmannsstelle. , Die Hauömannsstelle im Schulhause Ortsteil Cunnerö- R ist anderweit zu besetzen. Neben einer Jahresentschädigung 120,— RM. wird freie Wohnung, Heizung und Be achtung gewährt. Die Dienstanweisung kann im Nathaus ^Nehen werden. Bewerbungen von zuverlässigen Gemeinde- ^Medern sind bis zum 3. September 1935 bei mir ein- Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-vkrika ««d de« Finanzamt— M Nack«»«»». Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Herman» Rühle, Ottmdoef-OKtWa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla IN. o-" > > --— . > . —— — gelei, die seit Jahren stilliegt, soll ganz neuzeitlich gestaltet werden. Großschönau. Ein seltener Unfall. Als der Bisamrattenfänger Martin Michel in der hiesigen Kalke- Schmiede dem Arbeitsvorgang zusah, stürzte er plötzlich lautlos und ohne Besinnung Hu Boden. Das Vorkommnis war den Beteiligten zunächst völlig unerklärlich. Eine Rönt genuntersuchung ergab, daß Michel ein flacher Stahlsplitter gestohlenen Rauchwaren Hai die Versicherungsgesellschaft von einem halben Zentimeter Länge in die linke Brust tief eine Belohnung von 10 v. h. des wiedererlanglen Gutes eingedrungen war. Der Splitter, der vom Schmiedehammer angesetzt. losgesprungen war, konnte entfernt werden. j " ' ' Herttiches und Sächstsches. Gttendorf-Dkrilla, am 2y. August <yzs. : — Der Rathauserweiterungsbau wird am Sonnabend, 3i. d. M. nachmittags 4 Uhr mit einer vor dem Ge>. stattfindenden schlichten Feier seiner Bestimmung über- M werden. Die Einwohnerschaft ist hierzu eingeladen. — Ein Einsteigdieb versuchte in der Nacht zum Mitt- 74 in unserem Orte sein lichtscheues Vorhaben auSzusühren. Ain st, 12 Uhr versuchte er durch Eindrücken eines Fensters ? Zugang zum Laden des Kaufmanns Wittig zu verschaffen, jedoch durch da» Erwachen des Geschäftsinhabers daran Wdert. Erfolgreicher war sein Wirken in der Bäckerei Miner, wo er durch ein offenstehendes Oberfenster ein, Ain öffnen konnte und so in die Wohnung gelangte und A Durchquerung zweier Räume aus dem Laden reichlich MM. Wechselgeld und eine Büchse mit Eiern mitgehen Die Reichsfestspiele in Heidelberg sind abgeschlossen. Auf dem Thingplatz auf dem Heiligen Berg saßen viele Tausende in jeder Woche und hörten die Aufführung des Werkes: „Der Weg ins Reich". Als erstes Werk wird auf dem Thingplatz Borna dieses Festspiel ausgeführt. Fast tausend Mitwirkende umfassen die Chöre und die Spieler; in zwei Vorstellungen, um 17 Uhr und um 20 Uhr, wird allen Volksgenossen die Möglichkeit gegeben, sich diese Aus- Dresden. 17000 unterschlagen. Wegen fortgesetzter Untreue wurde eine 53 Jahre alte Handlungs bevollmächtigte festgenommen, die seit über zehn Jahren in einem hiesigen Betrieb beschäftigt war und das größte Vertrauen genoß. Ihre Verfehlungen deckte sie durch ge schickte Falschbuchungen. Obwohl ein Fehlbetrag von 17 000 festgestellt wurde, will sie nur 4000 erlangt haben. Das Geld hatte sie bereits bei einem anderen Be trieb eingezahlt, an dem sie sich tätig beteiligen wollte. Schirgiswalde. „Christus-Jugend" verboten Der sächsische Minister des Innern hat auf Grund der Reichspräsidentenverordnung zum Schutz von Volk und Staat die hier bestehende „Christus-Jugend" aufgelöst und verboten. Neugersdorf. Massendieb st ähle. In vier Orten der Umgebung sind Einbrüche begangen worden; in einer Nacht drangen hier Diebe in drei Grundstücke ein, wo sie Lebensmittel aller Art und an einer Stelle drei Zentner Kartoffeln stahlen. In Beiersdorf statteten Einbrecher zwei Wohnungen ihren Besuch ab und durchwühlten sämtliche Zimmer Nach Geld. In Schönbach drangen Diebe in drei Gebäude ein und entwendeten Geldbeträge. Bei einem Einbruch in Lawalde fiel den Dieben ebenfalls Geld in die Hände. Zwenkau. Verzweiflungstat einerMutter. In der Hindenburg-Tiedlung beging, wahrscheinlich in einem Anfall von Schwermut, eine Mutter Selbstmord, nachdem z Die Sächsische Schweiz bleibt judenrein! s Der Gebietsausschuß siir die Sächsische Schweiz teilt mit: „In unserer herrlichen Sächsischen Schweiz ist kein Platz für Juden; ihr Besuch ist uns unerwünscht; i h r Geld macht uns nicht glücklich; ihr Auftreten be leidigt uns. Wir sind davon überzeugt, daß es im Gebiet der Sächsischen Schweiz kein Hotel oder Gasthaus gibt, das als Gastgeber für Juden auftritt. Um so freundlicher und herzlicher begrüßen wir jedoch unsere Gäste aus dem Ausland, die keine Juden sind. Ihnen rufen wir zu: Kommt nach Deutschland! Kommt in die Sächsische Schweiz zur Erholung! Lernt Deutschland und das Frie denswerk Adolf Hitlers kennen! Der Gebietsausschuß für Dippoldiswalde. Drei Gemeinden zusammen geschlossen. Die Bürgermeister und Gemeindeoertreter von Malter, Paulsdorf und Paulshain stimmten einer An regung der Amtshauptmannschast, die Gemeinde Malter mit den Gemeinden Paulsdorf und Paulshain zu verschmelzen, zu. Bürgermeister Pretzschner in Malter will nach vierund- dreißigjähriger Tätigkeit in den Ruhestand treten. Kamenz. Ein Lebensretter. Beim Baden im Rohrbacher Teich erlitt eine Frau einen Schwächeanfall und versank. Der Arbeiter Karl Müller von hier sprang in vol ler Kleidung ins Wasser, und es gelang ihm, die Frau zu retten. Neugersdorf. EinKind gerettet. Der vierjährige Sohn des Wirtschaftsgehilfen Rösler war in einen Teich gefallen und bereits untergegangen. Dem Gärtner Ernst Hensel gelang es, das Kind aus dem Wasser zu bergen und es durch Wiederbelebungsversuche vor dem Tode zu retten. öiebenlehn. Unglück im Bauernhof» Das Opfer eines Unfalls wurde der Bauer Emil Roßberg. Als er einer Kuh beim Kalben behilflich sein wollte, schlug das Tier aus und verletzte ihn am Bein; er starb im Nossener Krankenhaus. Pegau. Achtjähriger Lebensretter. Im sogenannten Pferdekessel geriet beim Spielen ein dreijäh riges Mädchen in das tiefe Wasser. Der acht Jahre alte Hörst Claus watete, ungeachtet der drohenden Gefahr — das Wasser reichte ihm bis zum Mund —, in das Flußbett und zog die Spielgefährtin glücklich ans Ufer. Grimma. Selbstmord eines Sechzehnjäh rigen. Der seit acht Tagen vermißte sechzehn Jahre alte Schlosserlehrling Rudolf Donner ist in einer Flchtenschonung in Flur Bahren tot gefunden worden. Der Lehrling hatte sich erschossen; über die Gründe dazu ist nichts bekannt geworden. führung anzusehen. In seinem „Weg ins Reich" zeigt Curt Heynicke das Volk, das mit seinem Wollen zum Aufstieg und seinem Glauben an die Zukunft immer wieder von Hetzern beun ruhigt und zerrissen wird. Wir sehen die Gestalten des Ab trünnigen, der mit der glänzenden Maske des Biedermanns bei manchen Volksgenossen Gehör findet; wir sehen ihn Hetzen, zersetzen, seine Anhänger sich unter die Volkseinheit mischen und dort weiterarbeiten. Wir sehen den Schwanken den, der abwartend und etwas ängstlich aus den Augenblick lauert, in dem er am günstigsten und ohne besondere per sönliche Opfer oder Taten sich anschließen kann. Dann kommt ein Augenblick in dieser Dorfgemeinde, in der ein Schicksal eingreift, ein Schicksal, das alle zugleich trifft; und nun erwacht vor der Schwere dieses Schicksals der Gemein» schaftsgeist des Volkes, es opfert die Frau ihre Heimat dem Ganzen zum Wohl; es kommt der Heimkehrer aus der Fremde und packt zu und rettet. Vergebens bemühen sich der Abtrünnige und der Schwankende', diese große Opfer- gemeinschast zu verhöhnen, zu zerreißen, sie sind machtlos, der Volkswille stößt sie aus, sie müssen gehen. Aus dieser großen Lehre, die hier das Schicksal aufstellt und die das Polk verstand, erwuchs die Gemeinschaft, die den Weg in» j Reick fand. _ bei der Rauchwarenversteigerungs-A.-G. Leipzig große Posten roher Edelfüchse Im Gesamtwert von etwa 80 606 Reichsmark gestohlen, und zwar etwa 475 Silberfüchse, 122 Blaufüchse, 212 Nerze, 7 Weißfüchse, 2 kreuzfüchfe und 46 gefärbte Persianer. Für die Wiederherbeischaffung der gestohlenen Rauchwaren hat die Versicherungsgesellschaft Wie die Landesstelle Sachsen mitteilt, sind bei einer .. -- „—v — Besichtigung die Unterkünfte der mit Planierungsarbeiten nichtberechtigte Betreten der Fluren außerhalb der: bei O s ch a tz beschäftigten Bauarbeiter als den nationalsozia- Mllichrn Wege sowie das unbefugte Begehen der Feldwege Wischen Anschauungen nicht genügend befunden worden; den Zeiten zwischen 6 Uhr abends und 8 Uhr morgens es wurde für Abhilfe Sorge getragen. Der verantwortliche sie vorher ihr etwa einjähriges Kind vergiftet hatte. Chemnitz. Einziehung Volks- und staats- feindlichenVermögens. Die Grundstücke des Turn klubs Chemnitz-Altendorf e. V„ der Freien Turnerschaft e. V. Lößnitz und des Allgemeinen Turnvereins Stelzenoorf und Umgegend e. B. sind zugunsten des Landes Sachsen ringe- j zogen worden. Lugau i. C. Bergmann verunglückt. In der ; Betriebsabteilung Kaiserin Augusta der Gewerkschaft Got tessegen wurde der Bergmann Trippmann von einem För derkorb erfaßt und so schwer verletzt, daß er dem Kranken baus Stollberg zugeführt werden mußt«. Borna. In die Förderanlage geraten. In j der Vrikettfabrik der Grube „Dora Helene" in Groß-Zöfsen geriet der 36 Jahre alte Rochus Krawiczmit einem Besen- i stiel zwischen Vorderrad und Rolle der Förderanlage. Kra» : wicz wurde in 8ie Anlage hineingezogen und tödlich verletzt. Borna. Keine Auflösung der Amtshaupt mannschaft. Amtshauptmann Kunz gibt bekannt: „Der Reichsstatthalter hat nach einer mir zugegangenen Verord nung des Staatsministers des Innern von einer Aufhebung der Amtshauptmannschaft Borna abgesehen." Oelsnitz i. V. Vater von fünf Kindern über fahren. Der 36 Jahre alte Johann Friedrich aus Posseck wurde auf der Staatsstraße nach Hof durch einen Kraftwagen überfahren und sofort getötet. Der Verunglückte hinterlaßt : Frau und fünf Kinder. vroger Rauchumrendiebftahl in Leipzig e-wom-E« »«I WLLÄ w Las eilte FeMel aul dem WnsMt Borna Wn hat nicht schon von einem Ausflug einen gehörigen 2wanzl^ortsansa^ Erwerbslose wieder Arbeit. Die Zie- j am 1. September Aupsen, eine Halsentzündung oder Gliederreißen heimge- besonders, wenn man es nicht gewöhnt ist, größere gerungen im Freien zu machen I Wenn man zu Fuß will man nicht gern neben dem Eß-Vorrat noch dicke ^schwere Bekleidungsstücke mttsühren. Kommt man aber lj,E^irge in größere Höhen, geht nach einem heißen Tage ^onne unter, oder rastet man nach erhitzender Wanderung ^len Schatten, dann wird es rasch kalt, und schnell ist ^Mästung entstanden. Deswegen bieten die aus Angora- ^chenwolle gestrickten Pullover und Jäckchen für Wan- ganz besondere Vorzüge. Sie sind geradezu feder- > wenn man sie ausgezogen an den Rucksack oder den anknöpst, spürt man sie überhaupt nicht. Ein wiegt noch kein Viertelpfund! Trotzdem bietet die l-Zwolle, bekanntlich der edelste Bekleidungsrohstoff, den >tz.^rhaupt gibt, einen viel größeren Wärmeschutz als ent- tz Hind,, viel schwerere Pullover, die aus Schaf- oder Zwolle hergestellt sind. Man begehe nur nicht den Fehler, Hen aus Angorawolle ebenso dicht zu stricken, wie anderer Wolle. Durch Verwendung dieser seiden- wundervoll weichen Wolle, die auch als Unterzeug Gicht, Rheumatismus, Reißen und andere Schmerzen ^"geahnte Wirkung ausübt, werden immer mehr Aus- ^?"3Smöglichketten für die deutsche Angorakaninchenzucht Während wir früher Angorawolle aus Frankreich ,2land einführten, könnte so die Zucht dieser Kaninchen- ^de wichtige Hilfe für Siedler und viele Notstandsge- ' »»den. Leipzig. Hilfe für Bad Kreuznach. Reichsstatt halter Mutschmann hat dem Gauleiter des Gaues Koblenz- Trier sächsische Hilfsmaßnahmen für die notleidenden Win zer zugesichert, die im Oktober durchgeführt werden sollen. Im Zusammenhang damit sprachen Landrat Rademacher und Bürgermeister Dr. Wetzler aus Bad Kreuznach bei dem Ver» „ treter des Oberbürgermeisters vor; Bügermeister Haake die Sächsische Schweiz wird in Zukunft den Zeitungen im sprach ihnen gegenüber seine Bereitwilligkeit aus, eine Pa- Reich, in deren Berlage Juden beschäftigt sind, keine Auf- , tenschaft für Bad Kreuznach zu übernehmen. träge für Werbeinserate mehr erteilen." j