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„Terrorarupp derem Beifa! 351 Tag und den Abend. Und eS ist gutmütiger und harm loser Witz, der hier und da in mehr oder weniger drastischer Form einmal der Volksmeinung Ausdruck gibt. Nicht der leiseste Zusammenstoß, nicht ein Schlag und ein böses Wort hat diese Feier getrübt. Die Polizei ist vollkommen von den Straßen zurückgezogen, denn die bewährte Disziplin der Deutschen Front ist so groß, daß keinerlei polizeiliche Gän- gclung notwendig ist. Km den Zeitpunkt der Rückgliederung. Genf, 16. Januar. Niemand bezweifelt in Genf, daß der Völkerbundsrat heute nachmittag einstimmig beschließen °>ud, daß aus dem Ergebnis der Abstimmung im Saar- Sebiet nur die eine Folgerung gezogen werden kann: Unge- ^üte Rückkehr der Saar ins Deutsche Reich. olonnen Berlins >e Men- 933, des uf dem igendes, r ganze rer der lst. Der lampen, Reichs- nel ab. ie Hun- rauben- ionalen e zu be- ns wer- nblicher üßen sie chswehr mgvolk, O., und Fahnen hildert, en scheu 'n sind lackern nn der waltige . Das chvrtem >is zum v selbst en und Schau- bt oder in dem : Fülle holikcn Wahl ,Damit jemand st nicht rt von ht den . „Schnell einen Arzt!" rief Oswald den Umstehenden zu "Sie ist verwundet. Ein Stich in die Brust." Dann sprang sr auf das Podium zurück und rief mit weithin schallender Stimme: „Ein Schurkenstreich ist verübt worden. Manuel Crust hm sich des Schiffes bemächtigt. Baron de Barennc und eine Anzahl seiner Freunde sind darauf, um damit fort- iufahren. Wir müssen das verhindern, — wer mir dabei helfen will, folge mir!" Dreizehntes Kapitel. Das Ende der „Dora ine". Was sich unmittelbar vor dem tragischen Abbruch des Festes in Olga Oboskis Haus abgespielt hatte, erfuhr die Kolonie erst einige Stundest später, als die Tänzerin unter der sorgsamen Behandlung Dr. Cullens das Bewußtsein wiedererlangte. Ihre Wunde erwies sich glücklicherweise als nicht tief und ungefährlich. Bei ihrer Rückkunft hgtte sie ihr Heim leer vorgefun- Ihre drei Tänzerinnen waren mit dem Umkleiden Breits fertig gewesen und hatten das Haus verlassen. . Olga Obosti hatte eben ihre leichte Kleidung abgewor- w>i und reckte sich wohlig in der kühlen Abendluft, die durch das offene Fenster drang, als sie hinter sich ein leises Wräusch hörte. Sich umwendend sah sie einen Mann w>rch die Tür züm Nebenraum treten. Es war ein ^Vanier, ein junger hübscher Mensch namens Rodrigo, wr sie schon geraume Zeit mit Liebesanträgen verfolgte. » „Was wollen Sie hier?" rief die Tänzerin, während lw in ihr Gewand schlüpfte. „Gehen Sie hinaus, bis ich ""gekleidet bin!" Der Spanier rührte sich nicht vom Fleck. Seine Blicke Augen verzehrend an der schönen Frau. , „Wie schön Sie sind", murmelte er verzückt. „Wie herr sch schön!" „Was wollen Sie hier?" wiederholte sie. „Wie können ^te wagen, hierher zu kommen?" Er betrachtete sie in heißer Bewunderung. »Was ich will?" sagte er langsam. „Sie!" Ilion. agabcnd ien und c Saar- er noch daß bis sen sich 'ersetzen n Tage diesem : in d'en rd ihre Mt ein n dieses iend, so Lirkung großen ? Volk, cks her- ir Arin ändische für die zu be- neuen brachte ie gan- A. em- oortiert an wor- luleiters s hätten sage die >el, aber urt, daß Ab Ber- lt mußte Massen den An- um alle r Kund hängten nlicgen- nwerfer eitreppe s Bild, rren die nb PO. e, Feld- pe, wäh- rarck die In un- rdig be- ganzen Kahnhof tsdamer jehntau- ß in ein Jubel- Reichs- Königs- -oebbels öeneral- Eeneral d Frhr. Polizei, !l.- und u seiner der von an die Kenntnis Dauer r legten nis der Dumpfe Trommelwirbel dröhnen, die Fanfaren der Jungvolkkapellen gellen. Trommel und Pfeifen hört man dann schmettern, Marschmusik erklingt, die alten heiligen Sturmfahnen der SA. werden im Zuge mitgetragen, und die Ortsgruppenfahnen der NSDAP., und alle Straßen find erfüllt von Liedern. Immer wieder hört man Hoch rufe auf den Führer und auf Deutschland. Immer wieder erklingt das „Deutschland erwache!" und dazwischen ab und zu die Frage: „Ri, ra, ro, wo ist der Status quo?" und die Antwort: „Ri, ra, rutsch, der Status quo ist Msch." Eine Gruppe BDM. hat sich jene Behauptung des Separatisten Hoffmann zunutze gemacht, der sich bei der Auslandspresse über den Wahlterror des Bundes deutscher Mädel beschwerte, und führte ein Schild im Zuge mit „Terrorgruppe des BDM.", und sie wird stets mit beson derem Beifall und humoristischen Zurufen empfangen, HI. singt: „Drum, Matz Braun, weine nicht, das Saar land triffst du nicht, wisch dir Tränen ab — mit Sand papier!" Dann hallt der Sprechchor: „Hört und sprecht: Recht bleibt Recht, wahr bleibt wahr, deutsch die Saar!" Der Ordnungsdienst der Deutschen Front, in dem sich natürlich auch viele alte SA.-Männer befinden, trägt jene Berbotsuniform, die uns im Reich aus einstiger Zeit noch so gut bekannt ist: Weiße Hemden und blatte Sturmmützen. Sonst sieht man nichts an Uniformen, nur die der Stra- öenbahner und Abordnungen in der Uniform der alten Saarbrückener Regimenter, die in den verschiedenen Zügen, die sich in den einzelnen Stadtvierteln formierten, mit- Mrschieren. Die Kirchen und Türme Saarbrückens tragen Lichterschmuck bis zu den Turmspitzen und das Rathaus gleicht einem Märchenschloß aus tausendundeiner Nacht. Es ist in gleißende Flut getaucht. Vom Keller bis zum Dachfirst Licht an Licht, Fahne an Fahne. Draußen auf dem Platz eine unübersehbare Menge, an die 40 bis 50 000 stauen sich hier, und aM Platz vorbei fluten immer aufs neue die Fcuerströme der Fackelzüge. Auf dem Balkon sieht >nan den ehemaligen Vizekanzler von Papen, der zur Ab stimmung im Saargebiet weilt, und Oberbürgermeister Reikes. Und aus dem Gefühl der Stunde heraus hält der Gesandte von Papen eine kurze Ansprache an das Volk, die ausklingt in die Worte: „Es lebe die Saar, cs lebe das deutsche Volk, es lebe der Führer, es lebe das Reich." Bis in die tiefe Nacht dauert diese Volksfeier, und immer noch ist kein Ende abzusehen. Zwar ist für 10 Uhr »bends Polizeistunde in den Lokalen angesagt, aber am heutigen Tage sind alle Beschränkungen und Verordnungen nichtig. An einem solchen Tag darf man nicht kleinlich sein, denn die Begeisterung eines befreiten Volkes braucht Luft. Nun stehen wir hoch über Saarbrücken auf dem Reppertsberg, der ebenfalls zu einem Fcuerberg an diesem Abend geworden ist, und haben bei blauem Himmel und Mondschein den Blick über die Stadt Saarbrücken und die dielen anderen Orte. Eben noch sahen wir einen Zug von Taarkumpels, die mit ihren Grubenlampen vom Fackelzug kamen. Nun umfängt uns die Nacht mit ihrem blau- Mmtenen Mantel. Unten aus der Stadt tönt vielfältiges Brausen, und es ist, als ob ein gewaltiger Brand dort unten entfacht wäre. Die Saar ist ein glutender Strom. M ihr spiegeln sich Millionen Lichter. In diesem gluten- den Strom fängt.sich sozusagen symbolisch noch einmal der ganze Jubel und die ganze Begeisterung, die heiße Liebe and das köstliche Erleben dieses Tages der Volksgemein schaft. Und die Saar trägt es hinunter zur Mosel, und durch die Mosel flutet es zum Rhein hinein, und in das weite deutsche Land, in das das Saarland heute heim kehrt. l Roman von UeorZ starr . _— (Nachdruck verboten.) Die Rückkehr des Saargebietes zu Deutschland. Eenf, 15. Januar. Der Dreierausschuß wird dem Völkerbundsrat Mittwochnachmittag in aller Form die Wiedervereinigung der Saar mit dem Deutschen Reich vor schlagen. Dieser Antrag ist im Bericht des Dreierausschusses enthalten. Dagegen scheint es nunmehr festzustehen, daß die Festsetzung des Zeitpunktes für die Rückkehr der Saar, ebenso wie die Regelung verschiedener anderer, mit der Rückgliederung verbundener Fragen, erst auf einer späteren Völkerbundsratssitzung stattfinden soll. Es besteht kein Zweifel, daß der Völkerbundsrat den Vorschlag seines Dreier ausschusses gutheißen wird. „Befriedigung der europäischen Menschheit." Saarland — die Brücke zwischen Deutschland und Frankreich. In der Rede, die der Führer am Dienstagvormittag an das deutsche Volk an der Saar und im ganzen Reich richtete, sprach er den Wunsch aus, daß das Ergebnis der Saarabstimmung „zu einer Be friedung der europäischen Menschheit beitragen möge", und im unmittelbar anschließenden Satz legte er das frei mütige Bekenntnis ab, daß Deutschland nach Anerkennung seiner Gleichberechtigung gewillt sei, sich jenen Aufgaben nicht zu entziehen, „die zur Herstellung einer wahrhaften Solidarität der Nationen gegenüber den heurigen Gefahren und Nöten erforderlich sind." Die Welt, die mit Staunen und unverkennbarer Achtung das ruhige und disziplinierte Verhalten der Saarbevölkerung in den kritischen Tagen der Abstimmungshochspannung beobachtete, und die, gleich viel wie sie sonst bisher zu Deutschland stand, die eindeutige Lösung, die das der Volksentscheidung unterbreitete Pro blem gefunden hat, mit offenbarer Genugtuung und Er leichterung begrüßt, wird nicht umhin können, nunmehr auch, unbelastet durch alle aus mangelndem Verständnis fließenden Vorurteile, zu der Solidaritätserklärung des Führers Stellung zu nehmen. Der 13. Januar 1935, so ge waltige Bedeutung er für das innerdeutsche Leben hat, dem er das Bewußtsein einer aus der freien Hingabe wirksam gewordenen Einheit des Gesamtvolkes gab, mindestens ebenso folgenschwer wird er für das künftige Erficht Europas sein. Da der Sicherheitskomplex aber immer noch im Mittelpunkt der französischen Europapolitik steht, wird er den Gegenstand der kommenden Verhandlungen bilden. Er schließt einmal die Beteiligung Deutschlands an dem in Paris ausgearbeiteten Paktsystem ein, zum anderen d i e RegelungderRüstungsfrage. Es wäre heute zu früh, etwas Endgültiges dazu sagen zu wollen, wie eine Lö sung des einen oder des anderen Problems schließlich aus sehen wird. Aber zweierlei kann man feststellen: Durch die Entscheidung der Saarfrage ist die letzte Quelle unmittel, barer Reibungen zwischen Frankreich und Deutschland ver stopft. Territorial überschneiden sich die Interessen der beiden Länder nicht mehr. Wenn ihre Vertreter nun am Verhandlungstisch einander gegenübersitzen werden, dann können sie unbelastet miteinander reden. Zum anderen aber: Frankreich hat sich noch im letzten Augenblick für die unaus weichlich kommende deutsch-französische Aussprache dadurch gerüstet, daß es seine außenpolitische Front in Rom erneut verbreiterte. Es wollte rn die Verhandlungen so stark wie möglich hineingehen. Die Stellung Deutschlands ist vor Europa durch die Saarentscheidung gewaltig gestärkt wor den, denn die Stimmenmehrheit von über 90 Prozent ist nicht nur für Deutschland schlechthin, sondern für das Reich unter seiner heutigen Führung abgegeben worden. London, 16. Januar. „Times" begrüßt die Worte der Nundsunkbotschaft Hitlers, in denen zu größter Disziplin und zu tadelloser Haltung ermahnt wurde. Dann erklärt das Blatt: Ein Ereignis, das für Deutschland, Frankreich und ganz Europa schwere Unruhe hätte bringen können, ist vcrübergegangen, und zwar bisher mit wenig mehr Gewalt tätigkeiten als viele Parlamentswahlen. Es sieht so aus, als ob das zwischen Deutschland und Frankreich liegende Ge biet das zu einem Zankapfel hätte werden können, eine Brücke der Verständigung werden wird. Hier führt „Times" die Worte des Führers über Gleichberechtigung und Deutschlands „Nicht mehr?" erwiderte sie spöttisch. „Sie sind be scheiden, mein Lieber. Gehen Sie, ich habe jetzt keine Lust für Ihren Unsinn. Man erwartet mich auf dem Festplatz." „Es ist kein Unsinn, was ich Ihnen sagen wollte", ent gegnete er eifrig. „Hören Sie mich an, Olga. Ich liebe Sie, das wissen Sie, und ich kann ohne Sie nicht leben. Ich werde reich sein und Sie reichen machen. Sie sollen Schmuck haben, oh, soviel Schmuck, Brillanten, Perlen und herrliche Kleider. Aber Sie müssen jetzt mit mir kommen — jetzt auf der Stelle." Olga Oboski war während der in abgerissenen Worten hastig hervorgebrachten Sätze des jungen Spaniers sehr aufmerksam geworden. „Ich verstehe Sie nicht", sagte sie lauernd. „Drücken Sie sich deutlicher aus. Wie wollen Sie mich reich machen?" „Sie werden verstehen, wenn Sie alles erfahren haben", erwiderte er hastig. „Aber dazu ist jetzt keine Zeit. Kommen Sie, Olga, packen Sie schnell zusammen, was Sie unbedingt brauchen, ich werde es tragen. Ich werde auch Sie tragen, wenn es sein muß." Die Russin trat ganz nahe an ihn heran und richtete ihre schönen Augen voll auf die seinen in einem Blick, dessen Wirkung sie sehr wohl kannte. „Sie brauchen mich nicht zu tragen", sagte sie, „ich kann allein gehen. Aber zuvor müssen Sie mir alles sagen. Wie wollen Sie das bewerkstelligen, was Sie mir versprochen haben?" Unter dem Einfluß ihrer magnetischen Augen vergaß der junge Spanier alle Vorsicht. Er beugte sich zu ihr vor und antwortete flüsternd. „Sie wissen, daß ich zu Crusts Leuten gehöre, Olga. Wir haben den Segler, haben uns die Diamanten aus dem Tresor der .Doraine' geholt, und werden bald auch den Schmuck und alles Geld der reichsten Leute auf der Insel haben. Ich meine Baron de Varenne, Mrs. Vander- lip, die hochnäsige englische Aristokratin und einige andere. Oh, Manuel Crust ist klug. Die Passagiere kommen an Bord und wollen jeder IO 000 Dollar bezahlen, aber Manuel Crust wird sagen, gebt zuerst alles her, was ihr habt, — als Pfand. Dann setzt er sie, wenn wir draußen aus See sind, in einem Boot aus. Sie glauben, er wird sie mitnehmen, aber Manuel Crust lachte nur darüber. Wir brauchen keine Zeugen, wenn wir die Diamanten der .Doraine verkaufen. Jeder von uns bekommt sein Teil davon. Sie sehen, ich werde Sie reich machen — zur reichsten Frau Argentiniens —" Bereitschaft zu enger Zusammenarbeit mit den anderen Nationen an und erklärt: Wenn dies wirklich seine Ansicht ist — und es besteht kein Grund, daran zu zweifeln — so wird Hitler sich im Einklang mit der britischen und französischen, der italienischen und anderen Regierun gen befinden. „Daily Telegraph" stellt fest, daß eine Gefahr für den Frieden beseitigt sei. Angesichts der Tatsache, daß nicht ein einziger Abstim mungsbezirk auch nur mit einer annähernden Mehrheit für den Status quo stimmte, schalte jede andere Erwägung aus. Die Befürchtungen der letzten zwei Jahre sind jetzt zerstreut, und die Rückkehr der Saar zu Deutschland sollte begrüßt wer den als Beseitigung einer Wunde, die den Stolz Deutsch lands verletzte, die Erbitterung lebendig hielt und den Ge- nesungsprozeß der europäischen Befriedung verzögerte. „Times" meint, die Entscheidung beseitige jeden Zweifel Uber die Behandlung des Gebietes. Der Völkerbund könne jetzt mit einem Minde st maß von Erörterungen und Zeitverlust die Saar an Deutschland zurückgeben. Auch Paris hofft aus Einigung mit Deutschland. Paris, 16. Januar. Die Pariser Morgenpresse steht noch immer unter dem Eindruck der Saarereignisse. Sämtliche Blätter füllen mehrere Seiten mit den Berichten mehrerer Sonderberichterstatter, in denen die Eindrücke geschildert werden, die die machtvollen Kungebungen hinterlassen haben. Die Umstellung der Blätter, die noch vor wenigen Tagen eine starke Minderheit der Separatisten voraussag ten oder sogar an deren Erfolg glaubten, hat sich mühelos vollzogen. Man erklärt jetzt allgemein, daß es zwecklos sei, heute noch über das Ergebnis zu streiten. Man müsse Lehren aus den Tatsachen ziehen. Diese Lehren sind nach dem „Echo de Paris" und dem „Journal" die, daß es keine verschie denen Deutschen gebe und nie gegeben habe. Die Blätter begrüßen allgemein insofern das Ergebnis der Saarabstim- müng, als dadurch die Aufgabe des Völkerbundes wesent- licht erleichtert werde. Die Ausführungen des Führers haben zu einer Ent spannung geführt und finden allgemein eine günstige Ausnahme. Alle Blätter unterstreiche» den Hinweis Adolf Hitlers, daß Deutschland nunmehr keine territorialen Forderungen mehr an Frank reich zu stellen habe, und man gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Saar wirklich zu einer Brücke zwischen beiden Ländern wird. M da WWmg des MMOsieles. Noch gewisse Bedingungen. Genf, 16. Januar. Mit großer Spannung erwartet man hier die Saartagung des Völkerbundsrates die Mitt woch nachmittag 4 Uhr angesetzt ist. Man versichert aber von französischer Seite, daß Laval sich kurz fassen werde. Erhebliches Interesse wird die Stellungnahme Litwi nows und Veneschs erregen, von denen es heißt, daß sie den französischen Außenminister in seinem Bestreben, noch gewisse Bedingungen an die Festsetzung des Termines für die Rückgliederung zu knüpfen, eifrig unterstützen. In Völkerbundskreisen wird heute über die Frage der Ent militarisierung des Saargebietes eifrig diskutiert. Erst jetzt begriff die Russin voll den Sinn seiner Worte. Sie konnte sich dabei eines Schauderns kaum er wehren. „Manuel Crust, Sie und die anderen wollen mit dem Schiff fortfahren?" rief sie. „Warum nicht?" fiel er ihr ins Wort. „Es gehört so gut uns wie den andern. Also kommen Sie — es ist die einzige Möglichkeit für Sie, die Insel zu verlassen, — mit mir. Oh, ich bin zu allem bereit, ich gebe Sie frei, wenn Sie mich nicht mehr haben wollen, in Buenos Aires oder Rio. Was könnte großmütiger sein? Ich werde mich umbringen, wenn Sie von mir fortgehen, aber ich liebe Sie so, daß Sie es nicht tun werden. Verdammt, Weib! Ich liebe dich, und du mußt die meine werde, ob du willst oder nicht!" Plötzlich stockte der Spanier. Er wurde sich bewußt, daß er zu weit gegangen war, und sah sie ängstlich an. „Jetzt kannst du nicht mehr zurück, Olga", stieß er leidenschaftlich hervor, „jetzt, nachdem ich dir alles gesagt habe. Ich weiß nicht, warum ich es tat, Wohl weil du mich vor Liebe verrückt gemacht hast, — oh — du wirst mich auch lieben, — du wirst die Meine sein — ich sehe es in deinen Augen —" Sie lächelte ihn verführerisch an. Olga Oboski wußte mit verliebten Toren umzugehen. „Du bist ein hübscher Junge, Rodrigo", sagte sie, „viel leicht komme ich mit. Ich werde es mir überlegen." „überlegen I" rief der Spanier heftig. „Dazu ist es zu fpät. Wir haben keine Minute mehr zu verlieren. Vielleicht wartet man jetzt schon auf uns, und wenn wir noch lange zögern, fährt das Schiff ohne uns ab." Die Russin dachte nur eine Sekunde nach, dann war ihr Entschluß gefaßt. „Gut", sagte sie „ich komme. Dort unter dem Bett steht meine kleine Handtasche, bring sie mir!" Danach begab sie sich an ihren Schrank, der unweit der Tür stand, beobachtete ihn jedoch dabei scharf aus den Augenwinkeln. Er rührte sich nicht vom Fleck und sah ihr argwöhnisch nach. „Nun", rief sie über ihre Schulter, während sie sich mit Wäsche zu schassen machte, wo bleibt die Tasche? Soll ich sie selbst hervorholen?" , " , (Fortsetzung folgt.) , , , .... ck-