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Letzte Nachrichten Nadelstiche der vhnmM Deutsche Stimmen wegen des Hitler-Grußes für ungültig erklärt Am ersten Abstimmungstag für die Beamten des Saargebietes und ihre Angehörigen sowie für die In sassen der Gefangenenanstalten und der Krankenhäuser war die Beteiligung an der Wahl außerordentlich schwach: so haben in Saarbrücken z. B. nur 200 Personen abgestimmt. Zur Teilnahme an dieser Vorabstimmung sind nur die An gehörigen des Landjägerkorps und der Blauen Polizei ge zwungen, während sie für die übrigen Beamten freigestell! ist. Es hat sich gezeigt, daß die Bevölkerung in die technischen Maßnahmen der Abstimmungskommisjion doch ein erhebliches Mißtrauen setzt und lieber erstamHaupt- a b st i m m u n g s t a g, am 13. Januar, abstimmt. L: kommt hinzu, daß ;. B. von 32 Stimmen in Beckin gen und Mettlach 5 für ungültig erklärt worden sind, weil die Abstimmenden entgegen den Bestimmungen der Abslim- mungskomm'ssion im Wahllokal ihrer politischen Meinung Ausdruck gegeben haben. Als Ausdruck der politischen Mei nung wird es schon betrachtet, wenn die Hand zum Deut schen Gruß erhoben wird. Besonders bedauerlich liegt der Aall einer kranken allen Zrou. die bettlägerig ist und nur mit Hilse anderer Personen an der Abstimmung teilnehmen konnte: sie erklärte, sie sei deutsch gebo ren und wolle auch deutsch sterben. Darouikin wurde ihre Stimme sür ungültig erklärt. Unterzeichnung in Rom Die letzte Unterredung zwischen Mussolini und Laval Laval und Mussolini haben am Montagabend nach einer letzten dreiviertelstündigen Unterredung um acht Uhr die Unterzeichnung der italienisch-französischen Vereinbarun gen vorgenommen. Ueber das Ergebnis der Besprechungen der letzten Tage ist folgende Mitteilung ausgegeben worden: „Die französisch italienischen Verhandlungen sind heute vom italienischen Regierungschef und dem französischen Außenminister abge schlossen worden: sie haben Vereinbarungen über die Interessen der beiden Länder in Afrika und Akten stücke unterzeichnet, die die Gemeinsamkeit der Ge sichtspunkte ihrer Regierungen über Fragen europäi schen Charakters registrierten. Sie haben die Uevereinstim- mung der beiden Regierungen über die Notwendigkeit einer mehrseitigen Verständigung über die Fragen Mitteleuropas festgestellt und sind übereingekommen, daß die von ihnen angenommene Auffassung io schnell wie möglich der Prüfung der interessierten Staaten unterbreitet wird; sie sind ferner übereingekommen, daß sie im Hinblick aus den erwarteten Abschluß dieser mehrseitigen Verständi gung gemeinsam im Geist eben dieser Verständigung alle Maßnahmen prüfen werden, die die Lage erfordern könnte." Auch Amerika Met aus 44 neue Kriegsschiffe trotz öffentlicher Verschuldung von 34 Milliarden Dollar In der vor den beiden Häusern des Kongresses der Vereinigten Staaten von Präsident Roosevelt verle- senen Botschaft zum neuen Bundeshaushalt wird zum Wehrhaushalt u. a. ausgesührt, daß nicht nur das Heer eine moderne Ausrültuna brauche, dak die Vereinigten Staaten vielmehr daran gehen mußten, die Verzögerung aufzuholen, die unter den früheren Regierungen in Aus führung der Zlottenverträge von 1922 und 1930 eingelre- ten sei. d. h. mit anderen Worten: Präsident Roosevelt benachrichtigt Japan, daß er entschloßen sei, bis zur kwchftgrenze dieser Verträge auszurüsten, weil sich eine Einigung mit Japan über die Herabsetzung der Seerüstun gen nicht erzielen ließ. Jür die Fortsetzung des Baues von zwanzig im Haushaltsjahr 1935 begonnenen und für die Kiellegung von 24 neuen Kriegsschiffen (Kreuzer, Zerstörer, Ankerseeboote, Flugzeugträgers sind 140 Millionen Dollar angesetzt, für den Bau von Marineflugzeugen 35 Millionen Dollar. Das Heer wiederum hat über 500 neue Flugzeuge angesordert. um am Ende des Haushaltsjahres 1936 über eine Luftflotte von 1352 Flugzeugen zu verfügen. Alle drei Haushaltjahre der Rooseveltregierung haben mit starken Fehlbeträgen abgeschlossen, die zwischen vier und fünf Milliarden Dollar jährlich schwanken: die öffent liche Verschuldung der Bundesregierung Ende Juli 1936 dürste über 34 Milliarden betragen. 3V Grad Kälte in Bolen In der Nacht zum Montag ist m ganz Polen eine über raschende Kältewelle eingetreten. Während am Sonntag noch verhältnismäßig warmes Wetter herrschte, sank am Montag die Temperatur auf 20 bis 26 Grad Kälte, in Ost polen sogar bis auf 30 Grad. Infolge des überraschenden Frostes meldeten sich auf den Rettungswachen im Laufe der Nacht und des Montag mehr als fünfzig Perionen mit erfrorenen Ohren, Nasen, Füßen oder Händen. Auf einer kleinen Bahnstation in der Nähe von Warschau wurde eine fast erfrorene Frau aufgesunden, die in sehr bedenklichem Zustand ins Krankenhaus gefasst wurde. ExplolionMWM m Belgrad Am 5. Januar, dem Vortag der griechisch-katholischen Weihnachtsseiertage, ereignete sich in Belgrad in einem kleinen Geschäft für Weihnachtsartikel eine folgenschwere Explosion, die vier Todesopfer forderte. Infolge eines unglücklichen Zufalls entzündete sich bei der Vorführung von Korkpalronen der ganze Bestand an Feuerwerkskörpern, der im Geschäft vorhanden war. Durch die Explosion wurde die Tür derart versperrt, daß die im Raum befindlichen Menschen nicht slüchten konn ten. Der Geschäftsinhaber und seine Frau sowie zwei Kun den verbrannten, während fünf Kunden mit schweren Ver letzungen gerettet werden konnten. An Euch, MMe Mädel! Auf einer Sondertagung in Dresden, an der alle sächsischen Unterqau-, Ring- und. Gruppenführerinnen des DDM und der Jungmädel teilnahmen, sprach die Reichs referentin des BDM, Trude Mohr, über die Aufgaben der Mädelführerinnen. Eine von Dresdner Mädeln sinnvoll zujammengestellte und ausgestaltete Saar-Feierstunde leitete die Kundgebung ein. Trude Mohr stellte ihren Ausführungen ebenfalls den Gedanken an das Saar-Volk und sein Schicksal voraus und erklärte dann Sinn und Ziel der kommenden Aufgaben der Mädelführerinnen. Stolz und gerade sei ihre Haltung, Vorbild und Ansporn für die ge führten Mädel, unermüdlich und still sei ihr Schaffen. Ueber der gesamten Arbeit stehe Vertrauen und Glauben an die Führung und an die eigene Kraft. Immer mehr müsse die klareartgemäße Mädelhaltung Wirk lichkeit werden: bei aller Entschlossenheit und Strenge dürfe nie vergessen werden, gütig zu jem. 4 Vielleicht denken Sie: .Werben — das heißt: mit den Tausendem nur so um sich werfen!" Aber da inen Sie. Werben heißt einfach: etwas für sein Geschäft tun — sagen, was man zu verkaufen hat — davon überzeugen: „Bei mir sind Sie gut bedient!" Und wer das mit Verstand tut, braucht garnicht unbedingt viel Geld dazu. Nicht werben: das frißt am Geldbeutel! Aber wirksam werben: das füllt ihn! Jawohl, Werbung hilft jedem, 8MMWM RIlmMll in großen u. kleinen Mengen sowie LLÜkedsvtvI kvrwLLL küdlv, ksPisrdsnälllnZ. Unentbehrlich für jeden Handwerker, Gewerbetreibenden, Fabrikanten etc. Lohnsleuenabellen mit Durchführungsbestimmungen gültig ab L. Januar 1SSS zum sofortigen Ablesen der Lohnsteuer bei halbtäglicher (4 stündlicher) — täglicher — wöchentlicher — 14 tägiger und monatlicher Entlohnung. HicWgrr Abzug ödne LodnriruettabeNe beute nicht mehr möglich. Zu haben: Gr-Ltste Zusrvakl « vorgez. Tr^l!ec^en « verschiedener Größe in modernsten Mustern und Stoffen sehr preiswert zu haben im L jtM»rbiit;rttckLkt V. sukr L Wühlstraße 15. G*G.G*G*G^SchGchGchO*O Kirchennachrichten. Mittwoch, abends 8 Uhr Missionsstunde im Pfarrhaus. Donnerstag, den 10. Januar. Abends 8 Uhr Fürbittegottcsdiensi für die Saarak- stimmung. Volksfeinde bestraft Der Landwirt Oswin Hennig, Rittergutspächter In Graupzig bei Lommatzsch, hatte wegen Verfehlungen gegen das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit eine Strafverfügung über 50 erholten; hiergegen hatte Hen nig Einspruch erhoben. Die Hauptverhandlung vor dem Sozialen Ehrengericht für den Treuhänderbezirk Sachsen ergab, daß der Angeklagte einen bei ihm beschäf tigten Milchkutscher fortgesetzt in übelster Weise beschimpft und den Betriebsobmann, der ihn im Auftrag der Deutschen Arbeitsfront deshalb zur Rede stellte, aufs gröblichste beleidigt hatte. Die Verhandlung wurde auf einen inzwischen neu hinzuge- kommenen Vorfall ausgedehnt; am 15. Dezember ließ sich der Angeklagte, der überdies mehrfach seine Mißachtung gegenüber dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit in stärkster Weise zum Ausdruck gebracht hatte, dazu hin- reißen, unter erneuten unflätigen Beschimpfungen vor demHoheitsträgerderPartei auszuspucken. Der Vertreter des Treuhänders der Arbeit, Regierunas« assessor Dr. Binnewerg, beantragte zur Erziehung des An geklagten Verschärfung der Strafe. Nach kurzer Beratung verurteilte das Gericht Hennig zu einer Ordnungs strafe von 150 unter gleichzeitiger Auferlegung der Kosten des Verfahrens. Wegen unsozialen Verhallens in Schutzhaft genommen Die in Kirchberg wohnenden Grimm und Heß wurden wegen unsozialen Verhaltens in Schutzhaft genom men und dem Schutzhaftloger Sachsenburg zugeführt; beide sind verheiratet, stehen aber durch eigene Schuld zur Zeit außer Arbeit. Vor dem Sächsischen Sondergericht standen sechs Angeklagte aus Limbach und Umgebung; langjäh rige Mitglieder der KPD, die vom Herbst 1933 bis zum Frühjahr 1934 illegale Druckschriften erworben und zum Teil weiterverbreitet hatten. Das Sondergericht sah darin Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der ungesetzlichen Or ganisation der KPD und verurteilte Walter Rühlig, der bereits einmal eine Loyalitätserklärung abgegeben hatte, zu einem Jahr sechs Monaten, Willi Sittner zu einem Jahr drei Monaten, Walter und Willi Kaufmann und Walter Kirste zu je neun Monaten, Felix Müller zu acht Monaten Gefängnis. Sport Sachsens Fußballelf schlägt Schlesien Z:ü Dem Vorrundenspiel zum Bundespokal in Chemnitz zwischen Sachsen und Schlesien wohnten rund 12 OVO Zuschauer bei, die einen klaren Sieg der Sachsenelf erlebten. Die sächsische Mannschaft erwies sich als recht gut zu- sammengestellt. Die' gesamte Sachsenelf spielte in ausgezeichneter Zusam menarbeit; dagegen enttäuschte die schlesische Mannschaft di« sich nur eine gute Viertelstunde zu Beginn der zweiten Halbzeit von ver kelleren Seite zeiate«. Zwei Fußballmannschaften gesperrt! Die Zusammenstöße und die Schlägerei zwischen Spielern und Zuschauern, die sich am letzten Dezembersonntag aus dem Fußballplatz in Lauter am Ende des Spiels zwischen Vikto ria Lauter und Saxonia Bernsbach ereigneten, fin den jetzt das schon angekündigte Nachspiel. Der Fußball-Gau- sportwart Walter Schneider, Chemnitz, hat jetzt sämtliche 22 beteiligte Spieler bis aus weiteres vom Spielbetrieb gesperrt', der Platz von Viktoria Lauter wurde gleichfalls, Iugendsplel« ausgenommen, gesperrt. Auch der beteiligte Schiedsrichter Pausch 1, Auerhammer, darf seine Tätigkeit bis auf weiteres nicht mehr ausüben, weil ihm der Vorwurf gemacht wird, durch nicht rechtzeitiges Eingreifen das Ausarten des Spieles Zuge» lassen zu haben Die weitere Behandlung der Angelegenheit ist dem Gaurechtswart übergeben worden bis zu Sehen Urteil di« vom Eausportwan getröiienen Maßnahmen in Kraft bleiben. Tie Winterhilfe der sächsischen Handballer Der Ertrag der in Sachsen vurchgesührten AZinterhilfe- splele im Handball wird endgültig aui 3098 77 angegeben. Mit diesem Ergebnis dürfte der Gau Sachsen an der Spitz« aller deutschen Gaus marschieren. Ueberraichungen in der Handball-Eauliga In der sächsischen Handball-Eauliga gab es am Sonntag mehrere Ueberraschungen; die Sportfreunde Leipzig vermochten TuSV 1867 Leipzig unerwartet glatt mit 5:0 zu schlagen. In Chemnitz brachte die Turngemeinde Pirna dem TV Gablenz eine 4: 3-Niederlage bei. Auch in Werdau vermochte sich TuB Werdau überraschend mit 16:5 gegen Spielvereiniguna Leipzig zu behaupten. Das Spiel zwüwen TD Beierfeld uns Sport freunde 01 Dresden fiel aus. Der erste Winkersporksonnlag Während die in der Oberlausitz und in den Bezirken Chem nitz und Plauen-Zwickau für Sonntag angesagten Skiveran- stältungen nicht surchgeiührt wurden, tonnten im Osterzge- birqe endlich bei guten Schneevsrhältnissen die Skiläufer ktarten. .... Kandel und Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom 7. Januar 1935 Die Börse eröffnete am Montag in zuversichtlicher Haltung, die sich zum Teil aus sie gestrigen Erklärungen ves Stellver treters ves Führers Ruvols Heß uns auch ves Reichsminister» Dr. Goebbels gelegentlich ver Saarkunvaebung über die Be ziehung zwischen Frankreich und Deutschland stützte. Reichs anleihe Ältbesitz zogen auf 106,4 Prozent an. Leipziger Tri kolagen 4, Dr. Kurz Photo 6 Prozent bei Zuteilung höher. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 7. Januar. Preis«! Rinder: Ochsen: a — b 32 -37, c 28—31, d 21—27; Bullen: a 37 - 40. b 34 36. c 31-33, v 28-30; Kühe: a 35-36. b 29 bis 34, c 20 28 d 12 19, Fällen: a 34—36, b 28-32; Fres- ier: 19 28; Kälber: Sonderklasse —; andere Kälber: a 42 bis 43, l> 36- 42, c 31 35, d 27 30, Lämmer und Hammel: a 1 45 - 48, b 1 42- 45, b 2 40-44. c 39 - 41, d 28-30; Schafe! e 37-36. i 32-36: Schweine: üS 50-53, b 48-53, c 45-51, o 43- 48, g 1 46 -48. g2 4G 45. Auftrieb: Ochsen 104, Bullen 206, Kühe 268, Färsen 19. Fresser 45; Kälber 849, direkt 7: Schafe 540. direkt 7. Schweine 3137, direkt 23. Üeberstanv: Bullen 1, Schweine 199. Mork'vcrlaus; Rinder und Kälber mittel. Schale gut. Schweine langsam, Sauen schlecht. Dresdener amtlicher Erosjmarkt sür Getreide und Futter mittel vom 7. Januar, Weizen sächs. Mühlenhandelsorets 76 77 kg 205 Festpreis W 8 199; W 9 201; Roggen Zächs. Mühlenhande" reis 71—78 kg 167; Festpreis R 8 159; R 9 161 R II I6Z; W .rgerste oierzeilig 186-190, zweizeilig 193-203; Sommergerste müh. zu Brauzwecken 203—210; sonstige 190 -203: Fultergente gei. Erzeugerpreis 59 60 kg E 7 159; E 9 164; Haier 46 49 kg qes Erzeugerpreis H 7 154; H N 159; Weizen» mehl Type !30. Preisqebicie; W 9 27 50; W 8 27.25; W 3 27: Roggenwshi Type 99?, Preisgebieie: R II 22.45: R 9 22,25i R 8 22; M isteime ohne Sock hell 15,20- 1550; Iroüenschnitzel ab Fabrik >62; Zuckerlchmtzel ab Fabrik 11,02; Kartoffelslot- ken 18 70 1^96; Weizcnnachmehl mit Sack zu Futterzwecken 18.70: Weizmiiuttermehl 16,50; Weizenbollmehl 14 50; Wetzen- Volllleie W 8 11 95: W 0 12.05; WeiZenkleie W 8 11 45: W 9 11.55; Roggenkleis R > t'M; R 9 10 05; R 11 10.20; Rotklee Liebenbür^ener neuer 88-94 146-150; deutscher S7-82 182—168.