Volltext Seite (XML)
Ausbaujahr 1834 — Arbeitsjahr MS Der große Führerappell auf dem Sächsischen Landes bauerntag Die Hauptveranstaltung des Zweiten Sächsischen Lan- desbauerntages, der Führerappell im Zirkusgebäude in Dresden, diente dazu, den Führern der sächsischen Bauern schaft die Richtlinien für das noch vor uns liegende Jahr zu geben, das nach den Worten des Landesbauernführers Körner nach dem Ausbaujahr 1934 als reines Arbeitsjahr aufgefaßt werden muß. Der Wichtigkeit des Führerappells der Landesbauern schaft entsprechend war das große Zirkusgebäude von den Führern der Sächsischen Bauernschaft und von den Angehö rigen der dem Reichsnährstand zugeteilten Verbände und Gliederungen bis auf den letzten Platz besetzt; anwesend waren außerdem als Vertreter der Staatsregierung Wirt schaftsminister Lenk,' als Vertreter des Reichsheeres Ge neralmajor Raschick, SA-Gruppenführer Schepmann, Landesstellenleiter Salzmann und Vertreter sämtlicher Gliederungen der Partei. Ueber die Bühne spannte sich ein Band mit dem Spruch: „Wir schreiten einen steilen und dornigen Weg; am Ende dieses Weges aber steht die Frei heit unseres Volkes!" Landesbauernführer Körner leitete seinen Rechen schaftsbericht über die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und die Vorschau auf die Ausgaben der Bauernschaft in diesem Jahr mit dem Dank an die Bauernführer und Unter führer für die fleißige Arbeit im Arbeitsjahr 1934 ein. Die großen vor uns liegenden Aufgaben machten eine Vermeh rung der Verwaltüngseinrichtungen mit neuen Ausgaben notwendig; aber hier entschieden die Leistungen, wie das schon durch die Erfolge in der Düngemittelwirtschaft und auf dem Gebiet der Marktregelung bewiesen worden sei. Um den Gedanken von Blut und Boden und besonders den Rassegedanken in alle Teile des Volkes hineinzutragen, werde mit den sächsischen Zeitungen enge Zusammenarbeit gepflogen. Die Abteilungen Presse und Werbung hätten auf ihren Hauptaufgabengebieten, Aufklärung über den Wert und die Arbeit des deutschen Bauerntums in nicht landwirtschaftlichen Kreisen zu schaffen, bereits beachtliche Erfolge erzielt. Beabsichtigt sei die Schaffung eines der Bauernschaft arteigenen Ausstellungswesens; die in Dresden geschaffene Ausstellung „Dauer und Land schaft" zeige, daß man sich damit aus dem richtigen Weg befinde. Für 1936 ist eine große Gartenbauausstellung ge plant, die im Olympia-Jahr einen reichen Besuch aus dem In- und Ausland erwarten dürfte. Ausführlich ging der Landesbauernführer aus die Landarbeitersrage ein. Der Landarbeiter gehöre dem Reichsnährstand von Gesetzes wegen an; es sind also im Reichsnährstand Bauer und Landarbeiter vereinigt. Bei den vom Bauer und dem Landarbeiter gemeinsam zu lösen den Fragen handele es sich um die Verbesserung der Woh nungen, das Heuerlingwesen, die Heiratsmöglichkeit für ledige Landarbeiter und um die Verpflegung. Der Landes bauernführer erklärte mit Nachdruck, daß gegen jeden Bauer, der zur Beseitigung noch bestehender Mängel auf diesen Ge bieten sich in der Lage befinde, das aber unterlasse, mit aller Schärfe oorgegangen werde. Der Landesbauernführer sprach die Hoffnung aus, daß für das Frühjahr in genügender Zahl Arbeitskräfte bereit gestellt werden, damit die Bauersfrauen in ihrer mühevollen Arbeit wirklich entlastet werden können, denn die deutsche Bauersfrau soll Mutter des Vaterlandes werden und den Blutquell des Volkes bilden. Die Bauersfrauen werden ausaerusen. sich der NS-Frauenjchaft anzuschlletzen, um M ver ardensSrmeren Zelt Mitarbeiten zu können an den großen Fragen der Erneuerung Deutsch lands. Was die Landjugend betreffe, so habe sie sich den Jugendgliederungen der Partei zur Verfü ung zu stellen; in der HI und im BDM sollen Bauernkiuder und Land arbeiterkinder, Kinder aller Klassen und Stände, auf engste zusammengeschweißt werden, damit für die Zukunft die frühere furchtbare Zersplitterung vermieden werde; die ge samte Landjugend werde von nun ab durch die Schule desArbeitsdienstes gehen. Zur Heranziehung eines Führernachwuchses für den Bauernstand ist die Bauer n- schule in Zinnwald-Georgenfeld geschaffen worden. Die gemeinsamen Dorsabende der Landjugend im Ver ein mit den übrigen Gliederungen werden den Grundstein zu Dorfgemeinschäften legen. In dem Schulungslager Zwiesel sind im vergangenen Jahr 3520 Führer- und Unterführer, Genosjenschaftgeschästssührer, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, Gärtner, Lehrer, Redner, Land wirtschaftslehrerinnen und Kreisabteilungsleiterinnen ge schult worden. Auf dem Gebiet der Siedlung ist zu berichten, daß nach der Neugründung der Sächsischen Bauernsiedlung G. m. b. H. im vergangenen Jahr 61 neue Bauernstellen in Sachsen geschossen worden sind; außerdem konnten rund 100 kleine Betriebe durch Anliegersiedlungen zu Erbhöfen erhoben werden. Die Landesbauernschaft hofft, diese Zahlen sie diesem Jahr verdoppeln zu können, hierbei muffe aber klar und deutlich gesagt werden, daß bei dem in Sachsen begrenzten Raum nur ein kleiner Teil sächsischer Land arbeiter und Bauernjungen im Heimatland angesiedelt wer den kann, während der weitaus größte Teil unter allen Umständen aus Sachsen heraus und im Osten von Deutschland angesiedelt werden muß. Die Gründung von Sachsen-Siedlungen im deutschen Osten hat sich durchaus bewährt. Die Bewerber müssen aber den Höch- sten Anforderungen genügen und eine Aran mitbringen, die ebenfalls den höchsten Anforderungen entspricht, denn die Siedler sollen ja die Begründer einer langen Geschlechter folge deutschen Blutes bilden. Das Erbhofgesetz bildet die Grundlage der Erzeu gung s s ch l a ch t, die die größte in diesem Jahr zu lösende Aufgabe darstellt. Der sächsische Bauer erkannte aus sich heraus folgerichtig den Lsistungsgrundsatz, denn der Besuch der bäuerlichen Werkschulen nahm im vergangenen Jahr derart stark zu, daß die Schulen durchweg vollbesetzt sind; der Bauer faßte wieder Mut und ist bereit, für die Zukunft zu arbeiten, vor allem durch Ent- und Bewässerungen. An 352 verschiedenen Baustellen wurden zusammen 10152 Arbeitsmäner für Meliorationen und Landeskultur beschäftigt. Durch Wasserlaufregelung einschließlich Vorflut gräben, durch Drainierungen, Ent- und Bewässerungen oder Land- und Teichmeliorationen wurden insgesamt 18 500 Hektar im vergangenen Jahr ersaßt. Der Wert der ausgeführten Arbeiten im Jahre 1934 betrug20Willionen die die sächsischen Bauern im Rahmen der großen Arbeitsjchiacht einsstzen konnten. Wenn wir in Sachsen sämtliche zu meloriersnden Flächen allmählich in Ordnung bringen wollen, so haben wir für 10009 Arbeitsmänner noch 43 Jahre lang Arbeit. Dabei ist Sachsen in der Landeskultur äußerst fortgeschritten, und es gibt deutsche Gebiete, in denen diese Dinge noch viel viel notwendiger vorwürtsgetrieben wer den müßten. Trotzdem wollen wir selbstverständlich eifrig an den Meliorationen weiterarbeiten, denn sie sind die Voraussetzung für spätere Erfolge in der Erzeugung über haupt. Im Rahmen der Crzeugungsschlacht sollen zur besseren Beratung der Bauern sieben Tierzuchtämter in den verschiedenen Gebieten Sachsens eingerichtet werden, um dadurch die allgemeine Tierhaltung besonders zu fördern. Weiter ist beabsichtigt, die jetzige Einrichtung der Orts-, Bezirks- und Kreisbeauslragien für die Erzeugungsschlacht nach Beendigung der Aufklärung am 1. April 1935 umzu bauen in eine Einrichtung der Kreis-, Bezirks- und Orts beauftragten für Tierzucht- und Wirtschaftsberatungsfragen. In den Monaten vor der Ernte werden in ganz Sach sen Stallbegehungen mit Beurteilungen und Aus zeichnungen vorgenommen und zu diesen Stallbegehungen alle Bauern der betreffenden Gegenden und Dörfer einge laden werden, um dadurch gegenseitig zu den besten Lei stungen zu erziehen. Mit einer gewissen Sorge werde beobachtet, daß ein Teil der sächsischen Betriebe wegen Kreditmangels ihre Frühjahrsbestellung wahrscheinlich nicht mehr recht ordentlich wird durchführen können. Es sind dies insbeson dere die Betriebe, die im vergangenen Jahr gegen Früchte pfandrecht Dünge- und Saatgutmittel gekauft haben und ihre Verpflichtungen daraus dann nicht erfüllen konnten mit Rücksicht auf die große Dürre. Die Landesbauernschaft Sachsen hat daher eine Notgemeinschaft ins Leben gerufen, die weniger dem Bauer und Landwirt als dem Boden, der unter der Kreditunwürdigkeit seines Besitzers leidet, gilt. Ich kann es als verantwortlicher Bauernführer nicht zugeben, daß solcher Boden im Rahmen der Erzeu gungsschlacht brach liegen bleibt. Mit Hilfe der Notgemein schaft kann versucht werden, daraus eine Ernte 1935 zu bestellen. Es wird aber darauf aufmerksam gemacht, daß jeder Fall von uns genauestens nachgeprüst werden wird und daß es sich hier nur um eine allerletzte Maßnahme hare- deln kann. Diese Maßnahme muß jeder ergreifen, der nicht in der Lage ist, seine Felder selbst zu bestellen, wenn er nicht Gefahr laufen will, mit 8 15 des Erbhosgesetzes oder bei Landwirten mit anderen dazu geeigneten Bestimmungen zu. Rechenschaft gezogen zu werden. Wer andererseits diese Maßnahme für sich an Anspruch nimmt und nachher der Notgemeinschaft nicht das aufgewsndete Dünge- und Saat gut bezahlt bezw. zurückgibt, wird ebenfalls mit diesem Paragraphen zur Rechenschaft gezogen werden. Diese Not gemeinschaft ist insbesondere deswegen geschaffen worden, weil von den insgesamt in Sachsen ängemeldeten 7118 Ent schuldungsfällen bis jetzt nur 4500 Fälle eröffnet werden konnten, wovon nur 74 als fertig durchgeführt gelten kön nen. Ich richte an die sächsischen Entschuldungsstellen die dringende Bitte, aus den Entschuldungsverfahren kein zweites Osthilfeversahren werden zu lassen, das sich über Jahre hinzieht und schließlich bei manchen Be trieben eine Hilse unmöglich macht. Der Landesbauernführer schloß: Im Rahmen dieses Rechenschaftsberichtes konnte naturgemäß nur das Wich tigste betont werden. Ich glaube, Sie werden den Eindruck mitnehmen, daß wir in der Zentrale genau so fleißig gearbeitet haben, wie Sie draußen in Ihrem Amte. Wenn wir in eben derselben Zähigkeit weiterarbeiten in der Ver wirklichung nationalsozialistischer Grundsätze im deutschen Bouernrum und so unseren Reichsbauernführer tatkräftigst in seiner Politik unterstützen, schaffen wir das beste Rüstzeug für den Führer in seiner Innen- und Außenpolitik. Wir wollen nach dem Richtspruch handeln: „Erst kommt das Volk, dann die Sivve und dann erst Lut" Am Fieüagm cynuuag wurden die öffentlichen Ver sammlungen des Landesbauerntages mit einer Vortrags reihe der Landeshauplo^e'bmg st 'ch'assen. Turnen Jahn I. in bekannter Güte. Fernruf: 252. Ottonäork-OkriUn u. vresäen. A. Krsz^ss u. krau §sb. Luck I. Krills u. ?rsu gsb. Luck ?smilis 2. Luck. - Spiel - Sport Fubball - Weixdorf 1. (Punktspiel) ein- unck mehrfarbig liefert Luclicli-ucksi-si ttsrm. k?ükls. bestimmt ru kabon dsi: drogert« ZVebner. kr-uleburger- Ltrssa« 27. Oie Leerckigung kinriet Sonntag, cien 17. Februar 1935, mittags i/z1 Ukr Vom Trauer- bause aus statt. ln S8S5 u ak rssrsi t v/i l 6 vong sbe u gt cl u roll veMlzVMMcslMkiikii »I« sind von d«8tnkMorsnd«r VNrkung und «slldsrn dsn Hu,tonr»!r. SU. NU. —.3K In vrogs^on und ^ooUiskon srNSUüok. Grohes leeres Zimmer elektr. Licht, gut heizbar für i. MSk» gerucht. Angebote an die Geschäftsst. dss. Bl. erbeten. Wf« 7 der Chronik von Ottendorf-Okrilla ist erschienen? Preis 3V Pfg. Alle bis jetzt erschienenen Hefte sind zu haben in der SämNlcde Mundfunk - Leitungen Men ru Orlglnalprelsen kuchhantllung Herm. Mle. »MM WWM Illi! NMN liickMW empfiehlt in grotzer Auswahl Buchhandlung Kack schweren Xranheolaxer verschreck am Donnerstag, ckeu 14. Februar 1935, früh 3 Dür, unsere über alles ^eliedte Fute, treu- sor^encke lAutter, Schwieder- u. Orossmutter, Schwester u. Lcbwäxeiin krsu vsrw. OrlsrietitsL u. Uslsr'msistsl' kLuUllsSuek Lvd-Msmauil Ilm stilles Beileick bitten im tarnen aller Hinterbliebenen AMMnlik. NW»«-!««« seldschlotzchen Bockbier jeder Famliieusestlichkeit, Gasthaus zum Bahnhof ZonnadenS, Sen ib. unü Sonntag, Sen >7. kedruar L KMkl-ÜMM verbunden mit gr. Macht-M Spezialität: Echlachtschüffeln Um recht zahlreichen Besuch bitten Istfrrä guhk U. ?kSN. ^LuäLrbeiteu rur Verschönerung Ihres stleims 8tmmpk- Ullä stuüovW-IVoilM Zticlcmaterial, bläkelseicken etc einptieklt in ßiosser Auswahl stMckLrbcitsZcsckM A. Pucks Ottenckorf-Oknlls. Ob es der Jahn-Els in diesem Spiel gelingen wird die erste» Punkte zu sammeln, ist eine schwere Frage. Wenn auch die Mannschaft diesmal endlich in stärkster Besetzung antreten kann, so ist der Gegner als eine Kampsmannschast bekannt, die sich nicht gleich geschlagen gibt. Wenn nicht alles täuscht dürste das Spiel ein inleosiantes, an Kampsmomenten reicht Treffen werden. Anstoß 15 Uhr, hier, Jahnplatz. Vorher spielen um 13 Uhr Jahn 2. — Liegau l. Die Jahn,Els muß sich tüchtig ins Zeug legen UM bei die!^ Gegner ehrenvoll cbzuschneiden. Die größeren ErfolgSauS' sichten hat der Gegner. Freital 04 1. Jgd. — Jahn 1. Jgd. (Punktspiel) Der Gang nach Freital ist nicht leicht. Wird e» diesmal zu einem Siege langen? Anstoß 15 Uhr 15 in Freitai- (Abfahrt 12 Uhr 45 mit Zug ab Hip , Mrchennachrichteii. Sonntag, den 17. Februar 1935. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Kollekte f. d. Gotteskaste»- Vorm- V« l 1 Uhr Ktnoergoltevdienst.