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, ... - M vVM Lokal-Anzeiger für OLLendorf-OKMa und Umgeg«ch »IIIII»I»IIIIIIIII,IIIIIIIIII»«L«II, 2 Di« »Ottnldors« Zettvirg- «rscheint Di«»» Z E tag, vonner»t«« «iä Sonnate»Ä. ? v« Bezug, >Pr,t» »ird «it BsziM « jeden Monat» bekannt gegobe«. Z Im Fall« höher« Gewalt (Krieg od. sonß. » » irgendwelcher Störungen des Betriebe» der » I Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» Z A Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än» m srruch auf Lief«rung oder Nachlieferung der » » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugoprelsr». ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 6 Freitag den j3. Januar 1933 32. Jahrgang Herttiches und Sächsisches. VNenSorf-Dkrilla, am (2. Januar >yzz. — Vorsicht, falsches Hartgeld in Umlauf! Im hiesigen Oct ist in den letzten Tagen mehrfach falsches Geld, nament lich 3 Mk. Stücke, festgestellt worden. Die Falschstücke sind sehr gut hergestellt und sind nur am Klang von den echten Stücken zu unterscheiden. Festgestellte Falschslücke sind an die hiesige Gendarmerie abzuliefern. Wer Falschstücke erkannt hat und diese weitergibt macht sich strafbar. — Am Sonntag abend in der Zeit von 6—8 Uhr ist aus dem Gasthof zum Roß ein Rad gestohlen worden. Im Mühlgäßchen in Nähe der Königsbrückerstraße hat der Dieb das Vorderrad herausgeschraubl und ist mit diesem verschwunden. Das übrige hat er einfach liegen lassen. Wer sachdienliche Meldung machen kann über eine Person, die um diese Zeit ein Rad durch das Mühlgäßchen transportiert oder die dort repariert hat, wolle dies der hiesigen Gendarmerie mitteilen. — Am Sonntag, den 15. Januar nachmittags 2.30 und 5.30 Uhr läuft in den hiesigen Schauburg-Lichtspielen der neue große Märchenfilm „Das Wunder aus Burg Sonnen stein". Dieser Film wurde im Frühjahr 1932 hergestellt und ist ein wunderschöner Film für große und kleine Kinder. Der Inhalt ist wie folgt: Ein wunderschönes Jägerlöchterlein liebt einen Märchenprinzen. Dieser Prinz soll aber eine vor nehme reiche Prinzessin heiraten! Auf der Jagd aber zerstört ein spitzer, scharfer Dornenzweig das Augenlicht, daß er völlig erblindet. Wie das die vornehme Prinzessin hört wendet sie sich von ihm ab, denn einen blinden Prinzen mag sie nicht zum Mann. Darüber ist der Prinz sehr betrübt. Kein Mensch ist trauriger als die Jägertochter, denn sie hat tiefes Mitleid mit dem Prinzen, und hat sich vorgenommen dem Prinzen zu helfen. Sie zieht aus um Rettung für den Prinzen zu suchen. Rose, so heißt das Jägerlöchterlein, kommt auf ihrer Reise zu einer gütigen Fee, welche ihr hilft. Die Fee führt Rose durch die Lüfte über Berge und Täler zur schnee weißen Nordpolfee. Die Nordpolfee gibt Rose einen Zauber-* mantel, auf diesem Zaubermantel soll Rose zur Sonne empor schweben, um Mitternacht, auf einen Mitternachtssonnenstrahl schwebt Rose zur Sonne empor um für die Augen des Prinzen zwei Tropfen reines Sonnenlicht zu holen, welches dem Prinzen das Augenlicht wiedergibt Rose macht sich tapfer auf den Weg und unter vielen Gefahren gelangt sie bis zur Sonne und — aber nein, das müßt ihr euch jelver ansehen, denn ich darf euch doch nicht schon alles vorher verraten, ich habe euch ja schon viel zu viel erzählt, kommt nur am Sonntag in die Schauburg-Lichtspiele, da werdet ihr große Freude haben und vergeßt auch eure Eltern nicht mitzuvringen. Kündigung von Aufwertungshypotheken Das Ministerium des Innern erläßt folgende Verord nung: Um sich die Mittel für die von den Gläubigern gefor derte völlige oder teilweise Rückzahlung der aufgewerteten Sparguthaben zu verschaffen, haben sich die Sparkassen ent schließen müssen, Aufwertungshypotheken zu kündigen. Von der Kündigung werden vielfach auch Personen betroffen, dis gleichzeitig Aufwertungsgläubiger und Aufwertungshypothe kenschuldner derselben Sparkasse sind. Das Verlangen dieser Personen, das Aufwertungsguthaben auf die fälliggewor denen Hypotheken zu verrechnen, ist von den Sparkassen meist mit der Begründung abgslehnt worden, daß die gesetzlichen Voraussetzungen für sine Aufwertung in diesem Fall nicht gegeben seien. Diese Stellungnahme der Sparkassen läßt sich - zwar rechtlich nicht beanstanden wiro aber von den Spar- lassengläubigern nicht verstanden, iondern von ihnen nicht Mit Unrecht als unbillige Härte empfunden. Das Ministerium > des Innern sieht sich daher veranlaß:, den Sparkassen) dringend zu empfehlen, in den vorstehend bezeich- : neten Füllen, auch ohne das Vorhandensein einer rechtlichen Verpflichtung, das Äufwertvngsguthaben in vollem Umfang s auf die fällig gewordene Hypothek zu verrechnen.) Der Schweinebsstand Sachsens Nach der allgemeinen Viehzählung am 1. Dezember 1932 wurde in Sachsen am 1. Dezember ein Gesamtbestand von 823 160 Schweinen ermittelt. Diese Zahi liegt um 1,52 v. H. unter der am 1 September sestgsstelltev und um 4,09 o. H. unter der am 1. Dezember 1931 ermittelten Gesamtzahl der Schweins. Dagegen verminderte sich im Reich die Gesamtzahl Ler Schweine seit dem 1. September 1932 um 5,64 v. H., seit dem 1. Dezember 1931 um 4,18 v H. Die Bestände an Ferkeln und Läufern haben ebenfalls eine nicht unbeträcht- l lichs Abnahme erfahren. In Sachsen wurden gezählt 70 521 Zuchtsauen, deren' Zahl seit dem 1. September 1932 um 5,43 v. H., seit dem 1. Dezember 1931 um 6,59 v. H. abgenommen hat. Von den Zuchtsauen waren 43 199 trächtig und 27 322 nichtträchtig. Aufschlußreich sind die Veränderungen der Schlacht- schwelnezaylen, dle sich in Sachsen auf 194 200 ein halbes bis unter ein Jahr alte und 16 652 ein Jahr alte und ältere stellen. Der Bestand an halb- bis einjährigen Schlachtschwei nen nahm seit dem 1. September 1932 um 39,95 v. H. zu und seit dem 1. Dezember 1931 um 2,90 v. H. ab. 350 000 KM Brandschaden im Dezember Bei der Sächsischen Landesbrandversicherungs-Anstalt, Abteilung für Gebäudeversicherung, sind nach vorläufiger Zu sammenstellung für den Monat Dezember, 1932 insgesamt 307 (im Vorjahr 269) Schäden mit einer annähernden Scha denssumme von 351 000 RM (Vorjahr 362 000 NM) ge meldet worden; hierzu kommen noch 25 Prozent (50 Prozent) Teuerungszuschlag. Dresden. Der Landesausschuß des Sächsischen Hand werks richtete eine Eingabe an den Ministerpräsidenten gegen die Genehmigung eines neuen Woolworth-Geschäftes in Dresden. Es wird unter Hinweis auf Erklärungen des Ober bürgermeisters Dr. Külz die Zurücknahme der Genehmigung verlangt. c Auch die Gaupressestelle der NSDAP bittet in einer Anfrage an das Wirtschaftsminlsterium um Auskunft, ob trotz der Sperrverordnung der Reichsregierung die Geneh migung für ein Woolworth-Unternehmen in Dresden erteilt worden sei und warum Berliner Presseorgane früher hier über unterrichtet gewesen seien als Dresdner. Nationalsozialistisches Gewerbekammerpräsidium in Leipzig Dresden. Wie „Der Freiheitskampf" meldet, ist das Prä sidium der Leipziger Gewerbekammer in der ersten nicht öffentlichen Sitzung rein nationalsozialistisch besetzt worden. Die Wahl der Führer der Kammer hatte folgendes Ergeb nis: Präsident: Heinzelmann; erster Stellvertreter: Grübel; zweiter Stellvertreter: Blau. Dresden. In der ersten Sitzung der neugewahlten Dres dener Gewerbekamer wurde an Stelle des bisherigen Präsi denten Fleischerobermeister Gustav Witzschel der Tuchhändler Fritz Peter zum Kammerpräsidenten gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Böttcherobermeister Heduschka und Friseurobermeister Hörl gewählt. Alle drei waren auf Ler nationalsozialistischen Vorschlagsliste in die Eewerbekammer gewählt worden. Der Selbstmordversuch des Rechtsanwalts Dr. Lange Dresden. Wie wir erfahren, befindet sich der Berliner Rechtsanwalt und Notar Dr. Lange, der in der vergangenen Woche im Untersuchungsgefängnis einen Selbstmordversuch unternahm, auf dem Wege der Besserung. Er wird bis zu feiner völligen Wiederherstellung im Stadtkrankenhaus blei ben und voraussichtlich dann zur Verbüßung seiner zweijäh rigen Zuchthausstrafe nach Waldheim gebracht werden. Altenberg. Herrliche Winterlandjchaft. Seit zwei Tagen schneit es hier fast ununterbrochen. Seit Diens tag gibt es Pulverschnee, das Ideal aller Sk.sahrer. Von Kipsdorf aufwärts beträgt die Schneehöhe 8 bis 12, oberhalb von Altenberg bereits 15 bis 17 Zentimeter. Der Himmel hängt weiter voller Schnee. Dem Besucher bietet sich überall eine prächtige Winterlandschaft Riesa. Selbstmord. In der Nähe des Bahnhofs Zepernick bei Berlin waren, wie gemeldet, zwei weibliche Leichen aufgefunden worden. Nach den polizeilichen Fest stellungen handelt es sich vermutlich um das 26 Jahre alte Hausmädchen Milda Zimmermann aus Wauden bei Lom matzsch und dessen siebenjährige Tochter Elfriede. Das Mäd chen war zuletzt in Riesa beschäftigt und hatte die Tätigkeit wegen Arbeitsmangel unterbrechen müssen. Mutter und Tochter haben sich offenbar in selbstmörderischer Absicht von einem Zug überfahren lassen. Neuorganisation der Leipziger Nesse- und Ausstellungs-A.G. Leipzig. Die Untersuchung der Leiche der ermordeten 73 Jahre alten Lehrerswirtwe Pauline Zausch ergab, daß der Tod infolge gewaltsamen Erstickens durch Einstopfen de« Knebels in den Hinteren Teil der Mundhöhle einaetreten ist. Am Körper festgestellte Spuren lassen erkennen, daß ein Kampf stattfand, bei dem die Ermordete Schläge und Stöß« erhielt, die jedoch den Tod nicht bewirkt haben. Zur Aufklä rung des Mordes dienliche Anhaltspunkte haben sich bisher nicht ergeben. Aus der Industrie- und handelskammmer Chemnitz Chemnitz. In der ersten Vollsitzung der neugewählten Industrie- und Handelskammer Chemnitz wurde das bisherig« Präsidium einstimmig wiedergewählt. Der Vorsitzende, Kom merzienrat Vogel, erstattete den Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr, in dem nach einem Hinweis auf die erfolgte Neuregelung des Ausverkaufswesens betont wurde, daß der Einzelhandel durch die neue Verordnung über die Regelung des Zugabewesens wenig befriedigt sei. Das Verbot der Errichtung von Einheitspreisgeschäften in Städten unter 100 000 Einwohnern habe sich nicht bewährt, da die Umgehungsmöglichkeit groß sei; deshalb werde man auch die Ausdehnung Les Verbotes auf die Großstädte skep tisch beurteilen müssen? Die Kammer habe sich bemüht, Maß nahmen zur Bekämpfung der Schleuderkonkur- re n z ins Leben zu rufen, über die besonders in Kreisen der Veredelungsindustrie und der erzgebirgischen Strumpsin- dustrie geklagt wurde. Die Kammer habe sich für die Schaf fung einer gesetzlichen Vorschrift eingesetzt, wonach in beson ders schweren Fällen die Fortführung des betreffenden Ge werbes untersagt werden könnte. Der Zusammenbruch der wendischen Volksbant Dresden. Der „Dresdner Anzeiger" gibt eine Schilde rung des Cottbuser Vorsitzenden des Gläubiger-Ausschusses der Wendischen Volksbank A.-G i. L über die Auflösung der Bank bekannt. Darnach habe die Bank schon seit Jahren mit Schwierig keiten zu kämpfen. Da verschiedene Aufsichtsrats- und Var- standsmitgliede^« st ä n d i g Verbindung mit Prag hatten, wurde beim Zentralverband landwirtschaftlicher Ge- 'nossenschaften (Agrasol in Prag) Hilfe gesucht und auch ge funden. Mit Befremden mußte nun im Verlauf seiner Prü fungstätigkeit der Gläubigerausschuß auf Grund Vorgefun dener Verträge feststellen, daß sich die Bank ganz Viesen tschechischen Unternehmern ver sch rieben hatte. Agrasol wurde auf diese Weise Hauptgläubiger der Bank und erhielt maßgeblichen Einfluß. Bankleitung und Äufsichtsrat mußten es sich sogar gefallen lassen, daß ein Nationaltscheche, Dr Posedel aus Prag, leitender Direktorder Bank (in Bautzen) wurde. Für weitere Kre dite aus Prag mußten schließlich die letzten Sicherheiten der Bank, alle Hypotheken, der größte Teil der Aktien, auch pri vate Hypotheken von Vorstands- unk..Aufsichtsratsmitglie- dern, mehrere 100 000 RM, an Agrasol übertragen werden. Als vor zwei Jahren Dr. Posedel nicht unfreiwillig nach Prag zurückging, war sein Werk vollbracht, die Wendische Volksbank in Prager Abhängigkeit geraten. Das Cottbuser Vankgebäudö wurde nur mit Hilfe tschechischen Geldes ge baut; bei dem Liquidationsvergleich wird er vollständig ver schwinden. Der Plan, mit Hilfe der Gläubiger eine Genos- enschaftsbank zu gründen, ist fehlgeschlagen. Aue. Postauto bestohlen. In dem zwischen Zschorlau und Aue verkehrenden Postomnibus wurden aus dem verschlossenen, Postfach von einem bisher unbekannten Täter ein Paket, ein Briefbeutel und 700, RM-Bargeld, die sich in einer Kiste befanden, gestohlen Das Paket wurde später von Gendarmeriebeamten in der Nähe der Haltestelle Tau schermühle gefunden. Leipzig. In der letzten Sitzung des Verwaltungsrates des Leipziger Messeamtes ist eine Reorganisation der Leip ziger Messe- und Ausstellungs-A.-G. beschlossen worden, die mit Unterstützung des Sächsischen Staates, der Stadt Leipzig und des Messeamtes durchgeführt werden soll. Soweit Mit tel des Messeamtes dabei in Frage kommen, machte der Ver waltungsrat ausdrücklich zur Bedingung, daß die Wsrbebei- träge der Messeaussteller keinesfalls für diese Zwecke heratt aezogen werden dürfen, daß sie vielmehr restlos wie bisher für die Propaganda verwendet werden müssen. Leipzig, 11. Januar, hier wurde die Lehrerswitw. Pauline Zausch in ihrer Wohnung in der Scheffelstraße ts! aufgefunden. Die 73 Jahre alte Frau war seit einigen Taasn nicht mehr gesehen worden, so daß die Wohnung durch die Polizei geöffnet wurde. Die Frau lag auf dem Fußboden ihres Schlafzimmers. In ihrem Nunde steckte ein knebel aus braunem Papier. Ihn Hände waren durch einen Riemen gefesselt, welcher jedoch in der Nitte durchschnitten war. - Rach den Feststellungen der Nordkommission lebte die Witwe allein in ihrer Dreizimmerwohnung. Sie hatte kaum Verkehr, war mißtrauisch und dabei neugierig. Rach dem Ergebnis der Untersuchung muß zwischen den Tätern und ihrem Opfer ein Kampf siMgefünden haben. Offenbar waren die Täter mit den VechMnWn der Frau vertraut, die am 6 J uma rum letztenmal von Hausbewohnern aeieden worden ist Turnen - Spiel - Sport im /X Turnverein Jahn e.V. / ZX (Deutsche Turnerschaft). 0-0. Hauwinterfest -etr. Alle Schneeschuhfahrer die, zum Gauwinterfest fahren wollen, werden ersucht, sich am Sonntag zum Schiabend einzu» finden. Daselbst alles Nähere über Wettkämpfe, Uebernachtung u s w. Bei genügender Beteiligung soll evtl, die Fahrt zum Winterfest mit Eonderautobus ab hier durchgeführt werden. Fußball. Sonntag, den 1b. Januar 1932. Jahn Kn. — Lausa Kn. Anstoß vorm. V, 10 Uhr hier, Jahnplatz. Jahn I. — Lausa I. Anstoß vorm. V» 11 Uhr hier, Jahnplatz.