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Um die Stützpunkte im Stillen Ozean. Der Mandschureikonflikt im Zusammenhang mit der amerikanischen Politik. Genf, 18. Januar. Außenminister Simon hatte am Dienstag eingehende Verhandlungen mit den Vertretern Japans und Chinas über dieweitereBehandlung des Mandschurei st reite s. In leitenden englischen Kreisen zeigt man jetzt eine auffallend energische Haltung. Der Neunzehnerausschutz soll nach englischer Auffassung im Falle einer Ablehnung der japanischen Vorschläge zunächst die autzerordcntliche Völkerbundsversammlung einberufen und dieser die Annahme der praktischen Vorschläge des Lyt- tonberichtes empfehlen, in denen die Oberhoheit Chinas in der Mandschurei anerkannt und eine internationale Ver waltung und Kontrolle der Mandschurei vorgeschlagen wurde. Man ist sich in den leitenden englischen Kreisen im klaren, daß ein solches Vorgehen des Völkerbundes zum Austritt Japans aus dem Völkerbund führen könnte. Die Frage der japanischen Mandatsgebiete Die Karolinen und Marianen. Paris, 18. Januar. Die englische Einstellung des Genfer Neunzehnerausschusses gegen Japan wird in der Pariser Presse aufmerksam verfolgt. Es wird darauf hin gewiesen, daß die amerikanischen Botschaften in London und Paris der englischen und französischen Regierung er klärt hätten, daß man sich lange genug mit Verhandlungen aufgehalten habe. Für die Haltung Amerikas glaubt der außenpolitische Berichterstatter des „Journal" die richtige Begründung gefunden zu haben, indem er sagte, datz der Austritt Japans aus dem Völkerbunde auch die Aufgabe der Mandatsgebiete nach sich ziehen werde, die ihm aus Grund seiner Zugehörigkeit zum Völker bund zugeteilt worden seien. Es handle sich dabei um ehemalige deutsche Inseln, die Karolinen und Ma rianen. Gerade diese Mandatsgebiete seien aber nach amerikanischer Auffassung um so gefährlichere Stütz punkte, als der amerikanische Senat jetzt gegen den Willen der Regierung die Selbständigkeit der Philip- . pinen beschlossen hat. Der „Populaire" ist der Auffassung, daß es nicht ge nüge, Japan nach dem Wortlaut des Paragraphen 4 des Artikels 15k des Textes zu verurteilen, sondern man müsse es dazu zwingen, den Eroberungsfeldzug e i n z u st e l l e n. Die Drohung, mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und eines Handels- und Finanzboykotts könnten in dieser Beziehung rasch zum Ziele führen. Es frage sich nur, ob die großen Mächte den Mut hätten, diesen Weg einzuschlagen. Die Philippinenvorlage vom Senat angenommen. Washington, 18. Januar. Der Senat nahm am Diens tag mit Zweidrittelmehrheit die Philippinenvorlage an, wodurch das von Hoover bereits im Abgeordnetenhaus ohne Erfolg eingelegte Veto endgültig überstimmt wor den ist. * M glotz« WWe EMstotz geh! Weiler. London, 17. Januar. Aus Charbin wird gemeldet: 30 000 Mann chinesischer Truppen rücken auf Tungliao vor. Sie beabsichtigen, Mukden anzugreifen. Man sieht in der Mandschurei der Entwicklung der Lage mit großer Besorg nis entgegen. Neuer Eisenbahnanschlag an der Südmandschureibahn. Wie das japanische Oberkommando mitteilt, ist an der südmandschurischen Bahn zwischen den Orten Chodschin und Schunjan von den Aufständischen wiederum ein Zug zur Entgleisung gebracht worden. Bisher werden über zehn Tote und Verwundete gemeldet. Die Polizei hat eine Anzahl Chinesen als mutmaßliche Täter verhaftet. Aussichtslose Bemühungen? Berlin, 17. Januar. Ueber die mehrstündige Unter redung, die am Dienstag nach dem Eintreffen Hitlers in Berlin zwischen Hitler und Hugenberg stattge sunden hat, verlauten von beiden Seiten keinerlei Einzel heiten. Zur politischen Bewertung dieser Unterredung ver dient jedoch festgehalten zu werden, daß sie längst vor den lippeschen Wahlen, also auch vor der Unterhaltung zwischen dem Reichskanzler Schleicher und Dr. Hugenberg verein bart und nur wegen der Wahlen hinausgeschoben worden war. Die Unterredung fand daher unabhängig von den Verhandlungen statt, die seit einer Reihe von Tagender Reichskanzler v. Schleicher mit dem doppelten Ziele einer Klärung der parlamentarischen Lage und einer Umbidung der Neichsregierung führt. Gerade was diese Bemühungen des Reichskanzlers an geht, so sind ihre Aussichten schon durch die Tatsache hin reichend gekennzeichnet, daß Adolf Hitler von sich aus nicht die Initiative zu einer Besprechung mit dem Gene ra l v. S ch l e i ch e r zu ergreifen gewillt ist, aber auch der Reichskanzler höchstwahrscheinlich nicht an Adolf Hitler herantreten wird. Mutmaßlich wird Göring als Reichs- tagspräjident die Fühlung mit dem Reichskanzler aufneh men. Im übrigen sind alle nationalsozialistischen Aeuße- rungen der letzten Zeit unverändert aus die Forderung ab gestellt, datz der NSDAP., also Adolf Hitler, die Negie- rnngsführung und Ncgierungsverantwortung überlassen werden. Unter diesen Umständen kann es nur auf ein Biegen oder Brechen zwischen der NSDAP, einerseits und der Negierung bezw. dem Reichspräsidenten andererseits kommen. Die Haltung des Z e n t r u m s ist in dieser Frage noch nicht ganz eindeutig, wenn auch die „Germania" feststem, in politischen Kreisen gewinne die Auffassung im mer mehr an Boden, daß das Ergebnis dieser Tage nicht Verständigung, sondern Kampf sein werde. Gleichzeitig unterstreicht eine offiziöse Zentrumsauslassung, daß Zentrum und Bayrische Volkspartei stets unter ganz sicheren Voraussetzungen für eine^V erständigung ein traten und weiter eintreten; denn sie müßten es ablehnen, daß wegen einseitiger parteipolitischer Machtbe - st r e b u n g e n, die offensichtlich bei den Nationalsozialisten noch immer vorhanden seien, die ruhige Wirtschaftsführung erneut gestört werde und sich die Lage auf dem Arbeits markt, die gerade jetzt fühlbare Entlastung aufweise, wie derum verschlechtere. In der gleichen Linie liegt eine Aus lassung des Blattes der christlichen Gewerkschaften, „Der Deutsche", das unter der Ueberfchrift „Bitte, keine Neuwahlen!" unter anderem erklärt: „Das Volk würde in einer Reichs tagswahl nicht einen Weg zur „Rettung", son dern eher eine parteipolitische Verranntheit sehen Die Bekämpfung des Hungers ist notwendiger als ein Kamps um Parteigrundsätze. An dieser Ausgabe muß auch die Regierung ihren guten Willen, ihre Kraft, wenn man will, ihre Kunst, erproben. Den geduldig leidenden Millionen darf nicht mehr zugemutet werden, als sie tragen können. Noch ist es Zeit." In politischen Kreisen glaubt man diese Auslassungen dahin bewerten zu sollen, daß zwar auch von Seiten des Zentrums eine Verständigung auf parlamentarischem Bo den hartnäckig erstrebt, die Möglichkeiten einer solchen Verständigung aber schon heute als er schöpft angesehen werden, und daß daher nichts an deres übrig bleibt als die Alternative: Entweder erfüllt der Reichspräsident im Gegensatz zum 13. August und zum November vorigen Jahres Hitlers Forderung auf Uebcr- nahme der Regierung — oder er sichert von sich aus der Reichsregierung, die inzwischen umzubilden wäre, die Mög lichkeit einer vom Parlament unabhängigen Arbeit auf längere Zeitz wobei der Reichstag, falls er dem nicht zu stimmen sollte, aufgelöst und die Neuwahlen bis etwa zum Herbst hinausgeschoben würden. Jedenfalls scheinen alle bisher gepflogenen Verhandlungen über einen festen Re gierungskurs auf längere Sicht nur immer in diese Alter native zu münden. NSDAP, stimmt Neichstags- vertagung zu? .Berlin, 18. Januar. Im Zusammenhang mit den Aus gleichsbemühungen der Reichsregierung spricht man auch davon, daß die Nationalsozialisten einer kurzen Vertagung des Reichstages und damit der Verschiebung um vier bis acht Wochen zustimmen. Für diesen Fall müßte allerdings ein entsprechender Antrag von irgendeiner anderen Seite im Aeltestenausschuß eingebracht werden. — Die erwähnte! Lösung scheint stark an Wahrscheinlichkeit gewonnen zu! haben, insbesondere nachdem alle anderen Versuche Schlei- s chers vorläufig noch zu keinem Ergebnis geführt haben und von allen großen Parteien Neuwahlen nicht gewünscht werden. — Die Regierung dürfte daher,- selbst wenn alle anderen Versuche auf Umbildung der Re-! gierung scheitern, nichts gegen eine derartige kurze Ver tagung des Reichstages einzuwenden haben, umsomehr, als ihr dadurch die Gelegenheit geboten ist, i h r Arbeitsprogramm sich auswirken zu lassen. Die Fragen, ob der Reichstag aufgelöst und ob dann keine Neuwahlen stattfinden, ob die Negierung umgebildet wird, oder wie die Regierung gebildet wird, sind daher gegenüber der Frage der kurzfristigen Vertagung des Reichstages in den Hintergrund getreten. Sollten sich die Parteien zu einer kurzfristigen Vertagung des Reichstages entschließen, so würde das trotzdem nicht ausschließen, daß der Reichstag planmäßig am 24. Januar zu einer kurzen Tagung zusammentritt, in der die Auslassungen der Regierung und der Parteien zum Ausdruck gebracht werden, ohne daß es indessen zu Abstimmungen über Anträge, die die Regierung in ihrem Bestand gefähr den könnten, zu kommen brauchte. Die Be WWW beim VMmM. Berlin, 17. Januar. Wie an unterrichteter Stelle ver lautet, lagen am Dienstagabend Anmeldungen von Partei führern beim Reichskanzler noch nicht vor. Eine Unter redung zwischen dem Reichskanzler und dem Prälaten Leicht von der Bayrischen Volkspartei dürfte erfolgen, sobald Leicht gelegentlich einer der nächsten Sitzungen von Reichstagsausschüssen oder des Plenums in Berlin ist. Eine Unterredung mit sozialdemokratischen Führern iin Zuge der bisher geführten Verhandlungen des Reichskanz lers ist nicht vorgesehen. Unterredung Hitler—Hugenberg. Berlin, 17. Januar. Nach dem Eintreffen Hitlers in Berlin fand am Dienstag eine längere Unterredung zwi-! schen ihm und dem Führer der DNVP., Geheimrat Hugen-! berg, statt. Ueber die Tatsache der Unterredung hinaus wer- > den von beiden Seiten keine Mitteilungen gemacht. Keine Unterredung Hitler—Stratzer. Berlin, 17. Januar. Wie die Telegraphenunion von der Pressestelle der NSDAP, erfährt, ist die Behauptung eines Berliner Blattes, wonach zwischen Hitler und Gregor Straßer in Weimar eine Besprechung stattgefunden habe, absolut falsch. Gregor Straßer ist übrigens während der Eauführertagung in Weimar, die in Anwesenheit die in Anwesenheit Hitlers stattfand, überhaupt nicht in Weimar gewesen. Die flM,-i>sWn llmiÄeilmhm wellen BdenbW bie Fahne bes?. Millans des Z. Eaide-Wmenls MWeben. Paris, 17. Januar. Die Landesvereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer hat sich unter anderem auch mit dem Wunsche des Reichspräsidenten v. Hindenburg beschäftigt, die im Jahre 1920 auf dem ehemaligen Schlacht» felde von St. Leonard aufgefundene Fahne des 2. Batail lons des 3. (preuß.) Earderegiments, die im JnvalidendoM ausbewahrt wird, zurückzuerhalten. Der Präsident der Ver einigung schlug den Versammlungsteilnehmern vor, eine Abordnung französischer Kriegsteilnehmer nach Berlin ZK entsenden und die Fahne den ehemaligen deutschen Kriegs- teilnehmern sowie dem Reichspräsidenten zu überreichen. Gramer erklärte einem Vertreter des „Paris Soir", el glaube, daß dieser Vorschlag die Zustimmung aller Front kameraden finden werde, welcher Art auch ihre politische Ansicht sei. Jetzt habe Paul-Voncour das Wort. Am Mitt woch werde ihm dieser Vorschlag vorgetragen werden, und er, Gramer, habe die bestimmte Hofsnung, daß Paul-Von cour ihn genehmige. Dann werde eine Abordnung fran zösischer Kriegsteilnehmer sich nach Berlin begeben und Hindenburg die Fahne überreichen, die ihm teuer sei. Diese Handlung eines loyalen Gegners werde hoffentlich zur An näherung der ehemaligen Feinde führen. „Völk vor al MUr sende Ko ter" (Sü ter ander den, daß Schlag ir Basis zu scheitern nalsozial daß man sondern l Überträg für eine! ohne Ne Erhö § Berl am Dien in die sp eingehen erhebung dere Rol hin, kün 2m Verl schäften s lungei bereits l läuft sich rund 1Vl Zuschüsse die Um« willigt r In poIiti anderem lungs kungs der entsc Siedluns Tagesori sich ferne verhandl Für Aussicht Dienstac werden Zwist Ber am Die kommuni bärmlich national tribüne. ner vorc Fraktion auf der < nistische munistisi treten b hindert. Horst-W Sitzung Ncw den Abx Zuruf g> den Abg der Sitzi gesetzt. Ber Neichsta zusamm« rische: Ausspra 82j «Nachdruck verboten.» Teilnahmslos läßt der alles mit sich geschehen. Nur nicht fragen, nur jetzt nicht antworten müssen! Aber für Lendicke genügt ein Blick, um zu sehen, in welcher Ver fassung Fred ist. Er denkt gar nicht daran, ihn zu be fragen, was geschehen sei. Er raucht schweigend, summt eine kleine Melodie, trinkt einen Schluck, stößt mit leisem Klingen an Freds Glas, der ihm Bescheid tut — erzählt schließlich, als rede er zu einem Dritten, einem sehr guten Freunde offenbar, eine kleine Geschichte. „Ich kannte da mal einen Jungen, war ein armer Kerl — kein Geld, keine Verbindungen — nur Ehrgeiz — Gott, das ist jetzt über dreißig Jahre her. Der Junge war entschlossen, sich durchzuboxen — koste es was es wolle." Er macht eine Pause. Fred hat zuerst kaum hinge- hört, dann dringen die Worte an sein Bewußtsein, er Wird, fast gegen seinen Willen, aufmerksam. Lendicke spricht weiter zu dem Unsichtbaren. „War nicht leicht, der Weg, den er sich vorgenommen hatte. Heutzutage findet man häufiger Menschen, die einem raten, einen frühzeitig erkennen — der Junge fand niemand. War zuerst Laufjunge, dann durfte er ver lausen helfen — hatte ein paar Erfolge, wie er sich ein bildete — und dann kam die Krise." Fred hat eine Zigarette genommen, er raucht jetzt auch, sieht Lendicke, der sich nun unmittelbar an ihn wen det, in die Augen. „Ja, dann kam etwas, das ihn aus der Bahn schmiß, das ihn umwars wie einen Wirbelwind — er verliebte sich. Daß es die Tochter seines Chefs war, störte ihn nicht, daß es gar keine Möglichkeit für ihn gab, die Einwilligung der Eltern zu einer Heirat zu bekommen, beunruhigte ihn nicht — er liebte sie doch und sie liebte ihn. Es kam ihm nicht in den Sinn, daß er sich irren könnte; datz die reiche, junge Dame ihn zwar mochte, aber niemals im Ernst daran dachte, die Freundschaft zu ver tiefen. Als ihm das aber klar wurde — und man machte es ihm verdammt deutlich klar —, da war es zu spät — der Junge hatte seinen Knax weg — fürs Leben — konnte sich nicht mehr umstellen. Später war da noch eine Ge schichte mit einem Mädchen, die liebte ihn wirklich — und ! da war er auch schon weiter — aber nun war es für ihn ! zu spät, er war mißtrauisch — das Mädchen verlor den f Mut; das ist eine andere häßliche Geschichte. Der Junge i hat das nie verwunden — er hatte damals keine Seele, mit der er hätte reden können — das war es wohl — er hat nie geheiratet — lebt jetzt einsam dahin —. Ja, eine richtige Pointe hat die Geschichte nicht." Fred sieht nur die Äugen des drolligen Mannes. Zwei Äugen, die gar nicht in das runde Gesicht mit dem verrückten Bärtchen passen, tiefe, traurige, menschliche Augen, die auch ihn ansehen — wie hatte er jemals über diesen Mann lachen können? Und die Geschichte, die er da soeben erzählte? Fred sühltz wie es ihm heiß und kalt wird, er trinkt hastig sein Glas leer, er sieht den anderen flehend an. Lendicke stützt beide Arme auf den Tisch, legt das Gesicht in die geschlossenen Hände, sagt leise: „Fred — Junge, wenn man so mutterseelenallein herumrennt, verläuft man sich bestimmt — wenn Sie jemand brauchen — bitte, verfügen Sie über mich." Sie sind beide noch eine Stunde lang durch die Straßen gegangen; Fred konnte nicht viel erzählen, er nennt keine Namen, spricht nur sehr allgemein — es ist auch irgendeine Geschichte. Er wird das alte Zimmer doch verlassen und sofort in seine Wohnung ziehen. Er zeigt Lendicke die neuen Räume, die fertig eingerichtet sind — er kann gleich da bleiben, und Lendicke rät ihm dazu: „Was Sie noch an Sachen in dem möblierten Zimmer haben, das kann morgen ein Junge von uns abholen und hierherbringen — das wichtigste für Sie ist jetzt gleich andere Umgebung, Luftveränderung, Fred — alles andere wird sich finden. Wenn die junge Dame es wirklich ernst meint — seien Sie darüber beruhigt, daß jede Frau den Mann, den sie liebt, findet, auch wenn er sich versteckt!" Guter Lendicke! Er hat seine Erfahrungen, auf die er pocht, auf die er stolz ist, so traurig sie auch sind — es gelingt ihm leicht, Fred zu überzeugen. Sie trennen sich mit einem festen Händedruck — Lendicke wird morgen früh die Sache mit Frau Balke regeln. „Einen Hut können Sie sich morgen, wenn Sie weg gehen, irgendwo kaufen, der alte war sowieso nicht mehr ganz modern!" Er macht Witzchen — lacht Fred an, droht ihm noch einmal scherzhaft mit dem Finger und geht. Im ersten Augenblick weiß Margot überhaupt nicht, wo sie sich befindet, als Frau Batte sie aufweckt: „Na, aus den Herrn Reiling werden Sic heute wohl vergeblich warten, Fräulein — jetzt ist es schon nach zwölf Uhr, — Weitz der Teufel, wo er geblieben ist!" Margot steht mühsam auf, erst nach einiger Zeit ge horchen ihr alle Glieder, sie fühlt sich vollkommen zer schlagen und würde wie ein kleines Mädchen losheulen, wenn nicht die Wirtin da vor ihr sie mit einem halb vertraulichen, halb mitleidigen Grinsen musterte. Denken kann sie noch nicht, oder doch nur: Wo ist Fred - sollte er etwa in der Verzweiflung — : ach wo, den Gedanken kann ich mir aus dem Kopf schlagen , — er hat ja in jeder Situation ein Lachen bereit. Sic hat einen bitteren Geschmack im Mund. Sie fährt nach Hause, zieht sich so langsam aus, als wiege jedes der zarten Kleidungsstücke viele Kilogramm — fällt ins Bett und darf endlich in einen bleiernen Schlaf versinken. Die Polstertür schnappt hinter Fehring und Lendicke, die rasch in das kleine Kabinett eintreten, ins Schloß. Ehe Fehring fragen kann, stößt Lendicke hervor: „Es ist soweit!" „Was denn?" „Gerland fährt morgen mit seiner Tochter und — unserem Herrn Bidens — als Vergnügungsreisende mas kiert, nach Paris!" „Nach Paris?" „Zu Delarge selbstverständlich!" „Ja, Franz, das heißt —" „Wir müssen ihm zuvorkommen!" „Aber wer von uns soll hinfahren?" „Von uns? Von uns beiden, lieber Waldemar, keiner! Kommt nicht in Frage, — wenn du überhaupt noch Welt darauf legst, weiter mit Delarge zu arbeiten! Sobald er merkt, datz da so eine Art Wettrennen um seine werte Person losgeht, verduftet er in irgendein Rest oder schließt aus bloßem Trotz mit dem anderen ab!" Fehring wischt den Schweiß von der Stirn: „Das ist ja toll — und er fährt schon morgen. -- i Die Antwort aus deinen letzten Brief ist noch nicht da.' > „Wird auch nicht kommen — der Mann muß setz' anders beranni werden!" „Aber wie?" «Fortsetzung folgt.) ,V Unterh: kurrenz ,U „N gehört außer ' „A Etwas, weißt, Eindru die grö Fe falteten „A fahren, Le: „E bestellt Fr hier bc durch r danken Über ei Hi inneru Sc bindun den an vergesse Fehrin F' hinten, und sb kNlgeg«