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Wahlergebnis u. Wahlaussichten- Aach den vorläufigen Feststellungen, die aber das Wahlergebnis zur Nationalversammlung schon deutlich! hervortreten lasten, erhielten in unserem ostsächsischen Wahlkreise: die Mehrheitssozialisten 7 Mandate, die Deutschnationale Dolkspartei 2 , die Deutsche demokratische Partei 2 , die Deutsche Dolkspartei 1 Mandat. Hatten wir bei der eben vollzogenen Wahl 12 Abgeordnete zu wählen, so stehen am 2. Februar iw unserem Wahlkreise 35 Abgeordnete zur Wahl. Welche Lehren ergeben sich aus den Wahlen zur Nationalversammlung für die Wahlen zur sächsisches Volkskammer? ' Wir wollen nicht wie der Vogel Straub den Kopf in den Sand stecken, sondern wollen der Laas offen? ins Gesicht sehen. Vei dem zahlenmäßigen Abergewicht der Sozialdemokratie kommt MleS daraus an, daß die Vertrete« des Bürgertums in der sächsischen Volkskammer nicht zu einem wesentlichen Teile aus Helfershelfern d«S Sozialdemokratie bestehen. Dies würde der Fall sein, wenn der vom jüdisch-großkapitalistischen .Berliner Tage-i blatt' ins Leben gerufenen Deutschen demokratischen Partei eine größere Anzahl Mandate zufallen würde. Die? eigenen Erklärungen namhafter Vertreter Lieser Partei lasten darüber keinen Zweifel zu. Was bei der Verbrüderung von Sozialdemokraten und Demokraten herauskommt, haben wir im Reichst tage erlebt, wo die freisinnige Partei (jetzt Deutsche demokratische Partei) der Sozialdemokratie so lange unentwegt den Steigbügel hielt, bis sie von dieser an die Luft gesetzt wurde — wodurch die Deutsche demokratisch^ Partei sich nicht abhalten läßt, sich wieder bei der Sozialdemokratie anzubiedern. Mit der Sozialdemokratie und der Deutschen demokratischen Partei Arm in Arm kommen wir also auch aus den Erschütterungen nicht heraus, sondern in immer neue hinein. Wir werden im Wahlkampf keinen Augenblick in dem Versuch erlahmen, eine Mehrheit der Sozial^ Demokratie in der sächsischen Volkskammer zu verhindern. Sollte uns der Erfolg versagt sein, so muh «bek wenigstens die bürgerliche Minderheit auS solchen Abgeordnete« bestehen, die der Sozialdemokratie ein Gegengewicht halten. And diese Abgeordneten müssen in solcher Anzahl in der Volkskammer vorhanden fein, daß die Mehr? heil mit ihnen rechnen muß. Die Deutsche Volkspartei hatte bei der Wahl zur Nationalversammlung ihre ganze Agitation auf ein«, Persönlichkeit eingestellt. And dies, obwohl man bei der Verhältniswahl nicht die Person wählt, sondern die Partei, von der man überzeugt ist, daß sie sich am meisten der Lage gewachsen zeigt. Blieb schon bei der voriger? Wahl die auf die Liste der Deutschen Volkspartei abgegebene Stimmenzahl wesentlich hinter der Stimmenzaht zurück, die auf die Liste unserer Deutschnationalen Volkspariei abgegeben wurde, so dürfte sich das Stimmen verhältnis jetzt wohl schwerlich zu Gunsten der Deutschen Valkspartei andern. Denn das Programm der Deutschen Polkspartei, welches in der Losung: »Wir wollen die Mitte halten' gipfelt, kann in einer Zeit nicht zugkräftig fein, wo es darauf ankommt: energisch Farbe zu bekennen. Wähler und Wählerinnen, wenn dem so ist, so könnt Ihr nur für die Liste -er Deutschnationalen Dolkspartei, » Mögen auch alle diejenigen, welche bei der vorigen Wahl für die Deutsche demokratische Partei ein-» traten, wenn sie unsere Ausführungen als zutreffend ansehen müssen, sich ausnahmslos von dieser Partei abwenden.' Es kommt darauf an, die Stimmenzahl für die Liste der Deutschen demokratischen Partei herabzumindern und diejenige für die Deutschnationale Volkspartei noch weiter zu erhöhen, über das von ihr am 19. Januar allein in unserem Wahlkreise erzielte, an sich glänzende, Wahlergebnis von mehr als 120 000 Stimmen hinaus. Das kann nicht nur sehr wohl geschehen, nein es muh geschehen — soll nicht Sachsen wehrlos der Negierungsunfähigkeit und Willkür der Sozialdemokratie ausgeliefert werden. And die Abkehr von der Deutschen demokratischen Partei kann deutschen Männern und Frauen wahrlich nicht schwer fallen, wenn sie sich erinnern, daß inzwischen die Deutsche demokratische Partei selber geflissentlich die Scheidewand zwischen sich und den bürgerlichen Parteien aufrichtete, als sie die Listenbindung mit diesen verweigerte. Auf denn, zur neuen Entscheidung (WATETE y sächsische Männer und FrauenI «S444/44 L Gut sächsisch ist, wie es seit Gründung des Reiches war, auch heute noch: Deulschnational! Die Deutschnationale Volkspartei. Liste Wagner, Sosmann. Schmidt usw. ,