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WMs UMM in der Äibnt- M KUideOllge. London, 18. Dezember. Der Pariser Korrespondent der „Times" gibt eine eingehende Inhaltsangabe der eng lischen Rote über die Tnoure und kurzfristigen Verpflich tungen, dre der französischen Regierung am Donnerstag übermittelt worden war. Lhm zufolge legt die Rote die allgemeinen Grundsätze für die kommenden Verhandlungen dar. Einzelheiten Men dem Sachverständigenausschutz in Lasel überlassen werden. Die völlige Beseitigung oder doch Milderung der Tribute und Kriegsschulden sei das wirksamste und schnellste Mittel zur Behebung der Krise. Die Lage Deutschlands sei der Angelpunkt der Krise. Dabei wird der Wiggin-Layton-Bericht ein gehend studiert. Schwierigkeiten können nach Ansicht des Korresponoenlen aus der englischen Stellungnahme zu dem franzogschen Grundsatz erwachsen, datz man für die Zah lung oer Kriegsschuioen einen lleberschutz in der Hand Haven müsse, der über die Tributzahlungen hinausgehe. Rach der englischen Ansicht könne sich Frankreich auf Liese Weift einen neuen Vorteil verschaffen, ohne datz dadurch irgendetwas an den eigentlichen Tribut- zaylungen geändert werde. Bei der Erörterung der wirtschaftlichen Lage Deutsch lands erklärt die englische Regierung, Frankreich müsse berücksichtigen, datz Deutschland wahrend der letzten Zahre von England am Leben erhalten und jo in die Lage ver setzt wuroe, die Tribute tatsächlich aus englischen Anleihen zu bezahlen, während gleichzeitig die englische Politik der offenen Tur eine günstige deutsche Handelsbilanz ermög licht habe. Frankreich habe also einen grotzen Teil seiner Tribute mittelbar aus England erhalten. Weiter wird festgestellt, datz die Frage der Kriegs schulden und -trtbute dringend seien, datz eine klare und endgültige Regelung erreicht werden müsse und datz zeitweilige uno halbe Matznahmen nicht in Frage kämen. Der Ton der Rote ist durchaus freundschaftlich. Paris, 18. Dezember. Wie hier verlautet, umfatzt die englische Rote zwölf Seiten. Sie wird in der Pariser Presse als erster Schritt zu der erhofften Verständigung mit England über eine befriedigende Lösung der finanziellen Fragen bezeichnet. Im übrigen deckt sich der Inhalt mit den aus London darüber verbreiteten Berichten. Besprechungen über die Negierungskonferenz. Paris, 18. Dezember. Wie das französische Finanz ministerium mitteilt, sind mehrere Vertreter des britischen Schatzamtes unter Führung von Leith Rotz in Parrs eingetroffen, um mit den französischen amtlichen Stellen in einen Meinungsaustausch über die nach Abschluß der Baseler Arbeiten zu erwartende Regierungskon ferenz einzutreten. Den Verhandlungen wird auf fran zösischer Seite grotze Bedeutung beigemessen. M chie Wbim der WWlmhMlWL Berlin, 17. Dezember. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, scheinen die Besprechungen zwischen den ausländi schen und den deutschen Vertretern auf der Berliner Still- haltekonferenz nunmehr zu einem ersten Ergebnis geführt zu haben. Es sei ein modifiziertes Stillhalteabkommen ausgearbeitet worden, das gegenwärtig in getrennten Sit zungen von den deutschen und ausländischen Vertretern be raten werde. Der Entwurf sehe die Gründung einer Trustgesellschaft für die nichtkommerziel len Kredite vor. Der Trustfonds soll für diese Kre dite öprozentige Noten herausgeben, die jährlich mit 10 v. H. zu tilgen wären Dieser Vorschlag werde bereits am Donnerstag beraten werden. Keine ungünstigen Aussichten. Gründung einer Treuhandgesellschaft. Berlin, 17. Dezember. Wie die Telegraphenunion von besonderer Seite erfährt, nehmen die Berliner Stillhalte verhandlungen einen nicht ungünstigen Ver lauf. Sie steuern auf ein Kompromiß zwischen dem be kannten Vorschlag Franquis und dem von Geheimrat Schmitz zu. Die Entscheidung dürfte schon in allernächster Zeit fallen. Man kann also wohl damit rechnen, datz eine Treu handgesellschaft gegründet wird, der die Gläubiger ihre Forderungen übertragen werden. Die deutschen Schuld ner werden dann innerhalb von zehn Jahren ihre Schulden an diese Treuhandgesellschaft in gleichen Jahresraten zu rückzahlen, während die Gläubiger von der Treuhandgesell schaft Bonds erhalten sollen, die sie wiederum bei den Ban ken ihres Landes diskontieren können, um in den Besitz von Bargeld zu kommen. Ausgenommen von dieser Regelung sollen jedoch Rembourskredite werden. ALLS Zustimmung zumHoovermoratorium Washington, 18. Dezember. Der Arbeitsausschutz des Repräsentantenhauses nahm eine Empfehlung an, die besagt, die Ratifizierung des Hoover-Moratoriums er folge mrtder Einschränkung, datz jede weitere V e- günstigung oder Streichung der Kriegsschul den unterbleibe. Durch dieses Zugeständnis an die Opposition scheint die Ratifizierung des Hoover-Morato riums durch dasRepräsentantenhaus am Sonnabend ge sichert zu sein. Nach Annahme der Empfehlung zum Hoover-Morato rium hat der Arbeitsausschuß des Repräsentantenhauses dem Hoover-Moratorium mit großer Mehrheit zugestimmt. An Etsch im Mm in der smzWm Mm. Paris, 18. Dezember. Am Donnerstag spät abends hat die französische Kammer nach Erledigung der Tagesord nung die von der Regierung gewünschte Behandlung der Wahlreformvorlage mit einer Mehrheit von sechs Stimmen abgelehnt. Da die Vertrauensfrage nicht gestellt wurde, hat diese Ablehnung keine praktische Bedeutung. Bei der französischen Linken herrscht eine ausgesprochene Siegesstimmung und es wird hervorgehoben, datz das Wahl- reformgesetz damit begraben sei. Besonders einschneidend wird sich dieser Erfolg der Linken bei den im nächsten Frühjahr bevorstehenden Neuwahen geltend machen. Ministerpräsident Laval leitete die Aussprache mit der Aufforderung an die Kammer ein, am heutigen Frei ¬ tag eine außerordentliche Sitzung für die Fortsetzung der Debatte über die Wahlreformvorlage abzuhalten. Nach diesen kurzen Worten bestieg Herriotdie Rednertribüne. Er betonte unter anderem, daß er niemals die Aussprache über ein Projekt zulassen werde, das dem Geiste der repub likanischen Tradition schroff zuwiderlaufe. Die Republik müsse dem französischen Volk ungeschmälert erhalten blei ben. Die Rede Herriots verursachte einen starken Tumult und wurde mehrfach von rechts unterbrochen. Auch andere Abgeordnete konnten infolge des Lärmes und der im Saale herrschenden Erregung kaum zu Worte kommen. Schließlich schritt man zur Abstimmung über den Antrag Lavals, der mit 234 gegen 228 Stimmen zurllckgewiesen wurde. Die Kammer vertagte sich darauf auf den heutigen Freitag, um die Aussprache über die Arbeitslosigkeit fort zusetzen. WenMiW für MM UM. Lübeck, 18. Dezember. Prof. Dr. Hahn gab zu Beginn der FreitagverhanLlung im Lübecker Prozeß im Auftrage sämtlicher Sachverständigen, der Professoren Abel, Bruno Lange, Hahn, Kolle, Much, Uhlenhut, Schuermann und Poll folgende Ehrenerklärung für Professor Deycke ab: „Angesichts einer neuen Veröffentlichung des Herrn Cal mette in der .Grünen Post' vom 13. Dezember 1931 möch ten die unterzeichneten Sachverständigen des Lübecker Pro zesses betonen, daß keiner von ihnen die Unterstellung, wo nach Herr Professor Deycke absichtlich virulente Tuberkel bazillen in die Impfstoffe hineingebracht habe, sich je zu eigen gemacht hat, daß sie vielmehr alle von der persön lichen Ehrenhaftigkeit und Wahrheitsliebe des Herrn Pro fessor Deycke fest überzeugt sind. Rechtsanwalt Dr. Kantor- erklärte, daß es sich um einen Brief von Calmette an ihn handle, in dem Professor Calmette am Schluß sage, er könne sich der Meinung nicht verschließen, daß Dr. Deycke absicht lich virulente Bazillen in den Impfstoff hineingebracht hat. Er, Rechtsanwalt Kantor, habe die Veröffentlichung nicht veranlaßt. WMW Ml lWMMWW WmUNg. Hamburg, 18. Dezember. Zu der Aufhebung einer kom munistischen Geheimsitzung wird amtlich mitgeteilt: Die Polizei hob eine am Donnerstag in der Hamburger Volks zeitung angekündigte und von etwa 200 Personen besuchte Konferenz aller Referenten und Agiprop-Leiter der Be triebs- und Straßenzellen auf. Die schon am Sonntag auf dem Dom-Markt stattgefundenen kommunistischen Kund gebungen, die zu einem schweren Zusammenstoß mit Ord nungspolizisten führten, waren nach den kriminalpolizei lichen Feststellungen von kommunistischer Seite planmäßig eingeleitet und unter Mitwirkung von Terrorgruppen durch geführt. Es bestand dringender Verdacht, daß sich die gestrige Konferenz mit Terrorakten und Hochverratsplänen befassen würde, zumal nach den der Polizei gewordenen Mitteilungen mit weiteren Störungen gerechnet werden muß. Die Polizei beschlagnahmte Druckschriften, deren Durch sicht noch nicht abgeschlossen ist. M imW-smzWe MlWWMW. Berlin, 17. Dezember. Amtlich wird unter anderem mitgeteilt: Die llnrerkommission I der deutsch-französischen Wirtschaftskommission, die am 15. Dezember zu ihrer ersten Sitzung in Berlin zusammengetreten war, hat heute ihre Arbeiten im Rahmen dieser ersten Tagung abgeschlossen. Die einzelnen Ausschüsse, die in den vergangenen Tagen fortlaufend Besprechungen abgehalten Haven, erftatteren heute nachmittag Ler Vollversammlung Bericht über das Ergebnis ihrer Arbeit. Der Ausschuß ta, der sich mit den allgemeinen Handelsbeziehungen zu befassen hat, erörterte die Möglichkeit einer gemeinsamen Stellungnahme der bei den Regierungen zu den im Januar in Gens zu behandeln den Wirtschaftsfragen. Atan war sich einig darin, datz trotz der Heuligen entgegengesetzten Strömungen an dem Ziel festgehalten werden muffe, nach fteberwindung der gegenwärtigen Schwierigkeiten Schritt für Schritt aus dem Wege zur Vereinheitlichung des europä ischen Wirtschaftsgebietes voranzukommen. Hierzu erscheine ein weiterer Ausbau der privaten indu striellen Vereinbarungen und ein Abschluß bilateraler Staatsverträge besonders geeignet. Sodann wurden die beiderseitigen Wünsche zu den nicht tarifarischen Bestim mungen des Handelsvertrages besprochen. Anschließend fand eine eingehende Aussprache über die in beiden Län dern bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkei ten statt. Bian war sich einig darüber, datz die Hiermil zusammenhängenden Probleme im Geiste gegenseitigen Verständnisses und mit dem Bestreben einer möglichst weit gehenden wirtschaftlichen Zusammenarbeit auch weiterhin beobachtet und studiert werden sollen. Der Unterausschuß ib, der sich mit der Frage der pri vaten Jndustrievereinbarungen zu befassen hat, hat ein gehend geprüft, auf welchen Wirtschaftsgebieten bereits internationale Kartelle bestehen und für welche Industrie zweige und Erzeugnisse ein Aüsbau der bestehenden Be ziehungen und die Anregung weiterer Vereinbarungen in Berracht kommen. Zusammenkünfte der Vertreter mehrerer Wirtschaftsgebiete wurden für die kommenden Wochen ver abredet. Es kann angenommen werden, daß sie alsbald zum Abschluß neuer gemeinsamer deutsch-französischer Wirtschaftsvereinbarungen führen werden. Man war sich einig darüber, datz der Beitritt zu derartigen Vereinbarun gen in jedem Falle den betreffenden Industrien dritter Länder offengehalten werden solle und datz deren Anschluß sehr erwünscht sei. Es wurde betont, daß bei all diesen Ver handlungen die Interessen der Arbeiterschaft und der Ver- braucherkreise ständig im Auge behalten werden sollen. Nebenher fanden Einzelbesprechungen insbesondere auch der landwirtschaftlichen Sachverständigen der Kom mission statt, die dahin übereinkamen, derartige gemeinsame Die Glücksspinne. Roman von Felix Neumann. 2öj «Nachdruck verboten.) Nie würde er ein liebendes Weib sein eigen nennen, nie würden seine dürstenden Lippen den süßen Trank der Hingabe schlürfen. Er war ein Ausgestoßener! Sie neigte sich über ihn und hob sein Haupt empor. Während ihr Geist einen Boten zu der fernen Stad! sandte, wo ihr Verlobter zur gleichen Stunde über seinen Arbeiten saß, rastlos schaffend, um der Geliebten, Einzigen den Weg zu ebnen, Verzeihung erflehend für das, was sie nun tat, küßte sie den Knienden auf die schmalen Livven Er schlang mit verzehrender Glut die Arme um ihren Nacken. „Betty!" Sie sagte leise: „So nehme ich Abschied von dir!" Es war still im Zimmer. Durch den prunkvollen Raum schritt lautlos die Liebesgöttin und lächelte, dann ver schwand sie. Ihr auf dem Fuß folgte ein graues Weib, das war die tödliche, zehrende Krankheit, die sich ihr Opfer nichi entreißen ließ. Sie hob unsichtbar die knochigen Arme und murmelte: „Mein!" Elisabeth spürte, wie die Last in ihrem Arm schwerer und schwerer wurde. Gerhard sank zu Boden. Krämpfe schüttelten ihn. Entsetzt stürzte sie zur Klingel. Mit Hilfe des Dieners bettete sie den Leidenden, dessen Wangen nun im Fieber glühten. Ter grauhaarige Alte wiegte den Kopf. „Der Herr Baron kann Aufregungen nicht vertragen. Herz und Lunge sind dem nicht mehr gewachsen." Als der Arzt kam, lag Gerhard von Hansemann ohne Besinnung. Elisabeth und der Diener hatten den Leidenden zunächst auf das Ruhebett gelegt, das sich im Zimmer be fand. Ein prüfender, strenger Blick des Arztes streifte Lie junge Dame, die fassungslos abseits stand. Nun trug inan den Kranken hinaus, um ihn ins Bett zu bringen Wie in einem schweren Traum befangen, verharrte Elisabeth. Was sollte sie auch noch helfen?! Als sie zu greifen wollte, lehnte der Doktor kurz ihre Dienste ab. Eigentlich hätte sie jetzt gehen müssen. Aber — sie wollte unbedingt noch hören, wie es um Gerhard stand. Ihr Fein gefühl sträubte sich gegen die Rolle, die sie in diesem Trauerspiel übernommen hatte. Für wen hielt sie der Doktor? — Wohl für irgendein Liebchen, das sich rück ¬ sichtslos über den Zustand des Kranken hinwegsetzte, um ein Schäferstündchen zu genießen. Nach einer Viertelstunde trat der Arzt wieder ein. Ein schwerer Duft von scharfen Medikamenten umgab ihn. Elisabeth eilte ihm entgegen: „Wie steht es?" Erneut traf sie jener fast verächtliche Blick. Dann ein Achselzucken: „Schlecht! Es wäre das beste, mein Fräulein, Sie gehen nun!" Da trat sie dicht an ihn heran und hob flehend die Hände. „Herr Doktor! Nur ein einziges Wort der Auf- „Jch bitte Sie inständig, schweigen Sie über das, was Sie hier sahen!" l klärung müssen Sie von mir hören. Tas bin ich Herrn von Hausemann, das bin ich mir und — wohl auch Ihnen schuldig!" lind sie erzählte mit fliegender Stimme, kurz und ohne Umschweife, was sie hierher geführt und - wie alles kam! „Ich bitte Sie inständig, schweigen Sie über das, was Sie hier sahen! Es darf nicht zum Bruch kommen zwischen dem Kranken und seiner Familie. Wenn es wieder besser gelst —", ihr Blick flog traurig zur Tür, die zum Neben zimmer führte — „wird Herr von Hansemann Ihnen jedes Wort bestätigen, Las ich sagte!" Ter Arzt nickte ernst mit dem Haupte. „So also liegen die Dinge! Das ist etwas anderes! Ich werde mit dem Diener sprechen, seien Sie unbesorgt." III »«Willi I»> I Nun streifte sein Auge, das in Gesichtern zu lesen verstand, das liebliche, von Schmerz erfüllte Antlitz der jungen Dame. Er spürte, daß sich hier etwas ereignet hatte, das vom Althergebrachten abwich. Nein — dieses junge Mädchen stand hoch über jener Sorte Weiber, die sich im geeigneten Augenblick über jede Gefühlsregung hinweg- zusetzen vermochten. Er ergriff Elisabeths Hand und drückte sie. „Ver zeihen Sie, daß ich Sie zunächst so unfreundlich begrüßte. Da ich hier Hausarzt bin, werden Sie das begreifen können!" Leise sagte sie: „Darf ich Herrn von Hansemann noch einmal sehen, ehe ich gehe? Es wäre mir eine Beruhigung, wen» ich wüßte, datz " Sie stockte und sah den Arzt ängstlich an. Der Arzt lehnte ernst ab: „Ihr Wunsch, der begreif lich ist, ehrt mich, mein verehrtes Fräulein! Aber — ver zichten Sie lieber! Es ist wirklich besser so. Unbedingte Ruhe ist notwendig." Sie griff nach ihren Sachen. „Grützen Sie ihn von mir!" Mit erstickter Stimme sprach sie diese letzten Worte. Dann ging sie. Im Türrahmen wandte sie sich noch ein mal um, als ob etwas sie festhalte und nicht verlasse Ein schmerzlicher Blick glitt über den festlich gedeckten Tisch, wo nun alles wirr dnrcheinanderlag. Tann riß sie sich los. Leise schloß sich hinter ihr die Türe Still und feierlich lag über den blühenden Gärten dieses reichen Vorortes die laue Sommernacht. Es war lind und warm, trotzdem erschauerte sie, als die Einsam keit sie umgab. Sie sah noch einmal zu den Fenstern hin auf. Tie Vorhänge waren dickst zugezogen. Ein bitteres Schluchzen wollte in ihr aufsteigen, aber sie kämpfte es tapfer nieder. Passanten kamen vorüber. Daun winkte sie einem Auto, das sie zur Stadt znr.ück- führte. Als sie ihr Heim erreichte und Stille sie umgab, lösten sich die Bande, die wie Fesseln um ihre Brust-lagen Aus dem Schreibtisch mit der kleinen Marmoruhr stand das Bild ihres Verlobten, des Gelehrten Dr. Ralf. Müde und innerlich zerrissen, lietz sie sich in den Sessel vor dein Tisch fallen und blickte die Photographie an. „Würdest du mich begreifen, wenn du alles wüßtest? Könntest dn für das, was ich tat, ein freundliches, vcr zeihendes Wort des Verständnisses finden?" Ta war es ihr, als lächle das kluge Antlitz. (Fortsetzung folgt.)