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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer M »»»Illi»»»»»»»«»»»««»»»»»»»,» « ir» Di« ,vtt«ndors« Zeitung' erscheint Di«»» A taa, vonncr»t»g und Sonnabend. - D«r B«i»a»-Pr,t« wird mit Br-irm jeden Monat» bekannt gegeben. » - Im Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. « w irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der » L Zeitung, b. Lieseranten od. d. Beförderung»- A Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- F w sprnch auf Lieferung oder Nachlieferung der »° n Zrwiai »d. Rückzahlung d. Bezugopreist». « Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de» Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen -Nsue Illustrierte", -Mode und Heim" mH -Der Kobvld". Schriftleilung, Druck und Verlag Hermann RLHle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den Dezember 193! 30. Jahrgang Hertkches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am (o. Dezember — Die Schauburg-Lichtspiele bringen diesmal ein Don film-Programm mit einer auverordentlich großzügigen Besetzung der einzelnen Spielerposten. Wirken doch in dem Film „D> singende Stadt" nicht nur die bekannten Zilmgiößen Bngin Helm und Georg Alexander mit sonderu auch der weltbekannt Tenor Jan Krepuras hat eine der Hauptrollen inne. Es i ein Erlebnis für sich diesen wunderbaren Tenor singen z i hören. Einzigartig wie die Rollenbesetzung ist auch die übrige Ausmachung des Films und wird den Besuchern dieser Vor führung wirklich etwas ganz außergewöhnliches geboten. — Am vergangenen Freitag sprach im Gasthof zum Hirsch in einer Versammlung der hiesigen NSDAP-Orts gruppe dec hier bereits bekannte Reoner Pg. Beil über das Thema: „Die schwarze, die goldene und Vie rote Internationale". In treffenden und nicht zu widerlegenden Worten schildert der Redner das Wesen dieser drei Jnternauonalen, was er durch beglaubigte Abschriften, erschienene Bücher Votum ntierN Ausgehend vom deutsch-französischen Krieg (870 71, der aus Betreiben des Vatikans in Rom entfacht wurde, geißelte ei den Katholozismus als politisches Macylmittel mit einen, Mathias Erzberger als Vertreter des Vatikans, her im Interesse der schwarzen Internationale Vaterlands-Verrat beging. Das Zentrum, und damit Dr. Brüning und der Prälat Kaas j sind heute Anhänger der schwarzen Internationale, der Herr-, schäft des Vatikans in Rom. Die goluene Internationale, die Macht des blanken Goldcs, das sich z >m weitaus größten Teil in den Händen des internationalen Judentums befindet, fand ihren typischen Vertreter im verdorbenen Rathenau. Immer deutlicher werden die vernichtenden Ziele der inter- nattonalen Judenrasse, die Henry Ford rechtzeitig erkannt und gebrandmarkt hat. In diesem Zusammenhang ist auch dass internationale Freimaurertum zu nennen. Als Führer der roten Internationale sehen wir wieder Juden und immer wieder Juden. Und gerade die heutigen SPD-Führer als Vertreter der roten Internationale sind Hörige des Juden tums. Im Interesse dieser Rasse gab es in den Nachkriegs jahren eine Inflation zur Vernichtung der Spargroschen deutscher Bürger und dann die Einführung der Goldwährung. Nach den leicht zu widerlegenden Worten eines Kommunisten er mahnte der Redner die Zuhörer im Schlußwort eindringlich, recht bald ihre Eintragung zum Volksbegehren zu vollziehen, um in Sachsen die gegenwärtige Regierung mit einem Juden Gradnauer als Gesandten in Berlin durch eine wahrhaft deutsche nationalsozialistische Regierung abzulösen. Dresden. Der für die sächsische Metallindustrie gefällte Schiedsspruch, über den wir bereits kurz berichteten, enthält folgende Einzelheiten: Das zum 30. November 1931 gekündigte Lohnabkom men für die sächsische Metallindustrie wird mit der Maßgabe wieder in Kraft gesetzt, daß unter Aufrechterhaltung der darin vorgesehenen Ausgleichszulage in ihrer bisherigen Form und Höhe die Ausgangsziffer für Zeitlohnarbeit und Akkordarbeit auf 71 Rpfg. herabgesetzt wird. Für den Bezirk Bautzen liegt die Ausgangsziffer um 2 Rpfg. niedriger. Diese Pohnregelung tritt mit dem 7. Dezember 1931 in ! Kraft und läuft bis auf weiteres. Sie kann mit einmona- tiger Kündigungsfrist erstmalig zum 31. Januar 1932 ge- kündigt werben. Erklürungsfrist bis Montag, den 14. De- s zember, 18 Uhr. Dresden. Dreiste Autodiebe. Zwei Männer machten sich auf der Zeithainer Straße in verdächtiger Weise an einem Personenkraftwagen zu schaffen. Als sie ein Be amter stellen wollte, flüchteten sie. Der Beamte machte von seiner Schußwaffe Gebrauch und zwang dadurch einen der Täter, einen 29 Jahre alten Kontoristen aus Dresden, zum Stehenbleiben. Der andere entkam. Von der Kriminalpo lizei wurde festgestellt, daß die beiden Personen seit Anfang Dezember in Dresden, Leipzig, Hof und Bamberg sieben Personenkraftwagen gestohlen hatten. Die Wagen konnten wieder herbeiges'chafft werden. Die Diebstähle wurden in äußerst dreister Weise ausgeführt. Handwerkszeug zum Ab- andern der Kennzeichen und Schläuche zum Benzinabfüllen führten die Täter immer mit sich. Radeberg. Großzügige Winterhilfe. Die Radeberger Exportbrauerei A.-G spendete für die Winter hilfe zunächst 29 000 Portionen Mittagessen zugunsten der Erwerbslosen. Täglich werden ungefähr 200 Portionen verteilt werden. Des weiteten wurden für die Weihnachts spende der Winterhilfe 1000 RM überwiesen. Außerdem werden 2000 Zentner Hausbrandbriketts für die Erwerbs losen zur Verfügung gestellt werden. putzen stürzte in der Mat! au in der Sprechstunde ausgesucht und all Chemnitz. TödNch verunglückt. Beim Fenster- . 7" „ ' ' thildenstraße eine Frau Kunath in den Hof hinab, wo sie besinnungslos liegen blieb; sie starb kurz darauf im Krankenhause. ves Personenauto an der Stoßstange." Diese'wurde losge» rissen und flog etwa hundert Meter weil davon. Sonst blieb dieser Wagen unbeschädigt, während der von Halle kom mende aus der Fahrtrichtung geriet und in den Straßen graben fuhr. Eine Insassin und der Führer erlitten schwere Schädelverletzungen und wurden ins Krankenhaus überge führt. Ein im Augenblick des Unfalls von dem aus Leipzig gekommenen Personenkraftwagen überholter Motorradfah rer wurde durch das sich vor ihm abspielende Unglück so ver wirrt, daß er stürzte und so schwere Verletzungen erlitt, daß er ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Im Sommer dieses Jahres hatte der Berginvalide K o- pinskiden pkraktischen Arzt Dr. med. Bechmann in Lu g- ,7 i 7 i us ihn geschossen. Dr. Bechmann war verletzt worden Kopainski ist setz! vom Schöffengericht zu zwei Jahren und einer Woche Gefäng- Der Wirtschafkstod St. Ldidien. Die Strumpffabrik E. H. Wolf fr., die schon längere Zeit verkürzt arbeitet, wird ihren Betrieb mit Ablauf dieses Jahres stillegen. Von der Maßnahme werden etwa 150 Arbeiter und Angestellte betroffen. Adrigstem. Verbrannt. Bei einem in Halbestadl durch eine Petroleumlampe entstandenen Stubenbrand trug eine Rentnerin so schwere Brandwunden davon, daß sie im hiesigen Stadtkrankenhaus ihren Verletzungen erlag. Aufhebung des Amtsgerichts Altenberg Altenberg. Am 1. Januar 1932 wird gemäß der säch sischen Notverordnung vom 22. September dieses Jahres das hiesige Amtsgericht aufgehoben werden. Die Gemein den des Amtsgerichtsvezirks werden teils dem Amtsgericht Lauenstein, teils dem Amtsgericht Dippoldiswalde zugeteist werden. Schwere Unruhen in Zittau Zittau, 10. Dezember. Zu erheblichen Unruhen ist es in der Nacht zum Mitt woch gegen 1 Uhr gekommen. Nach Mitteilung der Polizei haben sich die Vorgänge etwa wie folgt abgespielt: Am Dienstagabend fand in Lindendorf eine nationalso zialistische Versammlung statt, die ruhig verlief und auch zu Ansammlungen in der Stadt keinen Anlaß gab. Gegen 1 Uhr nachts wurde ein Polizeiposten am Eingang der Gör- litzer Straße von uniformierten Nationalsozialisten gemel det, daß beim „Schwarzen Adler" in der Frauenstrahe, den, sczialdemokratischen Volkshaus, ein Ueberfall stattgefunden habe bezw. noch stattfinde. Zu gleicher Zeit hörte der Be- arnte laute Schreie und Hilferufe. Er rief sofort die Wache cm und forderte Verstärkung. Er begab sich dann nach dem „Schwarzen Adler", wo sich im Hofe etwa 80 bis 100 unifor mierte Nationalsozialisten befanden, die gewaltsam in das C rundstück eingedrungen waren. Eine größere Zahl von Nationalsozialisten war weiter durch eine Tür in die Gast räume vorgedrungen, in denen die angeblichen Angreifer (Reichsbannerleute) vermutet wurden. Die inzwischen eintreffende Polizeiverstärkung besetzte sofort das erste Stockwerk und verhinderte mit der Waffe in der Hand ein Eindringen der Nationalsozialisten in den Saal, in dem sich elf Reichsbannerleute befanden. Nach mehrmaliger Aufforderung verließen die Nationalsozialisten das Lokal und schließlich auch den Hof nach dem Lämmer gäßchen zu. In diesem Augenblick kamen durch das Läm- mergäßchen drei Reichsbannerleute, die von den Nationalso zialisten als die angeblichen Angreifer erkannt wurden; sie wurden von den Nationalsozialisten geschlagen. Einer von ihnen erlitt nicht unerhebliche Verletzungen am Kopf und durch Fußtritte. Dem energischen Dazwischentreten eines Polizeibeamten gelang es, die drei Reichsbannerleute vor weiteren Tätlichkeiten zu schützen. Die Nationalsozialisten übergaben der Polizei einen Gummiknüppel und eine Licht stange, die sie den Reichsbannerleuten abgenommen haben wollten. Die Polizei räumte die Straße, worauf allmählich Ruhe eintrat. Um die an den Zusammenstößen Beteiligten feststellen zu können, wurde spater das Verkehrslokal der Nationalsozialisten, der „Goldene Stern", nach Durchsuchung der in größerer Zahl anwesenden Nationalsozialisten auf Waffen polizeilich geschlossen. Waffen wurden nicht vorge funden. Kaum war die Polizei nach der Wache zurückgekehrt, so ertönten wieder Hilferufe vom Marktplatz her. Eine sofort ausgerückte Abteilung traf drei Reichsbannerleute und fünf Nationalsozialisten. Erstere gaben an, von den Nationalso zialisten überfallen worden zu lein änderten aber später ihre Aussagen dahin ab, daß die Angreifer Zivilpersonen ge wesen seien. Die Nationalsozialisten behaupteten bei der polizeilichen Vernehmung, daß ein Ueberfall durch Reichs bannerleute den Vorgängen am Volkshaus vorangegangen sei. Entgegengesetzt ist die Aussage der Reichsbannerleute, die behaupten, es habe sich um einen vorbereiteten Angriff auf das Volkshaus gehandelt. Die polizeilichen Untersu chungen, die den ganzen Mittwoch über stattfanden, müssen erst eine Klärung darüber bringen, welche der beiden Aus sagen die richtige ist. j wurde festgenommen. Eine Mutter mit drei Töchtern gasvergiftet Plauen. Der Sohn des Zimmermanns Marquardt fand seine Mutter und seine Schwestern im Alter von zehn, zwölf und einundzwanzig Jahren im Schlafzimmer gasveraiftet auf. Der junge Mann veranlaßte sofort die Herbeirufung eines Arztes, der die vier Gasvergifteten ins Krankenhaus bringen ließ. Auf bisher noch unaufgeklärte Weise war infolge eines Gasrohrbruchs das Gas in das Schlafzimmer der Frauen eingedrungen. Blutige Schlägerei zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten — 50 verletzte Görlitz. In einem Gasthof im benachbarten Königshain fand eine sozialdemokratische Versammlung statt, in der Reichstagsabgeordneter Buchwitz sprach. Als Diskussionsred ner war der Nationalsozialist Hertel vorgemerkl. Im wei teren Verlauf entwickelte sich nach scharfen Auseinanderset zungen eine Schlägerei, bei der Stuhlbeine und Bierflaschen als Waffen benutzt wurden. Auch fielen einigeSchüsse, von denen einer einen neben Buchwitz stehenden Reichsban nermann in den Arm traf. Als die Görlitzer Schutzpolizei ankam, bildete das Versammlungslokal bereits einen wüsten Trümmerhaufen. Ein Arzt und mehrere Sanitäter bemüh ten sich um die Verletzten, deren Zahl von der Versamm lungsleitung mit 40 bis 50 angegeben wird, darunter drei Schwerverletzt«» Eerichtssaal Seydemann wird zur Verantwortung gezogen Nach mehr als zweieinhalbjähriger Voruntersuchung hat setzt die Staatsanwaltschaft gegen den sächsischen „Großindu striellen" Seydemann in Wachau die Eröffnung des Haupt verfahrens wegen Betrugs und Konkursvergehens bean tragt. Seydemann hatte nicht nur die Sächsische Wohlfahrts hilfe um rund 2,5 Millionen Reichsmark, sondern auch zahl reiche andere Gläubiger schwer geschädigt. Mörder ponnwih begnadigt Das Todesurteil gegen den Bäckergesellen Ponnwitz, der bekanntlich die Kriegerwitwe Rachfahl in Görlitz ermordet hatte, wurde auf Grund des Gnadengesuches seines Vertei digers durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums in eine lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Ueberfall auf einen Arzt Zwickau. Jagd Unfall. Bei einer vom Jagdpäch ter auf Flur Härtensdorf veranstalteten Treibjagd erhielt der Gastwirt Reuther aus dem Gewehr eines anderen Jagd gastes eine Schrotladung in den linken Oberschenkel. Lebens- aekabr besteht nicht. politischer Ueberfall auf einen Bürgermeister Oelsnitz i. E. Der Bürgermeister von Oelsnitz wurde im Hausflur seiner Wohnung von dem der KPD angehö- renden früheren Gemeindearbeiter Tuchscherer über fallen und gewürgt, wobei Tuchscherer unter schwersten Dro hungen seine Wiedereinstellung in den Dienst verlangte. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen befreiten hinzukommende Personen den Bürgermeister aus seiner Lage. Tuchscherer Leipzig. Keine Straßenbahnverbilligung. Seit Jahren ist man in Leipzig mit den Fahrpreisen der Stra ßenbahn unzufrieden. Es wird anerkannt, daß d»r Straßen bahn bei der Uebernahme auf die Stadt nur, ein besserer Schrotthaufen war und daß sehr viel für die' Erneuerung des Wagenparks und des Schienennetzes geschehen mußte. Nachdem aber in jahrelanger Arbeit diese Auf- und Ausbau arbeit beendet werden konnte und das ständige Defizit besei tigt ist, empfindet man den Einzelpreis von 25 Pfennig für dis Fahrt als zu hoch, die Erhebung eines hundertprozen tigen Zuschlages für Nachtfahrten als ungerechtfertigt und das Fehlen eines Kurzstreckenfahrscheines von 15 Pfennig als einen fühlbaren Mangel. Auf einige Beschlüsse der Stadtverordneten hin unterbreitet der Rat nunmehr eine Vorlage zur Tariffrage nebst einer umfangreichen Denk schrift, in der mit einem großen Aufwand an Zahlenmaterial und graphischen Darstellungen dargelegt wird, daß und wes- halb trotz Lohn- und Preisabbau alles beim alten bleiben , nis verurteilt worden, müsse. i ———- - Leipzig. Schwere Verkehrsunfälle. EinsAusi Au Alli) schon LMgetrUgLN )UlN von Halle kommender Personenkraftwagen streifte auf der o U e» Staatsstraße in Lützschenaer Flur ein Lm entaeaenkommen- j