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e, weil sie nur Mittel darstellten, die (Fortsetzung folgt.) Gibst du mir dein Wort, daß die Jensens nicht mehr sür dich existieren?" Butter verlangte dann noch die Vernichtung aller Kriegsschiff "7 - - - - Menschenleben und Eigentum zerstörten. Eine inter Unterausschuß hat ebenfalls seine Arbeiten bereits wieder ausgenommen. Die Lage der deutschen Reichsbahn wird am Dienstag zur Sprache kommen. Heute wird erst Dr. Melchior den Bericht über dieS chwankungen des Reichsüankdiskontsatzes und der Rückwirkungen auf das deutsche Wirtschaftsleben vorlegen und es ist mög lich, daß im Zusammenhang damit auch die starke Ein - wirkungderReparationenaufdie deutche Volks wirtschaft und die gesamte Weltwirtschaft zur Sprache kommt. Für den Redaktionsausschuß werden Layton (Eng land), Stewart (Amerika) und Rist (Frankreich) ge nannt. Letzterer soll vom Präsidenten Beneduce darum ersucht worden sein, bis Mitte der Woche schon einen Nor- entwurf für den zusammenfassenden Bericht des Sonder ausschusses aufzustellen. Der statistische Unterausschuß klärt in fortgesetzter intensiver Arbeit das von Schuldner- und Gläub-igerseite vorgelegte Zahlenmaterial. WeimisM MzeiW Ms Burg MheMg. Heidelberg, 14. Dezember. Am Sonntagnachmittag wurde auf Burg Rothenberg bei Wiesloch, wo etwa vier zig Personen beiderlei Geschlechts aus den verschiedensten Parteikreisen auf Einladung des früheren kaiserlichen Ge sandten von Reichenau zu einem Nachmittagstee versam melt waren, eine umfangreiche Polizeidurchsuchung vorge nommen. Zahlreiche Beamte der politischen Polizei besetz ten die ganze Burg und nahmen sowohl eine Haussuchung als auch eine körperliche Untersuchung der Gäste vor. Man suchte dabei nach einem angeblich in der Burg vorhandenen Dokument, das jedoch nicht zu finden war. Ferner wurde nach dem Heidelberger Staatsrechtler Professor Anschütz ge fahndet, der zwar früheren Einladungen des Gesandten zur Disposition Reichenau gefolgt war, diesmal sich jedoch nicht unter den Gästen befand. Es wurde ein umfangreicher poli tischer Schriftwechsel beschlagnahmt, außerdem Briefe des Reichspräsidenten v. Hindenburg und Adolf Hitlers an v. Reichenau, die jedoch nur pri vater Natur sein sollen. Exzellenz v. Reichenau beabsich tigt, ebenso wie die übrigen Mitglieder der Gesellschaft, gegen das Vorgehen der Polizei an zuständiger Stelle Be schwerde zu erheben und sich nötigenfalls-an den Reichs präsidenten zu wenden. Die Glücksspinne. Roman von Felix Neumann. (Nachdruck verboten.) llMWg eines WMen KmgsWziWS. Nom, 14. Dezember. Amtlich wird gemeldet: Am Sonntag um 11 Uhr gab der Sender der italienischenKriegs- marine „Teseo" Notsignale. Er meldete Mastbruch, Steuer havarie, Wasser im Kesselraum, gelöschte Kessel und stehen gebliebene Maschinen. Zur Hilfe wurden sofort mehrere Schiffe entsandt. Gleichzeitig erhielten die Kreuzer „Triest" und „Ancona" Befehl, an die Unfallstelle zu eilen. Um 17 Uhr versuchte der deutsche Dampfer „Trapani", der den „Teseo" gesichtet hatte, zu Hilfe zu eilen, konnte aber in nationale Völkerliga müsse gebildet werden, die auch die orientalischen Völker während der jetzigen sozialen und wirtschaftlichen Not unterstütze. Auf dem Jahresbankett der amerikanischen Handels kammer in Berlin am Sonnabend hatte Dr. Brüning ursprünglich beabsichtigt, über die Frage der in Deutschland investierten kurzfristigen Kredite zu sprechen. Infolge einer Unpäßlichkeit war der Reichskanzler verhindert. Für ihn sprach Reichswirtschaftsminister Professor Dr. Warm- bold^ der die von Dr. Brüning beabsichtigte Rede verlas. Die Rede stellt fest, daß die Auslandskredite bis zum Jahre 1929 die wirkliche Sachlage ver schleiert haben. Als dieser Schleier gefallen war, und der Auslandskredit ausblieb, habe der.harte Zwang der wirtschaftlichen Notwendigkeit zu einem Ausfuhrüber schuß geführt, wie wir ihn in der deutschen Wirtschafts geschichte noch nicht erlebt haben. Heute aber rüsten gerade die Länder, die von Deutschland Schuldenzahlungen erwarten, mit allen Mit teln zum Kampf gegen die deutsche Ausfuhr, und doch müsse die deutsche Wirtschaft gerade, um als ehr licher Schuldner die aufgenommenen Kredite zurückzahlen zu können, in Zukunft noch größere Anstrengun gen machen, um die deutsche Ausfuhr noch weiter zu steigern. Auf diesem Wege wird die Welt nicht in Ordnung gebracht werden können. Man müsse sich entscheiden: Entweder läßt man uns exportieren, dann können wir bezahlen, oder man verhindert unseren Export, dann macht man uns die Zahlung politischer Schulden unmöglich. Die Zeit der Illusionen ist vorbei. Der Kanzler verwahrte sich gegen den Vorwurf, daß wir eine leichtfertige Anlethepolitik betrieben hätten. Es sei ohne weiteres zuzugeben, daß es wünschens wert gewesen wäre, wenn wir überhaupt in der Vergan genheit weniger im Auslände geborgt hätten, und wenn insbesondere solche Anleihen unterblieben wären, deren Verwendungszweck einer Prüfung nach rein wirtschaftlichen Grundsätzen nicht völlig standhielt. Ganz falsch wäre es aber, dies zu verallgemeinern. Unter Hinweis aus die zur Zeit in Berlin tagende Stillhaltekonferenz hat der Kanzler davon abgesehen, über die zukünftige Gestaltung der kurzfristigen Kredite und ihre Rückzahlung zu sprechen. Er betonte aber, daß heute die kurzfristigen Ver- . Kindlichkeiten ein ständiges Moment der Be unruhigung bilden, das die Wiedergesundung der Welt verhindert. Der Kanzler gab schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, eine Lösung dieser Frage zu finden, Ehe dieser antworten konnte, fuhr Sybille hastig da zwischen: „Wir tun das, was uns paßt! Magnus macht es so, warum soll ich abhängig sein? Und ich habe nun einmal den Wunsch, den Abend zu Hause zu verbringen." Es wurde eine stille Rückfahrt. Als man an Lano stieg, reichte Osten Fräulein Beckum die Hand beim Aussteigen. „Kommen Sie!" sagte sie kurz und herrisch. Hilflos blickte sich der Baron um. Das war ja unglaublich unhöflich, Magnus einfach allein zu lassen, der das Schiff in Ordnung brachte. Aber als er stam- Da klang es plötzlich scharf durch das Pfeifen des Windes: „Kehr um! Sofort kehr um! Ich will nach Hause!" Magnus wendete sich Svbiüe zu. Einen solchen Ton, besonders vor Fremden, war er denn doch nicht gewöhnt. „Was hast du — warum?" Da sah er das Bild in den Händen der Braut. Ihre Blicke kreuzten sich: scharf, feindselig! Dann sagte er ruhig: „Wie du wünschest!" Die Jacht nahm den Kurs zum Lande. Osten blies den Rauch seiner Zigarette in die Luft und freute sich. Das war ein interessanter Zwischensall, viel anregender, als die ganze Seefahrt. Man durfte gespannt sein, wie sich die Geschichte weiter entwickelte, denn er kannte Sybille Beckum. Die war nicht willens, mit anderen zu teilen. Was sie besaß, wollte sie ganz für sich haben! Magnus sah, wie Sybille die Brieftasche untersuchte, und, als sie nichts mehr fand, in das Jackett zurückschob. Das Bild aber wanderte in ihr Handtäschchen. Corpus delicti! Man sprach zunächst nicht, die Stimmung war schwül. Zunächst wollte Snbille in maßloser Empörung auffahren. Aber dann erinnerte sie sich, daß ihr Gemütsaufregungen schlecht standen. Daß ihre Züge scharf und unsympathisch wurden, wenn sie sich Zornesausbrüchen hingab. Die Pen sionsvorsteherin in der Schweiz, eine Dame mit reicher Erfahrung, sagte es ihr einst und — erzielte Erfolg. Wäre sie mit Magnus allein gewesen, dann hätte sie sofort ab gerechnet, so aber saß Herr von Osten mit mokantem Lächeln neben ihr. Dem wollte sie den Anblick einer Fa milienszene ersparen. So sagte sie nach einer Weile anscheinend ruhig, wenn auch der spitze Ton der Worte sie Lügen strafte: „Wir werden zum Abend schon wieder in Gnadenfrei sein Es würde mich freuen, wenn Sie, Herr von Osten, bei uns speisen würden. Sie können dann mit unserem Wagen zur Stadt zurückfahren!" Das war der erste Hieb, den sie dem Bräutigam ver setzte Es war nämlich verabredet, daß man in Villa See stern bleiben wollte Osten neigte galant das Haupt: „Wie Sie befehlen, gnädiges Fräulein! Hoffentlich stören wir die Pläne unseres lieben Herrn Tiburtius nicht!" Auf der Veranda saßen der Vater, die -alten Beckums und Herr von Osten Er grüßte beim Vorbeigehen und trat ins Haus. In dem kleinen Vorzimmer lehnte Sybille im Stuhle, anscheinend mit der Lektüre eines Buches beschäftigt. In Wirklichkeit wartete sie, zitternd vor Spannung, aus die Heimkehr des Bräutigams. Wo blieb er so lange! War er etwa ins Jensensche Haus gegangen? Dann hätte sie Schluß gemacht. Eine solche Brüskierung ließ sie sich nicht gefallen. Als Magnus eintrat, hoch und schlank, die Stirn leicht in Falten gelegt, blickte sie ihn forschend an, Er ging ruhig durchs Zimmer, schloß die Türe, die zum Speisesaal führte und die nur angelehm stand. Dann schob er — äußerlich ganz Ruhe, ganz Abgeklärtheit — einen Sessel herbei. „Ich bin dir eine Aufklärung schuldig, Sybille. Sie wäre dir bereits im Boote zuteil geworden, wenn nicht dein Beneh men sie verhinderte. Wir konnten Osten nicht an einer Aus einandersetzung teilnehmen lassen, deren Ausgang bet deinem Temperament zweifelhaft war." Sie hatte das Buch beiseite gelegt, holte aus ihrem Täschchen das Bild. „Erkläre dich! Wie kommt die Jensen dazm dir solche Grüße zu senden!" Er .erzählte den Vorgang, wie er sich zugetragett hatte. Die Lippen zusammengekniffen, hörte sie zu. Dann fuhr sie auf: „Schön, mag es so gewesen sein. Ich will deinen Worten Glauben schenken, aber - wie kommst du überhaupt dazu, dieses Haus wieder zu be treten - —" „Du weißt, daß ich schon seit langen Jahren dort ver kehrte, daß mein Valei und der verstorbene Lotsenkom- mandani gute Freunde waren —" „Und daß Fräulein Jensen sich schon halb als deine Braut suhlte" - - Sie steckte den Kopf weit vor, und ihre Augen funkelten „Warum hast du nicht diese fade Per son geheiratet? Ich weiß es! Dein Herr Vater war nicht einverstanden Sie Hai kaum die Butter aufs Brot! Da mußte das Söhnchen parieren. Aber — nun treibt er die Liebelei par distance weiter!" Sie sprang auf, und das Bild flog in Fetzen zerrissen aus den Teppich. „Ich ver biete dir, daß du jemals wieder das Haus betrittst Ich verbiete dir, daß du irgendwelchen Verkehr mit den Jen sens pflegst. Sei es Mutter oder Tochter. Ich verbiete dir " melnd sagte: „Haben Sie etwas dagegen, wenn wir —" rief ihm Magnus zu: „Gehen Sie nur voraus, ich komme bald nach." Es dauerte fast eine Stunde, bis der junge Tiburtius in der Villa eintraf. Das Reffen der Segel und das Ord nen des Gerätes hätte er in dem vierten Teil der Zeit vollbracht, aber — er hatte nachgedacht, wie er sich ver halten sollte. Er konnte Sybille nicht ganz unrecht geben, die An aber, wie sie ihren Stimmungen die Zügel schießen ließ, war unerhört. Einige kurze Worte hätten sie auf geklärt, dann wäre alles gut gewesen. Er beschloß, die Aussprache unbedingt sofort vorzunehmen, ehe Sybille ab fuhr. Die ganze Sache war doch nur eine Lappalie. die Bemühungen aber könnten nur dann einen Erfolg haben, wenn alle Beteiligten, insbesondere alle beteiligten Negierungen, dafür sorgten, daß die oft verkündeten Grundsätze solidarischen Zusammenwirkens sich nun endlich in letzter Stunde in die Tat umsetzen. Auf die Haltung des Präsidenten der Vereinigten Staaten und des ameri kanischen Volkes werde es auch weiterhin bei der Lösung dieses Problems entscheidend ankommen. Im Anschluß an die Verlesung ergriff der amerikanische Botschafter Sackett das Wort zu einer Ansprache, in der er sich mit den Lösungsmöglichkeiten beschäftigte, die aus der Weltdepres sion herausführen könnten. Er kritisierte in diesem Zusammenhang scharf den politischen Einfluß auf die Geschäfte der Bank von Frank reich, der die Wirtschaftsdepression der Welt in entschei dendem Maße beeinflusse. Botschafter Sackett erklärte, bis zum Jahre 1914 sei England die anerkannte Gläubigernation der Welt gewesen, es habe an erster Stelle als Bahnbrecher der Entwicklung gestanden. DaEnglandin den letzten Jahren seine Vor machtstellung als Gläubiger allmählich an Frank reich und die Vereinigten Staaten verloren habe, stehe man jetzt einer völlig veränderten Lage gegen über. Diese beiden Staaten seien jung als Gläubiger der Welt. Sie hätten zwar Ausfuhrkapitalien auf Grund ihrer günstigen Handelsbilanz, sie hätten jedoch nicht die Tradition der Verpflichtung, Kapital auszuführen, um damit die Weltmärkte zu entwickeln, wie das bei England der Fall gewesen sei. Sie führten zwar Kapital aus, aber in Form von Darlehen, angezogen durch Zinssätze, Sicher heiten oder sogar politische U eb e r l e gun g en. Die Entwicklung neuer Weltmärkte, um den Absatz zum Ge hilfen der Erzeugung zu machen, werde zu einem Zufall in dieser Jagd nach dem Profit. Das Geschäft der Bank von Frankreich benötige die Zustimmung politischer Kabinette. Als Ergebnis dieser Tatsachen stehe die Welt einer fortdauernden ernsten Arbeitslosigkeit gegen über. Es gebe genügend Möglichkeiten sür neue Märkte, die brach lägen und uns nützen könnten; jedoch müsse erst eine Organisation geschaffen werden, um sie auszubeu ten und zu entwickeln. Diese neuen Märkte müßten dann aller Welt offenstehen, wie es England mit seinen Ge bieten gemacht habe, um den Ueberschuß der Erzeugung aller Länder anszunehmen. Die Baseler Besprechungen. Der Redaktionsausschuß. Basel, 14. Dezember. Die privaten Besprechungen der Vertreter des Sonderausschusses untereinander zur Vorbe reitung des Sachverständigengutachtens wurden auch am heutigen Montagvormittag vor Beginn der Ausschußsitzung, die auf .11 Uhr angesetzt ist, fortgesetzt. Der statistische folge des Unwetters nichts ausrichten. Ein Schlepper war ebenfalls gezwungen, in den Hafen zurückzukehren. Zwei Dampfer gelangten nacheinander in die Nähe des „Teseo", der sich um 18.Uhr zwanzig Meilen von der Insel Tavolara (Sardinien) entfernt befand. In der Nacht traf der Kreu zer „Triest" ebenfalls an der Unfallstelle ein. Er versuchte vergebens, den „Teseo" ins Schlepptau zu nehmen, da das Unwetter es nicht gestattete, Rettungsboote auszusetzen. Um 8.3V Uhr ist der „Teseo" gesunken. Der größte Teil der Besatzung ist gerettet worden dank des Opfermutes der Hilfsschiffs. Der Kreuzer „Ancona" ist an der llnfallstelle geblieben, um nach weiteren Opfern zu suchen. Die übri gen Schiffe sind in den Hafen zurückgekehrt. Gestrandetes Spritschmuggelschiff. Am Freitag strandete an der norwegischen Küste ein Dampfer mit Namen „Venus". Später stellte es sich her aus, daß es ein Spritschmuggelfahrzeug war. Wie festge stellt wurde, verließ das Schiff am 1. Dezember Lervik (Schettlandinseln) mit 18000 Litern Sprit an Bord, der nach Norwegen eingeschmuggelt werden sollte. Das Schiff hatte schon seit Tagen versucht, an der Küste anzu legen, wurde aber immer wieder von Zollkuttern vertrie ben. Vor einigen Tagen wurde die „Venus" im Trondjem- fjord von eine m- Z ollkutter beschossen. Einige Schüsse sollen das Schiff getroffen haben, was wahrschein lich die Ursache sein dürste, daß es den Sturm der letzten Nacht nicht mehr überstehen konnte. Von den 13 Mann der Besatzung sind nur zwei gerettet worden. Explosion gestohlenen Sprengstoffs. Helmstedt, 14. Dezember Am Sonntag wurde hier in später Abendstunde eine starke Explosion wahrgenom men. Noch in der Nacht wurde sestgestellt, daß aus dem Munitionshause der Lehmannschen Ziegelei in Emmerstedt 22 Pakete mit je einem halben Kilogramm Sprengstoff — also über ein Zentner — und annähernd hundert Spreng kapseln gestohlen worden waren. Anscheinend ist dieser Sprengstoff dann durch Unvorsichtigkeit explodiert. Die Sprengstosfdiebe sind anscheinend mit umgekommen. 50 Hochzeitsgäste durch Einstürzen der Saaldecke verletzt. Paris, 14. Dezember. In einem großen Kaffeehaus in der Nähe von Bordeaux stürzte am Sonntag nachmittag die Decke des Hauptsaales ein, in dem gerade ein Hochzeitsfest abgehalten wurde. In dem Kaffeehaus fand in einem Saal eine geschlossene Hochzeitsfeier statt, während die Gäste des Kaffeehauses über dem Saal im ersten Stock Platz genom men hatten. Als die Hochzeitsgäste gerade dabei waren, eine Quadrille aufzuführen, stürzte plötzlich die Decke unter furchtbarem Getöse ein und begrub die Tanzenden und die Gäste der ersten Etage unter den Trümmern. Es wurden nicht weniger als 50 Verletzte geborgen. Der größte Teil von ihnen hat schwere Knochenbrüche erlitten. 10 von ihnen mußten sofort in ein Krankenhaus überführt werden, wo man bei einigen der Schwerverletzten jede Hoffnung auf gegeben hat. AWMMgM MWMe des jiiiOm MWMchmsliiiM Aenhork, 13. Dezember. In einer aufsehenerregenden Rundfunkrede forderte am heutigen Sonntag der Präsident der Columbia-Universität und jüngste Nobelpreisträger, Nicholas Murray Butler, die Auflösung aller Kriegs-, Marine- und Flugministerien. An ihre Stellen sollen nationale Verteidigungsministerien treten. Ferner fordert Butler die Abschaffung der Militärdienstpflicht, starke Reduzierung der Armeen und Polizeistreitkräfte. Die Staaten müßten sich Deutschland zum Vorbild nehmen. Brüning an Amerika. „Alle Länder müssen in Notzeiten solidarisch suhlen".