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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend «MW «»«i ü». 30. Jahrgang Freitag, den 27. November IM 4 Nummer M Protest gegen die Wahl Tempels zurückerlangten Betrages aus. er Arbest- Lin Beil in die Hand gegeben und ibm ae. amllichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Dresden. Wie vom Landesausschuß sächsische geberverbände mitgeteilt wird, hat in dem Streu Löhne in der s"' ' Diese Zeitung veröffentlicht die de» Gemeinderates in der sächsischen Papierindustrie eine Lohnherab- feizung von vier Prozent eingetreten ist, wird jetzt in einem Schreiben des Arbeitgeberverbandes an die beteiligten Ar- beitnehmerorganisationen eine neuer Lohnabbau von 18 Prozent verlangt. Ler Schiedsspruch vom 8. Oktober läuft zunächst bis zum 15. Dezember Leipzig. Ueberfallen wurde in den Morgenstun* den ein Tabakwarenhändler, als er seinen Stand in einem Grundstück auf dem Ranstädter Steinweg aufmachen wollte. Der unbekannte Räuber entriß dem körperlich gebrechlichen jungen Mann einen Handkorb mit 170 RM und 700 Ziga retten und flüchtete. Der Ueberfallene war wegen einer Sprachlähmung auch nicht in der Lage, um Hilfe zu rufen. Chemnitz. Aufgeklärter Waffendiebahl. Wie bereits gemeldet, war nachts in ein hiesiges Waffen geschäft eingebrochen worden, wobei dem Täter mehrere Schuß- und Stichwaffen sowie Munition in die Hände fielen. Der Einbrecher, ein 47 Jahre alter Bauarbeiter, konnte jetzt festgenommen und das Diebesgut wiederherbeigeschafft wer den. Politische Motive scheinen auszuscheiden. Chemnitz. Zum Po st raub bei Hormersdorf, bei dem aus einem Postkraftwagen der Linie Thum—Thal heim ein Postsack mit 3400 RM Inhalt und vier Einschreibe briefen gestohlen worden waren, wird gemeldet, daß ein un bekannter Mann in Frage kommt, der den Omnibus in Auerbach bestiegen hatte.' Die Oberpostdirektion setzte für die Ermittlung des Täters hundert Reichsmark Belohnung und für die Wiederbeschaffung des Geldes fünf Prozent des Die sächsischen Arbeitgeberverbände haben beim Versi cherungsamt der Stadt Dresden gegen die Wahl Tempels MM Ersten Vorsitzenden der Allgemeinen Ortskrankenkasse Protest eingelegt. Sie fordern, daß auf Grund von 8 24 der Reichsversicherungsordnung Tempel seines Amtes enthoben werde; die Voraussetzungen im § 24 der RVO seien nach An- icht der Arbeitgeberverbände mehr als hinreichend in der Urteilsbegründung des Disziplinarhofes gegen Tempel gege ben. Die Feststellung „nichtpfleglicher Behandlung ihm an vertrauter Gelder" sowie die Ueberzeugung des Gerichts, daß Tempel „sich des Vertrauens unwürdig gezeigt habe, das ihm als Staatsdiener zustand", machen Tempel, wie die Arbeitgeberverbände nachdrücklich betonen, ungeeignet, in der Sozialversicherung an einer Stelle tätig zu sein, deren vornehmste Aufgabe sein müsse, äußerste Sparsamkeit zu üben und mit den anvertrauten Geldern aufs sorgfältigste amzugehen. Dresden, 25 November. Wie das Polizeipräsidium Dresden mitteilt,,sind vermutlich in der Rächt vom 19. zum 20. November durch Einbruch aus einem Pulverbäuschen bei Glashütte zehn Kilogramm Romperit, ,wei Kilogramm Schwarzpulver sowie etwa 650 Sprengkapseln gestohlen wor. den. Ls wird bereits eine bestimmte Spur verfolgt. Das Polizeipräsidium Hot zur Ermittlung der Täter eine Beloh nung von 500 RW ausgesetzt. Zum Sprengstoffdiebstahl bei Glashütte Dresden. Vom Polizeipräsidium Dresden wird zum Sprengstoffdiebstahl bei Glashütte weiter mitgeteilt: Am 19. November gegen 11,30 Uhr nachts sind auf der Müglitzstraße außerhalb von Glashütte acht Radfahrer, davon vier mit Rucksäcken, in der Richtung nach Dresden zu fahrend, beob achtet worden, Auch hat an diesem Abend in Glashütte eine öffentliche Versammlung der „Roten Hilfe", Ortsgruppe Schmiedeberg, stattgefunden, an der auch 25 ortsfremde, zur Zeit noch unbekannte Personen teilgsnommen haben. Etwa eine Woche vor dem Einbruch haben sich zwei Männer, etwa 25 und 30 Jahre alt, in der Nähe des Pulverhäuschens auf fällig bemerkbar gemacht. Diese kommen möglicherweise für den Sprengstoffdiebstahl in Betracht. Auch besteht der Ver dacht. daß zwischen den Tätern und den auswärtigen Teil nehmern an der erwähnten Versammlung der kommuni - stischen „Roten Hilse" ein Zusammenhang besteht. Fer ner scheint festzustehen, daß Glashütter Einwohner bei dem Diebstahl ihre Hand im Spiele haben, denn gerade im 19. November ist eine noch weitere größere Ladung Romperit in Glashütte angekommen, die ebenfalls in dem Pulverhäus chen gelagert werden sollte. Mitteilungen sind an das Poli zeipräsidium Dresden, Abt. B, oder an die nächste Kriminal- oder Gendarmeriestelle zu richten « Neue Lohnkämpse in Sachsen * Di« »vUnldirf« Zeitung- erscheint Di»»»» § t«s, vonneritag un» Sonnnbend. - Dir B»t»z»»Pr,t» »ird mit B»^«n » jede« Monat» bekannt gegeben. - I« Fall« höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. " L irgendwelcher Störungen de» Betrieber der 8 8 Zeitung, d. Lieferanten »d. d. Beförderung»- 8 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- z snruch auf Lieferung »der Nachlieferung der « L Zeitung ob. Äittgahlung d. Bezug,preise». 8 »IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIItlI-1111118 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Hetttiches und Sächsisches. Vttendorf-Bkrilla, am 26. November Mp — Alfred Hopfstocks Zittavia-Sänger geben nach längerer Pause am Sonnabend, den 28. I I. im G slhof zum schwarzen Roß ein einmaliges Gastspiel. Das jetzige Programm ist. wie aus zahlreichen Kritiken hervorgeht, wieder ein glänzende Erfolg und bietet dem Publikum einige frohe und vergnügte Stunden. Alfred Hopsstück, dessen selbstverfaßte Originalvor träge zum Teil auch auf Schallplatten erschienen sind ist auch in seinen Konzerten stets darauf bedacht, seinen Zuhörern immer etwas Neues zu bieten, wodurch er sich einen großen Freundeskreis erworben hat. Das im kommenden Programm enthaltene „Kuddel-Muddel" bietet für ihn wieder eine Parade rolle, die ihresgleichen suchen kann. Trotz der Reichhaltigkeit der Darbietungen sind die Eintrittspreise der Zeit entsprechend auf das äußerste gesenkt werden. Beachten Sie bitte das Inserat in der heutigen Ausgabe. Seitersdorf. Am Sonnabend, den 28. November wird hier im Gasthof zum treuen Hund von dem hiesigen M. G.-V. mit Gem, Cbor unter Mitwirkung des Löhnerl-Orcheüers, Ottendorf Okrilla die Over-Ue WoibnöaUin" rnf.i- snbr' Dresden. Der ehemalige Präsident der Landesoersiche rungsanstalt Sachsen, Tempel, ist zum Ersten Vorsitzenden der Allgemeinen Ortskrankenkasse Dresden gewählt worden. Er wird damit der Nachfolger des Stadtrats Kirchhof, der nach seiner Wahl zum berufsmäßigen Ratsmitglied am 30. September das Amt des Vorsitzenden der AOK niedergelegt hatte. Schiedsspruch für die ostsächsische Texkilindnstrie Dresden. Für die ostsächsische Textilindustrie ist vom Schlichter ein Schiedsspruch gefällt worden, der ab 23. No vember eine 4prozentige Lohnsenkung vorsieht. Diese Regelung ist mit 14tägiger Frist erstmalig zum 31. Dezember 1931 kündbar. Freital. Vereitelter Raub überfall. Krimi- nalbeamte stellten auf der Straße Freital—Dresden in der Nahe des Natssteinbruchs zwei Arbeiter aus Freital die in verdächtiger Weise auf ihren Fahrrädern eine Angestellte einer Dolzschener Firma verfolgten. Die weiteren Feststel- stmgsn ergaben, daß durch da- Zugreisen der Beamten ein Naububerfall vereitelt worden war. Die beiden Männer hatten davon Kenntnis, daß die Angestellte fast täglich Geld zur Post tragt An einer geeigneten Stelle wollten sie den ueberfau ausfuhren. Bischofswerda. Die Gewerbebank Bischofswerda hat, wie erst jetzt bekannt wird, am vergangenen Freitag ihre Zahlungen eingestellt. Der Beschluß, die Schalter zu schlie ßen, ist bereits einige Tage zuvor gestellt worden. In der Zwischenzeit hat sich, wie bereits gemeldet, der Direktor Bank, Hentzschel, in einem Dresdener Hotel erschossen. Hentzschel soll, wie es heißt, unerlaubter Weise Kredite gewährt und außerdem sein eigenes Konto stark überzogen haben. Ob für die Mitglieder der sZank irgend welche Verluste entstehen, steht noch nicht fest. Es soll eine stille Liquidation stattfinden, über die eine für die nächsten Tage einberufene Mitgliederversammlung Beschluß zu fassen haben wird. Außerdem ist für den 2. Dezember eine Gläu bigerversammlung einberufen worden. Zittau. Abends wurde der 51 Jahre alte Heinrich Flamminger aus Helbigsdorf in der Neusalzaer Straße mit seinem Rade von einem entgegenkommenden Auto ange fahren und zu Boden geschleudert. Die Verletzungen Flam mingers waren so schwer, daß er am anderen Morgen ver schied. Der schuldige Autoführer fuhr, ohne sich um den Ver letzten zu kümmern, davon, konnte aber später als ein 16 Jahre alter Volontär ermittelt werden, der keinen Führer schein besaß und einen aus dem Verkehr gezogenen Wagen benutzt hatte. Ebersbach. Der Jnvalidenrentner Wünsche wurde an einem Bahnübergang von einem Zug der Strecke Ebers bach-Löbau erfaßt und auf der Stelle getötet. Wünsche war taubstumm und hatte das Herannahen des Zuges an dem ungeschützten Bahnübergang anscheinend nicht bemerkt. Nachdem erst durch Schiedsspruch vom 8 Oktober 1931 " den Baier niederschlagen solle, was er auch tat. - - - - - - . Heinzmann legte ein umfassendes Geständnis ab. Weitere Verwandte des Rettich befinden sich ebenfalls in Gewahrsam, da man der Ansicht ist, daß Rettich, der sich wiederverhei raten wollte, um eine Verkleinerung der Erbschaft zu ver hindern, erschlagen worden ist. Falt «M ArdeNMe I» Sachsen Die Zahl der Arbeitsuchenden Hal am 15. November d. 2. den hohen Stand von 593 766 erreicht, der fast 30 v. h. über dem Stand zur gleichen Zeit des Vorjahres liegt und sogar den winterlichen Höchststand vom 15. Februar 1931 schon um reichlich 100 000 Arbeitsuchende übertrifft. Diese Tatsache ist angesichts der allgemein ungünstigen und unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse im Inland und in den Ausfuhrländern verständlich. Die Lage einiger Zweige der Textilindustrie, insbesondere der Tuchwebereien, der Strumpf- und Stoffhandschuhindustrie, der vogtländischen Stickerei, und Spitzenindustrie, wurde durch die englische Währungskrise beeinträchtigte, während in mehreren Betrieben der Vigognespinnerei eine Belebung ein trat, die auf den Eingang größerer Aufträge aus England zurückgeführt wird, die in Erwartung von erheblichen Zoll erhöhungen mit ganz geringen Lieferfristen erteilt wurden. In einigen Industriezweigen sind bisher erst wenige Ei n- Wirkungen des Weihnachtsgeschäfts spürbar. Die ungünstige Gesamtlage der Metallindustrie erfuhr keine Aenderung. Am stärksten waren die Außenberufe an der Belastung des sächsischen Arbeitsmarktrs während der Be richtszeit beteiligt, aus denen fast 60. v. H. der Zugänge an Arbeitsuchenden entstamm!en.L Die Zahl der arbeitsuchenden Vaufacharbeiter hat von 53 930 auf 56 958, also um rund 3000, zugenommen und die Zahl der arbeitsuchenden Bau hilfsarbeiter von 26 127 auf 26 807. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Ar beitslosenversicherung erfuhr in der Berichtzeit eine wesent liche Steigerung von 118 538 auf 128 325, also um 7787 oder 6,6 0. H. Dagegen vollzog sich der Zugang an Hauptunter stützungsempfängern in der Krisenunterstützung nur von 160 122 auf 160 743, also um 0,4 v. H. Die Lage in der sächsisch-thüringischen Textilindustrie Greiz. Der vom Schlichtungsausschuß gefällte Schieds> spruch auf Lohnsenkung in Höhe von 6,5 Prozent inner- halb des Verbandes sächsisch-thüringischer Webereien ist, nachdem ihn die Arbeitgeber angenommen fallen, jetzt von den A r b e i t s n e h m e r n a b g e l e h n z morden. Die Arbeitgeber haben deshalb die Verbindlichkeitserklärung be antragt. — Die Textilindustrie im Verbandsgebiet, vor allem im Bezirk Gera-Greiz, ist zur Zeit verhältnismäßig günstia beschäftigt. Die Greizer und Neustädter, teilweise auch die Geraer Webereien waren bis jetzt gut aufnahmefähig. Auch in der Teppichindustrie waren Einstellungsmöglich keiten in den Betrieben in Gera, Münchenbernsdorf und Triebes vorhanden. Trotzdem sind im Gebiet des Arbeits amtes Gera, das auch die Stadt- und Landkreise Gera und Greiz umfaßt, noch immer 8148 Textilarbeiter arbeitslos. Der Auftragseingang in der Textilindustrie war in der letzten Zeit ein recht erfreulicher; doch zeigt sich immer wieder, daß die Aufträge nur ganz kurze Lieferfristen haben, was vielfach zur Folge hat, daß in zwei und sogar in drei Schichten gearbeitet werden muß. pr. LorpmMer kommt nach Sachsen zur Prüfung der Lage Dresden, 26. November. Wie gemeldet wird, wird sich der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, in diesen Tagen nach Sachsen begeben, um sich an Ort und Stelle von der Notlage der säch sischen Industrie zu überzeugen und festzustellen, auf welch« Art und Weise die Reichsbahn der sächsischen Wirt schaft über die laufenden Aufträge hinaus helfen kann. Nur geringe Beteiligung Sachsens? Leipzig, 26. November. Der genaue Anteil der sächsischen Industrie an den Reichsbahnaufträgen steht noch immer nicht f e st. Bis her ist nur bekannt geworden, daß Sachsen an den Liefe rungen von Kleinlokomotiven nicht beteiligt ist. Nach den Berichten der „LNN" erhält düs Werk Bautzen von den Wagenlieferungen eine Ouote von mehr als stieben Prozent von den über neunzig Prozent, die insgesamt für Neuan schaffungen auf die Wagenbauvereinigung entfallen. In ! diese sieben Prozent ist aber Vie seinerzeit von Bautzen über nommene Ouote von Werdau schon einbezoaen. — Treffen diese Zahlen zu, dünn wäre tatsächlich die lächsische Industrie in Anbetracht der Wirtschaftsnot in Sachsen außerordentlich spärlich bedacht worden. Elterlein i. E. Zwei Anwesen niederge brannt. Mittwochvormittag brach bei dem Gutsbesitzer Hentschel ein Schadenfeuer aus, durch das Schuppen, Wohn haus und Stallgebäude eingeäschert wurden. Das Feuer gr ff auch auf das benachbarte Zweifamilienhaus des Rent ners Grimm über, das gleichfalls bis auf die Grundmauern mitaeteilt wird, hat in dem Streit über die niederbrannte. . , . . sächsischen Metüllindustrie die Arbeit- Klingenthal. Der Streit ums Erbe. Nach dem nehmerseite die Durchführung eines Schlichtungsverfahrens Geständnis der 27jährigen Tochter des ermordeten Gutsbe- beantragt. Der sächsische Schlichter. Dr. Hauschild, hat nun- sitzers Rettich in Rothaü hat sich die Tat so zugetragen, daß mehr zu Vorverhandlungen vor dem Schlichter auf Montag, während einer Auseinandersetzung mit dem Vater der Land- den 30. November, geladen. Sollten die Vorverhandlungen Wirtschaftsgehilfe Heinzmann der Tochter zu Hilfe eilte. Sie zu keiner Einigung führen, so wird voraussichtlich die Schuch«. habe Heinzmann Lin Beil in die Hand gegeben und ibm oe. terkammcr zulammengerufen werden- I Mit den Beilagen »Neue Illustrierte«, Mode und Heim« und »Der Kvdold«. Schriftleiümg, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Ei« - Km