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Zeitung 8«»»8«-Prri§ »tr- mA Brgkm jeden Monats bekannt gegeben. v«r « »»»» »»»»««,»»*«> amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. - I« Fall« höherer Gewalt (Krieg »d. sonst. ü irgendwelcher Störungen de» Verriete» der » L Fettung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» L - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » 5 Leitung vd. ÄückMhlung d. Bezug-pretse«. » Postscheck-Kvnto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die de» Gemeinderates Mü den Beilagen «Neue Illustrierte', -Mode und Heim' mH ,D»r Kokold'. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. A Di« »Ottendorf« Zeitung' erscheint Di»«»- tag, Donnerrtag und Sonnabend. Nunnnsr ^35 Freitag, den ^3. November 30. Jahrgang Amtlicher Teil. CXff^ntl. Aitzang Gelnoiltdeveroldneten Freitag, den is3. dss. Mis, adend» 8 Uhc^ im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause ange schlagen. Httendorf-Hkrilka, den 12. November 1931. Der Gemeindeverorduetenvorfteher. Gerttiches und Sächsisches. Vttendorf.Vkrilla, am ,2. November Mf. — Anläßlich des hier stattfindenden Kirchweihfestes ver kehrt am Sonntag, den 15. November in Richtung Dresden ein Sonverzug und zwar ab Nord 23.40, Haltepunkt 23.46, Süd 23.50, an Dresden-N. 0.23 Uhr. — Ein Jahr ist vergangen als die Schauburg-Licht spiele zum ersten Male ihre Pforten öffneten und damit unterem Orte und seiner Einwohner ein aufs modernste aus gestattetes Lichtspielhaus beschert wurde. Es war ein Wagnis, was Herr Hunger dabei unternahm, in der Zeit eines all gemeinen wirtschaftlichen Niederganges eine derartige groß zügige Einrichtung zu schaffen. Aber im Vertrauen darauf, daß die Einwohnerschaft, wenn ihr was gutes geboten, auch sie ihre Unterstützung nicht versagen wird, konnten die Schau- burg-Lichtspiele eine ständig zunehmende Beliebtheit verzeichnen. In ja auch der Besitzer ständig bestrebt alle neuen Eifindungen die eine Verbesserung in der Vorführung wie in der Ton wiedergabe erzielen, auch für sein Unternehmen zu sichern. So wurde erst in letzter Zeit die Lichttomviedergabe für die Tonfilme eingeführt und damit eine deutlichere Wiedergabe der Sprache und Musik herbeigeführt. Und wenn heute Donnerstag die Schauburg-Lichtspiele ihr Jubiläumsprogramm mit der schönsten und lustigsten bis jetzt hergestellten Tonfilm- Operette „Die drei von der Tankstelle" beginnen so hoffen wir, daß nicht nur zu diesem Programm ein vollbesetztes Haus zu verzeichnen ist, sondern wünschen, daß auch für die weitere Zukunft die Schauburg-Lichtspiele stets eines guten Besuches sich erfreuen werden. Dresden. Von einer Versammlung in Cotta heimkeh rende Nationalsozialisten wurden in Briesnitz von Kom munisten überfallen. Bei der Schlägerei erlitt ein Natio nalsozialist erhebliche Verletzungen. Die Polizei nahm zwei Kommunisten fest. — In Großzichachwitz versuchten etwa 300 Kommuni ten, in den Gasthof einzudringen, wo die Nationalsoziali ten eine Versammlung abhielten. Die Kom munisten empf naen das Dresdener üeberfallkommando mit Stsinwürsen. Die Polizeibeamten stellten schließlich die Ruhe wieder her Zwei Kommunisten wurden festgenommen. Dresden. Wie wir im Zusammenhang mit dem Fall des Dresdener Fahnenjunkers Eberhardt noch erfahren, haben in letzter Zeit die Versuche der Kommunisten, Einfluß auf Wehrmacht und Polizei zu gewinnen, auch bei der Dresdener Polizei in verstärktem Umfange eingesetzt. Die Beamten der Schutzpolizei werden mit kommunistischem Propaganda- Material und Zersetzungsschriften in den letzten Wochen förm lich überschwemmt. Das Material ist von den Beamten sofort bei den zuständigen Dienststellen abgeliefert worden. Die angestellten Ermittlungen haben bisher noch nicht zur Fest stellung der schuldigen Personen geführt. Zu der Verhaftung des Fahnenjunkers Eberhardt wird weiter gemeldet, daß durch einen Gefreiten die Militärbe hörde Meldung erhalten hatte, daß der Fahnenjunker seine Kameraden in kommunistischem Sinne zu beeinflussen ver suchte. Wie die weitere Untersuchung ergab, hatte sich Eber hardt, annehmbar unter dem Eindruck oes Üebertritts des bekannten Oberleutnants Scheringer zu den Kommunisten, kommunistischen Gedankengängen hingegeben und sich örtli chen kommunistischen Parteistellen angeboten, kommunistische Propaganda in der Reichswehr zu treiben. Eberhardt leug net das ab und gibt überhaupt keine Auskunft über seine Beziehungen. In diesen Fall verwickelt ist ein Kommunisten ehepaar Kunath aus Dresden-Plauen, mit dem Eberhardt engere Beziehungen unterhielt, und ein kommunistischer Funktionär, dessen Name an amtlichen Stellen nicht in Er fahrung zu bringen ist, Auf die Meldung des Gefreiten hin setzten sich die zuständigen Reichswehrstellen mit der Krimi nalpolizei in Verbindung, die den Fahnenjunker und dessen Verkehr mit dem Ehepaar Kunath beobachtete. Die Fest stellungen der Kriminalpolizei führten dann dazu, daß auch die drei Zivilisten eines Tages bei einer Besprechung mit dem Fahnenjunker überrascht und verhaftet werden konnten. Dresden. Bekanntlich wir geplant gewesen, im kom menden Jahr in Dresden eine Ausstellung „Hundert Jahrs sächsische Kunst und Kultur" zu veranstalten. Nachdem sich die Stadtverordnetenfraktionen der Deutschen Volkspartei, der Konservativen Volkspartei, der Staatspartei sowie Han del, Handwerk und Gewerbe für den Plan, die Fraktionen der SPD, der KPD und der Nationalsozialisten aber gegen den Plan aussprachen, also eine Mehrheit im Stadtverord- nstenkollegium nicht zu erwarten ist, hat der Rat von einer Weiterverfolgung des Planes abgesehen. Das Jahr 1932 soll zur gründlichen Vorbereitung einer künftigen Ausstel lung verwandt werden. Dresden. Straßenbahnzusammenstoß. In Rähnitz-Hellerau stießen in der Nähe der Post zwei Straßen bahnzüge der Linie 7 zusammen, wodurch sieben Personen leicht verletzt wurden. Ein in der Nähe wohnhafter Arzt leistete die erste Hilfe. Von den Verletzten brauchte keiner ein Krankenhaus aufsuchen. Der Sachschaden ist erheblich Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. Jeder fünfte tzewohner Unterstützungsempfänger Zschachwih. ^Am 30. Oktober entfielen hier 204,95 Un terstützungsempfänger auf 1000 Einwohner, und zwar 83,27 Wohlfahrtserwerbslose, 3,22 Kleinrentner, 18,70 Sozialrent ner, 18,01 Fürsorgeunterstützungsempfänger, 81,75 Krisen- und Arbeitslosenunterstützungsempfänger. Die Gemeinde steht diesen Verhältnissen völlig hilflos gegenüber. Sebnitz. Erwerbslosendemonstration. Ein größerer Demonstrationszug von Erwerbslosen, unter denen sich hauptsächlich Kommunisten befanden, zog vor das Rat haus. Das Ersuchen, eine Abordnung der Erwerbslosen zu empfangen, wurde abgelehnt. Daraufhin nahmen die De monstranten eine drohende Haltung ein. Ein mit zehn Poli zeibeamten besetzter Streifenwagen aus Dresden, der sich zst anderen Zwecken in der Nähe von Sebnitz befand überquerte in diesem Augenblick den Marktplatz. Es gelang den Beam ten, die Ruhe wiederherzustellen. Dach bildeten sich später erneut größere Ansammlungen, jo daß ein stärkeres Kam-, Mando Dresdener Polizei herbeigeholt werden mußte. Die Beamten mußten mehrmals den Marktplatz und die umlie genden Straßen räumen, wobei auch vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden mußte. Pesterwitz. Wieder Schulunterricht. Nachdem fetzt die Bemühungen des hiesigen Bürgermeisters, Mittel für die Heizung der Volksschule zu erhalten, zu einem Erfolg geführt haben, kann der Schulunterricht mit dem 12. November wieder ausgenommen werden. Das Innen ministerium stellte nach eingehender Prüfung eine Beihilfe bereit. Altenberg. Fe st genommene Falschmünzer. Auf dem hiesigen Postamt konnten zwei wegen Falschmün zerei gesuchte junge Leute, und zwar der 24 Jahre alte Adolf Göhler aus Grünberg (Oberhessen) und der 19 Jahre alte Willi Herold aus Hungen, festgenommen werden. Beide hat ten sich in ihrer Heimat an der Herstellung falscher Fünf- markstücke beteiligt. Leipzig. Gegen Mitternacht entwickelte sich in der Wei ßenfelser Straße eine Schlägerei zwischen Anhängern der NSDAP, der SPD, des Reichsbanners und der KPD. Etwa 300 bis 400 Personen, aus dem „Felsenkeller" kommend, wo die Gewerkschaften und die SPD eine gemeinsame Revolu- ionsfeier veranstaltet hatten, bewegten sich in der Weißen- elfer Straße. Dort stießen sie in der Nähe der Gastwirt- chaft „Sonnenhof" mit einem Trupp Nationalsozialisten aus noch unbekannter Ursache zusammen. Als Polizeibe amte hinzueilten, kamen ihnen Nationalsozialisten entgegen und behaupteten, es sei auf sie geschossen worden. Fast gleich zeitig wurden auf die Beamten Pistolenschüsse abgegeben. Di? Beamten mußten daher auch von ihrer Schußwaffe Ge brauch machen und einige Schüsse abgeben. Verletzungen von Personen sind durch die Schüsse nicht eingetreten. Mit Hilfe des Ueberfallkommandos wurden unter Anwendung des Gummiknüppels die Ansammlungen zerstreut und die Ruhs lind Ordnung wiederhergestellt. Bei der Schlägerei wurde ein 22jähriger Reichsbannermann von einem NSDAP-An- hänger mit einer Bierflasche durch einen Schlag auf den Kopf verletzt. Die beiden Beteiligten wurden ins Polizei präsidium eingeliefert. Einer ebenfalls zugeführten Person wurde eine Startpistole abaenommen, in der sich drei leere Hülsen befanden. Der Festgenümmene bleibt wegen Waf fenmißbrauchs in Haft. Die Erörterungen werden fortge setzt. Insgesamt wurden sieben Personen dem Polizeiprä sidium zugeführt. .... - , Um die elbe Zeit fand in der KöNNeritzstraße m Schleu- ßig eine Schlägerei zwischen Anhängern der NSDAP und der SPD statt. Zwei SPD-Anhänger erlitten Verletzungen. Als Täter wurden drei Nationalsozialisten dem Polizeiprä sidium zugeführt. . Unterschlagungen beim Leipziger Fürsorgeamt Leipzig. Vom Rat wird mitgeteilt, daß Zwei Be amte und vier aus den Kreisen der .Erwerbslosen stammende Anaeitellte des städtischen Fürsorgeamtes Zahlungsanweisungen gefälscht und' flch auf Diese Weise, zum Teil mit Hilfe hiesiger Arbeitsloser, widerrechtlich Geldbeträge bei den Steuerhebestellen verschafft haben. In einm Falle haben zwei Angestellte gemeinschaftlich auf diese Weife eine Summe von rund 4000 RM erlangt. In den übrigen vier Fällen handelt es sich um Beträge bis zu etwa 400 RM. In allen Fällen ist sofort Anzeige bei der Krimi nalpolizei erstattet worden, auch sind die ungetreuen Beam ten und Angestellten unverzüglich aus städtischen Diensten ausgeschieden. Die notwendigen Maßnahmen, um solche Fälschungen zu unterbinden, sind getroffen. Falkenstein. Auf dem Rückmarsch der Falkensteiner SA von Auerbach wurde die Truppe non einer großen Menschen- menge überfallen. Auf beiden Seiten geb es dabei Ver letzte. Zu Beginn der Schlägerei wurde von den Angreifern eine große Anzahl Schüsse abgegeben, Der vollständig unbe- teiligie 33 Jahre alte Erich Ziesche, der aus dem Fenster im ersten Stock seiner Wohnung gesehen hatte, erhielt einen Brustschuß und mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Die Beteiligten wurden von der Polizei nach Waffen durch sucht wobei einem Kommunisten ein Schlagring abgenom men wurde. In den Haustüren und im Rinnstein wurde eine große Menge Schlagwerkzeugc, Knüppel usw. und bei einem SA-Mann ein Gummiknüppel gefunden. Dauernder Unfriede Vad Lausick. An der Kreuzung Beuchaer Oberweg— Wüstenstein wurden auf dem Nachhauseweg befindliche Beu> chaer Nationalsozialisten von Andersgesinnten überfallen Es kam zu einer Schlägerei, in deren Verlauf vier Personen verletzt wurden. Drei der Verletzten konnten in der Polizei, wache verbunden werden, der vierte und schwerer Verletzt- mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. — Ein gleicher Ueberfall war auch noch auf Ballendorfer Nationalsozia listen geplant. Da diese aber in der Mehrzahl waren, gin gen die Angreifer einer Schlägerei aus dem Wege. Falkenstein. In der Nacht zum Mittwoch ist hier k> > geheime Versammlung von Kommunisten und Sozialdemo kraten ausgehoben worden. 42 Versammlungsteilnehmer wurden festgenommen und zum Teil dem Amtsgericht Fal kenstein, zum Teil der Gefangenenanstalt Plauen zugeführt. Im Versammlungsraum konnten zwei Schußwaffen und eine große Anzahl von Schlogwaffen beschlagnahmt werden. Plauen An verschiedenen Stellen der Stadt kam es zu Zusammenstößen zwischen politischen Gegnern, wöbet die Polizei eingreifen mußte. Mehrfach konnten Reibereien durch Polizeibeamte verhindert werden. Bei der Durchsu chung verdächtiger Trupps wurden zwei Personen Wassen abaenommen. Ein Krastwagenführer mußte mit erheblichen Stichverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Pausa. Ein Greis erhängt sich. Der 82jäh- rige Rentner und frühere Zigarrenhändler Otto Schnei der hat sich aus Schwermut in seiner Wohnung erhängt; der alte Herr sollte operiert werden. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzlich« aber nicht die ideelle Verantwortung. „Deutscher, wach auf! Die Entscheidung naht!" Ueber dieses Thema spricht morgen, abends um 8 Uhr im Gasthof zum Hirsch der Reichsredner Haak aus Berlin im Auftrage der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Versäumt nicht» dort zu sein und Euch Aufklärung zu holen. Ein jeder weiß genau, wie sehr die Aufklärung not tut, weil man sie aus seiner Zeitung nicht haben kann. Gewiße marxistische Pressestellen überbieten sich an Lügen meldungen mit dem)Ziele, das Volk zu verdummen und dann in Ihrem Interesse auszunützen. Deshalb die Augen auf! Es geht um Deutschlands Zukunft! Schaltet Eure Bedenken aus und besucht die Versammlungen dieser Nationalsozialisten. Was hält Euch zurück, die Ihr die Bewegung zu schätzen angebt? Warum wollt Ihr, die Ihr heute noch auf der andern Seite steht, nicht jede Gelegenheit der Aufklärung nützen? Die Parolen der „Volkszeitung" sind Bluff. Vielleicht werden sich die Herren von der S P.D.-Fraktion bald die gesamte denkende Einwohnerschaft von Ottendorf-Okrilla merken müssen. Warum wollen Sie sich mit Gewalt lächerlich machen, meine Herren? Es gibt doch wahrhaft ernste Arbeit genug. Lasten sie nur meine deutsche Sprache gut sein. Sie haben sich ganz bestimmt geirrt, als Sie glaubten, mir einen Schulmeister empfehlen zu müssen. Sie meinten doch wohl ihren Herrn Fraktionsvorstand! Genug damit! Es ist keine Zeit zum Scherzen! Ihr Alle, die Ihr an Deutschlands Befreiung Mitarbeiten wollt, hinein in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, hinein in die SA! Heil Hitler! Fritz Findeisen,