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Ottendorfer Zeitung : 26.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193108263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19310826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19310826
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-26
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 26.08.1931
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Nationale Notregierung in England? In: landsa zeichnet > »arisch scheinanli Frank (5 Tie ungi um weite ungarisch langfristi, aus dein bezahlt d bision. Finan Den dürfte Fr Einfluß c Weltkrieg schon lam Zeitung s aber der ' Nlächtigste LrmliWguug zum KW von MtveMuunM Berlin, 23. August. Amtlich wird mitgeteilt: Die Sicherung der Haushalte von Reich, Ländern und Gemeinden ist das dringendste Gebot des Augen« blicks. Die Reichsregierung wird darüber demnächst ein umfassendes Gesamtprogramm veröffent lichen. Inzwischen gilt es, die Landesregierungen schon jetzt in den Stand zu setzen, einschneidende Spar maßnahmen für sich und die Gemeinden durchzuführen, ohne dabei durch bestehendes Landesrecht etwa in wesent lichen Punkten behindert zu werden. Das Reichskabinett hat daher in der heutigen (Sonnabend) Sitzung beschlossen, dem Herrn Reichspräsidenten den Erlaß einer Verordnung „zur Sicherung der Haushalte" oorzuschlagen, durch welche die Landesregierungen ermächtigt werden, alle Maßnahmen, die zum Ausgleich der Haushalte von Län dern und Gemeinden erforderlich find, im Berord- nungswege oorzuschreiben und dabei von dem bestehen den Landesrecht avzuweichen. vorstellig werden. Die Durchführung des Fünfjahresplanes in Frage gestellt. Moskau (über Kowno), 24. August. Die Lage in der russischen Kohlenwirtschaft hat sich in der letzten Zeit ganz erheblich verschlechtert. Die Kohlenförderung besonders un Donezbecken ist derart zurückgegangen, daß die rechtzeitige Durchführung des Fünftahresplanes stark in Frage gestellt ist. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei hat s>W deshalb am Sonntag unter Vorsitz Stalins eingehend mir der Frage beschäftigt und dem Rat der Volkskommissare Z>u Vermeidung einer Katastrophe vorgeschlagen, sofort Millionen Rubel zum Ausbau der Kohlenindustrie zur Vei- sügung zu stellen. Weiter sollen die Lebensmittelrationen der Arbeiter und Ingenieure verdoppelt werden. Auch dre Versorgung der Kohlenarbeiter mit anderen Waren soll el Heblich gesteigert werden. Alle Parteiinstanzen werden an gewiesen, für die Kohlenindustrie neue Arbeiterreserven ve- reitzustellen. Zwölf Schwer- und zehn Leichtverletzte. Wuppertal, 24. August. Am Sonntagvormittag gegen 7.30 Uhr ereignete sich in Vohwinkel ein schweres Berkehrsunglück. Ein Lastkraftwagen mit Anhänger, der Kommunisten aus Viersen zu der Sport- und Kulturtagung nach Wuppertal brachte, geriet auf -er Solinger Straße ins Schleudern. Der Anhänger stürzte um und wurde etwa 110 Meter weit mitgeschleift. 12 Personen wurden schwer, davon einige lebensgefährlich, verletzt, während 16 Personen leicht verletzt wurden. 26 Verletzte wurden dem städtischen Krankenhaus in Elberfeld zugeführt. Der Kraft wagenführer wurde festgenommen. Der Kraftwagen war mit insgesamt 102 Personen besetzt. Äm Krankenhaus ist inzwischen einem der Verletzten eine Hand amputiert wor den. Das Befinden einiger weiterer Verunglückter gibt zu Besorgnissen Anlaß. Wie ergänzend gemeldet wird, wurde der verunglückte Kraftwagen von einem seit längerer Zeit erwerbslosen Chauffeur gesteuert. Plötzlich versagten am Motorwagen Die Landesregierungen können insbesondere bestim men, daß und in welcher Weise die Personalaus gaben und andere Ausgaben der Länder und Gemeinden herabgesetzt werden, wobei Verpflichtungen aus Verträgen unberührt bleiben, soweit es sich nicht um Personalausgaben handelt. Damit ist zunächst den Landesregierungen die Möglichkeit gegeben, auf schnell stem Wege das von ihrer Seite aus Erforderliche zu einem Etatsausgleich für sich und ihre Gemeinden zu tun. Das Reich wird die zu seiner Zuständigkeit gehörenden Pro grammpunkte ehestens folgen lassen. Damit wird gewähr leistet, daß das ganze Sanierungsprogramm spätestens am 1. Oktober 1931 in Lauf gesetzt London, 24. August. Trotz der überraschend anhalten den Schweigsamkeit der Regierung über den wahren Stand der Lage ist man in London allgemein der Ueberzeugung, daß das Leben des Kabinetts Macdonald nur noch Stunden zählt. Es wird sogar teilweise angenom men, Macdonald habe den König bereits bei seiner letzten Audienz davon unterrichtet, daß es ihm unmöglich sei, sein Kabinett auf der Grundlage des neu entworfenen Sanie rungsprogrammes zusammenzuhalten. — Möglicherweise werde noch im Lause des heutigen Montag eine natio nale Notregierung gebildet, um das Sparpro gramm unverzüglich dem Parlament vorlegen zu können und um durch schnelles Handeln eine ernstliche Schädigung des englischen Kredits im Auslande zu verhüten. Es un terliegt keinem Zweifel, daß auf Macdonald von feiten der Hochfinanz ein vielleicht entscheidender Druck ausgellbt wurde, sich endlich zu einem Entschluß aufzurasfen, und zwar mit dem Hinweis, daß seine Entscheidung noch vor Eröffnung der Montagsbörsen zu fallen habe. Als unmittelbare Ursache für den Zusammenbruch der Regierung kann die ultimative Forderung ihrer Gegner nach einer Ausbalancierung der Erwerbs losenversicherung sowie drastischen Spar maßnahmen angesehen werden. Wie die neue Regierung aussehen wird, darüber wer den die Verhandlungen am heutigen Montag entscheiden. Es ist jedoch anzunehmen, daß Baldwin das neue Kabinett bilden wird, nicht nur weil das jetzige Kabinett ausein andergebrochen ist — mindestens sieben Minister haben sich gegen das Sparprogramm erklärt —, sondern auch weil Macdonald durch seine Politik der letzten Tage einen gro ßen Teil des Vertrauens innerhalb seiner Partei als auch bei den Gewerkschaften verloren hat. Eigentlich bestehen werden kann. Kompromiß über -ie Gemein-elöhne. Vorläufig 4prozentige Lohnkürzung. Berlin, 23. August. Amtlich wird mitgeteilt: Die Verhandlungen im Reichsarbeitsmi niste« rium über die Durchführung des K 7 Absatz 4 im zweiten Teil Kapitel l der Notverordnung vom 5. Juni 1931 über die Löhne im Bereiche des Reichsoerbandes kommu naler und anderer öffentlicher Arbeitgeber verbände führten am Nachmittag des 22. August 1931 zu einer Vereinbarung. Hiernach werden ab 27. August die Löhne der in Betracht kommenden Arbeiter bis vier Prozent gekürzt. Gleichzeitig fällt -er Frauenzuschlag fort. Die abgeschlossene Verein barung gilt bis 31. Oktober 1931. lleber die weitere, durch die Notverordnung vorge sehene Kürzung, die nach den ersten, aber abgelehnten Vor schlägen bereits im November bis zu weiteren 6 Prozent eintreten sollte, finden dann weitere Verhandlungen statt. Damit wird also bald die letzte Stunde der berüchtig ten Notverordnung über die 100-Mark-Gebühr geschlagen haben. Sie schließt ein Kapitel deutscher Innenpolitik ab, das man bei aller Anerkennung des guten Willens, den die Reichsregierung bei der Verhängung der Ausreisesperre gehabt haben mag, nicht gerade als ruhmreich bezeichnen kann. Die Reichsregierung hat zunächst wohl selbst nicht gewußt, daß ihre Verordung so bald zu jenen schlimmen Verwicklungen führen würde, wie wir sie alle erlebt haben und wie sie vom Gesetzgeber durch die unsinnig vielen Aus- nahmeoorschriften, die er erlassen mußte, selbst anerkannt worden sind. Wir hoffen, daß man die praktische Unmög lichkeit jener Maßnahme inzwischen auch bei den höchsten Stellen grundsätzlich eingesehen hat — wenn man auch vor läufig nur davon spricht, daß die Verordnung nunmehr ihren Zweck erfüllt habe —, auch daß uns das nächste Reise jahr nicht eine ähnliche lleberraschung beschert. Es könnte sonst sein, daß die bisher nur angedrohten Gegenmaßnah men benachbarter Nationen verwirklicht werden und oer willkürliche, höchst ungeschickte Trennschnitt durch die volks wirtschaftlichen Beziehungen der Länder Europas sich bit ter an uns rächt. MM Miin, Hausen die bei der M Zur politis auf die sch Entschädig erhalten i bank gehn Halter nici die Bankt Haupt nid sich der 3 Pläne o den preußi den Neich- nichts and Macht unk Winiflerie Baye' beabsichtig bedenken, die Main- Leute hab« lös Die Mr. Pari „Tie .vermeng das eine umgegom oder derg lichkeiten Machst illi oder zum erscheint , Haltung i warnen § Mensch, c nehme an , Der f , »Ich "einem 3 sind Wort Mit ihm holen lass Tagen. Ihres W Herren! ' Wir i Und Freu, „Wob als er die -Zuri Wir f ->uf die lli . -Wir Zurechtkom Appetit Lie sehen Ich la ,OH, r Mir nur e baren aus mn kann/ Miseren, T ^arteten. Aufhebung -er Ausretsesperre am 26. August. Wie das Wolfbüro amtlich mitteilt, hat das Reichs kabinett am Sonnabendnachmittag in seiner Sitzung be schlossen, die Verordnung über die Erhebung einer Gebühr für Auslandsreisen vom 18. Juli 1931 mit Wirkung von Mittwoch, den 26. August 1931, ab aufzuheben. Für Erenzllbertritte, die nach Dienstag, den 2 5. August, erfolgen, kommt daher die Aus reisegebühr nicht mehr in Frage. Eine Er stattung bereits entrichteter Ausreisegebllhren kommt nur für die Fälle in Betracht, in denen der Erenzübertritt nach Dienstag, den 25. August 1931, erfolgt ist. Ut Das den. Ne sterlistc rolyi; Keresz Außenmi Ackerbau Handel: und Unt lat Dr. herige H Justiz: d tefeuille: Bezi bis jetzt sicht nae ministeri Minister > Die ivorden. Hände d Ausschuß einberufe Weilers WWg der Lage in Spanien. Ein Komplott gegen den Innenminister aufgedeckt. Madrid, 23. August. Die Lage in Spanien nimmt immer bedrohlichere Formen an. Die Polizei deckte ein Komplott dreier Arbeiter, eines Syndikalisten, eines An archisten und eines Kommunisten, aus, die ein gemeinsames .Attentat auf den Innenminister Maura vorbereitet hat ten, welchen sie auf die gleiche Weise ermorden wollten wie seinerzeit den spanischen Minister Dato Die Verhaftung der Attentäter ist bisher noch nicht gelungen. Im weiteren Verlauf ihres Kampfes gegen die Geist lichkeit hat die Regierung offiziell den Kardinalprimas Segura und den Bischof von Vitoria ihrer Stellungen und weltlichen Vorrechte, soweit sie nicht rein geistlich sind, ent kleidet. Beide sind nach dem Ausland verbannt worden Im Zusammenhang mit der katholischen Rechtsbewegung in den baskischen Provinzen wird bekannt, daß auch in Asturien große katholische Protestversammlungen geplant sind. Diese sind jedoch ebenfalls von der Negierung ver boten worden, wodurch die Erregung der Bevölkerung aufs äußerste gestiegen ist. Ferner wird bekannt, daß der spanische Ministerrat die Durchführung der Agrarreform beschlossen hat, was die Enteignung des Großgrundbesitzes zur Folge hat. Die Ent schädigung für den enteigneten Besitz soll sich nach dem Ur sprung und der Bearbeitung richten. landsliebe und Wehrbereitschaft stellen. Ge rade weil die alten Soldaten den Krieg kennen, wollten sie ihn nicht. Zum Volksentscheidsergebnis erklärte Duester- berg, daß zwar zahlenmäßig der Sieg nicht erreicht sei, je doch bedeute der große Stimmenzuwachs einen ungeheuren moralischen Erfolg, der beweise, daß der preußische Land tag nicht mehr dem Volkswillen entspreche. Es sei irrig, heute zu glauben, daß vom Ausland Hilse für das deutsche Volk zu erwarten sei. Nur aus den Tiefen der Volkskraft könne der Auf stieg Deutschlands sich anbahnen. Unser Heer bestehe aus 100 000 Soldaten, aber 112 000 Ge richtsvollzieher würden in Deutschland beschäftigt. Der Stahlhelm werde nicht ablassen, sein Ziel bis zum Ende durchzustehen und seine Aufgaben bis zum Siege oorzu tragen. die Bremsen, so daß der Anhänger, der keine Bremsen hatte, auf der stark abfallenden Straße ins Schleudern kam. Die Insassen des Anhängers flogen in einer 8-Kurve alle aus eine Seite, so daß der Wagen das Uebergewicht bekam und schließlich in der Nähe der Friedrichstraße um kippte. Sämtliche Insassen wurden mit Stühlen und Bän ken vom Wagen geschleudert. Der Chauffeur versuchte ver gebens, den Wagen zum Stehen zu bringen, was ihm erst nach 150 Metern gelang. Die Freiwillige Sanitätskolonne, Schupo, Feuerwehr und sämtliche Vohwinkler Aerzte waren in kürzester Zeit zur Stelle. Das in der Nähe liegende evangelische Krankenhaus wurde in eine Krankenanstalt umgewandelt, wo, wie jetzt bekannt wird, 18 Schwer- und 15 Leichtverletzten die erste Hilfe zuteil wurde. Dann wur den die Verunglückten ins Krankenhaus eingeliefert. Von den 28 eingelieferten Personen konnten 10 nach Anlegung von Verbänden wieder entlassen werden, während 6 von den 18 verbliebenen Verletzten hoffnungslos darnieder liegen. Die Unfallkommission stellt fest, daß der Wagen für eine solche Fahrt und für eine so große Menschenzah! nicht geeignet war. Wagenführer und Beifahrer wilden verhaftet. Schwere Unfälle beim Riesengebirgs rennen. Todes stürz des Motorradrennfahrers Stelzer. — v. Brauchitsch schwer verletzt. Oberschreiberhau, 23 August. Anläßlich des Niesengebirgsrennens bei Schreiberhau am Sonntag er eigneten sich zwei schwere Unfälle, von denen der eine ein Todesopfer forderte. Beim Training am Sonnabend aus der 5 Kilometer langen, sehr kurvenreichen Rennstrecke fuhr der Motorradrennfahrer Linus Stelzer aus Ullers- dorf-Liebenthal (Schlesien) gegen einen Baum und zog sich sehr schwere Verletzungen zu, denen er am Sonntag erlag. Im Rennen selbst startete als letzter in der schweren Sportwagenklasse der bekannte Mercedes - Venz - Fahrer Manfred v. Brauchitsch aus dem 7-Liter-Mercedes-Benz- Kompressor. Am Ausgang der sogenannten Königsstein kurve, einer Haarnadelkurve, schnitt v. Brauchitsch die Kurve zu scharf, so daß er im letzten Augenblick den Waaen nach außen reißen mußte. Der Wagen schlug nach der Außenseite und kam mit dem rechten Vorderrad auf einen Sandberg, der ihn hoch warf und schließlich seitlich zum Umschlagen brachte. Der Wagen landete mit den Rädern nach oben im Straßengraben, v. Brauchitsch vermochte noch unter dem Lhassie hervorzukriechen, brach dann aber zu sammen. Er blutete stark aus dem Mund. Er hatte innere Verletzungen und Brustquetschungen erlitten, indem ihm das Steuerrad Brust und Leib eindrückte, v. Brauchitsch wurde in das Hotel „Lindenhof" gebracht. Sein Zustand soll nicht ausgesprochen besorgniserregend sein. Neueste Nachrichten. Abfahrt der italienischen Schulschiffe aus Kiel. Kiel, 24. August. Die beiden italienischen Schulschifft „Amerigo Vespucci" und „Christoforo Colombo" haben heute vormittag um 10.15 Uhr den Kieler Hafen wieder verlassen. Der Chef der Marinestation der Ostsee wünschte den Schiffen beim Abschied eine angenehme Fahrt, wofür Admiral Lavagnari dankte Die Schulschiffe werden zu nächst Danzig einen viertägigen Besuch abstatten. Ein geheimes schwedisches Signalbuch verlorengegangen. Stockholm, 24. August. Großes Aufsehen erregt hier der Verlust eines geheimen Signalbuches der schwedischen Kriegsmarine. Dieses ist auf dem Panzerschiff „Fylgia' auf einer Auslandsreise abhanden gekommen und alle Nach forschungen sind bisher ergebnislos verlaufen. — „Svenska Dagbladet" deutet an. daß der Diebstahl mit der schwedi schen Roten Marine, einer Schwesterorganisation der Not frontkämpfer, in Verbindung stehen könne, und weist dar auf hin, daß die letzten schwedischen Flottenmanöver durch drei Sowjetkreuzer und ein russisches Unterseeboot aus ziemlicher Nähe mit auffallendem Interesse verfolgt wor den sind. Ein englisch-russischer Zwischenfall. Berlin, 24. August. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde nach einer Meldung Berliner Blätter aus London am 18. August im Hafen von Leningrad der Chefingenieur des englischen Dampfers „Wood" von einem russischen Wacht posten erschossen, als er bei der Rückkehr auf sein Schiff nicht gleich auf den Anruf des Postens stehen geblieben war. Die englische Regierung wird wegen dieses Vorfalls in Moskau Neue WeMsnMiWen aus Wa. Nach dem Hochwasser verheerende Seuchen. London, 23. August. Aus dem chinesischen lleberschwem- mungsgebiet find neue Schreckensnachrichten eingegangen. Bon den Fluten des Pangtse sind infolge eines Deichbruches die Flüchtlingsbaracken in Wuchang (bei Hankau) fortgeris sen worden. Hierbei sind etwa tausend Menschen umgekom- men. In Hankau selbst stürzten am Sonnabend und Sonn tag zwei weitere Hotels ein, wobei gleichfalls viele Men schen umkamen. Der chinesische Gesundheitsminister erklärte, daß die Bewohner in dem Gebiete von Hankau, die dem Hochwasser noch nicht zum Opfer gefallen find, an Typhus, Cholera, Malaria und Ruhr wie die Fliegen dahinsterben, und daß die Lage von Stunde zu Stunde furchtbarer werde. Augenzeugen berichte», daß -ie Meldungen, nach denen Hunderttausende in den Fluten des Yangtse ertrunken seien, durchaus nicht übertrieben sind, und eine Regierungserklä rung besagt, daß ein Drittel der Bewohner von Wuhan, dem dichtbevölkertsten Ort von ganz China, entweder tot, hoff nungslos erkrankt oder dem sicheren Hungertode preis- ^ammenzu- ... daß diese Par teien als erste Punkte auf ihr Parteiprogramm Vater- nur zwei Möglichkeiten: entweder wird eine konservative Negierung mit garantierter liberaler Unterstützung gebil det oder eine Koalitionsregierung gleichfalls mit Baldwin als Ministerpräsident. Falls eine Koalitionsregierung ge bildet wird, ist damit zu rechnen, daß sich einige arbeiter parteiliche Minister dem Kabinett für die Dauer der Not periode zur Verfügung stellen werden. Eine zahlenmäßige Aufstellung der Kräftestärke im Parlament ergibt, daß die Konservativen mit 262 Sitzen und die Liberalen mit 58 Sitzen zusammengenommen eine Ueberlegenheit von mehr als dreißig Sitzen über die 286 Sitze der Arbeiterpartei haben. Macdonald beim König. London, 24. August. Macdonald wurde heute vormit tag vom König empfangen und legte ihm seine Vorschläge vor. Die Audienz dauerte bis 11.55 Uhr. Macdonald er reichte Downingstreet gerade noch rechtzeitig für die auf 12 Uhr angesetzte Vollsitzung des Kabinetts. Ueber die Be sprechung beim König verlautet zurzeit: In konservativen Kreisen lief heute vormittag das Ge rücht um, daß Macdonald nicht zurücktreten, sondern eine nationale Regierung bilden würde, und daß Baldwin im Interesse des Landes bereit sei, in einem sol chen Kabinett eine Portefeuille zu übernehmen. Das englische Kabinett zurückgetreten. London, 24. August. Die Kabinettsitzung dauerte nur bis 12.30 Uhr. Als mehrere Minister beim Verlassen der Amtswohnung Macdonalds über den Stand der Dinge befragt wurden, antworteten sie nur: „Es ist alles vor über, wir sind zurückgetreten." Es steht nunmehr so gut wie fest, daß Macdonald eine Rationalregierung bilden wird. In Rothenburg fand am Sonntag eine Stahlhelmkund gebung statt, auf der der zweite Bundesführer Duester - berg über Ziele und Aufgaben des Stahlhelm sprach. Seit zwölf Jahren verfolge der Stahlhelm konsequent sein Ziel der Befreiung und Befriedung Deutsch lands. Heute müßte jeder Deutsche in den Kampf um die Erhaltung seines Deutschtums gestellt sein, denn es gehe um Sieg oder Untergang. Die Aufgabe des Stahlhelm sei letzten Endes eine geschichtliche. Er sei auch bereit, mit den Parteien der Linken zus gehen, aber erste Voraussetzung dafür sei, i gegeben sind. Eine internationale Hilfsexpedition ist den Yangtse hinauf nach Hankau abgegangen. Kraftwagenanhänger umgestürzt. Die Penstonsfrage. In der letzten Zeit mehren sich die Pressestimmen, die der Reichsregierung den Borwurf machen, sie habe in der Frage der Herabsetzung der hohen Pensionen und der Anrechnung von Nebeneinkünften auf die Pensionsbezüge nicht das Erforderliche getan. Hierzu wird amtlich er klärt, es könne keinesfalls behauptet werden, daß die Reichsregierung die Regelunß dieser Frage verzögert habe, vielmehr sei ihr Entwurf un Reichstag steckengeblieben. Angesichts der Schwierigkeiten, die in dieser Sache inso fern lagen, als ein Eingriff in verfassungsmäßig geschützte Rechte in Frage komme, halte die Reichsreyierung eine Erledigung durch den Reichstag für zweckmäßig. ^ndesfiihrer Westerberg über KWIWK7
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