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.. r - ^iüMWW V V w V V V N V" V -MM Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Diese Zeitung veröffentlicht die Mit Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-Okriüs. Ge«ei«d« - Di« - de» Gemeinderates den Beilagen „Neue Illustrierte", «Mode M AlMW amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla, und Heim" «rrd »Der Kohold". »» »» - DU »Ottendorf« Zettuna' erscheint Die»»- 2 tag, Donneretag und Sonnabend. » Der Bezugo-Pret» wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. - Im Falle höherer Bemalt (Krieg »d. sonst. " 5! irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der L L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» « Einrichtungen) hat der Bezieher Keinen An» A -» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -» " Zeitung od. Rückzahlung d. Grzugsprsis«. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer ^8 Sonntag, den Oktober 30. Jahrgang — I!IIW«I»WIII I! I ,!,II III ÜIIIÜIII II! !!I»II! !V „IMIIMIM »IMW iN" «UI II!!«>!! IW!I IWMMWINMllM»»MNNN^«WI Zittau. Ein Gaul als Falschmelder. In Gromwritsch schlug ein Karrengaul, der ohne Aufsicht auf der Straße stand, nach hinten aus und traf dabei den Feuer melder. Prompt tras die Feuerwehr ein, fuchte aber ver geblich nach dem Brandherd Als man den vierbeinigen Falschmelder entdeckte, löste sich die Uebecraschung in große Heiterkeit auf. Bad Schandau. SechsEinbrüche. Im benachbar ten Goßdors wurde nachts bei sechs Landwirten eingebrochen. Den Tätern fielen neben Geld eine silberne Lamenuyr, Zi garren. Regenschirme usw. in die Hände. Als Täter kom men -wei Personen in Frage die schon an mehreren Orten l mishauptmannichaft Pirna unter den gleichen Umstän- Müsstndiebslähle verübt haben. Kerttiches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, am z. Oktober Ms. — Fahrplan-Aenderungen der Kraftpost Radeberg— Seifersdorf—Ottendorf-Okrilla. Vom 4. Oktober treten folgende Aenderungen ein. Die Fahrten ab Radeberg 0,5 nach S-, ab Radeberg S. l7,55 bis Wachau, ab Wachau S. 18,20, ab Radeberg S. 22,15 und ab Seifersdorf S. 22,20 fallen weg. Neu verkehren die Fahrten 7,52 täglich ab Radeberg bis Seifersdorf, W. 12,50 ab Radeberg bis Seifersdorf, W. 19,55 ab Seifersdorf, S. 23,30 ab Rade berg bis Seifersdorf und S. 0,5 ab Seifersdorf. Die Fahrten 11,40 ab Radeberg bis Ottendorf-Okrilla bezw. 13,25 ab Ottendorf-Okrilla bisher täglich, verkehren nur noch an Sonn-. tagen. Die Fahrt 13,48 ab Seifersdorf wird weiter täglich ausgeführt Die Fahrt S. 20,10 ab Ottendorf-Okrilla ist später auf S. 20,40 verlegt worden. Im übrigen vergl. Fahrplantafeln. In Uebereinstlmmung mit dem Winterfahrplan tritt auch der für die staatlichen Kraftwagenlinien in Sachfen am 4. dieses Monats in Kraft und behält bis 21. Mai 1932 Gül tigkeit. Was die Fahrpläne der staatlichen Kraftwagenli- nien im kommenden Winter anlangt, so war es bei einer Anzahl von Linien im Hinblick auf die gegenwärtige Notlage nicht zu umgehen, im Vergleich zu früheren Jahren Ein schränkungen vorzunehm^z Darüber hinaus ist die Staatliche Kraftwagenverwaltung gezwungen gewesen, einige schach benutzte Linien vorübergehend stillzulegen. Es betrifft dies die Linien Schneeberg—Nieoerschlema, Lügau—Leukers dorf, Freiberg—Großschirma, Bautzen—Königswartha, Leis- big—Colditz, Waldheim—Hartha und Waldheim—Döbeln. Außerdem kommen noch wie alljährlich die nur während des Sammerfahrplans betriebenen Linien zur Einstellung, Und zwar Bad Elster—Bad Brambach, Großenhain—Diesbar, Kö- lligsteiN-Stadt—Festung, Bad Schandau—HinterhekMSdorf Und Bad Schandau—Bastei. Dagegen ist es Möglich, den Betrieb auf der im Frühjahr stillgelegten Linie Neukirchen- Meinersdorf—Burkhardtsdorf im kommenden Winter zu nächst an Sonn- und Festtagen wieder aufzunehmen. Sammelaktion der sächsischen Arbeilerwohlsahrt Dresden. Dik'„Dresdner Volkszeitung" veröffentlicht einen vom Landesausschuß für Arbeiterwohlfahrt Sachsen und seinen Unterverbänden unterzeichneten Aufruf an die sächsische Bevölkerung. Die Arbeiterwohlfahrt wendet sich darin Mit der Bitte an die Oeffentlichkeit, ihre Sammelaktion vom 3. bis 11. Oktober dieses Jahres zur Linderung der Ungeheueren Not weiter Bevölkerungskreise zu unterstützen. Selbstmord des Meißner Bankräubers Meißen. Der Versorgungsanwärter Wagner, der, wie gemeldet, am Mittwoch einen Raubüberfall in der Meiß ner Stadtbank ausführw*aber sofort festgenommen werden konnte, hat sich in der Nacht zum Donnerstag in der Gefäng niszelle düs Leben genommen; er zerriß iein Hemd Und drehte sich eine Leine, an der er sich erhängte. — Wie fest- gestellt wurde, befand sich Wagner in keiner wirtschaftlichen Notlage. Er Mr im September vorigen Jahres nach zwölf jähriger Dienstzeit vom Artillerie-Regiment 4 in Dresden entlasten worden und bezog UevergangsgebühreN. Zahlungseinstellung einer ostsächsischen Flachsspinnerei Bautzen. Die Firma GrütznerL Faltis. Mechanische Flachsspinnerei in Hainitz, Hal ihre Zahlungen eingestellt. Es wird ein Liquidationsvergleich angestrebt. Es soll ver sucht werden, den Betrieb mit Unterstützung des Arbeits- Und Wohlfahrtsministeriums auf neuer Grundlage weiter zuführen. - Die verfügbaren Aktiven betragen schätzungs weise 80 000 RM, die Passiven etwa 400 000 RM, wozu noch ein schätzungsweise angenommener Hypothekenausfall von 1,5 Millionen Reichsmark kommt. Die bevorrechtigten For derungen bei Stillegung des Betriebes belaufen sich auf 82 000 RM. Grundstücke, Gebäude und Maschinen sind hypothekarisch voll belastet und scheiden darum aus den Ver mögenswerten aus. Rohstofse und Warenvorräte sind bis zu 45 000 RM übereignet. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 300 Arbeiter. Taubenheim. Spreeregulierung. Nach länge ren Verhandlungen ist es gelungen, die bereits für voriges Jahr geplant gewesene Regulierung der Spree im Nieder dorf sicherzustellen. Mit den Arbeiten, bei denen etwa fünf zig Erwerbslose Beschäftigung finden, ist jetzt begonnen worden. Zur Durchführung der Arbeiten wurden der Ge- weinde aus der Grenzlandsspende 35 000 RM bewilligt. Es bandelt sich bei den begonnenen Arbeiten nur um ein Teil stück des gesamten Projekts. Kamenz. Geldschrankeinbruch. Nachts dran gen Einbrecher in die Büroräume der Kamenzer Brauerei und sprengten den Geldschrank auf Den Tätern fielen eine größere Summe Bargeld, Wechsel und Schecks in die Hände. Die unerkannt entkommenen Einbrecher müssen mit den ört lichen Verhältnissen genau vertraut gewesen sein. Tödlicher Unfall beim Freiberger Dombau Freiberg. Am Donnerstagnachmitiag ereignete sich beim Bau des Domturmes ein schwerer Unfall. Ein großer Stein stürzte beim Aufziehen herab und erschlug einen Ar beiter, ein anderer erlitt schwere Verletzungen. Freiberg. Hühnerfarm niedergebrannt. Nachts brannte in Oberschöna die sogenannte Meiermühls, in der sich jetzt eine Hühnerfarm befindet, nieder. Der größte Teil der Hühner kam in den Flammen um. Die Brandursache ist unbekannt. Döbeln. Schlägerei. In einer im Schützenhaus abgehaltenen nationalsozialistischen.Versammlung, in der dcr frühere Tschekist Klötzner sprach, kam es zu einer schweren Schlägerei mit Kommunisten. Die Polizei, die von Riesa Verstärkung erhalten hatte, räumte mit dem Gummiknüppel dcn Saal. Acht Personen wurden zum Teil erheblich ver letzt. An dem Inventar des Saales wurde großer Sach schaden angerichtet. Naunhof. Zur Durchführung der Sparmaßnahmen soll die Straßenbeleuchtung derart eingeschränkt werden, daß die Halbnachtlampen nur bis 10 Uhr abends brennen und die Brennstärke der großen Lampen herab gesetzt wird. Man hofft, dadurch bis zum Schluß des lau fenden Etatjahres 1600 RM einzujparen. Leipzig. Tödlicher Sturz. Der 45 Jahre alte Dachdecker Mechold stürzte nach der Frühstückspause vom Dach eines vierstöckigen Gebäudes am Nikisch-Platz, auf dem Reparaturarbeiten 'vorgenommen wurden; er war sofort tot. Der Unfall ist auf das Brechen des Halteseiles zurück zuführen. Leipzig. Durch Gasexplosion getötet. Im Haus Kochstraße 25 ereignete sich in der Werkstatt des 53jäh- rigen Schneidermeisters Böhm eine Explosion, Türen und Fenster wurden durch die Expjojionsgewalt eingedrückt. Böhm fand man gasvergiftet tot vor. Allem Anschein nach ist die Explosion auf die unsachgemäße Ausführung eines Bügeleisengestells zurückzuführen. Markranstädt. Ueberfahren. In Altranstädt stürzte der 34jährige Landwirtsgehilfe Grunewald von einem beladenen Fuhrwerk; die Räder gingen ihm über die Brust. An den schweren inneren Verletzungen erlag der Verun glückte kurze Zeit später im Krankenhaus. Limbach. Tödlicher Motorradunfall. Im hiesigen Krankenhaus verstarb der Ingenieur Paul Schlecht an den Folgen eines Schädelbruchs, den er auf der Chem nitzer Straße erlitten hatte, wo er mit seinem Motorrad irt eine Ausschachtung gestürzt war. Leipzig. Ulmen st erben. Das in vielen Gegenden Deutschlands auftretende Absterben der Ulmen hat auch nach Leipzig übergegriffen. Im Rosenthal weisen fünftausend Ulmen, also ein Drittel des Gesamtbestandes, schwere Krank heitszeichen auf. Plauen. Tödlich ab gestürzt. Bei Kletterübun- qen an einem etwa zwanzig Meter hohen Felsen in Ruderitz stürzte der 35 Jahre alte Diplom-Ingenieur Lanzer aus Plauen ab. Der Verunglückte erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. Auerbach. Tödlich überfahren. Als der 45 Jahre alte Gutspächter Hering in Grün feinen leeren Wagen rückwärts aus dem Hofe einer Kohlenhandlung her- aussahren wollte, scheuten die Pferde und der Wagen prallte Mit großer Wucht gegen das Haus. Hering stürzte zu Boden und wurde ein Stück mitgeschleift; der Verunglückte starb bald darauf. Warnsdorf. Schulsperre. Wegen der zunehmen den Erkrankung von Kindern an Diphtherie in Oberkreibitz mußte die dortige Schule für eine Woche geschlossen werden. Vielfach werden auch Fälle von Grippeerkrankungen ge meldet. Warnsdorf. Gegen die Bahnschranke. Der Schneidermeister Worm fuhr mit seinem Motorrad auf der Bahnhofstraße gegen die geschlossenen Bahnschranken. Er stürzte kopfüber auf die Gleise und wurde von einem Zug überfahren. Man fand später die völlig zerstückelte Leiche des Verunglückten. M Die in Zwickau geführten Lohnverhandlungen im säch lichen Bergbau verliefen ergebnislos. Wie es heißt, sollen Nuhrschiedssyruch auch für Sachfen matzgebend? Gescheiterte Lohnverhandlungen im sächsischen Bergbau Leipzig, 3. Oktober. )ie Unternehmer einen zwölfprozentigen Lohnabbau verlangt jaden. Kirchennachrichteu» Sonntag, den 4. Oktober 1931. Nothilfesonntag» Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Vorm. Uhr KindergötteSdimst. Kollekte für die örtliche Nothilfe. Die Kirche ist geheizt. Wie die „LNN" berichten, sollen einige Unter nehmer der sächsischen Steinkohlenlndustrie nach Berlin ge reist sein, die sich bemühen wollen, die für den Ruhrbergbau durch den Reichsarbeitsminister getroffenen Regelungen auch für Sachsen einführen zu lassen. Dresdener Produktenbörse vom 2. Oktober. Welzen inl. 76 kg 217—222; Roggen inl. 74 kg 200—205; Sommergerste sächsisch 175—190; Wintergerste 165-170; Hafer inl. neuer 150- 157; Trockenschnthel 6—6,20; Kartoffelflocken 14,70-15; Futter mehl 14-15, Weizenkleie 9,90-10,30. Roggenkleie 10,50-11,30, Kaiserauszugmehl 40,50—42,50; Bäckermundmehl 39—41,50; Weizennachmehl 19,50—21; Jnlandsweizenmehl 70 Prozent 40— 42; Roggenmehl 60 Prozent 32,50-53,50; Roggenmehl 70 Pro zent 31—32; Roggennachmehl 20—22. Ungerechte Behandlung der Erwerbslosen in Neubauten Der Erwerbslose, der in einer Altwohnung wohnt, er hält kraft Gesetz die Mietzinssteuer, das sind 51/120tel dec gegenwärtigen Miete, erlassen. Ist er bedürftig, so kann ihm aus Fürsorgemitteln noch ein Zuschuß, der in Leipzig pro Monat 25 RM beträgt, gewährt werden. Auf die er Hilfe basieren nicht zuletzt die Erwerbslosenunterstützungssätze, die nur unter Berücksichtigung der Mietsenkung die Erhaltung des Lebens gestatten. Dieser Grundsatz wird aber bei der Behandlung der Erwerbslosen, die in Neubauten wohnen, verlassen. Da dort keine Mietzinssteuer erhoben wird, kann ; auch keine erlassen werden, d. h also, der Erwerbslose mutz s für die an sich schon erheblich teueren Wielen in den Neubau- s Wohnungen in voller Höhe selbst aufkommen. Er kann höch stens vom Fürsorgeamt eine Beihilfe bekommen, die aber z. B. in Leipzig auf 25 RW begrenzt wird. Dadurch wird es diesen Erwerbslosen oftmals unmöglich, ihren Wietver» pflichtungen nachzukommen. Zu der Arbeitslosigkeit kommt unter Umständen die Exmittierung aus der Wohnung. Ge schädigt sind dann gleichermaßen Wohnungsinhaber und Hausbesitzer. Da sich die Zahl der Erwerbslosen, die in Neubauten wohnen, immer mehr erhöht, ist es notwendig, das vorer wähnte Unrecht so bald als möglich zu beseitigen und die in Neubauten Wohnenden rechtlich denen gleichzustellen, die das , Glück haben, eine Altwohnung zu besitzen. Berücksichtigt muß dabei noch werden, daß es sich bei den Familien, die in Neubauten wohnen, in der Regel um junge Ehepaare mit niedrigem Einkommen und größerem Kinderreichtum handelt, die infolgedessen auch nicht in der Lage waren, Ersparnisse zu machen. Deshalb ist ihnen das Durchhalten in der Zeit der Erwerbslosigkeit auch beson ders schwer gemacht. Der Deutschnationale Handlungsge» Hilfen-Verbano fordert daher allenthalben die Gleichstellung der Alt- und Neubauwohnungsbesitzer wenigstens in der Zeit der Arbeitslosigkeit. Sächsischer Gewerdesammertag und Winterhilse Leipzig, 3. Oktober. Der Sächsische Gewerbekammertaa beriet eingehend die notwendige Winterhilfe, namentlich den Plan zur Belie ferung von Erwerbslofen mit Naturalien. Der Gewerbe» ! kammertag vertrat die Auffassung, daß alles zur Milderung der großen und allgemeinen Not im Winter durch Zusam menfassung sämtlicher Kräfte rechtzeitig vorbereitet werden müsse. Bei Wiedereinführung etwaiger Naturallieferunae seien unter allen Umständen Handel, Handwerk und G, >e» werbe zweckentsprechend einzubeziehen. Verhandlungen in dieser Richtung würden bereits laufend durch den Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag mit der Reichsreaie» runq geführt. Gleichzeitig sei es notwendig, daß zur Ver wirklichung dieses Grunmatzes die gewerblichen Organisa tionen mit den örtlichen Verwaltungsbehörden unverzüglich ins Benehmen treten.