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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ' 2 DI« »Otleidorfn D«ttuna- erscheint Dir«»» 8 la-, Donneret»- un» Sonnabend. » vor v»,u-«»PktI» »irb mit Boginn » jeden Monat» bekannt gezebrn. « I« Falle höherer Tewalt sKrtrp ob. sonst. « » 8-endweicher Slörun-en de» Betriebe» der " 8 Zeitung, d. Ltsserante,n od. d. Beförderung»- Z Einrichtungen) hat der Bezieher tetnen Tn» »» spruch «uf Lieferung oder Nachlieferung der « » Zeitung od. Rückzahiung d. Bezug,preis»,. „ Postscheck-Konto Leipzig Nr. 26148. WechÄWS' K, M AeWM Diese Zeitung veröffentlicht die AM amttichen Bekanntmachungen de». Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mü drn Beilagen ,5»eut Illustrierr«^ ,Mod« und Heim"' und .Der K»h»lv^ Echrisileii.ing, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. ^uninier ^0? ^litiwocb den 9- September die' für Kapitalabfluss durch Grundstücksbeleihung wirkte. Er ver Pulsader zu ö Lauter (Erzgeb.) Wohnhausbrand. Auf bisher ungeklärte Weise brannte das Wohnhaus des Emaille« haben. noch ungeklärte Weise brannte das Wohnhaus des Emaille» Händlers Kunzmann nieder. Fünf Familien sind woh- nungslos geworden. Die Geschädigten sind insofern schwer betroffen, als sie nur gering versichert sind. Zwickau. Landtagsabgeordnetet verhaf» t e t. Trotz des Demonstrationsverbotes versuchten die Kom munisten aus Anlaß des Internationalen Iugendtages, M den Vororten Demonstrationszügc zu bilden, was aber von der Polizei verhindert wurde. Der Landtagsabgeordnete und Stadtverordnete Schubert ist sestgenommen worden unter dem Verdacht, die Demonstrationsverjuche geleitet zü allein unter den letzten parerbund e. V. Leip- Dresden. Die Volksrechtpartet hat an den Sächsischen ' ' : Bei Vergebung von Amtlicher Teil L e s e b o! n e! Ä e n. Diejenigen Einwohner, welche Lescholzzeichen Zeit vom l. Oktober I93l bis 31. Mwz 1932 beantragen wollen, haben sich bis spätestens 12. September 1931 im hiesigen Rathaus — Verwaltung — zu melden. Die Leseholzzcichen kosten für das Halbjahr 5 RM., für gänzlich Unbemittelte Ü.KO NW. Das Haken von Aesten ist verboten und strafbar. Personen unter bO Jahren erhalten nur noch bei völliger Mittellosigkeit Leseholzzeichen. Httendsrs-Hkrilla, am 7. September 1931. Der Gemeinderat. Neukirchen. Ein höchst tragisches Unglück ereig nete sich in Klaffenbach. Als der Gutsbesitzer Uhlig auf dem Feld Klee auflud, versteckte sich sein 12jähriger Sohn auf dem Wagen. Wie üblich, hieb der Vater nach dem Ausladen die Sense in den aufgeladenen Klee Er traf dabei den unter dem Klee versteckten Knaben so unglücklich in die Brust, daß dieser kurz darauf im Krankenhaus verstarb. Krönungsornat in Verbindung gebracht worden und zeigt sich jetzt dem Besucher als der geschichtliche 1697 in Krakau zum König von Polen gekrönte Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, bekannt unter dem Namen August der Starke. Landtag folgende Anfrage gerichtet: Hypotheken ist festgestellt worden, daß zehn Hypothekengesuchen, die dem S: . , zig vorlagen, drei von Ausländern waren, die während der z Inflation mit geringfügigen Beträgen wertvolle Häuser er- j schaffen wollen. Nach vorläufigen Feststellungen ist berech- Weinse in Net worden, daß die Kapitalabflüsse auf diesem Wege aus Wäschemai Deutschland allein für Leipzig viele Millionen Reichsmark i ' betragen. — Die Regierung wird daher um Auskunft dar- j über ersucht: Welche Werte sind Ausländern durch Grund stück-Inflationskäufe in Sachsen schätzungsweise zugeflossen? Welche Beträge sind durch Neubelastung dieser Grundstücke seitens ausländischer Kaufer bisher aus Sachsen ins Aus land gewandert? Was gedenkt die Regierung zu tun, um Neubeleihungen von Grundstücken die während der Infla tion von Ausländern erworben wurden und sich noch in deren Händen befinden, zu unterbinden? : Wieder zwei Todesopfer der Wotorradraserei Roßwein. Auf der Landstraße nach Döbeln stieß ein von dort kommendes Motorrad so heftig mit einem Personen auto zusammen, daß der Soziusfahrer, der 60jährige Bür- ! germeister Wegertvon Ebersbach, über das Auto hinweg-' geschleudert wurde und einen Schädelbruck davontrug, an > dessen Folgen er im Krankenhaus verstarb.«- Der Motorrad fahrer selbst. Fleischbeschauer Kaiser aus Ebersbach, erlitt tödliche Kopf- und Beinverletzungen und starb ebenfalls im Krankenhaus. Die Autoinsassen kamen mit Hautabschür fungen davon. Das Unglück soll darauf zurückzuführen sein, s daß Kaiser auf der linken Straßenseite mit überhoher Ge- s schwindigkeit fuhr und dem Kraftwagen nicht mehr recht zeitig aüsweichen tonnte. Pirna. Selbst gestellt. Der Stadtkassenbeamte Trautmann, der sich, wie gemeldet, erhebliche Verfeh lungen zu Schulden kommen ließ, hat sich der Polizei ge stellt. Bisher sind falsche Buchungen in Höhe von rund 42 000 RM ermittelt worden Eisenbahnunglück verhütet Freiberg. In der Nähe der Holzschleiferei von Arnold in Vienenmühle rutschte der Eisenbahndümm in einer Länge von 12 bis 15 Metern ab. Der Aufmerksamkeit eines j Passanten ist es su verdanken, daß ein Unglück vermieden! „ .. „ gen wertvolle Hau,er er- s Zittau. Von der Wäschemangel erdrückt, warben, diese jetzt neu belasten und^das Geld ins ^Ausland In Mittelherwigsdorf geriet die siebenjährige Elfriede ... Weinse in einem dortigen Materialwarengeschäft unter die Wäschemangel. Der Arzt konnte nur den sofortigen Tod des Kindes ^stellen. Die Mutter erlitt einen Nervenzusam menbruch. Aerttiches und Sächsisches. Gttendorf-Akrilla, am 8. September. >S2i.^ Dresden. Verkehrseinschränkung. Infolge der wegen der allgemeinen schlechten Wirtschaftslage dauernd zurückgegangenen Benutzung der Dresdner Straßenbahn hat sich die Direktion zu verschiedenen Linienänderungen veran laßt gesehen. Die^Zahl der gefahrenen Wagenkilometer soll vermindert und der Verkehr nachts auf mehrere Stunden eingestellt werden. — Die Einnahmeausfälle bei der Stra ßenbahn im Laufe des letzten Jahres betragen rund 5,4 Mil lionen Reichsmark. « Zschopau. Hartnäckiger Selbst m ö r d e r. Im Warst eines aus Chemnitz hier eintreffenden Zuges brachte sich der 26 Jahre alte Arbeiter Zeibig aus Auerswalde nm einem Revolver einen Kopfschuß bei, der nicht tödlich stuchte, sich darauf mit einem Rasiermesser die iffnen. PoN einem Bahnbeamten wurde er ns Bahnhofsgebäude gebracht, wo er verbunden werden ollte. Er gebärdete sich dabei wie rasend. Schließlich ver- uchte er noch, sich mit dem Dorn der Schnalle seines Gurtes eine Armverletzung beizubringen. Der Lebensmüde wurde dem Stadtkrankenhaus Chemnitz zugeführt. Bautzen. Die Angehörigen der ehemaligen sächsischen Grenadierbrigade trafen sich in dem flaggengeschmückten alt ehrwürdigen Bautzen zum zehnten sächsischen Grenadiertag, der mit einem Festkommers in der Exerzierhalle des Reichs wehrregiments Nr. 10 eingeleitet würde. Unter den zahl reichen Ehrengästen bemerkte man die Spitzen der Behörden, eine Anzahl Reichswehroffiziere sowie den früheren Kron- vrinz Georg von Sachsen. Generalmajor a. D. von Seyd- litz-Gerftenberg sprach zu Herzen gehende Worte, die von unerschütterlicher Zuversicht in Deutschlands Wiederaufstieg getragen waren und in das gemeinsam gesungene Deutsch landlied ausklangen. Unter brausendem Beifall spielte die Reichswehrkapelle die Parademärsche der 100. und 101. Gre nadiere. Kreishauptmann Dr. Waentig begrüßte die etwa dreitausend Festteilneh m.e r namens der Staats behörden, Bürgermeister Dr. Förster im Namen der Stadt Bautzen. Nach dem Festgottesdienst formierte sich ein impo- , sanier Festzug der ehemaligen Soldaten in den alten Grena dieruniformen. Die Veranstaltung schloß mit allgemeinem Kommers und Festball. Das nächste Treffen findet 1932 in Meerane, der elfte Grenadiertag 1933 in Dresden statt. Dresden. Ein außergewöhnlicher Fund wurde im Historischen Museum gemacht. Es handelt sich um einen Gipsabdruck des Gesichts August des Starken, den der Or ganist Emanuel Benisch im Jahre 1704 angefertigt hatte, j Der Abguß stellt ein durch den Modellmeister der Meißener , Porzellanmanufaktur Iüchtzer im Jahre 1902 hergestelltes Modell dar. Es ist dies das einzige authentische Abbild des bekannten Königs, das in seinem 34. Lebensjahre ange- fertigt worden ist. Der Kopf ist nunmehr, geschmückt mit der Allongeperücke und der Krone, wieder mit dem historischen wurde; er vrachte einen Zug kurz vor dem abgsrutschten Stück zum Halten. Die Aufräumungsarbeiten dürften län gere Zeit andauern; die Strecke bleibt während der Arbeiten befahrbar. Leipzig. Zersetzungsschriften beschlag nahmt. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, wurden zwei Männer festgenommen, die sich der Verbreitung von Zer- etzungsschriften verdächtig gemacht hatten/ Bei ihrer Durch- uchung wurde auch kommunistisches Propagandamaterial gefunden. Eine Haussuchung förderte weiteres Material zu Tage, das den Verdacht verdichtete. Leipzig. Kassiber verschluck« Im Landgericht versuchte der wegen Einbruchsdiebstahl angeklagte Bauar beiter Beyer aus Leipzig während einer ihm gewährten Unterhaltung mit seiner Frau, dieser einen Kassiber zuzu stecken. Staatsanwalt Dr. Lorenz beobachtete diesen Vor gang und forderte von der Frau den Kassiber zurück, den er in die Tajche steckte. Als Beyer abgeführt werden sollte, riß er dem Staatsanwalt den Kassiber aus der Tasche und verschluckte ihn. Leipzig. Das große Los. Das Große Los der Sächsischen Klassenlotterie in Höhe von 500 000 RM wurde am Sonnabend gezogen Es zerfällt in zwei gleiche Teile und wird zur einen Hälfte in Leipzig gespielt. Bautzen. Auf der Heimfahrt getötet. Der Ofensetzer Hermann Gramsch und der Invalide Ianasch wurden auf der Staatsstraße nach Muskau neben ihren be schädigten Fahrrädern tot anfgefunden Allem Anschein nach find sie von einem Auto überfahren worden, dessen Führer sich nicht um sie kümmerte und sie tödlich verletzt liegen ließ. Grenadiertrefsen in Bautzen 30. Jahrgang Loch Einberufung des Sächsischen Landtags Dresden, 8. September. Die sozialdemokratische Landlagsfraktion hat einen Brief an den Lnndlagspräsidenten Weckel gerichlet, in dem be- anlragt wird, den Sächsischen Landtag zu einer Zwischen- lagung einzuberusen und aus die Tagesordnung der er- ften Sitzung die Beratung eines gleichzeitig von der Fraktion eingebrachten Antrages über die Behebung der Not- stände zu sehen. Nach diesem Antrag soll die Regierung erneut bei der Reichsregierung vorstellig werden, um eine besonder« Nothilfe für Sachsen durchzujegen, damit die Zah lungen der Unterstützungen durch die Gemeinden gesichert und die Lahmlegung des Baumarktes verhindert werden. Weiter soll die Regierung die Beseitigung der Mietzinssteuer zugunsten der Hausbesitzer ablehnen. Die Forderung auf Einführung der 40-Stunden-Woche wird mit allem Nachdruck gestellt. Schließlich wird die Aufhebung der bekannten Ver fügung des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums über Ein stellung der Wohnungsbauten und Durchführung des Woh nungsbauprogramms von 1931 verlangt. Auch die mittel sächsische Wasserversorgung soll mit allem Nachdruck gefördert werden. Nach Artikel 8 der Sächsischen Verfassung ist der Land tag einzuberufen, wenn mindestens ein Drittel der 96 Abge ordneten es beantragen. Da allein die sozialdemokratische Fraktion 32 Abgeordnete umfaßt, ist mit der Einberu fung des Landtags im laufenden Monat zu rechnen. Demonstrationsverbole sollen aufgehoben werden Unter Hinweis auf das Verbot des Stahlhelmtreffens in Freiberg hat die nationalsozialistische Landtagsfraktion einen Antrag eingebracht, alle Demonftrationsverbote sofort aufzuheben und weitere nicht auszusprechen. Die Polizei behörden sollten jede Beschränkung der Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit unter allen Umständen unterlassen. Zehnjahrseier der sächsischen Elternvereine Dresden, 8. September. Verbunden mit dem zehnten Landeselterntag beging der Landesverband der christlichen Elternvereine Sachsens sein zehnjähriges Bestehen in Anwesenheit von Vertretern der Landesregierung, der Landeskirche der Stadt Dresden und zahlreicher Abordnungen aus dem Lande. Der zweite Lan desverbandsvorsitzende, Alfred N e s k e-Meißen, schilderte die Gründungszeit des Verbandes die schnelle Ausbreitung der christlichen Elternbeweaung und ihren Kampf mit den Anhängern der weltlichen Schule usw. Mit Entschiedenheit habe sich der Verband von Anfang an auf den Standpunkt der christlichen Bekenntnisschule gestellt und getreu mit der Landeskirche zusammengearbeitet, lieber „Die Grundlagen des Elternrechts" sprach der erste Vorsitzende, Oberlandesge richtsrat Dr. Hering. Das Elternrecht sei das älteste Na turrecht, das nicht allein auf Gesetz, sondern auch auf Sitte j und Gewohnheit fuße; es stütze und schütze, den Familiensinn - und damit den Staat. In diesem Sinne wolle man weiter kämpfen für Vaterland und Heimat Das Kirchenbundes amtsmitglied, Oberkonsistorialral D. Scholz-Berlin, führte in seiner Festrede aus, daß der KraftquelldesEoan- geliums d e m d e u t s ch e n V o l k e r h a l t e n bleiben müsse. Die Kirche sei in dem Sinne für die Schule verant wortlich, daß die Schule Staalsschule und Sache der Obrig keit sei und bleiben müsse Die christliche Obrigkeit wolle eine christliche Schule, wolle Erhaltung und Ausbau der evangelischen Schule Luthers Für den großen Geisteskampf der Gegenwart gelte es, die Kinder auszurüsten. Die Sächsische Landeslotterie gesund Dresden, 8. September. Im Zusammenhang mit der Meldung, daß während der letzten Ziehung der Preußisch-Süddeutschen Klassenlolterie rund 150 000 Lose nicht verkauf! werden konnten, was aus die allgemeine Wirtschaftskrise und die sinkende Kaufkraft zurückaeführt wird, erfahren wir von der Direktion der Sächsischen Landeslotterie, daß die Landeslotterie bisher von einem derartig hohen Rückgang der Zahl der gekauften Lose verschont geblieben ist. Selbstverständlich habe sich auch hier die Wirtschaftskrise bemerkbar gemacht. Dem sei aber inso fern vorgebeugt worden, als die Losauflage gegenüber dem Vorkriegsstand nur um 60 000 aus 160 000 erhöht worden sei, während sie bei der Preußen'otterie von 400 000 auf 800 000 verdoppelt wurde. Eine Verbilligung des Losprelle« zum Zwecke des besseren Absatzes will die Landeslotterie vor» läufig nicht vornehmen.