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Letzte Rachrichte» Beratimeu -er Mllrpmtei Berlin, 10. September. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei hat in zwei Sitzungen in Potsdam eine umfassende politische Aus sprache gepfloaen. Der erste Teil der Beratungen galt den finanziellen und wirtschaftlichen Problemen. Der gemeinsame Gedanke der Vorschläge und der Aussprache bewegte sich in der Richtung, die darniederliegende Wirtschaft und den Arbeitsmarkt durch kreditpolitische Lockerungen, Herabset zung der öffentlichen Lasten und Verminderung der Produk- tionskosten zu beleben und damit auch die Gesundung der öffentlichen Finanzen herzustellen Die Reichstagsfraktion setzte zur weiteren Beratung dieser Probleme besondere Aus schüsse ein, die der nächsten Fraktionssitzung, die für den 23. September in Hamburg vorgesehen ist, bestimmte Richt linien vorlegen sollen. Der zweite Tag der Potsdamer Beratungen galt der allgemeinen politischen Lage, insbesondere der Außenpo litik, über die der Vorsitzende Äbg Dingeldey, den ein leitenden Bericht erstattete. Dabei wurden auch die Ver handlungen in Genf einer eingehenden Bespre chung unterzogen. Von den Verhandlungen des Partei führers mit dem Reichsaußenminister Dr. Curtius wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. In der inneren Politik forderte die Fraktion mit aller Entschiedenheit ein rasches und entschlossenes Handeln der Reichsregierung. Das Zögern der Staatsführung in der Durchführung oft angekündigier und dringend erforderlicher Maßnahmen könne von der Deutschen Volkspartei nicht län ger geduldet werden. Keine BriMW'M des Frsuzosen- Wuches Genf, 10. September. In letzter Zeit sind verschiedentlich Gerüchte über eine Verschiebung oder Verlegung des Berliner Besuches der französischen Staatsmänner aüfgetaucht. Demgegenüber wird von unterrichteter Seite festgestellt, daß derartige Gerüchte jeder Begründung entbehren. An den bisherigen Disposi tionen, wonach der Besuch am 26. dieses Monats in Berlin stattfinden soll, hat sich nichts geändert. S1WMM0MML» MtSWschmt Berlin. 10. September. Das Stillhalteabkommen ist gestern durch die drei betei ligten deutschen Stellen, Reichsdank, Deutsche Golddiskont- bank und Bankenkomitee, unterzeichnet worden. Zn Kraft tritt das Abkommen an dem Tage, an dem die Bank für In ternationalen Zahlungsausgleich an die beteiligten Stellen die Mitteilung gelangen läßt, daß sämtliche Vertragsparteien den Vertrag unterzeichnet haben. Der maßgebende Text des Stillhalteabkommens usw. einschließlich Mantelvertrag wird bekanntgegeben werden, sobald der Vertrag in Kraft getre ten ist. Katholische Kirche und MtloWMialismus Mainz, 10. September. Zu den Aeußerungen in der Presse über die Verweige rung des kirchlichen Begräbnisses für den nationalsoziali stischen Reichstagsabgeordneten Gemeinder veröffentlicht Generalvikar Dr. Mayer im „Mainzer Journal" eine Er klärung, in der er die Behauptung zurückweist, daß die kirch liche Einsegnung nicht gestattet worden sei, weil man dem Wunsch der Ki'rchenbehörde, die Beisetzung nicht zu einer politischen Kundgebung zu gestalten, nicht nachgekommen sei. Lediglich die Zugehörigkeit Gemeinders zur NSDAP habe den Ausschlag zur Entscheidung der kirchlichen Stellung ge geben. Die Kirche verwerfe den Nationalsozialismus als Irr lehre und erlaube deshalb keinem Katholiken, der NSDAP anzugehören. Wer gegen dieses Verbot verstoße, könne kein irchliches Begräbnis erhalten, falls ec nicht vor dem Tode einen Ungehorsam bereue; dieses Gesetz gelle ohne Unter- chied der Person. Die Verhüllung des BroMors Schmldlln Paris, 10. September. Der deutsche Geschäftsträger hat die Angelegenheit der Verhaftung des Theologieprofessors an der Universität Mün ster, Abbe Schmidlin, im Auswärtigen Amt zur Sprache ge bracht und die Zusage erhalten, daß die französische Negie rung den Fall einer wohlwollenden Prüfung unterziehen werde. Aus dem Landtag Um die Landtagseinberufung Der Landtaasvorstand wird am 15. dieses Monats zu einer Sitzung zusammentreten, um erneut zu den Anträgen auf Einberufung des Sächsischen Landtags Stellung zu nehmen. Aufhebung der Schlachtstener verlangt Der Rat der Stadt Leipzig verlangt in einer an das Sächsische Wirtschastsministerium gerichteten Denkschrift die Aufhebung der Schlachtsteuei. da durch diese Steuer die Fleischpreise im Kleinverkehr verteuert würden. Sollte das Wirtschaftsministerium an der Aufrechterhaltung dieser Steuer festhalten, dann sei ein Teil der dadurch erzielten Ein künfte an dis betreffenden Gemeinden abzuliefern. Notruf sächsischer Künstler Die vereinigten Künstlerverbände Dresdens haben an den Landtag und das Gesamtministerium eine gemeinsame Eingabe gerichtet, in der unter Hinweis auf die verzweifelte Notlage der bildenden Künstler Sachsens gefordert wird, daß aus den staatlichen Zuschüssen zur Deckung von Fehlbeträ gen der Meißner Staatsbetriebe auch angemessene Beträge zur Erhaltung der lebenden bildenden Kunst verwendet wür den. Angesichts der beträchtlichen Zuschüsse an unrentable Staatsbetriebe seien die Zuwendungen an Kunst und Künst ler der Gegenwart leider völlig unzulänglich. Eine ähn liche Eingabe wurde von den Künstlerverbänden an den Rat der Stadt Dresden gerichtet. Mieterschaft fordert solides Mielrecht Dresden, 9. Septembser. Die Reichsparteiorganisation der Mieter, Bund Deut scher Mietervereine (Sitz Dresden), hat dem Reichstag, der Reichsregierung und den Länderregierungen sowie allen zuständigen Stellen einen Entwurf zu einem Gesetz über das soziale Mietrecht überreicht. Dieser neue Gesetzentwurf wurde in mehrtätiger Iuristenkonferenz überprüft. Neben einem Vorwort des Bundesvorstandes und einer ausführ lichen Einleitung werden vorgeschlagen: Aenderung des Bürgerlichen Gesetzbuches unter Vor schlägen von neuen Paragraphen bet'r. Mietzinsbildunz. Kündigung des Mietverhältnisses usw.: Aenderung des Ge richtsoerfassungsgesetzes: Aenderung der Zivilprozeßord nung: Aenderung dr Konkursordnung: Aenderung des Ge setzes betr. die Zwangsversteigerung und Zwangsoerwal- tung; Aenderung des Strafgesetzbuches; Etnführungsgesetz. SöchMer Arbeitrmarv MM ArimMoie Der Tiefstand der Arbeitslosigkeit wurde in diesem Som mer Ende Juli 1931 mit 506 529 Arbeitsuchenden erreicht. Noch nicht einmal die 500 000-Grenze wurde in diesem Jahre unterschritten, nur der Umschlag der Arbeitsuchendenkurve zum Wiederanstieg, der im Vorjahre sckon einen ganzen Monat früher begann, konnte durch die Belebung der Tex tilindustrie etwas aufgehalten werden. Jetzt ist die teils jaison- teils konjunkturbedingte Besserung der meisten Be triebszweige im Spinnstoffgewerb. beendet. Größere Ent lassungen erfolgten aus Kammgarn-, Baumwoll-, Streich garn- und Vigognespinnereien, aus Woll- und Seidenwebe reien und aus den ostsächsischcn Frottierwebereien. Die Lage der Strumpf-, Handschuh- und Trikotagenindustrie sowie der Strickerei ist uneinheitlich und neigt zur Verschlech terung. Da außerdem umfangreiche Entla sungen aus der Metallindustrie, insbesondere aus dem Werkzeug- und Tex tilmaschinenbau, aus dem Fahrzeugbau und dem Gießerei- gewerbe den sächsischen Arbeitsmarkt belasteten, ist es nicht verwunderlich, wenn die Arbeitsuchendenkurve am 31. Au gust wieder auf 532 915 angestiegen ist, seit dem Tiefstände also um 5,2 v. H. und seit Mitte August um 1,9 v H Er heblich an dem Zustrom von Arbeitsuchenden sind auch Vie Industrien der Steine und Erden und das Baugewerbe be teiligt. Die Zahl der Hauptunterstützungsemvfänger in der Ar beitslosenversicherung ist von 124 911 auf 129 210, also um 4299 oder 3.4 v. H. In der Krisenunterstützung vollzog sich eine Steigerung von 130 567 aus 133 407. also um 2840 oder 2,2 v. H. Seit dem 15. August 1931 ist die Zahl der Haupt- Unterstützungsempfänger in der Krisenunterstützung größer als die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Ar beitslosenversicherung. Eine am 31. August im sächsischen Baugewerbe vorge nommene Zählung, die sich aus 62 ^49 Personen erstreckte, ergab, daß 19 757 Maurer, 14 448 Bauhilfsarbeiter, 5 373 Facharbeiter, Lehrlinge usw arbeitslos waren; das ent spricht einer Arbeitslosigkeit von 63.5 v. H. gegenüber einer solchen von 59,8 v. H. im Vormonat. — KlleMMllvg ß. Wie liekelt suk Miceli ssmtlieke Mevbefte y. lilllLtriei'te rejchogsn wie: Modenschau, Bazar, Modenwelt, Vobach-Damen u. Kindermode, Beyer mode, Wiener Record, Ullstein, Dies Blatt, Dresdner Hausfrau, Fürs Haus, Frauenfleiß, Beyer Handarbeit, Wäschezeitung, Modeführer, Hand arbeitssonderhefte, sowie sämtl. Ber- sicherungshefte. Grüne Post, Woche, Kreuzworträtsel Deutsche-, Berliner-, Hamburger-, Münchner-, Hackebeil Illustrierte, Weltspiegel Feierabend, Kriminalzeitung, Buch f. Alle, Funk post, Deutsche Rundfunk, Motor u. Sport, Magazin, Uhu, Wahre Ge schichten, Erzählungen. -! Zevens r cexmon - L - »^l» I»!» Mik vemschianüs blonarr film jebNng spielt in ihrem besten Film der Hegewald-Produktion mit Kred Döderlein, Erna Morena, Eugen Neufeld, Iris Arlan, Attila Hörbiger. kine Ser schönsten Vttendarungen filmischen Schattens! Lachend und weinend werden wir diesen Mm erleben, diesen Jilm vom Leid und Glück zweier Kranen im Hroßstadtdunkel! Im Beiprogramm: Die Groteske Mill der Wädchenjäger, ein Wild-West Neber- littet, ein Tierfilm Waublierschuke und die Wochenschau. Preise: 0.60, 0.80, 1.00 Mk. 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