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Ottendorfer Zeitung : 11.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193109119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19310911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19310911
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-11
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.09.1931
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so Millionen Menschen gehen unler. Die größte Naturkatastrophe der Weltgeschichte. Die Annalen der Menschheitsgeschichte kennen keine Katastrophe, welche auch nur annähernd mit der verglichen werden könnte, die sich jetzt in China abspielt. Dort sind 80 Millionen Menschen dem Untergang preisgegeben, also um beinahe ein Viertel mehr als Deutschlands Einwohner. Lieber zwei Millionen Menschen.' Männer, Frauen und Kinder, sollen bereits ums Leben ge kommen sein, teils in den Fluten des Pangtse und Hohang- Ho-Flusses, teils am Hunger, der infolge der lleberschwem- mung entstanden ist. Die weiteren Millionen werden mit unabwendbarer Sicherheit folgen, da irgendwelche Hilfe leistung in dem von der Ueberschwemmung betroffenen Rie sengebiet völlig ausgeschlossen ist. Wohl ist es aber denkbar, daß einer weiteren Ausbreitung des Unheils entgegen gearbeitet wird, und daß derjenige Teil der Bevölkerung gerettet wird, dem noch Hilfe erteilt werden kann. Dies allerdings unter der Voraussetzung, daß das dazu notwen dige Geld aufgebracht wird, also Geld, das China selbst nicht besitzt und das ihm bis jetzt niemand zu geben für notwendig hält. Fragt man sich nach den Ursachen der Naturkatastrophe, die den Pangtse-Fluh in ein Meer verwandelt und Mil lionenstädte vernichtet hat, so wird man feststellen müssen, datz die Hauptschuld die chinesische Regierung oder, genauer gesagt, die Regierungslosigkeit trifft. Die Kata strophe hätte vermieden werden können, wenn nicht die Menschen in ihrer Zerstörungswut mit dem Fluß wett eiferten. Der 'Jangtsekiang, der größte Fluß Chinas, der zweitgrößte Asiens (nach Jenissej) und der fünftgrößte der Welt (nach dem Mississippi, Nil, Amazonas, Jenissej) zeichnet sich durch besonders ungestüme Strömungen und durch besondere Unbeständigkeit seines Wasserstandes aus. Dasselbe gilt, wenn auch in geringerem Ausmaße, für den Hohangho-Fluß, der auch jetzt mit seinem größeren Kol legen leider „Hand in Hand" arbeitet. Schon zu uralten Zeiten wurden an diesen Riesenflüssen — Pangtse hat eine Länge von 5100 Kilometern, Hohangho eine Länge von 4500 Kilometern — Dämme aufgebaut, welche diese Ströme mehr schlecht als recht zu regulieren suchten. Diese Dammbauten sind seit Jahrzehnten dem Verfall preis gegeben. Niemand kümmert sich um sie. Eine zentrale Re gierung wäre allein imstande, eine Renovierung vorzuneh men, da die beiden Flüsse durch zahlreiche Provinzen fließen und die Renovierungsarbeiten nach einem einheit lichen Plan durchgeführt werden müssen. Aber eine zen trale Regierung existiert heute nur auf dem Papier. Tschi- ang-Kai-Schek, der sich als Träger der zentralen Gewalt betrachtet, darf nur in den der Hauptstadt Nanking benach barten Provinzen dazwischenreden, auf dem übrigen Ge biet Chinas bleiben seine Befehle unbeachtet oder aber wer den dort bekämpft. So hätte Tschiang-Kai-Schek, selbst wenn er es wollte, die Aufrechterhaltung der Dammbauten nur teilweise durchführen können, was schon an sich ein Erfolg wäre und eine Katastrophe wie die jetzige zumindest in die sem Riesenausmaß unmöglich gemacht Hütte. Aber Tschiang- Kai-Schek wollte es nicht. Er hatte andere Beschäftigung und hat sie bis auf den heutigen Tag: das ist der Kampf mit den verschiedensten Generälen, die aus dem ewigen Bür gerkrieg allesamt ein ausgezeichnetes Geschäft machen. Die jetzige Ueberschwemmungskatastrophe wurde von den Fach männern vorausgesehen. Auf die drohenden Gefahren wur den die heutigen Herrscher Chinas wiederholt hingewiesen, und doch wurde nicht das Allernötigste getan, um das lleber- fluten riesiger Gebiete, die Millionen an Menschen opfern und den unermeßlichen Schaden an Hab und Gut zu verhindern oder auch nur aufzuhalten. Das, was jetzt in China geschieht, ist eine ungeheuerliche und leider zu hundert Prozent gerechtfertigte Anklage gegen das herrschende Regime und gegen die allgemeine politische Lage in China. Das Echo, das die gräßliche China-Katastrophe in der sog. zivilisierten Welt gefunden hat, zeigt mit erschreckender Deutlichkeit, wie weit es schon mit dem seeli schen Zerfall in Europa und Amerika ge- kommmenist. Die Riesenzahlen des Elends regen kaum jemanden ernstlich auf. China ist weit, Hunger und Not hat es dort immer gegeben, und überhaupt: was gehen uns die Chinesen an? Haben die Europäer und die Amerikaner nicht in ihren eigenen Ländern Elend genug, wenn auch das Schlimmste, was in diesen Ländern geschieht, nicht m i t d e m Schrecken des Weltunieroanaes n China verglichen werden kann? Es hat sich ein inter nationales Hilfskomitee gebildet, an deren Spitze neben den zahlreichen linksradikalen Organisationen und Arbeiter verbänden zahlreiche bürgerliche Intellektuelle stehen. So sehr man aus sachlichen Gründen der Arbeit dieses Komi tees einen durchschlagenden Erfolg wünscht und so sehr man seine Tätigkeit der breiten Oeffentlichkeit empfehlen sollte, so muß in aller Offenheit bezweifelt werden, ob es diesem Komitee gelingt, die Millionen Chinesen, die dem Verder ben preisgegeben sind, noch im letzten Augenblick zu retten. So ist es uni die Privatinitiative bestellt. Und die Regierun gen? Und der Völkerbund? Der Völkerbund: man würde sagen, er habe heute Wich tigeres zu tun; nicht nur China — die ganze Welt steht vor dem Untergang. Das mag richtig sein. Aber aus diesem großen Gebiet tut der Völkerbund sowieso nichts und es wäre eine unverzeihliche Jllussion, in dieser Richtung etwas von ihm zu erwarten. Da hätte er sich zumindest mit einer China-Hilse befassen können. Nichts ähnliches geschieht. Genf bietet das alt gewohnte erbärmliche Spiel kleiner politischer Leidenschaf ten und Eitelkeiten, wobei das Herumreden unwichtiger Dinge die einzige Sorge der Beteiligten ist. Das alles ist traurig und verabscheuungswürdig angesichts des langsamen Sterbens in den Ländern der weißen Nationen und viel leicht noch trauriger und verabscheuungswürdiger angesichts des rapiden Massensterbens rn China. Am traurigsten aber ist vielleicht, daß uns dieses China mit all seiner unvor stellbaren Not mit dem Untergang von 80 Millionen Men schen so gleichgültig bleibt... Im Zeichen der Abrüstung. Bau eines neuen französischen Schlachtschiffes geplant. London, 9. September. Das französische 2.1OOO-Tonnen- Schlachtschiff, dessen Bau das französische Parlament im Juli wegen Fehlens technischer Einzelheiten die Zustim mung versagt hatte, soll, wie der Marinekorrespondent des „Daily Telegraph" aus guter Quelle erfährt, auf die Ta gesordnung der nächsten Kammersitzung gesetzt werden. Es sei klar, daß die Mehrheit der Kammer die baldige Auf st apsllegungd es Schlachtschiffes wünsche, und in diesem Sinne stimmen werde. Wenn die Kredite für dieses Schiff bewilligt würden, so bedeute das das Ende des Vaufeierjahres für Schlachtschiffe, da seit der Inangriffnahme der englischen Schiffe „Rodney" und „Nelson" im Jahre 1922 kein derartiges Schiff mehr auf Stapel gelegt worden sei. Der Korrespondent fügt dann : hinzu, daß durch den Bau eines Schwesterschiffes der ! „Deutschland" sich die Gründe für die Aufstapellegung des französischen Schiffes verstärkt hätten. Der englische Korrespondent vergißt aber zu sagen, daß Deutschland innerhalb der vom Versailler Vertrag gezoge nen Grenzen nicht nur zwei Panzerschiffe aus Stapel haben dürfe, sondern bereits sämtliche Panzerschiffe, die ihm im Versailler Vertrag zum Ersatz der veralteten Linienschiffe zugestanden worden sind, fertiggestellt haben dürfe. Nichts destoweniger hat sich Deutschland bisher mit der Fertig stellung eines einzigen Schiffes begnügt, das überdies nur 10 000 Tonnen groß ist. Das im Jahre 1924 beschlossene französische Marinebauprogramm sieht dagegen den Bau von jährlich 50 000 Tonnen neuer Schiffe vor. Wenn man bedenkt, daß die gesamte deutsche Flotte eine Tonnage von nur 125 000 Tonnen hat, so ergibt sich daraus, daß Frank reich innerhalb von drei Jahren so viel Tonnage auf Stapel legen kann, wie der jetzigen Größe der gesamten deutschen Flotte entspricht. Die Haltlosigkeit des französischen Stand Spiel um Freiheit. Roman von E. PH. Oppenheim. 28) (Nachdruck verboten.) Mein übermütiger Vorschlag wurde mit einstimmigem Beifall ausgenommen. Unser Abgang aus dem Restaurant, ein paar Minuten später, erregte beinahe ebensoviel Auf sehen als früher unsere Ankunft Mr. Moß, die Hände in den Hosentaschen, ging voran, den Hut wie gewöhnlich so schief aufgesetzt, daß seine Lockenfülle darunter zum größten Teil sichtbar war. Mr. Parker nahm seinen Arm, als sie binausgingen, und ich sah, wie ihnen Mr. Cullens Augen hinter seiner Zeitung hervor folgten. Sie stiegen in ein Taxi und Eva und ich folgten ihnen in einem zweiten — eine Einteilung, die Mr. Moß nicht zu gefallen schien. Evas Hand stahl sich in die meine, als wir wegfuhren. „Wissen Sie," sagte sie ernsthaft, „ich finde es gräßlich, Sie in solcher Gesellschaft zu wissen. Für uns geht es ja, denn wir sind hier in einer fremden Stadt, aber ich habe gesehen, wie Bekannte von Ihnen Sie ungeschaut uns dann miteinander geflüstert haben. Sie müssen glauben, Sie seien verrückt geworden." „Solange Sie dabei sind, Liebste," versicherte ich ihr, „kümmert es mich nicht, wohin oder mit wem ich gehe." „So sehen Sie aber gar nicht aus, wissen Sie!" seufzte sie. „Wenn ich Ihnen aber wirklich leid tue," fuhr ich fori, „dann beenden Sie diesen Zustand. Ihr Vater könnte uns schon für eine Weile missen." Bei dem hereinblitzenden Licht konnte ich sehen, daß sie ernst wurde und eine Woge Mitleid überflutete meine Liehe zu ihr. Sie mußte doch Zeiten unerträglicher Angst durchlebt haben. „Eva, Liebste," flüsterte ich. „Sie müssen mir er lauben, Sie von hier wegzubringen. Sie müssen! Sie sind viel zu gut und lieb für den Verkehr mit solchen Leuten, für dieses Leben überhaupt. Warum zögern Sie auch nur eine Sekunde?" Einen Augenblick lang schloß sie die Augen. Als sie mich wieder anschaute, lachte sie. „Sie sind ein lieber Junge," sagte sie, „helfen Sie mir nun auszusteigen, mir sind angekommen." Man hatte uns vier Sitze vorne reserviert und nach dem die kleine Schwierigkeit überwunden war, Mr. Moß zur Trennung von seinem Hut zu bewegen, setzten wir uns, bereit, die Vorstellung zu genießen. Mr. Moß schien auch ein wenig enttäuscht zu sein, daß sein Befehl an den galonierten Billetteur, sofort etwas zum Trinken zu bringen, nicht gleich vollzogen wurde, sich sonst aber völlig zu Hause zu fühlen. Wir waren vielleicht eine halbe Stunde dort, als ich eine plötzliche Veränderung in seinem Benehmen bemerkte, die sich gleichzeitig in dem ernsten Ausdruck spiegelte, der sich über Mr. Parkers wohlwollen des Antlitz breitete. Ein weißhaariger alter Herr mit rotem Gesicht und jovialer Miene hatte neben ihnen Platz genommen. Er sah aus, als sei er vom Land herein- gekommen und habe sich in der Stadt einen vergnügten Tag gemacht. Sogar von meinem Platz ans konnte ich die braune Lcderbrieftasche aus seiner Brusttasche ragen sehen. Ich beobachtete sie beide wie fasziniert. Die Veränderung, die mit Mr. Moß vorgegangen war, war verblüffend. Sein leichtsinniger Genießerausdruck war verschwunden; er rauchte wohl'noch, war aber sichtlich gespannt wie eine Katze, die sich zum Sprung anschickt. Mr Parker zeigte sich gleichfalls interessiert. Ich sah, wie er Mr. Motz etwas ins Ohr flüsterte, und eine Ahnung dessen, was bevor- stand, ergriff mich wie mit Eiseshand. „Ich bin dafür, wir gehen etwas trinken," erklärte Mr. Motz ziemlich laut. „Kommen Sie, Verehrtester!" Sic standen beide auf. Der alte Herr zog die Füße ein, um sie vorüberzulassen. Obwohl ich unverwandt hin starrte, war es mir ganz unmöglich, allen ihren Be wegungen zu folgen, aber als sie vorüber waren, war die Brieftasche verschwunden. „Haben Sie das gesehen?" flüsterte ich Eva zu. Sie schüttelte den Kopf. „Die Brieftasche dieses alten Herrn," stöhnte ich, „sie haben sie!" Eva saß einen Augenblick ganz still, sie schien auch nervös zu sein. Ich blickte den Gestalten von Mr. Parker und Mr. Moß nach, wie sie sich entfernten. Auf einmal wurde mir schwach. Ich sah den alten Herrn aufspringen und ihnen nacheilen und dort, am Ende der Reihe, stand Mr. Cullen mit einem Begleiter und wartete. Ich erhob mich rasch. „Ich fürchte, es wird etwas Schlimmes geben," sagte ich, „ich will gehen und nachschauen, ob ich helfen kann. Es sieht überhaupt aus, als wäre das Ganze eine Falle." Ich folgte den anderen schnell. Man mußte es Mr. Cullen lassen, daß er die Sache mit großer Diskretion und unter möglichster Rücksichtnahme auf das Lokal leitete. Er hielt Mr. Parker und Mr. Moß auf, als sie das Ende der Reihe erreicht hatten. „Bitte mit mir zu kommen," sagte er, „ich habe Ihnen draußen etwas zu sagen." Punktes kann durch nichts schlagender bewiesen werden, als durch solche Ziffern. Die Pariser Presse zu Grandis Vorschlag Paris, 9. Sept. Die Genfer Rede des italienischen Außenministers Grandi wird in der Pariser Morgenpresse mit lebhaftem Interesse verfolgt. Pertinax schreibt im „Echo de Paris", Grandi habe es in erster Linie aus Frankreich abgesehen, dessen Heeresorganisation Italien ein Dorn im Auge sei. Französischerseits könne man hier auf nur antworten, daß Frankreich gar nicht a u f - rüste, abgesehen vielleicht von seiner Streitmacht zu Wasser. Aber in dieser Frage erwarte man augen blicklich aus Rom eine Antwort auf einen neuen franzö sischen Vorschlag, nach dem beide Länder ihre Bauten bis 1936 auf den Durchschnitt der letzten neun Jahre herab setzen sollten. Italien habe die Organisierung seines Heeres beendet und auch in der Erenzverteidigung einen Vor sprung vor Frankreich. Seine Macht sei unbedingt ver stärkt, wenn Frankreich zwischen dem vergangenen Heeres system und dem neuen in der Schwebe bleibe. In der Flottenfrage habe Italien durch das italienisch-französische Abkommen, das die Flottenferien für ein Jahr aus gesprochen habe, einen Vorsprung gewonnen. Französischer seits wünsche man aber nicht, daß sich dieses Experiment auch bei der Landmacht wiederhole. Grandi müsse sich darüber klar sein, daß seine Vor schläge keinerlei Aussicht hätten, von Frankreich an genommen zu werden. Das Journal stellt fest, daß Grandi eine Ausdeh nung der internationalen Solidarität auch auf die Sowjetunion wünsche. Seine Aus führungen seien jedoch mehr auf den Persönlichkeitserfolg abgestellt gewesen Bemerkenswert sei die enge Anlehnung an Amerika und die anderen angelsächsischen Länder. Der Petit Parisien betont, daß der italienische Außenminister in erster Linie seine Solidarität mit England habe be zeugen wollen. Das Oeuvre glaubt nicht, daß Italien die Vorschläge Grandis in Form einer offiziellen Denkschrift dem Völkerbund unterbreiten werde. Der italienische Außenminister werde sich damit begnügen, seine These in einer Rede dargelegt zu haben. * USA.-Vanken und Stillhalteabkommen. Neuyork, 9. Sept. Das Stillhalteabkommen der ameri kanischen Banken ist so gut wie abgeschlossen, nur von zwei Pazifikbanken stehen die Antworten noch aus. Noch am Mittwoch dürste die Reichsbank von der Annahme des Abkonrmens telegraphisch verständigt werden. Mexiko nimmt die Einladung des Völkerbundes an. Neuyork, 9. Sept. Die mexikanische Regierung hat die Einladung zum Eintritt in den Völkerbund angenommen. Die formelle Bestätigung durch den Senat wird schon in allernächster Zeit erwartet. 4195000 Arbeitslose. Berlin, 8. Sept. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für die Zeit vom 16. bis 31. August hat sich das Ansteigen der Arbeitslosigkeit, das Mitte Juli eingesetzt hatte, seit Mitte August etwas langsamer fortgesetzt als in der ersten Hälfte des Monats. Am 31. August waren bei den Arbeitsämtern rund 4195 000 Arbeitslose gemeldet; diese Zunahme gegenüber dem vorhergehenden Stichtag belief sich auf rund 91000 und blieb damit hinter der Zunahme in der ersten Hälfte des Monats (rund 114 000) zurück. Die Zahl der Unterstützungsempfänger in der Arbeits losenversicherung und Krisenfürjorge ist zahlenmäßig stär ker, nämlich zusammen um rund 96 000 gestiegen, während im vorhergehenden Berichtsabschnitt beide Unterstützungs einrichtungen zusammen einen Zugang um rund 49000 Unterstützungsempfänger zu verzeichnen hatten. Am 31. August wurden nach den vorläufigen Zählungen del Arbeitsämter in der Arbeitslosenversicherung rund 1281000 (am 15. August rund 1225 000), in der Krisen- fürsorge rund 1095 000 (am 15. August rund 1055 000) Hauptunterstützungsempfänger betreut. Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit seit dem sommerlichen Tiefpunkt nicht stär ker zugenommen als während der gleichen Entwicklungs periode des Vorjahres; doch ist dabei zu beachten, daß der Ausgangspunkt in diesem Jahre erheblich höher liegt. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen belief sich Ende Juli, am Stichtag der letzten Zählung, auf rund 1063 000. Mr. Moß wollte erst einen Versuch machen, zu ent kommen — bückte sich ein wenig, um vielleicht vurch- zuschlüpfen, aber ein Stotz, den ihm Mr. Parker gab, be lehrte ihn eines Besseren. „Was wollen Sie?" fragte er kampflustig. Der alte Herr statte sie nun erreicht, er war sehr rot im Gesicht und sprach unzusammenhängend. Er wendete sich an Mr. Cullen und mir schwand jeder Zweifel, dab dies eine von dem Detektiv gestellte Falle sei. „Mir ist meine Brieftasche gestohlen worden!" riefel. „Einer dieser beiden mutz sie haben. Jemand soll den Direktor holenl" Nur wenige Leute, die in unmittelbarer Nähe saßen, bemerkten, datz etwas Ungewöhnliches vorgehe. Die Wandelgänge waren gerade an diesem Punkte fast ganz leer. „Der Her» irrt sich bestimmt," erklärte Mr. Parker mit Würde. „Weder ich noch mein Freund wissen etwas von einer Brieftasche." „Ich bedauere," sagte Mr. Cullen höflich, „aber ich muß Sie bemühen, sofort mit mir zu kommen, und Sie auch, Sir," fügte er an den alten Herrn gewendet hinzu. „Ich bin Polizeibeamter und wir werden die Sache dort untersuchen. Sie werden wohl auch hier kein Aufsehen er regen wollen. Ich habe zwei Beamte mit." Und er wies auf zwei Männer, die irgendwo auS dem Hintergrund aufgetaucht waren. „Ich gehe mit dem größten Vergnügen mit Ihnen,' sagle Mr. Parker. „Gleichzeitig muß ich bemerken, daß dieser Herr offenbar getrunken hat; seine Beschuldlgnng ist lächerlich." In demselben Augenblick fühlte ich, wie mir etwa« Hartes in die rechte Hand gesteckt wurde. Mit einer Ge schicklichkeit, die an das Wunderbare grenzte, hatte Mr. Parker, der mit den Händen in den Rocktaschen dastand, eine derselben — offenbar durch eine geheime Öffnung in seinem Rock — damit herausgesieckt. In Viesen paar Se kunden glaubte ich Jahre zu erleben. Ich hatte keine Zeit nachzudcnken und mir klarzumachen, daß mich nichts da vor retten konnte, am nächsten Morgen der Polizei alS gemeine' Taschendieb vorgeführt zu werden, wenn mir mißlang, was ich nun begann: ich packte die Brieftasche und ohne mit stnem Muskel zu zucken, lietz ich sie in die Uberrocktasche des alten Herrn gleiten. Der Augenblick war vorüber! Mr. Parker hatte den Vorgang gedeckt, in dem er sich etwas nach vorwärts bewegte. Ich hatte vor Jahren dem Tod ins Antlitz geblickt, aber solch einen Schauer hatte ich noch nie verspürt. (Fortsetzung folgt.) Del Berlin hat in Een Eric Dru Die in Angaben ü in der Ani Die deutsch Rüstungsai 23. Mai d. der Rüstun sailler Veri wungen be kannt ist, r der Vorbe Konventioi Schema zu, wohl endli anderen S Ansicht der Iah, vom l liegenden! Sen Deutsc Gebiet uni sind. Teilr die Rüstui gelegten S Marine schiffe, wäl sailler Ve: Marinekor schiffe im den doppel Die A können zu: bezüglicher 2ch behalb Punkt nack dieses Sch teilung ar sich zu ver Verli: rüstungsai Rüstungsz sämtliche beigefügt. Reichsweh Flotte 15 die deutsch besitze, vo: Jahre alt Werten ! Nlit dem i Mex Genf, hat sich h der Wahl Robert C Graf AP! wen. Die 52 anwest Bahl des des Gras begrüßt. Präsident BizepräsU schlisse un Hiero die Berat Sympathi Redner e Re das Wor: »Als «1 fragte i< „G< «eine ij „Ei „Dc fuhr ich stand zr gewisser wurde, führen? „Hi dieser 2 „D sein," l seinem De: verblüh vor. 8 Mr. Ci Er star steigen Munde unbewi könnte „I merken, der lest arg mi M: Er schc Mau, leder e der die
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