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Letzte Nachrichten Um dar WWMtLprogramm Berlin, 4. August. In der Reichskanzlei wurden Montagabend die Bespre chungen zwischen Mitgliedern des Reichskabinetts, des preu ßischen Kabinetts, dem Reichsbankpräsidenten Dr. Luther, Vertretern der Wirtschaft und anderen Sachverständigen fort gesetzt. So nahmen Geheimrat Schmidt, der frühere Reichs finanzminister Dr. Hilferding, Reichstagsabgeordneter Dern burg, der Präsident der neuen Akzept- und Garantiebank, Professor Warmbold, Geheimrat Bücher und Dr. Silverberg daran teil. Der Kanzler hatte die Absicht, in diesen Kreisen noch einmal das wirtschaftliche Aufbauprogramm durchzubespre chen, das das Kabinett in der nächsten Zeit wirksam machen will. Von unterrichteter Seite wird die Besprechung denn auch als informatorisch bezeichnet. Es liegt auf der Hand, daß sie keinen anderen Charakter haben konnte, denn Be schlüsse können natürlich in diesem Gremium nicht gefaßt werden. Sie sind auch nicht vor der Romreise des Kanzlers und des Außenministers zu erwarten. Vielmehr glaubt man, daß für die Kabinettsberatungen auch noch die nächste Wacks benötigt wird und Entscheidungen frühestens Ende der nach- sten, vielleicht aber auch in der übernächsten Woche fallen können. Ueber den Inhalt des Wirtschaftsprogramms sind in der Presse bereits Einzelheiten angegeben worden. Äon unter richteter Seite wird jedoch gewarnt, diese Darstellungen als richtig hinzunehmen. Bei all dem könne es sich nur um Vermutungen handeln, die zum Teil sogar falsch sind. Sa wird in einem Berliner Blatt eine Senkung der Mieten an gekündigt. Auch dabei handelt es sich um eine Kombination, die wohl aus der Annahme heraus entstanden ist, daß das Problem der Hauszinssteuer bei den Beratungen behandelt wird. Ebenso ist es zum mindesten zweifelhaft, daß die in dem Blatt weiter angekündigtcn Maßnahmen auf dem Kar- tellqebiet durchgeführt werden. Richtig dürfte dagegen sein, daß man sich in Kreisen des Kabinetts in den letzten Tagen wieder lebhaft mit der finanziellen Lage der G e- meinden befaßt hat, bei denen sich die Entwicklung der letzten Wochen natürlich auch fühlbar macht. Es ist anzuneh men, daß das Kabinett schon recht bald zu Beschlüssen kommt, die die Situation der Gemeinden erleichtern. Dabei dürfte es allerdings fraglich sein, ob eine solche Erleichterung mög lich ist, ohne daß de Gemeinden selbst zu drastischen Mitteln greifen, die einmal auf dem Gebiet der Ausgabensenkung, zum anderen in der Veräußerung eigener Vermögenswerte liegen könnten. Drei Mitglieder der Wegener-Apedttiou zuriiügetehrt Kopenhagen, 4. August Drei Mitglieder der Wegener- Expedition, Dr. w. Kopp, Dr. Pekers und Ingenieur Ern sting, trafen am Montag mit dem Motorschiff »Dronning Alexandrine" aus Zslano hier ein. Sie waren mit dem Dampfer »Gertrud Rask" aus Scoresbysund auf Grönland nach Irland gebracht worden. Neuer Bahnsrevel in Rumänien Budapest, 4. August. Wie aus Bukarest gemeldet wird, ist abermals ein von kommunistischer Seite geplanter An schlag aus einen Eisenbahnzug vereitelt worden. 3n Sie- benbüraen. in der Räbe der Station Maresvaiarbelv, enl- leckte ein Bahnwärter, daß die Gleise vom Bahnkörper tN einer Länge von 50 Meter entfernt und in den parallel lau fenden Graben geworfen worden waren. Die Erhebungen ergaben, daß das Attentat von Kommunisten gegen den Schnellzug Bukarest-Galah geplant war. Dreißig Per sonen wurden verhaftet, unter ihnen auch der Führer des Schnellzuges Bukarest—Lernowitz. Dieses Attentat gehört ,u der Serie von Anschlägen, die im Zusammenhang mit dem Roten 1. August in den letzten Tagen verübt worden waren. Budapest, 4. August. Der Pester Lloyd erfährt aus Belgrad verschiedene Einzelheiten zu der im Schnellzug Mün chen—Agram—Belgrad erfolgten Bombenexplosion, bei der zwei Personen gelötet wurden Die Explosion erfolgte im direkten Wagen München—Belgrad, verursachte aber auch in den Rachbarwagen schwere Schäden. Richt nur die Sitze, 'andern auch die Seitenwände wurden zerstört. Es ent stand eine furchtbare Panik. Auch die unverletzt gebliebe nen Reisenden flüchteten, wobei mehrere in dem Tumult leichlc Verletzungen erlitten. Die drei Höllenmaschinen hatte man unter den Wagensihen verborgen. Das Attentat ist das schwerste der in den letzten Monaten verübten Anschläge. horWasierlaWrophe in hanlan hankau, 4. August. Rachdem der Jangtse bereits feit einigen Tagen infolge der starken Regenfälle über die Ufer getreten war und auch das Wasser der Seen in der Rähe der Stadt stieg, barst plötzlich der Schutzdamm gegen die Seen und eine ungeheure Wassermcnge ergoß sich in die Stadl, die in ganz kurzer Zeit bis zu fast 1,25 Meter Höhe über schwemmt wurde. Hunderte von Einwohnern der dichtbe völkerten Armenvierlel, die von der Flut überrascht wurden, ertranken. Truppen arbeiten fieberhaft an der Errichtung von provisorischen Skaudämmen, um die Ueberschwemmung einzujchränken. Sehr ernst ist auch die Frage der Lebens mittelversorgung der Stadt, die vollkommen von der Umwelt abgesperrl »st und nur über geringe Lebensmittelvorräte verfügt. Drei Bauern vsm BM Innsbruck, 4. August. Rordwestlich vo. Häselgehr im Lechtal schlug der Blitz in eine heuhiittc ein. 2rei Bauer« wurden getötet, zwei Personen verletzt bezw. l ^äudt. Eingedoreneniämpie in MW Pieker-Marihburg, 4. August. In Ratal haben sich er neut blutige Kämpfe zwischen mehreren lausend Eingebo renen abgespielt, in denen viele von ihnen getötet worden sein sollen. Keine IHMche^memschaftrkMe Dresden, 4. August. Die am Montagnachmiltag im Sächsischen Wirlsckafks- ministerium geführten Verhandlungen zwischen den selbstän digen sächsischen Banken und Vankfirmen über die beabstch- kigte Gründung einer sächsischen Lombardkasse haben zu dem Ergebnis geführt, von diesem Plan vorläufig Abstand zu nehmen. In der Aussprache kam zum Ausdruck, daß augenblick lich eine Notwendigkeit für die Gründung einer solchen Kasse nicht bestehe. Außerdem habe sich die Garantie- und Ak zeptbank in Berlin bersiterklärt, auch auswärtigen Firmen in gleicher Weise zur Verfügung zu stehen, wie bett itt Bek» litt ansässigen Grunderfirmett. Um aber der Geldkonzentration entqegenzutreten. soll ein loser Zusammenschluß der selbständigen säch sischen Bankfirmen erfolgen Neben dieser Verhandlungen werden in Dresden Ver handlungen gepflogen auf Errichtung einer Akzeptbank für den Freistaat Sachsen nach dem Muster der Garantie- und Akzeptbank in Berlin. Der Weitergang der Dinge hängt ganz von der Gestaltung des unbeschränkten Zahlungsverkehrs bei den Sparkassen ab. KerW-ifaas vier Iahre sechs Monate Gefängnis für Bürgermeister Werner Das Gemeinsame Schöffengericht in Zwickau verurteilte am Montag den Bürgermeister Werner aus Hermsdorf we gen Anstiftung zum Mord zu vier Jahren sechs Monate» Gefängnis unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Wie ausführlich berichtet, versuchte Werner, den Wirt schaftsgehilfen Neinert aus Lichtenstein-Call »berg zum Mord an dem Sandgrubenbesitzer Schmidt anzustiften Schmidt schuldete Werner etwa 15 000 RM, für die Schmidt an Wer ner eine Lebensversicherung über 20 000 RM abtrat. Die Anklage warf Werner vor. Schmidt beseitigen zu lassen, um die Versicherungssumme zu erhalten, Werner leugnete, sich irgendwie schuldig gemacht zu haben. Seine Aussagen wur den aber durch den Hauptzeugen, den Wirtschaftsgehilfen Neinert. erheblich erschüttert. Werner habe ihm 3000 NM für die Beseitigung Schmidts angeboten sowie einen Gum miknüppel und einen Revolver gegeben. Neinert unterrich tete die Polizei. Auch andere Zeugen belasteten Werner, während der Zeuge Schmidt, der das Opfer Werners werden sollte, sich sehr zurückhaltend äußerre und erklärte, er könne sich nicht denken, daß Werner, dem er 40 000 RM schulde und mit dem er freundschaftlich verkehrte,, ihn beseitigen wollte. — Der gerichtliche Sachverständige hielt die Anwen dung des 8 51 aus Werner für nicht gegeben. Der Staats anwalt beantragte fünf Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrenrechtsveriust. Hande! Börse Dresdner Produktenbörse vom 3. August. Weizen inl 76 kg neu 202—2071 Roggen inl. 72 kq neu >55 ' I60: Wintergerste neu 145—150! Hafer Inl. neu 150 — 155. Wicken zur Saat 28 30! Erbsen kleine gelbe 36—5»! Trockenschnitzel 7.20 -7,40! Kartof felflocken 154>O—16,2O! Futtermehl 14-15.25! Welzentleie 11,!>0 bis 12,20! Roggenkleie 11,25—12Z»; kniserauszugmehl 47- 40! Bäckermundmehl 40,50- 42,50! Weizennachmehl 10,50 21! In- landsweizenmehl 70 Prozent 42,25 44 25! Noggenmehl 60 Pro zent 27-28! Noggenmehl 70 Prozent 25,56—26)50; Noggennach- mehl 17.50-18,50. Dresdner Schlachtvichmarlt vom 3. August. Austrieb! Och sen 137, Bullen 523, Kühe 412, Färsen 63 Frefsek 6. Kälber 636, Schafe 1022, Schweine 2305, zusammen 5104 Tiere! Preise: Och sen 1 45 -40, do 2 35- 43. do 3 30 !.2. oo 1 27-20; Bullen 1 38-42, do 2 34-38, do 3 32-34, Kühe 1 36^40. do 2 60—34, do 3 22-26, do 4 17-20; Färsen 1 43 46, dü 2 37-41; Fresse! ohne Notiz; Kälber 1 —. do 2 54—50, do 3 47—53, do 4 40-45! Schafe 1 -, do 2 50-54 do 3 42-48, do 4 37-40, do 4 30-36; Schweine 1 und 2 je 53—54, do 3 54—55, do 4 52—53, do 5 50 — 51, do 7 47-50: Ueberstandi Ochsen 25, Bullen 101. Kalber, Fär sen. Fresser und Schweine Kühe 53, Schafe 05. Geschäfts gang: Rinder schlecht, Kälber mittel, Schafe und Schweine lang- >am. Die Möglichkeit, noch billiger als bisher zu kaufen, finden Sie jetzt in meinem Saison-Ausverkauf. 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