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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 's 2 Di« »Ottendorf« Zeitung' erscheint Dten»- tag, Vonnentag und Vannabend. - Der D«»»a«»Drrt» »Kd mit Beginn » jeden Monat» tetannt gegeben. m Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - ü irgendwelcher Störungen de» Betriebe, der L 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,« 8 8 Einrichtungen) hat der Bezieher telnen An» »» sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der « » Zeit««« »d. Nückzahlung d. Bezugipreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. UntttWWS- ,K, md AcheM Diese Zeitung veröffentlicht die amllichen Bekanntmachungen de» Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" mrd „Der Kotsld". Echristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 95 30. Jahrgang Ulittwocb den f?. August Ml Dresden. Keine Brot starb. in der zu Gehör gebracht, reichen Beifall bei den Zuhörern aus- lösend. Bedauerlich war, daß die zahlreichen Zaungäste durch lautes Reden und Lachen die Darbietungen des Orchesters störten und so den sonst so günstigen Eindruck etwas verwischten. Von unserer Ortspolizei, die dieses unangenehme Zwischenspiel mildern konnte, war nichts zu bemerken. - ^chumke Feuer aus, durch das die Scheune mit der gesamten Ernte und zahl- Zeichen landwirtschaftlichen Maschinen vernichtet wurde. Durch Funkenslug geriet auch die hundert Meter entfernt stehende ScheuNc des Besitzers Lebsa in Brand. Bon dorl aus sprangen die Flammest aus die Stallungen über; beide Gebäude brannten nieder, das Äieh konnte in Sicherheit ge bracht werden; man vermutet Brandstiftung. Kohorn L Lo. in Konkurs Lhemnih. Ueber das Vermögen der Chemnitzer Maschi nenfabrik Kohorn L Co. und der Chemnitzer Teppichfabrit Kohorn L Co. ist das Konkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Rechtsanwalt 2r. Neumeister bestellt. Derttiches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, am u- August l-M. — Am Mittwoch ist Herrn Wirtschaftsbesitzer und Zimmermann Max Stein und Gemahlin, Ortsteil Süd, ver gönnt das schöne Fest der Silber-Hochzeit zu feien». Wir entbieten dem Jubel-Paar auch an dieser Stelle herzliche Glückwünsche. — Wenn auch das Konzert des Löhnert-Orchesters am Sonnabend im Hirschgarten sich eines besseren Besuches als das vor einiger Zeit im Roß abgehaltenen erfreute, so hätte die Teilnahme der Einwohnerschaft weit zahlreicher sein können. Gewiß, die wirtschaftliche Lage und die zahlreichen Vereins- Kamenz. Großseuer InLrostmitz brach großen strohgedeckten Scheune des Besitzers Zschumke Leipzig. Falsche Prediger. Seit dein 1. Fe bruar dieses Jahres besteht in Leipzig eine sog. „Deutsche Missionsgesellschaft". Der „Oberprediger" und noch andere sog. Prediger in dunkelblauen Uniformen gehen in Leipzig und Umgebung sowie benachbarten Städten mit Sammel listen herum, sammeln Gelder ein und verkaufen die Zeit schrift „Der Missionsbote" für 15 Pfg. Von den eingesam melten Beträgen und aus dem Erlös des Zeitungsverkaufes sollen angeblich Speisungen an arme Kinder und alte Leute vorgenommen werden. Durch die Ermittlungen der Krimi nalpolizei ist festgestellt worden, daß das eingesammelte Geld nicht für den Wohltätigkeitszweck verwendet worden ist, son- Beratungen wegen einer Herabsetzung des Brotpreises haben zu keinem Ergebnis geführt Vielmehr wurde beschlossen, angesichts der steigenden Tendenz der Getreidepreise die Pro duktenbörse vom Montag abzuwarten. dern zum eigenen Nutzen der Prediger und der unterein ander bekannten und verwandten Mitglieder'der Organisa tionsleitung. Die Sache ist der Staatsanwaltschaft Leipzig Veranstaltungen bedingen eine Einschränkung, aber der niedrige wegen Verdachts des Betruges und unerlaubten Sammelns Eintrittspreis trug ja dieser Sachlage schon Rechnung. Die übergeben worden. Leistungen der Kapelle unter der bewährten Leitung ihres ' Dirigenten stellten sich den früheren Konzerten ebenbürtig zur Seite. Straff und klangschön wurden die einzelnen Stücke Auerbach. IM weiteren Verlauf des 24. Sächsischen Feuerwehrtages beriet die Abgeordnetenversammluna Aen- derungen des Grundgesetzes des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren und beschloß die Wiedereinführung des Ehren- loldes, den der Große Landesausschuß aufgehoben Halts. Bis her wurde der Ehrensold in Höhe von 50 RM gewährt. In Zukunft sind, ohne daß die Bedürfnisfrage zu prüfen ist, min destens 50 RM zu zablen, wenn von einem Mitglieds eine Leipzig. Vom Kohlenwagen erdrückt. Am Sonnabendvormittag verunglückte der 39 Jahre alte Arbei ter Marholt aus Leipzig-Anger-Crottendorf auf dem Jndu- striebahnhof in Leipzig-Plagwitz tödlich. Er war neben einem fahrenden, mit hundert Zentner Kohle beladenen Wa gen hergelaufen, als plötzlich ein Rad brach. Dem Arbeiter, der unter den Wagen zu liegen pam, wurde die Brust zer quetscht; der Lod trat auf der Stelle ein. Die Südlausiher Grenzlandwoche verschoben Zittau. Infolge der gegenwärtigen ungünstigen wirt schaftlichen Verhältnisse wurde beschlossen, die für die Zeit vom 4. bis 11; Oktober geplante „Süolausitzer Grenzland woche" auf das nächste Jahr zu verschieben. Zwanzigprozentige Lohnsenkung? Bautzen. Der Arbeitgeberverband der Lausitzer Textil industrie hat die Löhne, die bereits am 1. April um sechs Prozent gekürzt worden waren, zum 31. August erneut ge kündigt. Wie verlautet, ist von Arbeitgeberseite ein Lohn abbau von zwanzig Prozent beabsichtigt. Von der Kündi gung werden etwa 35 000 Arbeitnehmer betroffen. — Auch das Lohnabkommen in der Bekleidungsindustrie ist zum 31. August gekündigt worden. Hier soll ebenfalls eine Lohnkür zung um zwanzig Prozent geplant sein. Bautzen. Unfall auf dem Exerzierplatz. Auf dem Exerzierplatz Litten ereignete sich ein bedauerlicher Un fall. Als der GZreile Schieckel eine Handgranate werfen wollte, entglitt sie ihm und fiel hinter ihm zu Boden. Ober leutnant Schurig rief dem Gefreiten zu. sofort in Deckung zu gehen. Als der Oberleutnant versuchte, die Handgranate noch rasch zur Seite zu schleudern, explodierte sie. Der Offi zier erlitt eine schwere Verletzung der rechten Hand. Kranlenlchwester erschient ihren Direktor Leipzig. Am Sonntagabend wurde der von seinem Dienst im Krankenhaus St. Iakob auf dem Fahrrad heimkehrende Verwaltungsdirektor Dr. L e h m a n n an der Ecke Talstrahe und Johannisplah von der 27jährigen Krankenschwester Flora Blüller aus Kaltenborn hinterrücks niedergeschossen. Ein Passant hörte den Schuß fallen. Er eilte hinzu und sah den Niedergeschossenen, der noch lebte, am Boden liegen. Im selben Moment schoß die Krankenschwester zum zweiten Mal auf ihr Opfer. Ein Reichswehrsoldat konnte der Täterin den Revolver widerstandslos abnehmen und sie zur Polizei- Wache im Grassi-Museum führen. Dort gestand die Verhaf tete ihre Tat sofort ein und erklärte, daß sie die Verhältnisse nicht mehr habe ertragen können. Aller Wahrscheinlichkeit nach häMt die Tat mit der zwangsweisen Beurlaubung wegen schwebender Differenzen zusammen. Die Kranken schwester, die einen geistesgestörten Eindruck macht, sollte von einem hiesigen Stadtarzt untersucht werden, wollte die ser Aufforderung aber nicht Folge leisten. Sie soll schon einmal m einer Nervenheilanstalt auf ihren Geisteszustand beobachtet worden sein. Weiter soll die Täterin den Er chos- senen schon einmal auf der Straße angehalten und ihn um ihre Wiedereinstellung gebeten haben. Dem Kriminalamt zugeführt, gestand Fraulein Müller die Tat ein, verweigerte aber jede weitere Angabe. Die Vernehmungen werden fort gesetzt. Dr. Lehmann hinterläßt Frau und Kind. Zwickau. Polizeioberleutnant tödlichver unglückt. In Lichtentanne nahm der bei der Plauener Polizei angestellte Oberleutnant Beyerlein mit seinem Mo torrad mit Beiwagen die Kurve zu weit und fuhr gegen eine Steinmauer. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß et bald darauf starb. Sein Begleiter kam mit geringen Verlet zungen davon. Plauen. Schießwütige Einbrecher. Einem Landhaus bei Rodersdorf, das einem Kaufmann aus Plauen gehört, statteten Einbrecher einen Besuch ab, wobei ihnen vorwiegend Lebensmittel, die zum Teil an Ort und Stelle verzehrt wurden, in die Hände fielen. Nicht genug damit ergriffen die Banditen ein im Landhaus aufbewahrtes Ge wehr und durchschossen sämtliche Bilder, elektrische Lampen und sonstigen Gegenstände. Bon den Tätern fehlt bisher jede Spur. . . - Sächsischer Aeuerwehrkag Zur Verhütung von Waldbrandcn. Die Pressestelle der Landwirtschafiskammer macht erneut darauf aufmerksam, daß die Mehrzahl von Waldbränden auf Fahrlässigkeit zu- rüzuführen jein dürfte. Ein brennendes Streichholz oder glimmende Zigarren- und Zigarettenstummel haben in der Mehrzahl Waldbrände zur Folge gehabt. Dec Forstmann unterscheidet zahlreiche Arten von Waldbränden, von denen am verbreitetsten die Bodenfeuer sind. Das beste Bekämp fungsmittel hiergegen ist das Ausschlagen oder Ausfegen des Feuers mit grünem Reisig; auch Bewerfen des Feuers Wit frischer Erde leistet gute Dienste. Am gefährlichsten dürf ten die Wipfelfeuer seich da brennende Zweige durch den Wind oft weit fortgetragen werden und neue Brandherde chaffen. Es sei darauf hingewiesen, daß die geringste Unvor- ichtigkeit mit Feuer im Walde nicht nur eine Bestrafung, andern auch die Haftung des Täters zur Folge hat, die oft >as Vielfache der Strafe ausmacht. r e is e r m ä ß i g u n g. Die tzung des Brotpreises haben Dresden. Tödlicher Unfall. Am Sonntagnach mittag war der Straßenbahnschafsner Dürreram Erfurter Platz aus dem Straßenbahnwagen gestiegen, um ein Kind! Lhemnih. Journals st niedergeschlagen. Aus Herauszuheben. Dabei wurde er von einem Lastkraftwagen, dem Brühl überfielen etwa dreißig Rechtsradikale einen dessen Führer den Wagen auf dem regennassen Asphalt nicht kommunistischen Redakteur, der in der Notwehr einen Schutz wehr rechtzeitig zum Stehen bringen konnte, überfahren und abgab, durch den aber niemand verletzt wurde. Die Anglet- zwischen Lastwagen und den Anhängewagen der Straßen- fer schlugen mit Latten so lange auf ihn ein, bis er bewußt» bahn eingeklemmt. Dürrer erlitt so schwere Verletzungen, - los zusammenbrach; erst das Uebersallkommando konnte daß er kurz nach seiner Einlieferung im Krankenhaus ver- ihn befreien. 50jährige Feuerwehrdienstlätigkeit nacygewiesen wlrv. Als Ort für den 25. Sächsischen Feuerwehrlag wurde Riesa be stimmt. — Darauf wählte der Große Landesausschuß Säch sischer Feuerwehren in nichtöffentlicher Sitzung Branddirektor Ortloph-Dresden zum Ersten Stellvertreter des Vorsitzenden. Der bisherige Erste Stellvertreter. Branddirektor Dombsch« Großhenneroorf, wurde zum Zweiten Stellvertreter gewählt. Die bisherigen stellvertretenden Kreisvertreter, Landdirektor Schärpfer-Leisnig und Branddirektor Werner-Penig, wur den auf ihren Posten durch Branddirektor Michel-Nossen und Branddirektor Kießling in Bad Lausick ersetzt und rücken zu wirklichen Vertretern auf. An dem Festzug nahmen trotz einschränkender Maßnahmen mehrere tausend Feuerwehr leute teil. Die Tagung schloß mit einer 75-Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr 1 zu Auerbach. Plauen. Der 22 Jahre alle Kasfenbote der Landesbank Westsachsen in Falkenstein, Erich Herold, der mit einem grö ßeren Geldbetrag unterwegs war, wurde von einem Unbe kannten verfolgt. Als Herold in Pillmannsgrün im Gasthof einkehrte, folgte ihm der Unbekannte dorthin und setzte sich Herold gegenüber. Plötzlich schleuderte der Fremde dem Kassenboten Psesser in die Augen und flüchtete mit der Ak tentasche Herolds, in der sich 3100 RIN befanden. Herold schlug Lärm, nahm die Verfolgung des Verbrechers selbst aus und hotte ihn auch ein. Auf die Hilferufe des Täters eilte ein Komplize aus dem nahen Walde herbei und befreite seinen Genossen. Beide gaben aus einer Scheintodpistole etwa zehn Schreckschüsse ab. Herold ließ sich dadurch aber nicht einschüchtern. Ls gelang schließlich, Len Räuber zu fassen und ihm die Aktentasche abzunehmen. Ls handel« üch um den 36 Jahre alten Arbeiter Lrnst Reichelt aus Fal kenstein. Nachdem er eine gehörige Tracht Prügel erhalten hatte, wurde die Versolgung seines Komplizen wiederausge nommen, der ebenfalls festgenommen werden konnte, hier handelt es sich um den 26jährigen Textilarbeiter Emil Franke, ebenfalls aus Falkenstein. Leide wurden in bas Falkenfteiner Amtsgerichtsgesängnis eingeliesert. Die Entrichtung der Au wertungsstener Dresden, 10. August. Das Finanzministerium hat eine Verordnung erlassen, die sich mit der Entrichtung der Aufwertungssteuer beschäf tigt. In dieser Verordnung heißt es: „Infolge der bestehenden Zahlungsschwierigkeiten zahlen die Mieter die Miete für gemietete Räume häufig erst am Fälligkeitstage der Aufwertungssteuer <5. jeden Monats) oder nur kurz vorher an den Hauseigentümer. Letzterem ist es daher in vielen Fällen nicht möglich, die vereinnahmte Aufwertungssteuer rechtzeitig an die Steuerbehörden abzu führen. Geschieht dies aber erst nach dem Fälligkeitstage, so würde der in der Verordnung des Reichspräsidenten über Zuschläge für Steuerrückstände vom 20. Juli 1931 für den Fall der nicht rechtzeitigen Entrichtung einer Steuerschuld vorgesehene Verzugszuschlag an und für sich verwirkt sein. Dies würde indes nicht dem Sinne der Vorschrift, schuldhafte Verzögerungen der Steuerablieferungen zu treffen, entspre chen und zu unbilligen Härten führen. Es wird daher hier mit angeordnet, daß von der Erhebung des Verzugs zuschlages dann abzusehen »st, wenn der Hausei gentümer die am 5. des Monats fällige Aufweretungssteuer leweils bis spätestens zum 10 des betreffenden Monats an die Steuerbehörde abführt. Die weitergehende Regelung unter II dieser Verordnung wird hierdurch nicht berührt. Turnen - ^piel - Sport im Turnverein Jahn e.V. (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den 9. August 1931. Handball. Jahn Radeberg Jgd. — Jahn Jgd. 1:1 (0:0) Der äußerst weiche Boden ließ ein einwandfreies Spiel nicht zu, sodaß beide Mannschaften nie recht in Schwung kamen. Fußball. Ebersbach I. — Jahn I. 1:7 (0:3) Jederzeit überlegen konnten die Jahnleute ohne sich sonderlich anzustrengen einen einwandfreien Sieg herausholen Der Ersatztorwächter von Jahn, in weißen Hosen und weißen Schuhen I, hat sich glänzend bewährt. Die Nennungen für das Lugturm-Bergturnen sind bis Mittwoch abend bei dem Turnwart abzugeben. Nachnennungen werden nicht angenommen.