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Mma Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend Dt« »Ottendorf«, Zeitung' erscheint Oie«»» * - tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Be,ng«»yret, wird mit Bezinn » jeden Monat» bedannt gegeben. 2 3" Falle höherer Gewalt tKrieg od. sonst. » - irgendwelcher StSrungeii de, Vetiiedes der 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- A tkinrichtungenj hat der Bescher keinen 8n- - spruch auf vleferung »der Nachltekerung der » - Zeitung od. Rüchpthlung d. Deptgepreise». » UnterhMW- ,K M McheM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de». Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und .Der Kodold*, Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ümmnsr 75 Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Aühle, Ottendorf-Okrilla. Freitag, den 26. Iuni 30. Jahrgang Amtlicher Teil Geffentl. Ätzung der Gemeindeverordneteir Freitag, den 26. Juni 195!, abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause ange schlagen. Httendors-Hkrissa, den 25. Juni 1931. Der Gemeiudeverorduetenvorsteher. kevauungzplan Aachverg. Der Bebauungsplan über das Wachbergqelände liegt vom 24. Juni dsö. Ja. ab 4 Wochen lang im Rathaus während der geordneten Dienstzeit öffentlich aus. Widersprüche gegen den Bebauungsplan sind bei deren Verlust innerhalb 4 Wochen nach Beginn der Auslegung zu erheben. Httendors-Hkrilsa, am 23. Juni 1931. Der Bürgermeister. Herü'iches und Sächsisches. VUcudorsiDkrilla, am 25. Jun ,yzp — Am gestrigen Tage konnte Herr Fritz Röttinger und Gemahlin das schöne Fest der Silber-Hochzeit begehen. Auch an dieser Stelle übermitteln wir den Jubelpaar herzliche Glückwünsche. — Seppel Lux persönlich in den Schauburg-Lichtspielen. Die Leitung der Schauburg-Lichtspiele, die stets bemüht ist dem Publikum nur gute und sehr abwechslungsreiche Pro gramme zu bieten, hat um mal im Filmprogramm eine an- genehme Abwechslung zu bringen für den neuen Spielplan Freitag bis Montag den rheinischen Meister Seppel Lux für ein pe'sönlicheS Auftreten verpflichtet. Ueber Seppel Lux dem ein sehr guter Ruf vorangeht und ver bisher nur in den größten Lichtspieltheatern mit den besten Erfolgen tätig war, schreibt die Chemnitzer Zeitung u. a.: „Dann aber kommt Seppel Lux. Schon sein bloßes Erscheinen auf der Bühne löste stürmischen Beifall aus und dann gab dieser Meister der heiteren Muse Proben seines Könnens, die das ausoerkaufte Haus nicht aus dem Lachen herauskommen lieben. Mochten es nun Couplets oder humoristische Er zählungen oder Witze sein, immer wieder durchdröhnten wahre Lachsalven das Haus. Und was die Hauptlache ist, Seppel Lux bleibt immer dezent, gewagte Witze und Schlager, wie Man sie sonst leider von vielen Humoristen oder Leuten die solche sein wollen, hört, kommen bei ihm nicht vor. SeppU Lux ist ein Künstler von Fach, das merkt man schon an der Art und Weise, wie er seine köstlichen Ginfä e dem Publikum darbietet. Wir können nur empfehlen sich diesen Humoristen einmal anzuhören. Denn Seppel Lux hören, heißt, die fröhlichste Stunde der Woche verleben, die Sorgen des All tags zu vergeßen, sich köstlichst zu amüsieren. Presdeu. Der Gemeindeversicherungsverband zu Dresden hielt am 20. dsS. Mts. in Dresden unter Leitung des Ver- bandsvorsttzenden, Bürgermeister Richter, in Ottendorf-Qkrilla, seine Verbandsoersammlung ab, die zahlreich besucht war. Der Verband umfaßt die Kreishauptmannschaften Dresden Und Bautzen mit 13ot Gemeinden, 7 Bezirksverbänden und 406 Kirchgemeinden. Der Geschäftsbericht wurde durch interessante Ausführungen des VerbandSdireklors, Lorenz er gänzt und durch die Verbandeversammiung gebilligt. Die Bilanz wurde einstimmig genehmigt. Das Verbandsvermögen ist auf über 1 Million RM. gestiegen. Die für die Gemeinden unentbehrliche Verbandsarbeit fand die Billigung der Ver sammlung. Gegen Benzinzollerhöhung Dresden. Zur Behebung der allgemeinen Finanzschwle- rigkeiten hat die Reichsregierung die Zölle und Steuern auf motorische Betriebsstoffe beraufgesetzt. Diese aufgelegten Lasten haben bei den Kraftfahrzeughaltern des Freistaates Sachsen einen großen Rückgang in der Motorisierung zur Folge. Der Verband Sächsischer Automobilbesitzer hat sich daher Im Interesse des gesamten sächsischen Kraftfahrwesens Und der sächsischen Volkswirtschaft mit dem Ersuchen an die Staats- und Reichsregierung gewandt, die gefaßten, sich mit unabsehbaren Folgen auswirkendeN Beschlüsse sofort äbzu- ändern oder zu streichen. Die Frauenklinik für die Oberlausih kommt nach Ebers bach Dresden. Dem Landtag ist jetzt von der Staatsregie rung eine Denkschrift zugegangen in der es heißt, daß für die Errichtung einer Frauenklinik nach einer eingehenden Prüfung nur Ebersbach in Frage komme. Abgelehnter Schiedsspruch in der Elbeschiffahrt Dresden. Aus Hamburg wird gemeldet: Der von der Schlichterkammer gefällte Schiedsspruch, der für die in der Binnenschiffahrt des Elbgebietes beschäftigten Arbeitnehmer einen zehnprozentigen Lohnabbau ab 1. Juli vorsah, ist von den Binnenschiffern einstimmig abgelehnt worden. Dresden. In der letzten Zeit tauchten mehrfach Ge rüchte auf, daß bei der Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen größere Unterschlagungen vorgekommen seien. Von der Kriminalpolizei wurden daraufhin die erforderlichen Er örterungen angestellt. Der Sachverhalt ist folgender: Von einem Reoisionsbeamten der KVG wurde bei einer Kontrolle auf der Strecke Dresden—Zinnwald festgestellt, daß bei dem Verkauf von Zwölfer- und Monatskarten Unregelmäßig keiten vorgekommen sein mußten. Die Direktion stellte bei den Nachprüfungen fest, daß ein 27 Jahre alter Schaffner aus Bannewitz 700 bis 800 RM unterschlagen hatte; er wurde sofort entlassen. Andere Personen sind nach den bis herigen Feststellungen in diese Angelegenheit nicht verwickelt. Reue Tarifverträge Dresden. Die Verhandlungen zwischen den Arbeitge berverbänden der rübenverarbeitenden Zucker fabriken und den beteiligten Arbeitnehmerorganisatio nen im Bezirksschlichterausschuß haben zu einem Spruch für den Freistaat Sachsen geführt nach dem der Spitzenlohn um fünf Pfennig ermäßigt wird. Der Vertrag läuft bis Ende April 1931. Im Tarifstreit zwischen der Vereinigung der Sächsischen Steinzeug-undTonrohrindustrie und dem Fa brikarbeiterverband war ein Schiedsspruch ergangen, wo nach der Lohn der Former, Töpfergehilfen, Of-narbeiter usw. von 77 auf 75 Pfennig herabgesetzt und auch die übrigen Lohnsätze eine entsprechende Aen'derung erfahren. Der Schiedsspruch war von Arbeitgeberseite abgelehnt von Ar beitnehmerseite aber angenommen worden. Der stellvertre tende Schlichter hatte die Verbindlichkeitserklärung abge lehnt, dafür aber eine Einigung auf dem Lohnniveau von 1S27 mit 73 Pfennig vorgeschlagen. Dieser VorMag ist von Arbeitgeberseite angenommen worden. Die Stellung nahme der Arbeitnehmerschaft steht noch aus. Der Reichstarifvertrag für die Schokoladen- und Zuckerwarenindustrie war von Arbeitgeberseite zum 30. Juni gekündigt worden; er ist nunmehr mit unwe sentlichen Aenderungen für ein Jahr verlängert worden. Lin Dementi der Stadt Freital Freital. Im Zusammenhang mit den bereits gemelde ten Verhandlungen über die Vereinigung der Stadt Freital mit Dresden hatten einige Dresdener Zeitungen behauptet, Freital wäre restlos überschuldet. Daraufhin sind nun vom Rat der Stadt Freital den betreffenden Zeitungen Berichti gungen auf Grund des 8 11 des Pressegesetzes zugegangen, in denen festgestellt wird, daß die Finanz- und Vermögens verhältnisse der Stadt sich in durchaus normaler Weise ab wickeln. Die Vermögensrechnung der Stadt von Ende 1930 weise ein städtisches Reinvermögen von über sieben Millio nen Reichsmark aus. Rochmalige Vrokpreiserhöhung in Bautzen Bautzen. Der Brotpreis ist setzt abermals erhöht wor den, und zwar um drei Pfennige für ein Vierpfundbrot, des sen Preis jetzt 67 Pfennige beträgt. Verpachtung des Zittauer Stadttheatees Zittau. Der Rat der Stadt hat beschlossen, das Stadt- theatek an den Schauspieler Nadolle für die Spielzeit 1931/32 zu verpachten. Das Zittauer Stadttheater wurde bisher in eigener Regie geführt. Nadolle ist in Berlin geboren und war im letzten Jahre an der hiesigen Bühne tätig. Mordversuch an seiner Familie Meißen. Der 33 Jahre alte erwerbslose Arbeiter A l b- kecht versuchte, seine Angehörigen mit einem Beil zu er schlagen. Der Grund zur Tat ist noch nicht bekannt. Der Täter, der auch im Besitz einer Schußwaffe sein soll, ist ge flüchtet. Nach einem hinterlassenen Zettel besteht die Mög lichkeit, daß Albrecht Selbstmord verübt hat. llmzugsverbot für Raiionalsozialisten und Kommunisten in Leipzig Leipzig. Im Anschluß an einen Umzug der NSDAP hatte ein Teilzug von etwa 50 bis 60 Mann in der Liebig» straße 13 vorbeigehende Reichsbannerleute überfallen und auf sie eingeschlagen. Ferner würden den Reichebannerleu- ten die Musikinstrumente zertrümmert. Das Uebersallkom» mando konnte einige Täter fesinebmen. Auf Grund dielet Vorkommnisse hat das Polizeipräsidium alle nationalsoziali stischen Umzüge und Kundgebungen bis einschließlich 28. Juni verboten. — Ferner hat das Polizeipräsidium auck die für den 26. dieses Monats angemeldeten kommunistischen Auf züge zu einer Versammlung im Zoo verboten. Anlaß hier zu haben folgende Umstände gegeben: In der vorigen Woche wurden durch Anhänger der Kommunistischen Partei zwei Schaufensterscheiben eines Lebensmittelgeschäftes eingeschla- gen,«. Weiter wurde ebenfalls von kommunistischen Anhän gern ein Anschlag aus das amerikanische Konsulat verübt. Ferner sind in verschiedenen Stadtteilen von Anhängern der Kommunistischen Partei Zettel angeklebt worden, in denen offen zu Ungesetzlichkeiten und zum Widerstand gegen di« Staatsgewalt aufgefordert wird. Mordüberfall auf die Braut velsnih fErzgeb.) Nach einem Wortwechsel schlug der Kupferschmied Helmrich seine Braut, die 18jährige Haus angestellte Mathes, mit einem Beil nieder. Die Schwer verletzte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Helmrich konnte nach kurzer Flucht festgenommen werden. Reue Unruhen in Leisnig Leisnig. Nach einer kommunistischen Kundgebung wur den am Gasthof „Stadt Chemnitz" mehrere Fensterscheiben eingeworfen. Später griffen die Kommunisten einen mit Nationalsozialisten besetzten Omnibus an Die Polizei mußte eingreifen. Schließlich konnten die Nationalsozialisten unter polizeilichem Schutz in ihre Wohnungen gebracht werden. Auch an der Kaserne fanden Zusammenstöße statt. Die Kom munisten versuchten auch, die Wagen der Polizei zu stürmen. Die bewachenden Beamten machten sich schutzfertig. Dann kam es zu neuen Zusammenstößen an der alten Kaserne und in der Colbitzer Straße, die aber bald von der Polizei zer- , streut werden konnten. Mit Rücksicht -auf diese Vorkomm nisse hat der Stadtrat bis aus weiteres alle kommunistischen Veranstaltungen verboten. Falkenstein. JndenTodgesolgt. Zu dem fchwe- ' ren Motorradunglück, bei dem der 18 Jahre alte Fleischer- , geselle Kurt Eisel aus Thoßfell tödlich verunglückte, wird j noch bekannt, daß dessen 80jährige Großmutter aus Gram i über den Tod ihres Enkels plötzlich einem Herzschlag erlegen Letzte Nachrichten LeM-lklUiMche ZufMMN- kunst? Günstige Ausnahme der deutschen Anregung Paris, 25. Juni. Wie der Pariser Korrespondent des WTB erfährt, ist im Verlaufe des Ministerrates am Mittwoch über die Anre gung einer offiziellen Zusammenkunft des Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichsaußenministers Dr. Curtius mit dem französischen Ministerpräsidenten Laval und dem fran zösischen Außenminister Briand gesprochen worden. Der Vorschlag habe eine günstige Aufnahme gefunden und werde jedenfalls praktische Gestalt annehmen, wenn er präzisiert werde. Diese Rachricht wird durch folgende offiziöse Meldung der Havas-Agentur bestätigt: In den politischen Kreisen hat man die in der Rund- funkrede des Reichskanzlers Dr Brüning gegebene Anregung einer offiziellen Begegnung zwischen den Regierungschefs und den Außenministern beider Länder besprochen. Diese Eventualität ist wahrscheinlich auch im Verlaufe des Mitt- wochvormitkag abgehallenen Minisierrakes ins Auge gefaßt worden. Die Anregung des Reichskanzler wird, wenn sie präzisiert werden sollte, keine ungünstige Aufnahme aus französische kreise finden. Botschafter von Hoesch bei Briand Paris, 25. Juni. Botschafter von Hoesch hatte Msttwochnachmittag eine Unterredung mit Außenminister Briand. Die Abreise Mellons nach Paris Washington, 25. Juni. Schatzamtssekretär Mellon wird Donnerstagvormittag um 11 Uhr nach Paris abreisen.