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ReichMWMbsmlMS Mver-' meidW? Berlin, 16. Juni. ! Reichskanzler Dr. Brüning hatte am Montagabend in Gegenwart der Minister Dietrich und Stegerwatd sowie des - Reichsbankpräsidenten Dr. Luther, des preußischen Minister- , Präsidenten Dr. Braun und des Reichstagspräsidenten Löbe! eine Besprechung mit den sozialdemokratischen Fraktions führern. Für die Sozialdemokraten waren die Abgeordneten Nels, Breitscheid, Hertz, Hilferding und Aufhäuser erschienen. Der Reichskanzler verhielt sich auch der Forderung aus Einberufung des Haushaltsausschusses gegenüber unbe dingt ablehnend. Er wiederholte, daß ein Beschluß auf Reichskags- einberusung die Demission des Kabinetts zur Folge haben müsse. Ebenso wie den Gewerkschaften erklärte der Reichskanzler auch den sozialdemokratischen Führern, daß gegenwärtig eine Aenderung der Notverordnung nicht möglich ist. Er sei aber bereit, im Oktober in persönliche Besprechungen einzutrelen, um bis zum Mederzusammen- tritk des Reichstages ein Kompromiß vorzulegen, wenn eine sichere Mehrheit dafür vorhanden sei. Der Reichskanzler ließ aber keinen Zweifel darüber, daß nennenswerte Teile der Notverordnung nicht aufgehoben oder verändert werden dürfen. Im Anschluß an die Besprechung hielt der sozialdemo kratische Fraktionsvorstand eine Sitzung ab, in der über die Verhandlungen mit der Regierung Bericht erstattet wurde. Angesichts des ergebnislosen Verlaufes der Besprechungen war man in sozialdemokratischen Kreisen am Montagabend außerordentlich pessimistisch. Man glaubt nicht, daß eine Reichstagseinberusung noch; zu vermeiden sein wird, da die Fraktion wahrscheinlich mit! übergroßer Mehrheit am Dienstag für die Reichstagseinbe- rufuna eintreten wird. Die Reichstagsfraktion der Wirtschaftspakte!! setzte am Montagabend unter dem Vorsitz des Abg. Mollath: ihre Beratungen fort, ohne — mit Rücksicht auf die Abwe- senheit einiger Fraktionsmitglieder — zu einer endgültigen Stellungnahme zu gelangen. Es verlautet indessen, daß kei nerlei Beschlüsse gefaßt worden sind, die an der bisherigen Auffassung der wirtschaftsparteilichen Reichstagsfraktion ir- gendetwas ändern. Die Fraktion wird am Dienstagvormit- i tag um 10 Uhr nochmals zusammentreten, also zwei Stun den vor Beginn der Sitzung des Aeltestenrates die aber möglicherweise etwas hinäusgeschoben werden dürfte. De; KaWers letzter Appell Reichskanzler Dr. Brüning empfing Montagnachmittag und -abend in der Reichskanzlei iw Beisein der Reichsmini ster teils in gemeinsamen, teils in getrennten Besprechungen die Fraktionsvorstände der Zentrumspartei, der Deutschen Volkspartei, der Wirtschaftspartei, des Christlich-Sozialen Volksdienstes und der Konservativen Volkspartei, des Land volkes, der Bayrischen Volkspartei, der Staatspartei, der Sozialdemokratischen Partei, der Deutschnatwnalen Volks- vartei und der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei. An sämtlichen Besprechungen nahmen auch Reichsbankpräsident Dr. Luther und mit Ausnahme der Empfänge der beiden letztgenannten Vorstände, auch Reichstagspräsident Löbs mit den Vizepräsidenten Esser und von Kardorff und der preu ßische Ministerpräsident Dr. Braun mit Innenminister Se- verina teil. In Amtlichen Besprechungen betonte Reichskanzler Dr. Brüning mit Nachdruck, daß die Reichsregierung au alle ge ladenen Gruppen des Reichstags den vaterländischen Appell richten müsse, in der Aeltestenratssitzung am Dienstag den Antrag auf vorzeitige Einberufung des Reichstags abzulehnen. In eingehender vertraulicher Aussprache wurden alle Gründe, die für Reichsregierung und Reichsbankpräsident entscheidend sind, dargelegt und erörtert. Beschlüsse wurden naturgemäß nicht gefaßt, die Fraktionsvorständc übernah men es, die amtlichen Darlegungen zur Kenntnis ihrer Frak tionen zu bringen. Bisher 89 Leichen geborgen Paris, 16. Juni. Bisher sind 69 Leichen der bei dem Schiffbruch von St. Nazaire ertrunkenen Personen geborgen worden. Die Iden tifizierung bereitet große Schwierigkeiten. Das gesamte leitende Personal der Genossenschaft, die den Ausflug veran staltet hatte, befindet sich unter den Opfern. Da viele Kinder die Fahrt mitmachken, jedoch keine Fahrscheine benötigten, also auch^vucht offiziell registriert worden sind, befürchtet man, daß die Zahl der Opfer größer ist, als man bisher an- i-ahm. Sämtliche im Hasen von St Nazaire verfügbaren Fahrzeuge sind für die Bergungsarbeiten, die unermüdlich .ortgesetzt werden, ausgeboten worden. Spott Hertha BSK de«Wer Mdallmeifter Der Schlußkampf um die Deutsche Fußballmeisterschaft gestaltete sich am Sonntag im ausverkauften Kölner Stadion zu einem wahren Volksfest, denn fast 60 000 Zuschauer wohn ten der Entscheidung bei. Hertho Hai knapp, aber wohlver dient gewonnen, zumal die Berliner Meisterest oiesmat die Höchstform früherer Jahre nicht ganz erreichte. Nach span nendem Kampf siegte Hertha BSC knapp mit 3 : 2, nachdem die Münchner noch zur Pause mit 2 :1 geführt hatten. In der ersten Spielhälfte waren die Süddeutschen tonangebende Mannschaft. Mit ihrem herrlich durchdachten Kombinations- spiel beherrschten sie die Lage und in der 24. Minute war Thalheimer an der Außenlinie durch und Oeldenberger sandte mit Flachschuß für Gehlhaar unhaltbar ein. Erst in der 43. Minute folgte der Ausgleich. Eine Steilvorlage, verwandelt in einen unheimlich scharfen Schuß, geht an dem überraschten Riemke vorbei ins Netz. Aber sofort nach dem Wiederanpfifs reißt München 1860 wieder die Führung an sich. Eine Flanke des Rechtsaußen erfaßt der auf der Lauer liegende Lachner, dessen Schuß zum 2 :1 führt. Nach dem Wechsel erfreuten sich die 1860er der Unterstützung des ziem lich starken Windes. Es gelingt ihnen aber nicht, zu neuen Erfolgen zu kommen. Erst nach weiterem halbstündigem Kampfe ging das Ergebnis auf 2 :2. Die letzte Viertelstunde ist die schönste des ganzen Spieles. Beide Mannschaften kämpften mit dem letzten Einsatz um den Sieg. Die An griffe wechseln blitzschnell und in der letzten Minute fällt auch erst die Entscheidung. Sobeck hat sich durch drei Gegner hindurchgespielt, Kirsei erhält das Leder fünf Meter vor dem Tor vorgelegt und schießt an dem sich vergebens bemühenden Riemke vorbei ein. — Der Kampf ist aus. und Hertha BSC hat nach guten Leistungen verdient 3:2 gewonnen und da mit seinen Titel erfolgreich verteidigt. Mitteldeutscher Fußball: Spievg. Leipzig— Gutsmuths Dresden 4 :3; Wacker Leipzig—Chemnitzer BC 2 - 5-, TuB Leipzig—Wacker Tera 5:1; Ring Greiling Dresden—Wacker Leipzig 2:1: Mei ßen 08—Sportfreunde Freiberg 1 : 5; Viktoria 96 Magds burg-Gutsmuths Dresden v:t): Favorit HaUe-Fortrma Magdeburg 1:1; Sportfreunde Halle—Sportfreunde Leip zig 2 : 5; VfB Mühlhausen—Fortuna Leipzig 1 :2; Preußen Langensalza-Fortuna Leipzig 4 : 2. In Berlin wurde der 1. Vogt! FC Plauen in einem Gesellschaftsspiel gegen Viktoria 89 mit 0:3 geschlagen. 3m internationalen Fußball-Lager gab es am Wochen ende einige interessante Ergebnisse. So besonders im Aus lande, wo Eintracht Leipzig, die bereits aus ihrer Balkanreise bis zur Türkei voraeorungen ist. gegen den FC- Saray Galata mit 1:2 wieder knapp geschlagen wurde. Schwedens Fußballer, der I. F. Hälsingborg, wurde in Hamburg von einer verstärkten Mannschaft des FC-St. Georg glatt 4:1 (3:0) abgefertigt. Die Wiener Austria siegte in Schweden über den JF-Elfsborg 2 :0 und Bocskay Budapest war endlich in Göteborg über ein Stadt mannschaft 4:1 (4 : 0)-überlegen. Am Sonnabend schlug der Wiener Athletik-Club die Berliner Tennis-Borussia vor 5000 Zuschauern 4 :0 (2 : 0). Rundfunkprogramm für Mittwoch, den l7. Juni Leipzig-Dresden 6,30 Funkgymnastik; anschließend Frühkonzert; 10,50 Vam Selbstfärben: 12.05 Jacques Offenbach: „Orpheus in der Unter- weit": 14,00 Der .Kaufmannsgehilfe aus dem Arbeitsmarkt; 14,30 Ein fröhlicher Wandertag: 16,00 Sicherheit aus der Eisen bahn; 16,30 Wir stellen uns vor; 18.00 Von der Höheren Ver- suchsschule; 18,30 Italienisch; 18,50 Die Industrie bildet einen neuen Menschen; 19,20 „D'Notlua", Posse mit Gesang in einem Aufzug von Hans Werner; 19,50 Aus der Atm; 21.10 Vom Tage 2120 Kabarett zu zweit: 22,20 Nachrichtendienst; 22,40 Länder- fußballspiel Schweden—Deutschland in Stockholm: anschließend Unterhaltungskonzert; Rundfunkprogramm für Donnerstag, de» 18. Juni Leipzig-Diesden 6,30 Funkgymnastik; anschließend Frühkonzert: 9,00 Mil dem Mikrophon bei einem Minister, Hörbewcht aus dem Preu ßischen Kultusministerium; 10,30 Naturgesch. am Mittagststch, 12,05 Mittagskonzert; 14,00 Gegenwartsfragen des deutschen Arbeitsmarktes; 14,30 Spielstunde in Langensalza. 15.00 Hörbe richt aus Langensalza, 16,00 Geisterglauben und Zauberwesen in Liberia; 16,30 Nachmittagskonzert: 18,00 Schwefel als Heil mittel; 18,15 Steuerrundfunk; 18 30 Spants 19.00 Gemein schaftliche Bestrebungen in der Bau- und W'hnungswirischast; 19,: 0 Aus deutschen Opern; 20,15 Eröffnung der Neichstagung des katholischen Jugend- und Iungmännerm rbandes Deutsch lands in Trier; 21,00 Chorkonzert; 21.30 Unterhaltungskonzert; 22.30 Nachrichtendienst, Funkstille Dresdner Produktenbörse vom 15. Juni. Weizen inl. 75 kg 274—279; Roggen inl. 72 kg 221—226; Wintergerste 185-195; Futtergerste 200—215: Hafer inl. unberegnet 190—202: Hafer Ml. beregnet 195—200; Mais La Plata 275-280: Mais cin- auentin 31—32; Wicken zur Saat M—29, Lupinen blaue zur Saat 22—22,5; Lupinen gelbe zur Saat 32—32,5; Peluschken 33 bis 34; Erbsenkleine gelbe 31—l2.5, Trockenschnißel 8—8,2; Kar toffelstöcken 16—16,25; Futtermehl 15—16: Weizenkleie 12,7— 13; Roggenkleie 14—15; Kaiserauszugmehl 17.75—49,75; Vak- kermundmehl 41,75—43,75; Weizennachm°hl 19—20,5; Inlands« weizenmehl 70 Prozent 44,75—46,75; Roggenmehl 60 Prozent 34,25—35,25; Noggenmehl 70 Prozent 32,75—33,75; Roggen nachmehl 21—22. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 15. Juni. Auftrieb: Och sen 122, Bullen 522 Kühe 344, Färsen 61. Fresser 18. Kälber 1043, Schafe 726, Schweine 3317. zusammen 6153 Tiere. Preise: Ochsen 1 47—50, do 2 36—44, do 3 3l—33, do 4 28—30; Bullen 1 43—45, do 2 39-42, do 3 35-38: Kühe 1 37-40. do 2 31- 3S, do 3 24—28, do 5 20-23; Färsen 1 45-47, do 2 38-44; Fres ser —; Kälber 1 —, do 2 53—59. do 3 45—52 oo 4 40—44, do 5 35—37; Schafe 1 —, do 2 45—50. vo 3 34—42, do 4 28—32 00 5 22—26; Schweine 1 40—42, do 2 41—43. do 3 42-45/do 4 41—42, Vo 5 38—40, do 7 35—37; Ueberstand. Ochsen 11, Bullen 56, Kühe 11, Färsen —, Fresser —, Schafe 154. Schweine 190; Eefchästsaana: schlecht. Siaattforsirevier üttetiaorf-OkMla. Msengras - Versteigerung Sonntag, den St. Juni IVSt Kemperwiese 3,93 ha von 8 Uhr an Heidewiese 1,79 ha von V-H Uhr an Dammwiese l,9l ha von ^12 Uhr an gegen Barzahlung. Forftamt Ottendorf-Okrilla Dresdner Anzeiger Wrplsn Wiig ab Mai Preis —.ao Mir sind zu haben. KlMaiMng Herrn. Mle. s Oss ^donnsmsvt kann fscisrrmt bsgonnsn wsrcksn. s Uobsc ciis gsrugsprsis^.rwtsrriclilsl clsr guofi- i .bänäwi, ciou Postamt ocksr unmittslbar rtsr s 0. b. LCilttLMLN, b/lükcttllbl, ^Übtl.81RzSLc 34. Mütter und W eggendor/eElaNsr 8ili^ ^33 schönste Witrblstl Mr cüs „lmmor mit cksr Tsit süwsitsnck unck kür ctis Ssit." ,Fios yuolis hsrrsrquicksncisn früfisinna." Vt/öostsrststest eins rsießstsltigs biummsr. — sekon zvioükr rwei 06U6 8lltlN6r»UK6II? n» wartet. ein« 8vkavlltel LLLLV0KL« VtzpMAi eavd. HÜHneraugen-Lebewotzt u. Lebewohl-Ballenscheibett Blechdose (8 Pflaster) 75 Pfg., Lebewohl-Knszbad gegen empfindliche Füße und Fußschweiß. Schacht. (2 Bäder) 50 Pfg., erhältlich in Apotheken u. Drogerien Sicher zu haben „tti-eua-vi-oger-ia" pi-it» tsaNat. 2uscbnsi<1sn,^nprobis-sn, dtLbsn, kllgsin unO viels snOsrs v/ickti.gs »c6nslcis65c6s KnMs isMt mit ssinse -sicd- iicbsn, Mms6!g-<tsuibc6sn ksbiicisrung „Htir srknvickern süss" kin kisinsS, ddsrsO srNsitiicOs» 5c6nsicise- isxikos sui OsM ksvsr-Vs-isg, cism Lcdüpts- riss miOionsntscb bsnLkrtSn ös>-se-5cbnitt» v«ln Vik rslorli/terlla "^ert Su-dörucker.i » preiswert Hermann Kühle. 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