Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 27.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193105277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19310527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19310527
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-27
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.05.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mahnbrief der SPD. an den Reichskanzler.! Sofortige Brütpreissenkung gefordert. i d i e zögerung der Brotpreissenkung für uner träglich. Wir sind der Meinung, daß es der Reichs regierung an der Macht, die Voraussetzungen für eine all gemeine Senkung der erhöhten Brotpreise zu schaffen, nicht fehlt, daß sie aber dieses Ziel am raschesten und wirksamsten auf dem Wege der allgemeinen Herabsetzung der Zölle für Brotgetreide und für die mit dem Roggenverbrauch konkur rierenden Futtermittel erreichen kann. Wir machen die Reichsregierung erneut auf die schwere Beunruhigung aufmerksam, die die Nichterfüllung der Ver pflichtungen der Regierung auf dem Gebiete der Brotpreis senkung in der Bevölkerung verursacht, und wir müssen mit allem Nachdruck die sofortige Durchführung der zur Brot preissenkung erforderlichen Maßnahmen, insbesondere der Zollherabsetzungen, von der Reichsregierung fordern." Der Reichskanzler wird die Führer der sozialdemokra tischen Partei nach Pfingsten zu einer Rücksprache über die politische Lage empfangen. Berlin, 26. Mai. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, hat der Vorstand der sozialdemokratischen Neichs- tagsfraktion am Freitag folgendes Schreiben an den Reichs kanzler Dr. Brüning gerichtet: „Seit wir mit unserem Schreiben vom 22. April Ihre Aufmerksamkeit auf die Brotpreiserhöhung gelenkt und Maßnahmen der Reichsregierung auf Grund der Bestim mungen des Zollgesetzes vom März 1931 gefordert haben, ist die Aufwärtsbewegung der Brotpreise an vielen Orten weiter fortgeschritten. Weder die auf ein Kontingent be schränkte Herabsetzung des Weizenzolles, noch die im ein zelnen mit Mühlen und Bäckern geführten Verhandlungen haben bisher die in Aussicht gestellte und vom Gesetz vcr- geschriebene Herabsetzung der Brotpreise auf den durch schnittlichen Stand der Monate Oktober bis Mürz bewirken können. Angesichts.der auch in den Sommermonaten kaum geringer gewordenen Massenarbeitslosigkeit und der stän digen Herabdrückung der Einkommen der breiten Masse der arbeitenden Bevölkerung halten wir eine längere V e r- Memelgebiet und Litauen, die Entsendung eines unabhän gigen Finanzsachverständigen durch den Völkerbund be schlossen wird, der den seit Jahren schwebenden Finanzaus gleich regeln soll. Hierzu erklärte Dr. Curtius, er hege die Erwartung, daß damit alle gegenwärtig offenen Fragen, insbesondere die Pensions- und Rentenfrage, in die Rege lung einbezogen würden. Er hoffe, daß eine beide Teile befriedigende, dem Memelstatut entsprechende Regelung ge funden würde, damit der Rat sich mit dieser Frage nicht wieder zu befassen brauche. In den beiden weiteren Streit punkten zwischen Deutschland und Litauen, dem Kriegszu stand im Memelgebiet und der Frage der Eerichtshoheit, beschloß der Rat, auf Antrag der vier Signatarstaaten des Memelstatuts (England, Frankreich, Italien, Japan) im ordentlichen Gerichtsverfahren ein Urteil des internatio nalen Haager Gerichtshofes herbeizuführen, inwieweit Lie von der litauischen Regierung eingenommene Haltung den Bestimmungen des Memelstatuts entspricht. Um die Rechte der polnischen Staatsangehörigen in Danzig. Haager Gutachten wird eingeholt. Genf, 26. Mai. Der Rat hat in seiner Freitagsitzung beschlossen, beim Internationalen Haager Gerichtshof ein Gutachten über die am 30. September 1930 eingereichte Klage Polens über die Rechte polnischer Staatsangehöriger in Danzig einzuholen. Die polnische Regierung verlangt, daß den polnischen Staatsangehörigen in Danzig die glei chen Rechte eingeräumt werden wie den Danziger Staats angehörigen, um so besonders auf dem Gebiete des Zoll wesens die Polonisierung Danzigs durchführen zu können. Der Danziger Senat hat diese Forderungen der polnischen Regierung, die dem Statut der freien Stadt Danzig wider sprechen, schärfstens abgelehnt. Dr. Curtius gegen polnische Ansprüche. Genf, 26. Mai. Die Verhandlungen des Völkerbunds rates über seine Stellungnahme zum Oberschlesienbericht der polnischen Regierung, die bis in die späten Nachtstunden geführt worden sind, haben ergeben, daß die deutsche Abordnung die vom japanischen Be richterstatter im Rat vorgelegten Vorschläge zur Rege lung der oberschlesischen Frage ablehnt. Der Bericht des Japaners schlägt vor, von dem polnischen Bericht und von den Mitteilungen über eine wirksame Bes serung der Lage und Entspannung der Beziehungen zwi schen Polen und der deutschen Minderheit in Oberschlesien Kenntnis zu nehmen. Der Bericht schlägt dem Nat vor, die Aussprache über diese Angelegenheit zu schließen. Die deutsche Abordnung hat nunmehr den Berichterstatter wis sen lassen, daß sie in keiner Weise in der Lage ist, diesen Bericht anzunehmen. Da für die Annahme Einstimmigkeit erforderlich ist, kann somit der Bericht im Bölkerbundsrat nicht angenommen werden. Die Verhandlungen sind damit auf einem toten Punkt angelangt. Dr Curtius wird in der heutigen Sitzung des Rates auf die verspätete Einreichung des Berichtes Hin weisen, sich kritisch mit dem Hinweis des polnischenen Be richtes befassen und Vertagung der ganzen An gelegenheit bis September beantragen. Ein Vertagungsbeschluß bedarf nach der Geschäftsordnung ledig lich der einfachen Stimmenmehrheit im Rat. Sollte auch der deutsche Vertagungsantrag abgelehnt werden, so ist da mit eine Lage geschaffen, die sich bisher im Völkerbundsrat noch nicht ereignet hat und für die vorläufig noch kein Ausweg gefunden sei. Die Memelfrage in Genf Anrufung des Haager Gerichtshofes. Boi dm Wilm der London, 26. Mai. Die „Financial News" berichtet, daß man in wohlinformierten Kreisen mit einem Zusam menbruch der Weizenkonferenz rechnet, falls nicht wider Er warten am Freitag eine Basis für weitere Verhandlungs möglichkeiten gefunden werden sollte. Die größten Gegen sätze beständen zwischen den amerikanischen und den russi schen Forderungen, die als unüberbrückbar angesehen wer den. Rußland könne sich infolge seiner niedrigen Selbst kosten, seiner leeren Lager und seiner Politik „eine Ausfuhr zu jedem Preis" leisten, die andere Länder vor die Wahl stelle, entweder die russischen Forderungen nach einer unverhältnismäßig hohen Quote anzunehmen oder auf ihren riesigen Lagervorräten sitzen zu bleiben Trotzdem habe Rußland infolge der niedrigen Weltmarktpreise natür lich auch ein gewisses Interesse an der Stabilisierung der Weizenpreise, jedoch dürfe, wie es in der russischen Denk schrift heiße, eine Entscheidung nicht auf Kosten des Lebens standards der werktätigen Bevölkerung erfolgen. „Daily Herald" sieht bezüglich eines Ausgleichs zwischen der ame rikanischen und der russischen Auffassung sehr schwarz und rechnet sogar mit der Möglichkeit des Auffliegens der Kon ferenz schon am heutigen Tage. Der kiiW Mag auf UMgung des Wangs- ftaades »WM. Eine Erklärung Dr. Curtius'. Genf, 23. Mai. Der Bölkerbundsrat hat heute den Antrag der deutschen Regierung auf Offenlegung sämtlicher Rüstungen noch vor der Abrüstungskonferenz abgelehnt und eine Entschließung angenommen, nach der der Völker bundsrat nicht die Machtbefugnisse hat, von den Regierun gen eine Bekanntgabe der Rüstungen zu verlangen, sondern den Regierungen, die an der Abrüstungskonferenz teil nehmen werden, lediglich anrät, der Abrüstungskonferenz die notwendigen Mitteilungen über den gegenwärtigen NLstungsstand zu geben. Hiernach gab Dr. Curtius folgende Erklärung ab: Ich habe schon kürzlich dargelegt, daß es die Absicht der deutschen Regierung war, durch die Aufstellung eines alle wesentlichen Rüstungsfaktoren umfassenden Frage bogens der Konferenz ein vollständiges übersichtlich es Bild der gesamten vorhandenen Rüstun- genzu verschaffen. Ich habe auch darauf hingewiesen, daß ein solches vollständiges Material über die vorhandenen Rüstungen für die Konferenz nach meiner Ansicht un bedingt notwendig ist, einerlei ob sie sich an die Klausel des Konventionsentwurfes halten will oder nicht. Ich kann es Nur auf das lebhafteste bedauern, daß der uns vorliegende Berichtentwurf in Anlehnung an einen stark umstrittenen Vorentwurf es unterläßt, dafür Sorge zu tragen, daß der Konferenz bei ihrem Zusammentritt das für ihre gedeihlichen Arbeiten erforderliche Material voll ständig zur Verfügung steht. Ich fürchte, daß in den Augen der öffentlichen Mei nung der Konferenz damit ein schlechter Dienst er wiesen ist. Jedermann wird sich fragen, welche Gründe denn die Staaten veranlassen, von den Personalbeständen die ihnen bei einem Kriegsausbruch zur Verfügung stehen, nur einen kleinen Bruchteil und von dem vorhandenen Landkriegs material überhaupt keine Ziffern, nicht einmal die Zahl ihrer schweren Geschütze und ihrer Tanks bekannt zu geben, ehe sie sich an den Verhandlungstisch setzen, um im gegen seitigen Einvernehmen über die Herabsetzung ihrer Rü stungen zu beschließen. Aufsehenerregende Verhaftung. Stuttgart, 26. Mai. Zu der aufsehenerregenden Ver haftung des Generalbevollmächtigten der zusammenge brochenen Deutschen Automobilversicherungs AG. Dr. Otto Rau werden von maßgebender Seite Einzelheiten bekannt. Danach wurde durch eine Anzeige des Konkursverwalters die Stuttgarter Staatsanwaltschaft auf Dr. Rau aufmerk sam, der schon vorher verschwunden und nach einiger Zeit von der Polizei in einem Züricher Hotel ermittelt worden war. Als Beamte ihn festnehmen wollten, war er jedoch abgereist. Inzwischen hatte es sich zufällig herausgestellt, daß Nau mit Dr. Ritzau identisch ist, der 1922 in München ein Versicherungsunternehmen gegründet hatte, das nach einigen Jahren mit großem Verlust zusammengebrochen ! war. Ritzau war damals wegen betrügerischen Bankrotts zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Weitere Ermittlungen ergaben, daß sich Ritzau bei Murnau einen feudalen Grundbesitz angeschafft hatte, wo er auf großem Fuße lebte. Dort wurde er auch festgenommen. Der Hast- I befehl lautet auf Betrug. Bei weiteren Nachforschungen stellte man fest, daß sein Vorgänger Paul Vrenken eben falls einen falschen Namen führt und in Wahrheit der Bruder Ritzaus, Paul Ritzau, ist. Letzterer war seinerzeit in München ebenfalls zu einer längeren Freiheitsstrafe ver urteilt worden. Beide Brüder, die in Stuttgart eine Wie derholung ihrer Münchner Schwindeleien beabsichtigt haben, hatten riesige Einkünfte. Paul Ritzau hatte bei der Gesell- I schäft ein Jahresgehalt von 58 000 NM. und bei 2 Prozent Umsatztantieme etwa 320 000 NM. zusammen. Bei seinem Weggang wurde er mit 140 000 NM. abgefunden. Otto Ritzau erhielt die Hälfte dieser Bezüge. Ob der Murner Grundbesitz Ritzaus für die Konkursmasse verwertet wer den kann, scheint noch sehr fraglich. Die Ermittlungen wer den sehr erschwert, da die ganze Angelegenheit in die Schweiz hinüberspielt. Auch die Person des Vorstands mitgliedes Dr. Schmitthauser (Zürich) ist für die Staats- ! anwaltschaft noch ein großes Fragezeichen. Bei seiner Ver- I nehmung erklärte Otto Ritzau, er habe mit fernem Bruder andere Namen geführt, da sie unter ihrem früheren Namen keine geschäftlichen Erfolge mehr hätten erzielen können Der Aufenthalt Paul Ritzaus ist zurzeit noch unbekannt, wie er auch merkwürdigerweise, obwohl er eine Wohnung in Stuttgart befaß, polizeilich überhaupt nicht gemeldet war. Auch er besitzt in Korntal bei Stuttgart eine luxuriös ein gerichtete Villa, die jedoch auf den Namen seiner Frau ein geschrieben ist. Wieder MeMI aus einen EMriefliM. Duisburg, 26. Mai. Am Freitag gegen 11 Uhr wurde der Geldbriefträger Müller, als er in der Hin- denburgstraße 12 eine Nachnahme erheben wollte, von zwei jungen Burschen überfallen und mit einem Sandsack nie dergeschlagen, worauf die Täter versuchten, ihm die Geld tasche zu entreißen. Der Beamte konnte laut um Hilfe rufen und schließlich die Verfolgung der beiden Burschen aufneh men, die über den Hindenburgplatz, auf dem gerade Markt abgehaltcn wurde, zu flüchten versuchten. Nach kurzer Ver folgung, an der sich Publikum, Markthändler und Polizei beteiligten, konnte einer der Täter in der Moltkestraße ge faßt werden. Der andere Bursche wurde auf dem Speicher eines Hauses in der Moltkestraße festgenommen. Wie dazu bekannt wird, hatte der eine Täter vor eini gen Tagen unter falschem Namen in der Hindenburgstraße Nr. 12 ein Zimmer gemietet und an sich eine Postschecknach nahme über zwei Reichsmark gerichtet. Als der Geldbrief träger am Freitagmittag erschien, versetzte der hinter der Tür stehende Täter dem Beamten mit einem mit Sand ge füllten Strumpf einen Schlag über den Kopf. Einer der Täter ist ein 30jähriger Heilgehilfe aus Wesel, der andere ein 20jähriger wohnungsloser Schuhmacher aus Hamborn. Ersterer ist bereits vorbestraft, gegen letzteren schwebt zur zeit ein Haftbefehl wegen Einbruchsdiebstahl. Gandhis Teilnahme an der englisch-indischen Konferenz zweifelhaft. London, 26. Mai. In seiner Antwort auf die Ein ladung der indischen Regierung zur Teilnahme an der englisch-indischen Konferenz, deren Verfassungsausschuß am 29. Juni in London zusammentreten soll, sagt Gandhi, daß es ihm unmöglich sei, Indien zu verlassen, bevor die indische Kommunalfrage geregelt sei und bevor er sich da von überzeugt habe, daß die Bedingungen seines Delhi- Abkommens mit dem Vizekönig ausgefuhrt würden. Gandhi erwähnt in seiner Antwort nicht einmal, ob er überhaupt bereit sei, im Juni abzufahren oder nicht. Auf eine tele phonische Anfrage wurde dem Berichterstatter der „Mor- ning-Post" mitgeteilt, daß Gandhi am 3. Juni seine Ent scheidung bekanntgeben werde, ob er an der Sitzung des Verfassungsausschusses teilnehme. s MWmWiM MM MHWÄerW nb Genf, 26. Mai. Nach Erledigung der Abrüstungs fragen im Völkerbundsrat übergab Dr. Curtius den Vorsitz an Henderson und gab eine Erklärung zur Be handlung des polnischen Berichtes über die Durchführung der vom Rat beschlossenen Maßnahmen zur Erleichterung der Lage der deutschen Minderheit in Polen ab. Er er klärte u. a.: Ich habe den Bericht erst am Dienstag dieser Woche erhalten. Ich bin nicht in der Lage gewesen, den Bericht so eingehend zu prüfen, wie es meiner Verantwortlichkeit entsprach. Ein abschließendes Ergebnis auf Grund dieses Berichtes der polinschen Regierung ist meines Dafürhaltens noch nicht möglich. Eine Uebersicht über den Bericht ergibt, daß noch eine ganze Reihe von Zweifelsfragen des sorg fältigsten Studiums und der Einsicht in das Material be dürfen. Insbesondere glaube ich, heute schon seststellen zu können, daß das Ziel, das durch den Natsbeschluß vom 24. Januar erreicht werden sollte, nicht erreicht und daß die Wiederherstellung des Vertrauens der oberschlesischen Be völkerung, insbesondere der Minderheit, noch nicht herbei geführt worden ist. Nach den Erklärungen von Dr. Curtius fand eine bewegte Aussprache statt, in der die Vertreter Polens und Frankreichs den deutschen Vertagungsantrag kategorisch ablehnten. Einem französischen Antrag ans Abschluß der Verhandlungen über die oberschlesische Frage schloß sich der südslawische Außenminister an. ZwWOli bei del MWng der Milsbegmimg zum Weil im MWiOPiM. Berlin, 26. Mai. Das Schwurgericht beim Land gericht ui verkündete am Freitag nachmittag die Urteils begründung in dem Prozeß wegen der Schießerei im Edenpalast, in dem die Nationalsozialisten Stief, Liebscher und Berlich wegen schweren Landfriedens bruches in Tateinheit mit schwerem Hausfrie densbruchs zu je zweieinhalb Jahren Gefängnis ver urteilt und der Nationalsozialist Wesemann mangels Be weises freigesprochen worden waren. Die Urteilsverkün dung war damals unterbrochen worden, weil der Ange klagte Berlich etwa zehn Veronaltabletten eingenommen hatte und verhandlungsunfähig geworden war. Als sich der Vorsitzende heute nach dem Befanden Berlichs er kundigte, sprang Berlich auf, schwang ein Küchenmesser in der Hand und schrie: „Hier ,das Messer lasse ich mir nicht aus der Hand nehmen, das gehört mir. Ich werde es mir in die Brust stoßen." Nur mit großer Mühe konn ten drei Justizwachtmeister nach einem heftigen Kampf mit Berlich das Messer aus der Hand winden. Die Ur teilsverkündung wurde sodann in Abwesenheit des Bor- lichs vorgenommen. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt, daß die Nationalsozialisten nicht in Notwehr ge handelt hätten. Es wäre ihnen nicht nachzuweisen, daß sie selbst die Schüsse abgegeben hätten. Sie seien aber willens gewesen, dem oder den Schießenden physisch Bei stand dazu zu leisten. Zu dem Strafmaß bemerkte der Vorsitzende, daß das Gericht mildernd berücksichtigt habe, daß die Angeklagten vielleicht hätten glauben können, sich gegen Angreifer wehren zu müssen. Es sei aber besonders, zu betonen, daß die Angeklagten nicht davor zurückge schreckt wären, auch einen Ueberfall auf eine harmlose Tanzgesellschaft zu begehen. Die bürgerlichen Ehrenrechte habe das Gericht den Angeklagten nicht abgesprvchen, da sie keine ehrlose Gesinnung gezeigt hätten. Das Gericht habe aber eine Ueberzeugungstäterschaft verneint. Die WHe des mzeiüW Wewses des KnzWWs „MiWM". Kiel, 26. Mai. Heber die Ursache des vorzeitigen Stapellaufes des Panzerschiffes Deutschland erfährt die Telegraphen-Union von authentischer Seite: Die Lauf bahn des Panzerschiffes Deutschland war etwas zu gut geschmiert worden, so daß das Schiff nach Entfernung der Stützen, als es nur noch von den beiden Reserve stoppern und den beiden Hauptstoppern gehalten lvurde, ungewöhnlich schnell abzusacken begann. Schiffsbaudirek- tor Löflund von den Deutschen Werken gab daher um 11 Uhr Anweisung, daß die Reservestopper nicht wie vor gesehen um 11.30 Uhr, sondern erst unmittelbar vor der Rede des Reichskanzlers um 11.45 Uhr entfernt werden sollten. Da der Leerlauf der Sandpetze der Reserve stopper etwa 10 Minuten in Anspruch nimmt, konnte man hoffen, daß Rede und Taufe sich in dieser Zeit pro grammäßig abwickeln würden und dann das Drahtseil der Hauptstopper gekappt werden könnte. Die Rede des Reichskanzlers dauerte aber etwas länger als erwartet. Inzwischen hatte das Panzerschiff Deutschland bei dem einen Stopper das Granitlager aus dem Bolzen gedrückt und der andere Stopper allein konnte das Schiff nicht mehr halten. Seine Nase wurde verbogen und das Schiff lief 3 Minuten zu früh, um 11.57 Uhr, ab. Genf, 26. Mai. 2m Rat gelangten am Freitag Beschwerden der deutschen Regierung vom Septem bervorigenJahresgegendielitau- ische Regierung zur Verhandlung, in denen in ver schiedenen Fragen ein Bruch des Memelstatuts vorgeworfen wird. Der Rat nahm eine Entschließung an, in der zu dem ersten strittigen Punkt, dem Finanzausgleich zwischen dem dm mt ma Mu alle und Vai sie nur uni gtn das and dies get, unt blei da gesell liner war die 1 Wah erklä ten r führt fehl ter r seien, ungü gege, arbei stätix lanzl Präl, jahre Reich den i hat d einen stau die schv Ein stell Dai kon Mä glid Da das den A öffnet tum i Ortsg T deutst T fessor Osten Karls Grenz land Pre i n i a l Englo Geda> der G die B Nisse über Bism noch Der 2 der deutsc das Bau scher Schick denhe gültst meerr «eschi Wunt Geist« Geist, hier war, des K Winck Kan des i und ! Tiefe Bate: ler
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)