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Doumer Präsident der französischen Republik. Versailles, 13. Mai. Das Ergebnis des ersten Wahlganges lautete: für Briand 391, für Doumer 432. Hennessy erhielt 39 Stimmen, der Kommunist Cachin 9. Es wählaen insgesamt 992 Abgeordnete und Senatoren. Es muhte daher eine Stichwahl stattfinden. Briand verzichtet. Versailles, 13. Mai. Auhenminister Briand bat im zweiten Wahlgang auf eine erneute Kandidatur ver zichtet. Doumer sranzösisch er Staatspräsident Versailles, 13. Mai. Die französische Präsident schaftswahl in Versailles endete im zweiten Wahlgang mit dem überwältigenden Sieg des Senatspräsidenten Doumer mit 594 Stimmen gegen den radikalsozialistischen Kandida ten Marraud. der nur 334 Stimmen auf sich vereinigte. * Paul Doumer. Frankreichs 13. Präsident. Paul Doumer hat sein Lebensziel erreicht: er ist zum Präsidenten der französischen Republik gewählt worden. Leicht wurde ihm die Erreichung dieses Zieles nicht gemacht. Schon im Jahre 1906 wurde sein Name im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen viel genannt. Damals unterlag er gegen Fallieres Seitdem hat er ein Viertel jahrhundert warten müssen, bis er eine neue Chance hatte. Diesmal hat er sein Spiel gewonnen. Doumers Wahl ist eine Ueberraschung, weil er gegen Briand auftreten mutzte. Briand galt mit Recht als Fa vorit und doch konnte ihn Doumer überflügeln. Aehn- liches hat man in Frankreich schon wiederholt erlebt, das letztemal bei den Präsidentenwahlen 1924. Damals war Paul Painleve, der Kammerpräsident, der designierte Kan didat der großen Mehrheit in der Kammer, und doch wurde er von dem damaligen Senatspräsidenten Doumergue ge schlagen. Die Senatoren, die bekantlich zusammen mit den Kammerabgeordneten die Nationalversammlung bilden, hatten für ihren Vorsitzenden gestimmt. Die republikanische Mitte der Kammer hatte zum Teil ihre Stimmen auch für Doumergue abgegeben, der zwar auch ein Angehöriger des Linkskartells wie Painleve war, aber doch als Gemäßigter galt. Daß die Rechte der Kammer das kleinere Uebel vor zog und für die Wahl Doumergues stimmte, war nur zu gut erklärlich. Eine ähnliche Situation hat sich auch dies mal ergeben. Und so konnte Doumer als Sieger aus dem Wahlkampf hervortreten. Daß Briand der Besiegte wurde, bedeutet keine Nieder lage für ihn. Die Nationalversammlung hat einfach in ihrer Mehrheit befunden, daß Briand als Außenminister mehr leisten kann denn als Staatspräsident. Die Aufgaben des Staatspräsidenten sind in Frankreich traditionsgemäß repräsentativer Natur. Eine starke politische Persönlich keit im Elysee-Palais bietet gewisse Unbequemlichkeiten. Die französischen Parlamentarier haben schon immer eine ehrbare Mittelmäßigkeit als Staatschef vorgezogen. Nur selten haben sie eine Ausnahme gemacht, und diese bekam ihnen, wie im Falle eines Millerand,, nicht sonderlich gut. Auch Poincare als Staatspräsident war ihnen zu aktiv. Nicht umsonst hat er in der Geschichte der Entstehung des Weltkrieges eine so hervorragende Rolle gespielt . . . Am zufriedensten war man in Frankreich mit Doumergue, dem gütigen, ewig lächelnden Gastounet, wie der Südfranzose im Volke scherzhafterweise genannt wurde. Doumer wird zweifelsohne viel weniger als sein Vorgänger Doumergue lächeln. Dazu hat er, der im Kriege vier Söhne verloren hat, persönlich nicht viel Anlaß. Aber auch Doumer wird sich ausgezeichnet in die Rolle eines Arbiters fügen, die Doumergue so erfolgreich gespielt hat. Der Lebenslauf Doumers ist schnell erzählt. Es ist der typische Lebenslauf eines französischen Staatsmannes. Am 22. März 1857 in Aurillac (Departement Cantal in Zen- tral-Frankreich) geboren, wurde er Advokat und Jour nalist. 1888 zum erstenmal in die Kammer als radikaler Abgeordneter gewählt, wurde er sieben Jahre später Fi nanzminister im Kabinett Leon Bourgeois. Von 1897 bis 1902 war Doumer Generalgouverneur von Indo-China, von 1905 bis 1906 Präsident der französischen Kammer. Als solcher unterlag er aber, wie bereits erwähnt, bei der Wahl des Präsidenten der Republik gegen den Senatsprä sidenten Fallieres. Im Jahre 1912 siedelte Doumer in den Senat über, wo er die Führung des rechten Flügels der Radikalen über nahm. Im Herbst 1917 war er Minister ohne Portefeuille im Kabinett Painleve. Im Jahre 1921 wurde er von Briand zum Finanzminister berufen und verblieb auf die sem Posten genau ein Jahr. Im Dezember 1925 wurde er wieder Finanzminister unter Briand, konnte sich aber nur drei Monate halten. Der französische Frank machte damals eine entscheidende Krise durch und Doumer war nicht der Mann, der die riesenhafte Aufgabe der Frankstabilisierung bewältigen konnte. Im Januar 1927 wurde er zum Senats präsidenten gewählt. Am 13. Mai 1931 war er als Senats präsident Präsident der Nationalversammlung. Paul Doumer, der heute im 75. Lebensjahr steht, ist für sieben Jahre gewählt. Er würde also am Schluß seiner Präsidentschaft 82 Jahre alt sein. Die Ostseefahrt des „Graf Zeppelin" Berlin, 14. Mai. „Graf Zeppelin" ist heute früh 5.19 Uhr mit 34 Passagieren an Bord zur Ostseesahrt, die über Schleswig-Holstein, Kopenhagen, Südschweden und die deutsche Küste zurück an die Lübecker Bucht führt, von Staaken gestartet. Er hat im Laufe der Nacht noch 700 Liter Benzin getankt und 3500 Kubikmeter Cas ausgenom men. Um 8 Uhr landete er glatt in Travemünde. Um 12:10 Uhr erschien das Luftschiff über dem Koven- hagener Lufthafen Kastrup, wo etwa 10000 Menschen versammelt waren, und warf einen Fallschirm mit Post ab. Darauf flog das Luftschiff über Kopenhagen und teilte durch Radio mit, daß es Kurs gegen die Jüt landküste nehme. Um 18.45 Uhr landete das Luftschiff in Anwesenheit von 20 000 Zuschauern in T r a v e m ü n d e. Nach der Be grüßung Dr. Eckeners durch Lübecks Ersten Bürgermeister Loewigt ist das Luftschiff um 19.45 Uhr zum Rückflug nach Friedrichshafen gestartet und passierte um 20.30 Uhr Ham- b u r g. „Graf Zeppelin" über Dänemark. Kopenhagen, 14. Mai. Das große Ereignis für ganz Dänemark war am Donnerstag das Erscheinen des „Graf Zeppelin". Begleitet von mehreren dänischen Militärflug zeugen traf das Luftschiff kurz vor 13 Uhr über Kopenhagen ein. Nach einer Rundfahrt über der Stadt, wo es überall von jubelnden Menschenmassen begrüßt wurde, nahm „Graf Zeppelin" dann den Kurs an der Küste entlang, quer über den Belt nach Jütland und flog dann südwärts über Fre- derizia und Flensburg. Wieder daheim. Lübeck, 14. Mai. „Graf Zeppelin" ist um 18.30 Uhr wieder in Travemünde gelandet. Nachdem er eine Schleife über Lückeck geflogen hatte, wurde er von zehn Flugzeugen nach Travemünde eingeholt. Um 19.45 Uhr stieg das Luft schiff zum Rückflug nach Friedrichshafen aus und entschwand unter den Klängen des Deutschlandliedes in südlicher Rich tung. Aus aller Well. * Rätselhaftes Verschwinden eines Studenten. Aus Berlin wird gemeldet: Seit dem 20 April wird der cand. ing. Hermann Marienthal, der an der Technischen Hochschule in Charlottenburg studierte, vermißt. Der Vermißte, der am 18. August 1908 geboren ist, verließ am 20. April die elterliche Wohnung, um sich nach der Technischen Hochschule zu begeben. Er ist weder dort eingetroffen noch hat er sonst irgendeine Spur über seinen Verbleib hinterlassen. Die Eltern und Anverwandten des jungen Mannes stehen vor einem völligen Rätsel, zumal da Hermann Marienthal all gemein als ein sehr ruhiger, besonnener, ordentlicher und hochbegabter Mensch geschildert wird. Es liegt nicht der geringste Grund zu der Annahme vor, daß er sich ein Leid angetan haben könnte. Auch die Nachforschungen der Ver mißtenzentrale des Polizeipräsidiums sind bisher ergebnis los gewesen. - Kommunistenüberfall auf Stahlhelmleute. Aus Kas sel wird gemeldet: Ein schwerer Ueberfall wurde in der Nacht zum Donnerstag von Kommunisten auf eine Gruppe Stahlhelmleute ausgefiihrt. Als 20 Stahlhelmer gegen Mit ternacht von Obervellmar bei Kassel, wo sie an einer Ver anstaltung teilgenommen hatten, nach Kassel zurllckkehrten und die Stadtgrenze erreicht hatten, stürzten sich etwa 80 Kommunisten aus einem Hinterhalt aus die Stahl helmer und schlugen mit Brechstangen, Zaunslatten und an deren Gegenständen auf die völlig Ueberraschten ein. Sie ben Stahlhelmer wurden zum Teil schwer verletzt. Einer von ihnen erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Einer der Schwerverletzten starb nach etwa einer Stunde an den Fol gen eines mit einer eisernen Brechstange ausgesührten Schlages auf den Kopf. Das Ueberfallkommando war schnell zur Stelle, konnte aber der Täter nicht mehr habhaft wer den. * Schwerer Erubenunfall in Essen. — 2 Tote. Aus Essen wird gemeldet: Auf der Schachtanlage „Fritz" des Köln-Neuessener Bergwerkvereins in Altenessen wollten fünf mit Abteufungsarbeiten beschäftigte Bergarbeiter eine Hauerbühne herablassen, als diese aus noch nicht geklärter Ursache brach. Während sich drei Bergarbeiter an dem Steigeisen festhalten konnten, wurden die beiden anderen mit in die Tiefe gerissen und getötet. Die Behörde ist zur Untersuchung eingefahren. * Unter einer einstürzenden Mauer begraben. — Ein Toter, zwei Schwerverletzte. Aus Eschwege wird gemeldet: Am Donnerstagnachmittag ereignete sich in einer Garten wirtschaft ein schwerer Unglücksfall. Der städtische Techniker Streckhardt hatte mit seiner Frau und dem Malermeister Maurer an einem Tisch Platz genommen, als ein Teil der in unmittelbarer Nähe befindlichen Stützmauer, die den Garten gegen den ansteigenden Abhang stützen sollte, plötz lich ein stürzte. Durch das Steingeröll und die nachfolgen den Erdmassen wurden die drei Personen verschüttet. Wäh rend Streckhardt nur noch als Leiche geborgen werden konnte, erlitten seine Ehefrau und der Malermeister so schwere innere und äußere Verletzungen, daß ihr Zustand sehr besorgniserregend ist. * Erotzfeuer in der litauischen Staatsoper. Aus Kowno wird gemeldet: Am Donnerstag gegen 14 Uhr entstand aus noch nicht geklärter Ursache in einem Requisitenraum der litauischen Staatsoper während einer Theaterprobe ein Brand, der ein Flügelgebäude und einen großen Teil der Requisiten des erst im vorigen Sommer durch einen Er weiterungsbau erneuerten Staatstheaters vollständig ver nichtete. Die Bühne und der Zuschauerraum konnten durch das Eingreifen sämtlicher Kownoer Feuerwehren und Hin zuziehung von Militärabteilungen gerettet werden. Zwan zig Feuerwehrleute wurden verletzt. Der Schaden soll etwa eine Million Lit betragen. * Erdbeben in Persien. Aus Teheran wird gemeldet: Im Bezirk Zangazur ereignete sich ein starkes Erdbeben. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Die gesamte Bevölke rung lagert, von Panik ergriffen, unter freiem Himmel. * Der japanische Flieger doshihara notgelandet. Der japanische Flieger Poshihara, der auf seinem Fluge Tokio- San Franzisko mehrere Tage überfällig war, wurde von einem Dampfer in einer Bucht der Kurileninsel (zwischen Japan und Kamtschatka) ausgefunden. Wegen starken Nebelshatte er in der Bucht Zuflucht suchen müssen. * Blutiger Wahltag in Kairo. Der Wahltag hat in Kairo zu schweren Zusammenstößen geführt, bei denen 18 Personen getötet und 167 verwundet worden sein sollen, während die Regierung nur 5 Tote und 60 Verletzte zu gibt. In der Nähe der Eisenbahnwerkstätten und der Tech nischen Hochschule versuchten etwa 4000 bis 5000 Personen einen Demonstrationszug zu bilden. 250 Mann Infanterie und Kavallerie sollten die Kundgebung verhindern. Die Demonstranten verschanzten sich jedoch in den Eisenbahn- werkstätten. Das Militär eröffnete schließlich Maschinen gewehrfeuer gegen sie. An anderen Stellen der Stadt wur den Straßenbahnwagen und Autobusse umgestürzt und in Brand gesteckt. Auch hier feuerte die Polizei auf die Menge, wobei unter anderem zwei Engländer verwundet wurden. Die Würfel fallen ... Historischer Roman von Dr. Se r en u s. As «Nachdruck verboten.) Auf ihrer Brust, weithin Yen Blicken sichtbar, lag das Kreuz. Laut sprach Gragan in die Stille der Ergriffenheit: »Sie starb im Glauben an ChristusI" Weinend kniete Berchta an der Bahre Juras nieder. Vertuns Finger ümklammerlen die Rechte der Frau, die er verriet und verließ. In seinem Antlitz zuckte es. Die Zähne waren aufeinandergebissen. Schars sprangen die Backenknochen aus dem Antlitz hervor, das Rauch und Schweiß zeichneten. Mit tastenden Händen fühlte er über das Bildnis des Erlösers. Da trat Mertelan an ihn heran. Halblaut, aber dringlich forschte er: „Wo - ist — Graf Ingram ?" Da warf Vertun das Haupt in den Nacken: „Zu ihren Füßen - lag - er!" Und Gragan rief: „Tot?" Geistesabwesend starrte Vertun vor sich hin. Da packte der Jüngling Mertelan. „Komm, wir holen ihn " Schon wollten sie die Treppe hinaufeilen, da warf sich ihnen Vertun entgegen. „Unmöglich! Ihr findet ihn nicht! Nur ich weiß Bescheid!" Und ehe man begriff, was geschah, war der Ritter abermals in der lodernden Hölle verschwunden. Spitze Flammen stießen oben durch das Gebälk. Die Leute, die zu löschen versuchten, flohen von ihren bedrohten Posten. Man erkannte, daß es nichts mehr zu retten gab. Kopf an Kopf drängte man sich aus den Stufen und im Hofe der Burg. Die Weiber weinten, verbissen und trotzig blickten die Männer. Zu HSupten und Füßen der Burgfrau standen Krieger ihrer Sippe und hielten die Masse fern. über der See wurde es Tag. Glührot zuckten die ersten Strahlen der Sonne über das Wasser. Sie tanzten über den Föhrenwald und vergoldeten die tiefgrünen Spitzelt Sie schossen gleich Pseilen in das schwarze Gewölk, das den Wachtturm umkreiste. Die Sonnenwendnachl war vorüber, der Tag nahm sie leise bei der Hand und geleitete sie, die so viel Unheil sah, zur Ruhe. Zweimal machte Mertelan den Versuch, Bertun zu folgen, um seinen Herrn dem Feuer zu entreißen. Zweimal warf sich Gragan ihm entgegen und hin derte die wahnsinnige Tat. Dann führte man den Alten, der völlig gebrochen war, fort. Weit im Umkreise hörte man das Krachen stürzender Balken. Die Decke des Saales neigte sich. Funkenregen prasselte zum Himmel. Die Rauch fahne teilte sich und ließ die Flammen emporschießen. Dann stürzte das Gebälk zusammen und begrub die beiden Männer, die sich im Leben gehaßt hatten und nun im Tode vereinigt wurden. Draußen auf dem Meere aber glänzte Segel an Segel. Die ganze Bucht war mit Schiffen gefüllt, deren Mannschaften in dichten Scharen durch das flache Wasser zum Strande wateten. Haufe auf Haufe zog heran, um sich mit dem anderen Teil des Heeres zu vereinigen. Hunderte, Tausende! Speere blinkten rm Frührot, Schwerter rasselten in erzenen Scheiden. Fahnen flatterten und die Farben Lübecks waren überall zu sehen Auf dem Burghof aber standen die Krieger und das Volk und sahen stumm dem Zusammenbruch der allen trotzigen Feste zu. Hier vollzog si ein unerbittliches Schicksal. Eine morsche Zeit nahm Abschied, um einer lungen, besseren Zukunft das Feld zu räumen Mertelan stützte sich auf des jungen Gragan Schuller. Wirr murmelte der Greis vor sich hin: „Warum kam er nicht wieder? Betäubten ihn die giftigen Schwaden, so daß er den Rückweg nicht fand, oder - - suchte er den Tod?" Er erhielt keine Antwort. Aus Berchtas Geheiß hatte man Jura nach des See vogtes Hof geschafft und von ausgebahrt. In dem Raume, wo die Trümmer des Prybislaw tu einer Ecke lagen, ruhte die Burgfrau Ritter hielten die Ehrenwache. Als der feindliche Heerführer erfuhr, daß Jura als Christin gestorben war, befahl er, daß der Burg frau ein ehrenhaftes Begräbnis am kommenden Tage zu teil werden solle. In den Mittagsstunden gelang es Gragan und Mer telan, mit ihren Leuten in den zusammengestürzten Saal einzudringen, nachdem man die verkohlten Htndernisje be seitigte. Nicht weit vom Ausgang entfernt sand man zu- sammengekauerl, vom Rauch erstickt, Bertun In seinen Armen hielt er Ingram, den er bis hierher schleppte, wo ihn die Kräfte verließen Tief ergriffen umstanden die Männer die Gruppe, über der das Balkengewirr ein schützendes Dach bildete. Gragan sprach mit leiser Stimme: „Was Benun auch tm Leben getan haben mag, diese Tat Hal ihn reinge waschen von aller Schuld " Nun war kein Zweifel mehr, daß Benun das Leyre daransetzte, den Gaugrafen zu retten Am folgenden Tage ward Jura zur letzten Ruhe ve- staltet. Zwischen Heide und Wald, nicht weit vom Meer, richteten viele hundert Hände das Grabmal für sie unv die beiden Männer, die um sie in den Tod gingen Auf einem Hügel schuf man den Bau Rings um die erbgewölbte Kuppel wuchtete man in mächtigem Kranz riesige Findlingsblöcke. Nebeneinander bettete man die drei, Jura inmitten! Kein Kriegslärm schallte mehr, Friede senkte sich auf die Tausende, die niederknieten, um denen die letzte Ehre zu erweisen, die man zur ewigen Ruhe geleitete. Oben auf dem Hügel ragte das Kreuz der Christen „Kyrie eleison!" klang es von bebenden Lippen. Kyrie eleison!" Herr, erbarme dich!^ Leise neigten sich im Sommerwind die Gipfel der Föhren zum letzten Gruß. Dann schritt Berchla gebeugt den Hügel hinan und schlang Blumen, wie sie in bunter Fülle der Juni bot, um das massige Holzkreuz. Ende.