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s*« Di, t«tzt ßetzt H» sich »sch MI de« Tisch des Antonio Holguin! So kam es, daß Antonio und das Mädchen einander erblickten, zuerst di« Blonde ihn und dann auch der Bursche, der mit Eott und der Welt und sich selbst zerfallen war, diese strah lende Erscheinung. So kam es, dah nicht nur alle in der Schenk», sondern insgeheim auch sie selbst fühlten: Was für ein Paar! Einig« schüchtern« Sekunden, scheue Seiten blicke — und dann Bekanntschaft. Antonio Holguin erfuhr, dah die Blonde Maria Logrono heih«. Sie war Seiltänzerin und im Neben beruf konnte sie auch Schwerter verschlucken. Sie befand sich auf der Suche nach irgendeiner Arbeit. Auher ihren wunderbaren artistischen Fähigkeiten konnte sie natürlich auch kochen und nähen. Maria Logrono ihrerseits muht« bald von dem Unglück, das über den armen Burschen hereingebrochen war: Antonio erspart« ihr nicht die Schilderung des ersehnten Goldfuchses, der nun wieder völlig unerreichbar geworden war. Die Blonde kramte in ihrer Tasche, holte einen Lederbeutel daraus hervor und schob ihn Antonio Uber den Tisch zu: „Da — du muht es eben noch einmal versuchen." Antonio Holguin war erschüttert. Aber er konnte doch das Geld nicht nehmen! Wie gerne hätte er zugegrifsen, denn geliehenes oder ge schenktes Geld bringt unfehlbar Glück im Spiel, Jedoch — wenn «s dem Spender Unglück brachte? Aber nach langen Verhandlungen und Ueber- redungskünsten stand Antonio Holguin an die sem lag zum zweitenmal auf dem Tabaspiel- platz. Als er das erste Surrte warf, konnte ihn das nicht wundern. Ja. wenn es anders gewesen wäre — doch dem nachzusinnen, was dann hätte eintreten müssen, ist völlig nutzlos. Es konnte eben nicht anders sein, als dah er gewann. Mit fremden Geld auch noch ver lieren? Das fehlte noch! Eott sei Dank, dah es aus Erden doch noch einiges gibt, was un- umstöhlich sicher ist. Alle Bauern der Umgebung hatten sich auf dem Platz hinter der Kirche versammelt und sahen Antonio Holguin beim Tabaspiel zu, in ehrfürchtigem, ängstlichem Staunen und im Ge heimen sicherlich der Ueberzeugung, dah dies nicht mit rechten Dingen zugehe. Eine große Menge Menschen gab es da, von denen immer «ieder einer, zu seinem Schaden, gegen den plötzlichen Glückspilz Antonio auftrat. Eine Stunde lang dauerte das unfaßbare Glück de» Burschen und es hätte wohl noch länger gedauert, aber es war niemand mehr so recht bereit, es mit Antonio Holguin aus zunehmen. Kantabrien ist eine von Herzen abergläubische Gegend, und wie erst großen Naturereignissen gegenüber, als da sind Hagel schläge, ein fünffüßiges Kalb und nun gar ein solches Spielglück. Der Nächste! Antonio war tete. Doch es rührte sich keiner. Daraus fragte er nochmals mit lauter Stimme, mit wem er setzt spitlen sollt«: „Eon guien voy?" Keine Antwort, doch in den Gesichtern stand zu lesen: Eon el äiablo — y no conmigol Antonio und Maria waren's zufrieden. Der heilig« Geist und die Liebe hatten sich zu einem Pfingstwunder vereinigt, sie hatten zwei junge Leut« reich und glücklich gemacht. Und im kan- tabrischen Bergland werden die Ziegenhirten bis ans Ende aller Zeiten Lieder singen von Antonio, dem Burschen mit dem Elückssäckel, von Maria, der goldenen Seiltänzerin, von der Lieb« und dem heiligen Geist, der an einem Pfingstsonntag so wunderbar Hilf« leistet«. M Von keter Holmervn. Eri-M kVinFsken kk ekle wahre /udcKcksr Oer Kskur. L» blüht eler Helle LKsucb. „Vierer Naubl Kedk dockr die Lü/?s, Livdec —" kn Varum in die kerne schnellen . . k KacbikKa/ien ieZen heimlich Lier, Knd die Uenrcktbsii rpüri'r natürlich auch Oenn er dcänKi rie mächtig in rite Lerne. „Linder, wandern/" ragt Kerr Lraure /roh. „5chmöchwitr? Oahin wollt' ich immer gerne. (Lein« borgen hat man ro wie ro^ lkumta, lLnmka — tönt'r aur blauer Lerne kn der Uenschen /rühlings/rohes Ohr. „Untier", sagt Kerr Lrsure, „ich macht' gerne — —" dber Lritrchenr Zro/ler ^unrcb geht vor. der drangvoll fürchterlichen Lnge /Ler hat dich, du schöner, grüner /Laid . . . Linder spielen Kall und Langerpiele, 6ro/?e rulr'n am Kuren der Kaiur. Lritrchen heult, denn UücLen gibt er viele. Doch von Usikä/ern noch Heins Lpnr. Untier Lraure pacht mit frohem Unke öutterbrote aur mit Lpeck und Li. Kicbi einmal die Zahnstocher verga/k die Oute, Kur das Lair ist leider nicht dabei. „Lritr, dis Linger au« der Kars, bitte —" „Da sind U sperr aus dem errten Liock —" Lrsure winht mit einer Lareschnitte, Knd die Kutter hlsohert auf den Koch. Letter Lgon — fLirma Kacht L Lneiier) Zieht den Kut und schlängelt sich heran. Ob er nicht bei diesem schönen /Letter kda ru 'ner Lahnfahrt bitten Hann?? steigt die Stimmung hoch und allgemein. Oenn es würde ohne das Oedrängs Oar Hein richt'ger, »clröner dusflug sein. 5chon in aller grauen Kerrgottsfrühe Lacht man Lichnich- Lörbs auf gut Olüch. kn der Lahn erhämpft man Llatr mit Uübs — Kur dar Lcbmeiisr/inKz- netr blieb rurüch. Lrirchs Luft/ — Uan fühlt »ich gleich gesünder. Lonne wecht den Wunsch nach Lühlung bald. — Knter Llüten wird man übermütig, Lins Llasche /Lein macht fung und starh. Knd ein Lhotograph ist Kern erbötig — „Lechs Lorträtpostharten — eins Uarh." /LeieAs Oämmrung rinht ven leirien hohen dmsel/on verschlingt das dunh/e Orän. Lchlollsrnd sielrl den ersten Lade/rohen Uan ru seinem Keberrieher flieltn. dn den Kfern tanrt die Uüche Keigsn, Oar knreht, das so empfindlich sticht. Lilbern steht der Uond in dunhlen Zweigen Usihäfer und Uotte drängt rum Licht Knd dar müde Lritrchen wird lebendig — Oa flog eben einer grad ins Lier. Later Lrauss selbst /sgt eigenhändig „Ooch dis UüKer, Later, lä/lte mir . . Uskie Klütenrweigen in den Känden kn dem Lnopfloch und am feuchten Kut, Ltrebt man heim ru reinen dumpfen /Länden. „Uuiier, was? Lon durflug tut uns gut." Uilds Kfingstnacht steht ob all den Lchläfern, kn den Uond starrt mancher Liebespaar. Lritrchen greift im Lrsum nach seinen Läfern, „Later, wohin geh n wir nächste« ^ahr??" Das Himmelschliisselchen Auf der Erd« war «s seit Monaten sehr kalt gewesen. Di« Engel im Himmel merkten ja nichts davon, denn im Himmel ist es immer schön warm und heiter. Da war aber ein kleines Engelchen, das stahl sich immer wieder von den andern fort, einmal sogar mitten aus der himmlischen Ehorprobe weg, um auf die Erd« herunterzuschauen. „Was weinst du denn eigentlich?" fragte Petrus. Und schluchzend gestand das Engelchen dem väterlichen Freund, daß ihm die Erde so leid tu«, weil sie jo frieren müße. „Wenn man di« Himmelstür nur um einen kleinen, win zig«« Spalt aufmachen könnte, um ein paar Sonn«nstrahlen herauszulassen ... Ach bitte, lieber Petrus, bitte." „Na, aber nur einen Augenblick", sagte Petru» und das Engelchen lies mit dem gol dene» Schlüssel davon, um das große Himmels tor aufzuschließen. Aber seine kleinen Hände »ar«« zu schwach. Cie drückten wohl di« Tür FWl, «t«r da« Schlüsselchen fiel hinunter, tief /Lee »eirt die« reirende Lurrekspisl ro richtig rurawmen, da/? es ein hübscher, »eiigemä^e« Ki/dchen ergibt? fdusrchueideu und aufhieben, bitte.) hinunter bis auf die Erde. Der Schnee taute >e. Der Schnee taute l Und weil die Blume so reizend war, entging reizende kleine Blume j das Engelchen dem wohlverdienten Strafgericht. Blättern, Eva T., 1V Lahre alt. ringsherum auf und eine i „ , _ „ „„ wuchs inmitten der Sonnenstrahlen auf, mit Denn Petrus sagte Nur: «Sieh mal an, das einem gelben Blütenglöckchen Und grünen Himmelschliisselchen..." Und wenn es Pfingsten regnet? Das Elaserspiel. Ss wird ja hoffentlich zu Pfingsten nicht regnen, aber für alle Fälle könnte man ja folgendes unterhaltende Spiel in Aussicht nehmen: Es heißt das Gläserspicl und kann soviel Teilnehmer haben, als sich amüsieren wollen. Vor jedem Mitspieler hat ein leere» Elas zu stehen, alle Gläser müssen von gleicher Größe und möglichst einfach und stabil sein. — (Für den Fall, daß man sie umstößt!) Zum Spiel gehören weiter eine mit Wasser gefüllte Flasche, zweitens ein kleines Likörglas und drittens ein Veutelchen, das verschiedene Zettel aufnehmen soll. Der Spielleiter, der am oberen Ende der Tafel sitzt, fragt die Spiel teilnehmer der Reihe nach oder durcheinander „Wieviel?" Der Spieler antwortet beispiels weise „Drei". Ein Maß zwischen 1 und 5. So dann zieht der Spielleiter aus dem Neureichen, der soviel Zettel enthält, als Kinder am Spiel teilnehmen, ein Zettelchen. Aus jedem der Zettel steht der Name eines der Kinder. Der Spielleiter ruft den gezogenen NaMeN auf, sagen wir „Mieze". Und Mieze erhält infolge dessen drei Likörgläschen voll Wasser in ihr Elas gefüllt. Denn drei nannte ja der zu An fang befragte Mitspieler, nicht wahr? Es ist ein sehr lustiges Spiel, Gewinner ist derjenige, dessen Elas zuletzt gefüllt ist. Da» Spiel ist um so lustiger, als es sich nur um Zufälle dreht. Man kann das Glück nicht korri gieren — sagt man eine hohe Anzahl, so kann man selbst vom Los getroffen werden und sein ElaS gefüllt haben, ehe man es sich versieht. Und sagt man nur „Eins", so freut sich viel leicht der Nachbar. Nur ein Ratschlag noch — ein klein wenig Vorsicht mit Gläsern und Wasser...