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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 vt« ,Ottendorf« Zettuna' «rschrint Dt«»» A tag, Donnerotag und Sonnabend. Der V«jua»»Pr«t» »trd mtt Beginn jeden Monat« bekannt gegeben. « Iw Kalle höherer Dewalt (Ärteg od. sonst. " « kgendwelchcr Störungen de« Betriebe« der » m Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung,- L Z Einrichtungen! hat der Bezieher keinen An- » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der « Zeitung od. Rückzahlung d. Dczug«pretfe«. » Pvstscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ^umnler 50 M, M AWM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates Zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Dkilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim- »mb »Der Kobold-. SchrMcimna, Druck und Verlag Hermann Rühl«, OttettdochOkrillL Sonntag, den 26. April 193 l 30. Jahrgang Zum 50 jährigen Ortsjubiläum des Herrn Schuldirektor i. R. Moritz Endler. Sein 50 jähriges Ortsjnbiläum begeht am heutigen Tage unser verehrter Herr Schuldirektor i. R. Joh. Moritz Endler. Die „Chronik" berichtet das Folgende von ihm: Joh Mor. Endler aus Königsbrück war hierorts Hilfslehrer von Ostern 1881 bis Ostern 1884, er wurde dann zweiter ständiger Lehrer und von Ostern 1887 Kirch ich» llehrer. Er ist also seit 156l der 17. Kirchschullehrer in Ottendorf. Die Chronik ist leider nicht weiter geführt, sonst müßte cS chronologisch weiter heißen 1895 wurde er Oberlehrer, >897 Schuldirektor. Im Jahre 1924 trat er nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. So kurz auch die chronologische Aufzählung der Daten ist, so sind sic doch ausgefüllt von einem arbeits reichen Leben, das der Herr Jubilar entfaltete als Lehrer, als Gemeindeglied und als Staatsbürger. Als im Jahre 1881 der jugendfrohe 19 jährige einstige Friedrichstadter Seminarist M. Endler seine erste Anstellung als Hilfslehrer von Ottendorf erhielt, da zählte die Gemeinde 1527 Ein wohner, 1924 bei seinem Scheiden aus dem Amte fast 5000, die Schulkinderzahl betrug im Jahre 1881 ca 250, im Jahre 1924 über 60»; das Lehrerkollegium war 1881 zweigliedrig, 1924 dagegen achtzehngliedrig; die Klassenzahl betrug 1881 fünf, 1924 dagegen 18, die Fortbildungsschule für Knaben war damals in den Anfängen begriffen, 1924 war sie nach Berufen gegliedert und die Mädchenfonbildungsschule ein- und durchgeführt, 1881 waren zwei Lehrzimmer vorhanden und 1924 einschl. der Notzimmer 16, die Reihe der Vergleiche könnte man noch beliebig fortsetzen und aus allem ist zu ersehen, eine gewaltige Entwicklung unserer Schule und unseres Ortes liegt in den Jahren von 1881, dem ersten Eintreten Endlers ins Amt, bis zum Jahre 1924, dem Scheiden aus dem Amte, eingeschlossen. Was für eine Fülle von Arbeit liegt aber für einen Menschen in diesem Zeitraum eingeschlossen, der größtenteils an der Spitze dieser Entwicklung gestanden hat. Wenn nicht schon eine gütige Natur unserm verehrten Herrn Jubilar jene herrlichen Führereigenschaften, die wir alle an ihm rühmen und bewundern, in die Wiege gelegt hat, fo hat er sie in den heißen Kämpfen um die Entwicklung unseres Schulwesens sich erwerben müssen. Mit der äußeren Entwicklung unserer Schule Hand in Hand ging die innere Entwicklung. Der Herr Jubilar verstand es als dirigierender Lehrer und später als Schuldirektor unser Schulwesen auf eine so ansehnliche Höhe zu bringen, daß oft im Bezirk von Amtsseite ein öffentliches Lob ihm zuteil wurde. Alle seine Mitarbeiter aber verehrten in ihm den väterlichen Freund und den pädagogischen Berater und Führer. Niemals zeigte er den „amtlichen Vorgesetzten", der er bis 1919 war. Wie groß die Wertschätzung seitens der Lehrer- und Eltern war, konnte der Herr Jubilar am besten bei seinem 40 jährig. Orts- und Dienstjubiläum sehen und spüren. Aber es hieße einen guten und wesentlichen Teil von Arbeit verschweigen, wollte man heute an seinem Jubeltage nur ihn feiern als Schulmann. Wieviel öffentl. und noch mehr ungesehene Arbeit hat unser Herr Direktor im Laufe der 50 Jahre als Gemeinde glied und Staatsbürger geleistet. Er bekleidete nie, und zwar aus eigenem Willen das Ehrenamt eines Gemeindeverordneten und Gemeinderatsmitgliedes, nur dem Kirchenoorstande gehörte er an. Aber mit seiner gütigen und sehr diplomatischen Feldherrnkunst leitete er wohl alle Beschlüsse, die zum Segen unserer politischen und kirchlichen Gemeinde gefaßt wurden. Das werden am heutigen Tage wohl alle die Einwohner an erkennen müssen, die an einflußreichen Stellen unserer Gemeinde gestanden haben und noch stehen. Im Nahmen eines kurzen Berichtes ists nicht möglich, alle Einzelfälle im besonderen aufzuzählen. Erwähnt sei nur seine uneigennützige selbstlose Arbeit während der Kriegsjahre als Vorsitzender des KriegS- Hilfsausschusses, seine segensreiche Tätigkeit, die er noch jetzt Mit aller Hingabe als Friedensrichter unserer Gemeinden erweist und wie er als Kirchenvorsteher in der gegenwärtigen Notzeit führend mittätig ist. Es ist wohl deshalb eine Selbst verständlichkeit, daß die Gemeindeverordnetenversammlung auf Antrag beschlossen hat, für alle treue Arbeit im Dienste der Gemeinde ihn im besonderen zu ehren. Er ist eine Persönlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes, die durch ihre Güte, durch ihre Treue, durch ihr soziales Gefühl, aber auch durch ihr klares und gerechtes Urteil bestimmend auf jeden einzelnen Einwohner, der mit ihr in Berührung kommt wie auf die Gemeinschaft wirkt. Möge sein Wirken im Dienste für alle uns noch recht lange erhalten bleiben, bei körperlicher Gesund heil und geistiger Frische. Glück- und reichste Segenswünsche unserm verehrten Herrn Jubilar und seiner Familie I zu spricht man einstimmig dieser Schreibweise schärfste» MG Turnen - Spiel - Sport Auch das nicht statt, da abgesagt hat. fsHs die Gemeinde das für die Straßenbeleuchtung erforderliche ^1111111^4^4 r VL, i. Gas wie jeder andere Abnehmer bezahlen müsse sei eine Selbst« Der Gemeinderat und die Gemeindeverordneten haben Verständlichkeit und bei der Lage des Gaswerks nicht ander» benennen. Httendorf-Hürilka, am 24. April 1931. Der Genie uderat. Sonntag, den 26. April. Handball. letzte Pflichtspiel der t. Mannschaft findet der Gegner unter Punktverzicht das Spiel Jahn Cotta Jgd. — Jahn Jgd. Anwurf vorm. 10 Uhr in Stetzsch. Abfahrt 8 Uhr ab Htp. fallen aus. Die Gaswerksrechnung auf das Jahr 1929 wird gegen 2 Stimmen der K.-P.-D.-Fraktion einstimmig richtig gesprochen, nachdem die Prüfung durch den Revisionsverband Ordnungsmäßigkeit ergeben hatte. Hierauf berichtet Herr Bürgermeister Richter über die Finanzierung de» Badebaue» und schickt dabei voraus daß die Gemeinde selbstverständlich nicht in der Lage sei, Baukosten von ca. 130000 RM. auf zuwenden, diese würden sich auf ca. da» reichliche Drittel der erwähnten Summe stellen, da man sich zunächst auf die not« wendigsten Anlagen beschränken müsse. Es sind nach lang wierigen Verhandlungen vom Arbeite- und Wohlfahrts ministerium 5000 RM. Beihilfe und 5000 RM. unverzins liches mit 5«/« tilgbares Darlehn bewilligt worden. Weiter hin ist der Bau als große Notstandsarbeit anerkannt worden. Es werden gewährt 6240 RM. Zuschuß (je Erwerbslosen tagewerk 3 RM.) und 24960 RM. Darlehn verzinslich mit 4«/o und tilgbar ab 1. 1. 34. in 20 Jahresraten. Die Rentabilitätsfrage wird erörtert und auf Antrag des Herrn Petzold über die Darlehnöaufnahmen namentlich abgestimmt. Die Abstimmung ergibt einstimmige Annahme der Beihilfen und Darlehne. In einem Schreiben erklärt sich der Turn verein „Jahn" zur Vermeidung der Errichtung zweier Bäder zu Verhandlungen über gemeinsame Errichtung eine» Bade» bereit und bietet dabei sein Baugelände an. Diese An gelegenheit kommt in geheimer Sitzung zur Beratung, der auch der Sachverständige Herr Ing. Weder beiwohnt. — Ein fesselndes und ungemein dramatisches Erleben aus dem Rußland der Vorkriegszeit bringen die hiesigen Schauburg-Lichtspiele in dem tönenden Großfilm „Die Warschauer Zitadelle" zur Aufführung. Mit Victor Warpni als kühner Freiheitsheld und La Jana als schöne Tänzerin und raffinierte Spionin kommt der Film so richtig zur Geltung und weiß von Anfang bis Ende zu fesseln. Die eigens dazu komponierte Musik hat an der beifälligen Auf nahme dieses verfilmten Schauspiels großen Anteil. Außer dem reichhaltiges Beiprogramm und Wochenschau der Ufa. — Diesen Sonntag rollt das erste größere Straßen rennen über die Landstraßen der Dresdner Umgebung. Die Ortsgruppe Dresden der . Deutschen Radfahrer Union führt zum I I. Male ihre bekannte Rundfahrt um die Dresdner Heide, rund 160 Km., durch. Die Brennaborwerke haben das Rennen mit wertvollen Preisen ausgestattet. Die Strecke führt vom Lindengarten über Klotzsche, Weixdorf, Lausa, Hermsdorf, Oltendorf-Dkrilla, Seifersdorf, Radeberg, Heide mühle, nach der Heeresstraße. Diese Rundstrecke wird vier mal durchfahren. Das diesjährige Rennen verspricht recht spannend zu weben. Gegen 70 Fahrer aus Chemnitz, Berlin, Leipzig, Halle, Magdeburg und Dresden haben ihre Meldung abgegeben. Gleichzeitig findet auch ein Jugendrennen (etwa 40 Km.) für alle Jugendfahrer bis 18 Jahre über eine Heiderunde statt. 25 Fahrer haben sich hier in die Start- liste eingetragen. Ehren des um Schule und Gemeinde verdienten „Herrn Schuldirektor i. R- Moritz Endler „Moritz-Endler-Weg" Beive, Fahrer wie Sozius, konnten sich durch schnelles Ab springen vor den Flammen retten, das Kraftrad jedoch wurde erheblich beschädigt. — Am Freitag in den Mittagsstunden kam ein An gestellter einer Dresdner Firma im Ortsteil Moritzdorf un mittelbar am Bahnhofsgebäude Nord mit einem Kraftrad zum Sturz. Der Führer wurde dabei in den dort befindlichen Straßengraben geschleudert, kam, außer einigen Prellungen, ohne schwere Verletzungen davon, während das Kraftrad ziemlich stark beschädigt wurde^ — Oeffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten am 24. dss. Mts. Von einem Untersuchungsbericht der staatl. LandeSstells für öffentl. Gesundheitspflege über Milch nimmt man Kenntnis, Ordnungswidrigkeiten waren nicht festzustellen. Eine Verfügung des Bezirksverbandes setzt die ordentliche Bezirksumlage auf vorläufig 1080 RM. monatlich fest. Die Plakatabteilung der Dr. Güntzschen Stiftung teilt mit, daß sie erstmalig in der Lage sei, zum festgesetzten Mindestpacht von 200 RM. eine Zuschußzahlung von 103 RM. zu leisten. Der Bezirksverband hat von den im Jahre 1931 geplanten Wegebauarbeiten nur die Beschotterung einer Teilstrecke der Loninitzerstraße mit 4000 NM. Aufwand und einer kleinen Strecke der Radeburgerstraße mit 800 RM. Aufwand aner kannt, die in Aussicht genommene Pflasterung auf der Rade- burgerstraße aber abgelehnt. Am 30. März hat die Gemeinde wiederum zahlreiche Ausgesteuerte in Fürsorge übernehmen müssen. Es ist darauf zurückzuführen, daß der ReichSarbeitS- minister eine Verlängerung der Frist über den 28. März hin aus abgelehnt hat. Zur Zeit hat die Gemeinde 98 Allein stehende und 99 Ehepaare mit 242 Familienangehörigen mit einem Wochenaufwand von 2400 RM. zu unterstützen. Herr Bürgermeister Richter bemerkt hierbei, daß es eine außer ordentliche finanzielle Leistung bedeute, wenn die Gemeinde bisher in der Lage gewesen sei, dieses Heer von Ausgesteuer ten zu betreuen. Er freue sich mitteilen zu können, daß das an die Staatsbehörden eingereichte Gesuch insofern von Erfolg gewesen sei, als das Ministerium des Innern aus dem Lasten ausgleichstock eine Beihilfe von 15000 NM. bewilligt habe. Ferner habe das Finanzministerium für die im Jahre 1930 ausgeführten Wegebauarbeiten auf mehrfache Vorstellungen hin eine Sonderbeihilfe aus dem Wegebaustock in Höhe von 2000 RM. bewilligt. Mit diesen Zuwendungen werde nun eine wesentliche Entlastung des Rechnungsjahres 1930 herbei geführt. Der Bürgermeister führte weiter aus, daß die Ver mögenslage der Gemeinde Dank der bisher geübten vorsichtigen Geldwirtschoft eine durchaus geordnete sei. Das Reinvermögen stelle sich bei vorsichtiger Bewertung auf 540764 RM. Es sei bisher vermieden worden, für Pflasterungen und andere nicht unmittelbar produktive Aufgaben Darlehne aufzunehmen, sodaß sich die Gemeinde in der noch günstigen Lage befinde, Zinsen für sülche Darlehne nur in geringer Höhe aufbringen zu müssen. Nur auf der Turnhalle haften Darlehne von noch 18568 RM. mit einem Zinsendienst von nur 1041 RM. (4°/g und 7°/,). Bei dieser Sachlage sei es völlig unange bracht, dem Ansehen der Gemeinde abträglich nnd für die Entwicklung von Spar- und Girokaffe und damit des wirt schaftlichen Lebens der Gemeinde gefährlich, die Gemeinde im Vergleiche zum Konkurs der Stadt Glashütte zu stellen. Die Fernzündung für die Straßenbeleuchtung sei auf einstimmigen Beschluß der Gemeindeverordneten mit einem Aufwand von >925 RM. eingeführt worden, um in den Wintermonaten auch in den frühen Morgenstunden die Beleuchtuna einschalten zu können. Die Kosten der Anlage seien durch Wegfall des Lohnes für das Einzelanbrennen mehrfach erspart worden. Das i schUeßung, welche Befestigungsart zu wählen ist, vorzubereiten. Aeintu)es Utto SttlMjuieS. .Für die Mitglieder des BauausschuffeS sei es eine Selbst« Bttendorf-Gkrilla, am 25. April j Verständlichkeit gewesen, auf die gesetzlich zustehenden Reise« - In den Abendstunden des Donnerstag geriet hier kosten zu verzichten. Die einzelnen Fraktionen nahmen zu auf der Bergstraße das mit zwei Personen besetzte' Motorrad ) der in Frage stehenden Veröffentlichung ebenfalls Stellung eines hiesigen Einwohners während der Fahrt in Brand.)und mißbilligen diese scharf. Auf Antrag des Herrn Petzold beschlossen, den zwischen der Hammermühle und der Straße möglich. Die Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung erfolgte „An der Hohleiche" nach dem Birkicht führenden Weg zu Schrittweise aus vertragsmäßigen Rückvergütungen des Werke» Pulsnitz. Im übrigen stehe der Gemeinde ebenfalls vertrag»« mäßig eine Strompreisermäßigung von 50zu. Also ledig- j lich Sparsamkeitsrücksichten seien maßgebend. Das Land für ) das Gemeindebad sei für 35 Pfg, je qm erworben worden, ) die Gesamtkosten stellen sich auf 8000 RM. Die Besichtigung anderer, z. T im Bau befindlichen Bäder sei auf Wunsch und unter Führung des Sachverständigen erfolgt um die Ent-