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Französischer Spionageversuch. Berlin, 19. April. Amtlich wird mitgeteilt: Drei französische Offiziere, darunter ein Mitglied der franzö sischen Botschaft in Berlin, haben eine vorher bei den zu ständigen Stellen angemeldete Neise nach Ostpreußen un ternommen, um die Schlachtfelder von Tannenberg und Gumbinnen zu besichtigen. Am ersten Tage ihres Aufent haltes in Ostpreußen haben sich die Genannten in Beglei tung des örtlichen französischen Konsuls zur Königsberger Artilleriekaserne begeben und photographische Aufnahmen der innerhalb des Kajernements stattfindenden Hebungen gemacht. Sie wurden von der Kasernenwache festgenom men, nach Feststellung ihrer Personalien jedoch wieder ent lassen. Ihre photographischen Apparate wurden beschlag nahmt und die bereits gemachten Aufnahmen einer Prü fung unterzogen. Von den zuständigen deutschen Stellen wird dieses Verhalten fremder Offiziere innerhalb eines Festungsbezirks nicht als korrekt angesehen. Das Auswär tige Amt ist deswegen bei der französischen Botschaft in Berlin vorstellig geworden. Die französischen Ofsiziere setzen ihre Ostpreuhenreise fort. Königsberg, 20. April. Wie die Telegraphenunion er fährt, haben die drei französischen Offiziere nach ihrer Frei lassung am Sonntag früh ihren Plan, das Gelände der Festung Pillau zu besichtigen, aufgegeben, offenbar nachdem sie eine entsprechende Weisung aus Berlin erhalten haben. Nichtsdestoweniger haben sie ihre Reise zum Besuch der ostpreußischen Schlachtfelder fortgesetzt. In politischen Krei sen Königsbergs ist das Befremden hierüber außerordent lich groß! Man hätte zum mindesten erwartet, daß die französische Regierung auf Grund des deutschen Schrittes die Offiziere, deren zwei, wie in der „Königsberger All gemeinen Zeitung" festgestellt wird, dem Geheimdienst an gehören, abberufen hätte. Immer wieder fragt man sich in Königsberg, was deutschen Offizieren geschehen wäre, wenn sie in Frankreich militärische Aufnahmen gemacht hätten. Der Königsberger französische Konsul, Fanget, soll nach einer Mitteilung von privater Seite am Sonntag früh mit dem D-Zug nach Danzig abgefahren sein, offenbar um i sich an neutraler Stelle mit einem Abgesandten der franzö- ! fischen Botschaft in Berlin zu treffen und die Angelegen- : heit zu besprechen. Die „Königsberger Allgemeine Zeitung" bringt unter § der lleberschrift „Ostpreußen verlangt Sühne" einen Leit- artikel zum Spionagezwischenfall. Jetzt wisse man end- > lich, so sagt das Blatt, warum Königsberg ein französisches ! hauptamtliches Konsulat habe, obwohl die Notwendigkeit ! eines ausländischen Konsulats in Ostpreußen gar nicht ge- ! geben sei und das jedenfalls gar nichts zu tun habe. Da- ! gegen sei es ein offenes Geheimnis für den Eingeweihten, daß das Konsulat ein nach Ostpreußen vorgeschobener fran- : zösischer Veobachtungsposten sei, der vielleicht mancherlei : Verbindungsdienst zum polnischen Verbündeten zu leisten habe. Diese Vermutung sei durch den Spionagezwischenfall vom Sonnabend deutlich zur Gewißheit geworden. Der Vorfall beweise, daß eine inoffizielle Militärkontrolle in Deutschland weiterhin bestehe. Die ostpreußische Reichs wehr habe nichts zu verbergen. Sie habe oft genug aus ländische Gäste gehabt. Es sei aber unerhört, daß die Pro vinz in so schlimmer Weise provoziert worden sei. sich bei den Protestierenden keineswegs nur um jugend liche Radaumacher handelte, sondern vielfach NIN durch- ans ernst zu nehmende ältere Herren. Am Sonntag abend spielte die Rolle des Prinzen Sou-Pong im „Land des Lächelns" Willy Beyler vom Mrtropoltheater in Berlin. Aufstand in Honduras. Neuyork, 20. April. Nach in Neu-Orleans singetrof- fenen Nachrichten ist im Norden von Honduras einA u f- stand ausgebrochen und hat sich überraschend schnellbiszurKüsteausgebreitet. Den wohl- bewaffneten Aufständischen sollen bereits mehrere Städte in die Hände gefallen sein. Die Bewegung hat bisher einen unblutigen Verlauf genommen. Die amerikanischen Ma rinebehörden haben sofort einen Kreuzer nach Tela be ordert, um die Interessen Amerikas in Honduras zu schüt zen. Dis Entsendung eines Flugzeug-Mutterschiffes steht bevor. Ramon Diaz ist Führer der Bewegung. Seine Streitkräfte sollen 800 Mann stark sein. Der Sturz des Kabinetts wird noch dementiert. Ausdehnung der Aufstandsbewegung. Neuyork, 20. April. Der Aufstand in Honduras dehnr sich immer weiter aus. Die Städte Eeiba, Progresso und Urico sowie mehrere kleinere Orte sind in die Hände der Aufständischen gefallen. An der gesamten Nordküste sowie an einzelnen Punkten im Innern des Lan des k a m e s z u K ä m p f e n. Im Washingtoner Staats departement ist man durch die völlig unerwartet gekom mene Revolution in Honduras stark beunruhigt. Anführer der Aufständischen sollen angeblich der durchge fallene Präsidentschaftskandidat Gregoria Ferrara sowie General Diaz sein. Sie verlangen die Abdankung des C o- Iindres. In Anbetracht der großen Arbeitslosigkeit ver fügen die Aufständischen über einen zahlreichen Anhang. Staatssekretär Stimson hat drei amerikanische Kreuzer an die Küste von Honduras beordert, um den Schutz der dort lebenden 1356 Amerikaner zu übernehmen. Der ame rikanische Besitz in Honduras wird auf 71 Millionen Dollar geschätzt. Aus aller Wett. * Angehöriger eines Berliner Ringvereins auf offener Straße niedergeschossen. 2m Norden Berlins wurde in der Nacht zum Sonnabend der 24 Jahre alte Arbeiter Karl Mechler, Mitglied des Ringvereins Eeselligkeitsverein 1926 von dem 34jährigen Kaufmann Moßdorf auf offener Straße niedergeschossen. Der Täter flüchtete zunächst, stellte sich dann aber der Polizei. Er gibt an, von dem Gesellig keitsverein 1926 schon seit längerer Zeit verfolgt worden zu sein und in Notwehr gehandelt zu haben. * Dr. Goebbels zu 2506 Reichsmark Geldstrafe ver urteilt. Das Schöffengericht Berlin verurteilte am Frei tag Dr Goebbels wegen öffentlicher Beleidigung des Po- lizeivizepräsidentcn Dr. Weiß zu einer Geldstrafe von 2000 Mark und wegen Aufreizung der Bevölkerung zum Klassen-- haß zu einer Geldstrafe von 500 Mark. Dem Prozeß lagen zwei Artikel von Dr. Goebbels im „Angriff" zugrunde, wo bei das Gericht zu dem Schluß kam, daß er die pressegesetz liche Verantwortung für beide Artikel trage. Dem Polizei- vizevräsidenten wurde die Publikationsbefugnis im „An griff" zugesprochen. * Tragödie in Charlottenburg. — Ein Ingenieur er schießt eine Zwölfjährige und verübt Selbstmord. In Ber lin-Charlottenburg hat sich gestern eine Tragödie ereignet, die zwei Menschenleben forderte. Der 42jährige Ingenieur Schkop tötete durch einen Kopfschuß die zwölfjährige Ilse Jgalsen und verübte dann Selbstmord, indem er sich eine Kugel in den Kopf jagte. Schkop hatte in der Württem berger Allee bei der Familie Jgalsen ein Zimmer gemietet. Er war erst vor einiger Zeit nach Berlin gekommen und ist mit der Familie entfernt verwandt. Der eigentliche Be weggrund der Tat des als sehr nervös bekannten Mannes ist aber noch nicht festzustellen gewesen. Der Schuß traf das Mädchen unterhalb des rechten Auges. Sie starb auf dem Transport zum Krankenhaus. Ingenieur Schkop war sofort tot. * Raubübersall auf eine Frankfurter Villa. Aus Frankfurt a. M. wird gemeldet: Drei junge Burschen, von denen einer maskiert war, drangen am Sonn abendvormittag mit vorgehaltenem Revolver in die Woh nung des Direktors Riefstahl von der Gold- und Silber scheideanstalt in der Vöcklinstraße ein. Die Räuber kne- beltendasDien st Mädchen und banden es an einen Stuhl. Darauf drangen sie in die Räume des ersten Stock werkes ein, wo sie die Frau des Direktors und eine an wesende Masseuse fesselten und knebelten. Zwei der Räu ber standen dann Wache, während der dritte die Behält nisse durchwühlte. Ihm fielen, soweit bisher festgestellt werden konnte, nur eine Vorstecknadel und sonstige kleinere Schmuckstücke und ein Reisepaß auf den Namen Karl Nief- stahl, aber kein Bargeld in die Hände. Nachdem die Räu ber sich dreiviertel Stunden lang in dem Hause ausgehal ten hatten, juchten sie mit dem Auto, in dem sie gekommen waren, das Weite. * Der Prenzlauer Mörder gefaßt. Aus Prenzlau wird berichtet: Die Verfolgung der beiden Mörder, die in der Nacht zum Freitag im Amtsgerichtsgefängnis zu Prenzlau den Justizoberwachtmeister Fritz Neubauer erwürgt haben, führte am Sonnabendnachmittag zu einem Teilerfolg. Dem Landjägerposten gelang es, den einen Flüchtling, den 31 Jahre alten Schlächter Heinrich Pilgram aus Köln, in einem Forst in der Nähe von Lychen festzunehmen Pil gram leistete bei seiner Festnahme keinerlei Widerstand In Lychen verbreitete sich die Nachricht von der Verhaftung sehr rasch und vor dem Polizeigebäude staute sich eine große Menschenmenge, die bei der Abführung Pilgrams nach Prenzlau Anstalten machte, den Mörder zu lynchen. Der Platz mußte geräumt und durch eine Polizeikette abgssperrt werden. Am Sonntag ist auch der zweite Täter, der pol nische Schnitter Anton Patocki, gefaßt worden. Man hatte in den Waldungen bei Templin einen verdächtigen Mann umherstreichen sehen. Ein Gendarm und eine Abteilung von Stahlhelmleuten veranstalteten eine systematische Durchsuchung des Waldes, stießen dabei auf den Gesuchten und nahmen ihn fest. Der zuerst verhaftete Pilgram hat angegeben, daß Patocki ihn zu der Tat angestiftet habe. * Zwei Wilderer im Kampfe erschossen. Aus Eisenach wird berichtet: In der Nähe des Vachaersteins stieß gestern ein Eisenacher Förster auf drei verdächtige Männer, in denen er Wilddiebe vermutete. Als er sie aufforderte, den Inhalt ihrer Rucksäcke vorzuzeigen, zogen zwei von ihnen die Gewehre hervor und legten auf den Förster an. Dieser verteidigte sich mit seiner Dienstwaffe und erschoß die bei den Wilddiebe. Der dritte Wilderer suchte Deckung hinter einem Baum und wechselte mit dem Förster mehrere Kugeln. Der Förster wurde in den Unterarm getroffen und mußte seine Waffe fallen lassen, worauf der Wilddieb in die Waldungen flüchtete. Er wurde später festgenom men. * Kinobrand verursacht eine Panik — ein Toter, viele Verletzte. Am Sonnabend während der Abendvorstellung brach im Palastkino in Proßnitz ein Brand aus. Schnell stand der ganze Vorführungsraum in Flammen. In kurzer Zeit drangen die Flammen in den Saal, in dem sich 400 Personen befanden. Es entstand eine fürchterliche Panik. Viele Personen wurden im Gedränge verletzt. Der Ope rateur Schwab verbrannte. Der Schaden wird auf eine Viertelmillion Kronen geschätzt. * Eifersüchtiger schießt auf seine Braut. Aus Zeulen roda wird gemeldet: Der 24 Jahre alte nervenkranke Wal ter Pfeiffer von hier hat auf dem Wochenmarkt aus Eifer sucht auf seine zu Besuch weilende Braut zwei Reoolver- schüsse abgefeuert. Das Mädchen blieb glücklicherweise un verletzt. Der Täter wurde verhaftet. * Notlandung eines deutschen Großflugzeuges in Frankreich. Ein Junkers-Großflugzeug der Lufthansa ge riet gestern nachmittag auf der Strecke Marseille—Genf auf französischem Boden in einen Schneesturm und war zur Notlandung gezwungen. Der Apparat streifte beim Nie dergehen einige hohe Tannen und wurde dabei beschädigt. Das Flugzeug wird durch Gendarmerie bewacht und mutz höchstwahrscheinlich abmontiert werden. * Ehrung für den Schöpfer der Welthilfssprache Espe ranto. Der Magistrat des Bades Reinerz in Schlesien hat dem Schlesischen Verband zur Errichtung eines Erinne rungsmales für Dr. Samenhof, der wiederholt in Bad Reinerz zur Kur weilte, 200 RM gespendet und einen Platz zur Verfügung gestellt, der die Benennung „Espe ranto-Platz" erhalten soll. Die Einweihung wird im August dieses Jahres nach dem Esperanto-Weltkongreß in Krakau stattfinden. * Schwere Mißhandlung oberschlesischer Rekruten wegen Nichtsingens polnischer Soldatenlieder. Aus War schau wird berichtet: In einem Abteil des Personenzuges Kattowitz—Krakau saßen Rekruten aus Oberschlesien und aus Kongreßpolen. Während der Fahrt kam es zwischen den Oberschlesiern und den Rekruten aus Kongreßpolen wegen der Weigerung der ersteren, polnische Soldatenlieder mit zusingen, zu einem Streit, der schließlich mit einer wüsten § Messerstecherei endete. Vier Rekruten aus Oberschlesien : mußten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus Uber- ! führt werden, mehrere andere trugen leichtere Verletzungen ! davon. Die Würfel fallen ... Historischer Roman von Dr. Serenus. t3j (Nachdruck verboten.) Vertun lächelte. „Die Schrift, die mein Schwert schreibt, ist dauerhaft!' Der Fremde wandte sich zu seinen Freunden um, die er heranwinkte. „Den hier, den kennen ich und meine Leute Der ficht wie der Teufel. Will er auf unsere Seite treten und die Waffe schwingen, so laßt ihn uns als Bundesgenossen begrüßen." Inzwischen hatten sich die Reisigen am Strande ge- ordnet. Hunderte und aber Hunderte standen tn blinkenden Reihen und noch immer erschöpfte sich der rasselnde Strom nicht. Vertun biß die Lippen zusammen. Für einen Augenblick siegte die Sorge um sein Land und sein Volk über seinen zehrenden Zorn. Drüben in Burgen und Dörfern feierte man. Ahnungslos zechten die Ritter, tanzten um die Feuer die Knechte und Mägde. Schlau fädelten die Herren von Lübeck den Rachefeld zug ein. Sie kamen nicht zu Lande, so daß schnelle Boten den Anmarsch des Feindes melden konnten. Rein — heimlich über die See fuhren sie zur Nacht zeit, um ins Herz des Gebietes vorzustoßen, das sie zum dritten Male für Christus erobern wollten. Aber als Vertuns Hand gewohnheilSgemäß zur Waffe fuhr und er die Linke leer sand, da versank das Bild der Seinen und wich dem Racheplan. — Nichts hatte er mehr zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Wenn er den Feinden zum Siege verhalf, dann würde man ihn reich belohnen Vielleicht gab man ihm nicht nur die Burg zurück, sondern setzte ihn gar zum Vogt über die, die ihn ver achteten! Seine Augen funkelten. „Heimzahlen will ich Hohn und Spott, vergelten, was man mir antat! Macht mich zum Führer eures Vortrupps. Ich zeige euch den Schleichpfad durchs Moor. Die Hälfte des Weges ist es nur bis vor Gras Ingrams Kastell. Gerade hinein in Spiel und Feier führe ich euch. Da werdet ihr leichte Arbeit haben!" Der junge Ritter drängte zur Eile: „Die Nacht lst kurz, wir haben keine Zeit zu verlieren Kommt mit zum Feldhauptmann I" Und sie geleiteten Bertun zu einem Manne, der eben einem Schiffe entstieg und Befehle erteilte. Er musterte den obotritischen Überläufer mit kaltem, klarem Blick. „Bekennst du dich zu Christus und seiner Lehre, so wollen wir dir vertrauen." Er warf das Haupt in den Nacken: „Ich — bin bereit! Ich werde Christ!" Bertun senkte den Blick und bohrte die Augen in den Sand. Nings um ihn stampften die Schritte der marschieren den Söldner. Pferde schnaubten, Zaumzeug knirschte. Ein schier endloser Strom wälzte sich dem Walde zu. Diese Forderung des feindlichen Feldherrn kam ihm unerwartet. Den alten Göttern entsagen? Das Kreuz nehmen, das er von so mancher Stätte gerissen hatte? Run wohl, er wollte schauen, ob der Christenheiland mächtiger war. Nur äußerlich, nur zum Schein wollte er die neue Lehre anerkennen. Was das Herz dazu sagte, war in dieser Stunde gleichgültig. Er warf das Haupt tn den Nacken: „Ich — bin bereit! Ich werde Christ!" Und ehe noch der sechste Teil einer Stunde verronnen war, vollzog der Priester den Taufakt. Bis an die Knie stand Bertun im Wasser der See. Mit der hohlen Hand schöpfte der Alte und benetzte des Ritters Haupt. So war Bertun im Namen des Bischofs von Lübeck ein Kind der neuen Kirche geworden, ein Jünger des Mannes aus Nazareth, den sie Gottes Sohn nannten. Dann reichte man ihm ein Schwert und führte sein Rotz herbei. Ihm ward die Aufgabe, dem Vortrab des Heer bannes den nächsten Weg durch das Moor zu Ingrams Burg zu weisen Des Seevogtes Tochter. Als Berchta, erschreckt und verwirrt, den Saal von Berchtuns Burg verließ, lehnte sie sich für einen Augen blick wie im Schwindel an die Wand. Was ging dort drinnen vor sich? Wie konnte ihre Herrin, die sonst so gut war, also handeln? Auf den Treppen verhallte der Lärm der Davon eilenden. überall scheue Hast, ängstliches Flüstern. Reisige und Volk drängten sich durcheinander und be sprachen die rätselhaften Dinge, die sich in dieser Rach! zutrugen. Berchta sah über das Gewühl hinweg. Der Himmel hatte sich umzogen, der Mond ver schwand, von der See her blies ein starker Wind. Ihr Gefolge, mit dem sie die frohe Sonnenwendbot schaft durch die Lande trug, war auseinandergestoben. Wie hatte sich in kurzer Zeit alles so verändert! Oh — wäre ihr die Aufgabe gesetzt worden, die wider strebenden Herzen Ingrams und Juras, die nur ein Miß verstehen auseinanderritz, erneut zusammenzuführen, wie gerne hätte sie sich ihr unterzogen. Aber man wies sie hinaus. Wohin sollte sie nun den Schritt wenden? Aus den Fenstern der Burg fiel Helles Licht in den Hof hinab. «Fortsetzung folgt.)