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gesetz und die Aenderung des Brotgesetzes stehen, wird, wie man in gutunterrichteten Kreisen annimmt, die Be- schlußfassung über diese beiden Punkte vertagen. Zur Begründung wird angeführt, daß das preußische Kabinett sich mit dem Eefrierfleischgesetz noch nicht be faßt, also seine Stellungnahme im Reichsrat noch nicht fest gelegt hat. Sollte also der Reichsrat heute nachmittag in eine Behandlung des vom Reichstag angenommenen sozial demokratischen Gesetzantrages über die Wiedereinführung eines Gefrierfleischkontingents eintreten, so würde auf jeden Fall der Vertreter der preußischen Staatsregierung im Reichsrat einer Beschlußfassung widerspre chen. * WWB NmWbMW iinNMhwWW. Reichssinanzmiuister Dr. Dietrich über die Aussichten der Arbeitslosenversicherung. München, 9. März. In einer Unterredung mit einem Pressevertreter wies Reichsfinanzminister Dr. Dietrich u. a. darauf hin, daß Deutschland in diesem Jahre den schwersten Winter seit 1923 bis 1924 zu überwinden gehabt habe. Nur mit äußer st er Anspannung sei es gelungen, alle vorgesehenen Ausgaben zu be st reiten. Der neue Reichshaushalt sei um weit mehr als eine Milliarde niedriger als der alte. Trotzdem erwachse der Reichsregierung mit dem neuen Haushaltsjahr die Aufgabe, nicht nur den Haushalt an vielen Punkten weiter zu kürzen, sondern überhaupt den Versuch zu machen, mit noch weniger Ausgaben als bisher auszu kommen. Die zweite große Aufgabe bestehe in einer gründ lichen lleberprüfung der Arbeitslosenfür sorge, die trotz aller Reformen immer noch unendlich viele Fehler aufweise, hauptsächlich deshalb, weil bei vier bis fünf Millionen Arbeitslosen eine wirklich zuverlässige und gründliche Nachprüfung des einzelnen Falles nicht mehr möglich sei. So sehr die Notwendigkeit zu bejahen sei» den wirklich Arbeitslosen zu helfen, ebenso dringend sei die Ausmerzung der Fehler und Mißbräuche, die so viel böses Blut in der Bevölkerung machten. NurwenndieMän- gelbehobenwürden, habedieArbeitslosen- versicherung Aussicht auf Bestand. Gandhi droht mit seinem Rücktritt London, 9. März. In einer öffentlichen Versammlung erklärte Gandhi, daß er alles tun werde, um den Kongreß zur Annahme des Abkommens zu veranlassen. Sollte ein Mißtrauensantrag gegen ihn angenommen werden, so könn-> ten diejenigen, die dafür stimmten, den Kongreß allein weiterführen. Freilassung von politischen Gefangenen in Indien. London, 9. März. Im Anschluß an das Abkommen zwischen Gandhi und dem Vizekönig von Indien sind bisher rund 5000 Gefangene freigelassen worden. Die Regierung hat vor allem dafür Sorge getragen, daß sämtliche Gefangene in Sabarmati, der Heimat Gandhis, auf freien Fuß gesetzt werden. Erdbebenkatastrophe in Südslawien. Belgrad, 8. März. In der Nacht zum Sonntag er eignete sich in Südslawien eine schwere Erdbebenkatastrophe. Nach den letzten aus dem Katastrophcngcbiet eingcgan- gencn Nachrichten ist in der Nähe von Walandowo ein ganzes Dors durch die Erdstöße dem Boden glcichgemacht worden. 19 Tote sind hier zu verzeichnen; 22 Personen erlitte» Verletzungen. Die Eise ..hnbrückc über die Wardar ist zerstört, so daß der Verkehr zwischen Skoplje und Gcwgcli unter brochen ist. Die telephonischen und telegraphischen Ver bindungen mit Skoplje, Kavadar, Gewgeli und Strmnitza sind völlig zerstört, wie überhaupt die materiellen Schäden überall sehr groß sind. Sofort nach Eintreffen der Hiobspost reiste König Alexander in das Erdbcbengebiet ab. Vorher gab er Befehl, die aus den heimgesuchten Ge bieten stammenden Soldaten in die Heimat zu beurlauben. Übertriebene Gerüchte. Belgrad, 9. März. Zu dem Erdbeben in Südserbien wird gemeldet: Die im Ausland verbreiteten Gerüchte von 300 Toten werden in Belgrad entschieden dementiert. Um 24 Uhr lagen sowohl bei der halbamtlichen Agentur Avala als auch bei den Zeitungsredaktionen keine Berichte vor, die auch nur annähernd auf eine so große Zahl von Todes opfern schließen lassen. Man ist zwar darauf gefaßt, daß sich die zuletzt geuannte Ziffer der Toten beträchtlich er höhen wird, bezeichnet aber die im Ausland verbreitete Nachricht als Phantastisch. Wie aus Gewgeli gemeldet wird, haben sich im Laufe des Sonntag die Erdstöße wiederholt. Da jedoch die Bevölkerung im Freien lagert, entstanden nur weitere Materialschäden. Die Zahl der Obdachlosen in Südserbien beträgt 3000. Riesenfeuer in London. 1100 Londoner Feuerwehrreute an der Brandstelle London, 7. März. Ein Riesenfeuer wütet feit den Sonnabendmorgenstunden im Londoner Hafen. Das mäch tige Lagerhaus der Firma Butler, das nur 100 Meter von der Towerbrücke über die Themse entfernt liegt, ist mit seinen Gummi- und Teevorräten völlig vernichtet worden. Der angerichtete Schaden wird auf zwei Millionen Reichs mark geschätzt. 1100 Angehörige der Londoner Feuerwehr sind unentwegt damit beschäftig, ein weiteres Ausbreiten des Brandes zu verhüten, da infolge der stürmischen Wit terung Gefahr besteht, zumal sich der Brandherd in un mittelbarer Nähe der dichtbebauten Londoner City befin det, daß sich der Brandherd weiter ausdehnt. Das Feuer dehnte sich mit rasender Geschwindigkeit über den ganzen langgestreckten Eebäudekomplex aus. Un geheure Rauchwolken stiegen empor, die sich wie ein schwar zes Tuch über die Themse legten und vom Winde zum Süd ufer getrieben wurden. Viel Straßen wurden in völlige Dunkelheit gehüllt. Sobald der Brand bemerkt wurde, erging an sämtliche An gestellten der Ruf, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Gleich zeitig wurden die gesamten Feuerwehren Londons alar miert. Sie waren innerhalb weniger Minuten zur Stelle und pflanzten sich auf den 20 Meter hohen, dem Butler- Gebäude direkt benachbarten Häusern auf. Desgleichen suchten die Feuerwehrboote der Hafenverwaltung von der Wasserseite her der Katastrophe Herr zu werden. Die Mannschaften mußten Gasmasken anlegen, um so in die Nähe des Brandherdes zu gelangen. Im Augenblick der höchsten Gefahr gelang es noch, 100 Pferde in Sicherheit zu bringen, die sonst unzweifelhaft der Kata strophe zum Opfer gefallen wären, wenn man sie in dem Stall gelassen hätte. Um die Mittagsstunden schlugen die Flammen 30 bis 40 Meter hoch Uber den Dächern hervor. Lie Rauchwolken waren meilenweit zu sehen Tausende von Menschen beobachteten die Rettungsarbeiten von der Towerbrücke aus. London hat seit Jahren kein derartiges Feuer erlebt. Es brennt noch immer im Lagerhaus an der Themse. London, 9. März. Heute vormittag brannte es noch immer in dem Lagerhaus an der Themse, das am Sonn abend Feuer gefangen hatte und vollständig zerstört wurde. (Siehe Artikel in der Beilage.) Die Feuerwehr rechnet da mit, daß es noch weitere zwei Tage dauern wird, ehe die Flammen ganz erstickt sind. Die Löscharbeiten sind durch den eingetretenen Frost stark erschwert. Der starke Wind treibt noch immer beißende Rauchwolken über die benach barten Stadtteile, so daß die Menschen dieses Gebiet meiden müssen. Das Hochwasser in Frankreich. Paris, 9. März. Das Hochwasser, das als Folge der überaus zahlreichen Regenfälle der letzten Tage in ganz Frankreich droht, hat in den meisten Provinzen am Sonn tag seinen Höhepunkt erreicht. Die starke Frostwelle, die im Augenblick über Frankreich hinweggeht, hat zu trockenem Wetter geführt, so daß man hofft, daß die Flußläufe nun mehr langsam zurückgehen. Der Schaden, der in der Pro vinz angerichtet wurde, ist jedoch nichtsdestoweniger ganz erheblich. Fast überall mußten die Bewohner der llfer- gegenden ihre Wohnungen unter Zurücklassung ihres Habes und Gutes fluchtartig verlassen. Verschiedene Häu ser, deren Grundmauern vom Wasserunter- spült wurden, stürzten ein. In Vitry le Fran cois an der Marne ist der gesamte Verkehr eingestellt wor den. Sämtliche Landstraßen und Feldwege stehen unter Wasser. In der Gegend von Chrollaus sind mehrere Ge höfte vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Die große Landstraße in der Nähe von Chambery ist auf meh rere hundert Meter Ausdehnung abgesackt. Saujon bei Rochefort steht ebenfalls zum größten Teil unter Wasser. Die Bewohner haben sich in die höhergelegenen Stadtteile geflüchtet. llnwetterinll. S. A. — FünfTote. Neuyork, 9. März. Während nach dem starken Schnee fall im mittleren Westen vom Sonntag jetzt dort wieder normale Verhältnisse eingetreten sind, fegen heute über den Osten schwere Stürme dahin, die Schnee und Regen mit sich bringen. Das Zusammentreffen von heftigen Win den mit den für diese Zeit ungewohnten Sturmfluten hat zu großen Verheerungen an der ganzen Küste uud vor allem im Gebiet um Neuyork geführt. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Dollar geschätzt. Auch fünf Tote werden gemeldet. Man befürchtet, daß die Verluste sich schon als größer herausstellen werden. Aus aller Welt. * Ein Auto vom Zuge zermalmt. Ein Berliner Kraft wagen, in dem sich vier Personen, zwei Männer und zwei Frauen, befanden, wurde am Sonntag nachmittag in der Nähe von Genthin von einem Kleinbahnzug der Strecke Genthin—Jerichow—Schönhausen an einem unge schützten Bahnübergang erfaßt und zermalmt. Die vier In sassen des Wagens, sämtlich Berliner, wurden schwer ver letzt und mußten in bedenklichem Zustande ins Kranken haus eingeliefert werden, wo sie sofort operiert wurden. Bei dreien von ihnen besteht Lebensgefahr. * Kommunistischer Messerstecher. Als Polizeibeamte gestern nachmittag in Frankfurt a. M. einen Demonstra tionszug der Kommunisten in der Altstadt auflösen wollten, versetzte ein Kommunist einem Wachtmeister einen Stich in den Hals. Der Beamte mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der mutmaßliche Täter sowie sechs weitere Per sonen wurden festgenommen. * Sowjctrussisch-türkischcs Abkommen über den Bau von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer. Nach einer Mit teilung russischer amtlicher Kreise wurde am Sonnabend in Ankara vom sowjetrussischen Botschafter ein Abkommen mit der türkischen Regierung unterzeichnet, in dem sich die beiden Länder verpflichten, sich über den Bau von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer zu verständigen. Das Abkommen wird heute Montag veröffentlicht werden. * Schweres Autobusunglück. Aus Paris wird gemeldet: Ein schweres Autobusunglück ereignete sich am Sonntag nachmittag auf der Landstraße nach Epinal. Infolge des dauernden Schneefalls war die Straße so glatt geworden, daß der Führer plötzlich die Gewalt über das Steuer vorlor und mit dem vollbesetzten Wagen gegen einen Baum raste. Von den 25 Insassen wurden 20 zum Teil so schwer ver letzt, daß sie sofort in ein Krankenhaus übergesührt werden mußten. Eimge von ihnen schweben in Lebensgefahr. Der Autobus ging vollkommen in Trümmer. * Prügelei in einer nationalsozialistische» Versamm lung. — Etwa 30 Verletzte. In einer nationalsozialistischen Versammlung in Bad Reichenhall hatten sich etwa 30 bis 35 Reichsbannerleute und Kommunisten eingefunden, die fortwährend Zwischenrufe machten. Schließlich sollte einer der Rufer entfernt werden. Bei dieser Gelegenheit ent spann sich nun, wie der Polizeibericht mitteilt, zwischen den beiden Parteien ein Handgemenge, bei dem mit Bier gläsern, Stühlen, Stuhl- und Tischbeinen, Aschebechern usw. geworfen und geschlagen wurde. Auf beiden Seiten gab es Leicht- und Schwerverletzte. Trotz eines größeren Polizeiaufgebotes konnte die Ruhe erst nach einiger Zeil, wieder hergestellt werden. Insgesamt sind etwa 30 Per sonen verletzt worden. Darieie. Roman eines seltsamen Lebens von Felix Neumann 24! «Nachdruck vcrbolen.t „700 — 750 — 800 quatschen Sie nicht, sondern sagen Sie, was los ist!" Und Ludwig berichtete zögernd und widerwillig, so, wie er es aus siebenler Hand erfuhr. Er hatte nämlich für den jungen Künstler, den er damals anmeldete, etwas übrig Der Bureaugewaliige warf den Kops zurück. „Dieser Duckmäuser! Das sind die schlimmsten, die immer zuerst so tun!" Und während er die Geldscheine bündelte und in den Arnheim tat: „Der Lärm ist doch nicht bis in den Zn- schauerraum gedrungen?" Ludwig zuckte die Achseln und lächelte trübe: „Ne! Davon hab ick nischi jehört Dai der junge Mensch och jrade uff die Bella rinfallen muß " Dann ging er, erleichtert um die Neuigkeit, die er nicht bei sich behalten konnte. Bald daraus kam Ädolfi. Die Vorstellung war zu Ende. Er war in guter Stimmung, denn bis jetzt hatte sich die Saison glänzend eingeführl. Der Sekretär hals seinem Chef in den Mantel. „Es Hai do leider heute abend einen Krach gegeben." Adolfi fuhr unwillig herum. „Wo? Zwischen wem?" „Sendrezki hat nach seiner Nummer die Bella ab- geknutschl, die hinter der Bühne stand und aus ihren Auf tritt wartete Da ist der Rodrigo dazugekommen und hat das „Verwandlungswunder" geohrfeigt." Mit offenem Munde stand der Direktor und starrte sein Faktotum an. „Das — Hai — der Herr Sendrezki — gemacht?" Der Sekrelär grinste höhnisch „Gotr - so was Furchtbares ist das ja nicht." Und nach einer Pause setzte er hinzu: „Es war eben Pech, daß der eifersüchtige Spanier dazukam " Adolfi fuhr auf: „Nein - ein Verbrechen ist es nicht! Wir haben hier schon ganz andere Dinge erlebt! Aber ich hätte das dem jungen Menschen gar nicht zugetraut. Das empört mich Tui so, als ob er ganz was Feines wäre, und nun — nun — prügelt er sich mit dem Rodrigo herum." Der Sekretär lachte verkniffen: „Soweit ich unier- richlet bin. wird das „Prügeln" nur einseitig gewesen sein!" Als der Direktor nach Hause kam, sand er seine beiden Damen trotz der vorgerückten Stunde noch im Speise zimmer am Tisch. Man war zu einer Festlichkeit gewesen, die sich lange hinzog Adolfi war wortkarg und nahm Platz. Frau Wilhelmine sagte: „Hast du Ärger gehabt? Ich merke dir das sofort an." Der Gatte aber antwortete nicht aus die Frage, son dern wandle sich ziemlich scharf an seine Tochter: „Hast du Herrn Eisenhard heute abend auch wieder schlecht be handelt?" Hella machte große Augen und blickte ihren Vater er staunt an. „Wie kommst du zu dieser merkwürdigen Frage?" Dann blickte sie zur Mutter hinüber. Tie schüttelte mißgestimmt den Kopf. „Hella Hai mehrere Male mit ihm getanzt Unhöflich war sie nicht, aber kühl." Adolfi schlug mit der flachen Hand aus den Tisch. „Ich weiß genau, wie die Sache auslaufen wird. Der Mann zieht sich über kurz oder lang zurück, weil meine Tochter andere Flausen im Kops hat. So. um ein Beispiel zu nennen, den Herrn Sendrezki!" „Aber — Vati!" Und die Mutter meinte: „Nun — ein bißchen verguckt hat sie sich Tas ist doch nichts Ernsthaftes. Er ist ja auch ein lieber Mensch!" Adolfi lachte höhnisch. Besorgt sah Frau Wilhelmine die Tochter an. Tann zum Gatten: „Was hast du denn nur, du bist heute so merkwürdig " „Na — ich werde diesem Spuk ein Ende machen! Ihr Weiber seid rein verrückt, wenn ihr ein hübsches Gesicht seht Bei Hella kann ich das allenfalls verstehen, denn sie ist noch reichlich dumm Aber — daß meine Alte da auch noch mitmachl " Frau Adolfi setzte sich in Positur: „Ich verbitte mir den Ausdruck „Alte"! Tas sagen die Männer immer von ihrer Frau, wenn sie anfängl. ihnen gleichgültig zu werden!" — Der Direktor lenkte ein „Kind! Das war nicht so schlimm gemeint! Aber seid mir nicht böse, wenn ich heute euer Idol, das ihr so ein bißchen änderet, in Stücke schlage! Jawohl." Hella rückte unruhig hin und her. „Was meinst du denn - Vali?" Adolfi lehnte sich in den Stuhl zurück. „Fritz, das Verwandlungswunder, der feine, zurück haltende Jüngling, Hai heute einen schweren Zusammen- stoß mit dem Spanier Rodrigo gehabt. Es soll sogar zu Tätlichkeiten gekommen sein, bei denen Sendrezki natürlich den kürzeren zog." Hella blickte vor sich auf den Teller. Ihr Atem ging schwer. Leise sagte sie: „Und — was war der Grund?" Der Direktor verzog spöttisch den Mund. „Er wollte mit Anita anbandeln Da kam ihr Partner dazu und wies den Aufdringlichen gebührend in die Schranken Diese Herrschaften pflegen ja stets kurzen Prozeß zu machen, besonders wenn eS sich um Liebes- sachenhandell" ( Es war still im Zimmer. So still, daß man meinte, ein Geist gehe lautlos um. Und vor Hella Adolfi stieg der Tänzerin bildschöne Gestalt aus Mochte sie sonst sein, wie sie wollte, das eine mußte man ihr zngestehen, daß sie mit ihrer Rassefigur überall die Herzen der Männer gewann Nun war ihr also auch Fritz Sendrezki erlegen! Ein wehes Gefühl bitterer Enttäuschung quoll in ihr empor Ja - es war nicht zu leugnen, sie hatte sich oer- liebt in den jungen Künstler mit den tiefgründigen Angen. Frau ÄVolfi brach das Schweigen. „Die Sache an sich ist belanglos! Was gehen uns die Liebesgeschichten der Künstler an Aber — Fritz Sendrezki? Das hätte ich nicht erwartet. Und - wie takt los mutz er sich benommen haben, datz es zu solcher Szene kommen konnte!" Ädolfi sprach, während seine Augen die Tochter musterten: „Man soll die Menschen nicht überschätzen! Ich be- daure, datz ich den Mann in mein Haus lud Mag er Liebeleien haben soviel er will Ich denke wahrlich nicht prüde in dieser Hinsicht. Aber — die Art, wie er etwas vorzutäuschen versucht, was er nicht ist, berührt mich unsympathisch!" Und mit Nachdruck fügte er hinzu: „Die Ohrsetge, die er erhielt, wird er wohl verdient haben. Möge ihm das zur Lehre gereichen!" Frau Adolfi neigte sich Uber den Tisch. „Woher hast du diese Nachricht?" „Der Sekretär erzählte mir den Vorfall."' »Fortsetzung sotgt.)