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Spadenland erhoben sich die drei hinzugekommenen Fahr gäste und riefen dem Autobusführer zu: „Halten, oder wir schießen!" Im gleichen Augenblick krachten auch bereits mehrere Schüsse. Henning wurde getroffen und sank be wußtlos einer neben ihm sitzenden Lehrerin in den Schoß. Die Lehrerin wurde von drei bis fünf Schüssen in die Beine getroffen. Hennings Begleiter Cahnbley warf sich nach den ersten Schüssen auf den Boden und stellte sich tot. Er erhielt lediglich einen unerheblichen Streifschuß. Hie UMM in den Smyer Wen. Zwei Gemeinden müssen geräumt werden. Paris, 16. März. Die Lage in dem Unglücksgebiet vonChamber y in den Savoyer Alpen hat auch im Laufe des Sonntag keine Besserung ersahren. Die Erdmas - sen setzen ihren vernichtenden Weg fort und alle Bemühungen, ihnen eine andere Richtung zu geben, um sie in unbewohnte Gegenden zu lenken, sind erfolglos ver laufen. Zwei neue Gemeinden, diejenige von Motte sn Eauges und Präs de Foire, mußten im Laufe des Sonntag geräumt werden, da für die Bewohner Lebensgefahr besteht. Glücklicherweise hat die Schnelligkeit, mit der die La winen vordringen, erheblich nachgelassen, so daß die Net- tungskolonnen ihre Arbeiten mit größerer Wirksamkeit und Umsicht durchführen können. Auch in anderen Gegenden Frankreichs haben sich durch die letzten langanhaltenden Regenfälle Erdrutsche ereignet, die zum Teil erheblichen Schaden angerichtet haben. So wurde in der Nähe von Bordeaux der Verkehr auf mehreren Hauptstraßen lahmgelegt, da die großen Chaus seen durch Erdmassen versperrt sind. Verschiedene Häuser sind ernstlich bedroht. Die große Landstraße von Mon tauban nach Bordeaux ist an drei Stellen vollkommen ver schüttet. In der Gemeinde von Moissac, die noch von den vorjährigen Ueberschwemmungen her bekannt ist, stürzten bereits zwei Häuser ein, ohne glück licherweise Menschenleben in Gefahr zu bingen. Erdsturz auf Levkas. Athen, 15. März. Auf der Insel Levkas hat sich beim Dorfe Hagios Petros der Erdboden auf einer Fläche von 6000 Quadratmeter gesenkt. Die Erdbewegung dauert an und droht andere Dörfer in Mitleidenschaft zu ziehen. Uv« m die Berlin, 15. März. Im Zusammenhang mit dem Erlaß des Reichswehrministers Groener an die Reichswehroffi ziere, der aus Anlaß des Leipziger Urteils gegen die Ulmer nationalsozialistischen Offiziere erfolgte, hat der Reichswehr minister nach einer Meldung Berliner Blätter damals einen zweiten Erlaß an die Kommandeure und Befehlshaber der Reichswehr gerichtet, in dem es unter anderem heißt: Wir dürfen nicht im Zweifel darüber sein, daß diese Haltung einiger junger Offiziere dem Ansehen der Wehrmacht emp findlichen Schaden zugefügt hat. Eine derartige Vertrauens krise wäre uns erspart geblieben, wenn alle Kommandeure sich mehr um den Geist und die Ansichten ihres Offiziers korps gekümmert hätten. Aber leider, das muß einmal scharf ausgesprochen werden, gibt es Kommandeure, die aus innerer Unsicherheit oder gar aus mangelndem Be kennermut jedem politischen Gespräch mit ihren Unter gebenen aus dem Wege gehen. Wir müssen aus diesen Vorkommnissen die Folgerung ziehen, in Zukunft nur noch solche Persönlichkeiten zu Leitern von Offizierkorps zu machen, die Bekennermut und genügend geistige Ueber- legenheit haben, um unsere heutige Jugend zu erziehen. Aus aller Welt. * Das Befinden Hermann Müllers. Aus Berlin wird gemeldet: Das Befinden des am Sonnabend operierten ehemaligen Reichskanzlers Hermann Müller ist nach wie vor äußerst ernst, jedoch den Umständen entsprechend zu friedenstellend. * Preußen erläßt Redeverbot gegen Vivian Stranders. Wie der ehemalige englische Een'eralstabshauptmann Vi vian Stranders, der im Auftrage des Stahlhelm und ande rer Verbände eine Reise durch Deutschland unternimmt, um gegen die Kriegsschuldlllge Reden zu halten, dem Ver lag C. W. Offenhauer in Eilenburg mitteilt, hat die preußi sche Regierung ihm die Redetätigkeit in ganz Preußen un tersagt. Die bereits in der Provinz angesagten Stranders- Versammlungen müssen also abgesagt werden. * Braun gegen den Stahlhelm. Im Hauptausschuß des Preußischen Landtages verwies der Ministerpräsident Braun auf die Ausführungen Severings, dessen Auffas sungen er vollkommen teile. Der Verdacht, daß die Staats regierung dem Volksbegehren Schwierigkeiten machen wolle, sei unbegründet. Allerdings werde die Regierung nicht etwa einen Antrag besonders fördern, der unsinnigerweise weit mehr als eine Million Mark Kosten verursache. Auf alle Fälle werde sie aber streng korrekte nach den gesetzlichen Vorschriften verfahren. Die von den Urhebern des Volks begehrens vorgebrachte Forderung, „Preußen wieder preußisch", sei entweder eine Agitationsfloskel oder verrate den Wunsch, das Preußen der engsten konservativsten Kasten- und Polizeiherrschaft wiederherzustellen. Der Mini sterpräsident kündigte an, daß die Regierung gegen alle Un wahrheiten und Entstellungen in der Oeffentlichkeit sich energisch zur Wehr setzen werde. Hinsichtlich seiner Biele felder Rede hielt Ministerpräsident Braun ausdrücklich seine Aeußerung aufrecht, wonach er es als erwünscht be zeichnet habe, wenn der über den Parteien stehende Reichs präsident die Ehrenmitgliedschaft im Stahlhelm niederlegen würde. * 7 Verletzte bei einer Schlägerei zwischen Kommu nisten und Stahlhelmleuten. Anläßlich der Märzkund- - gebung der KPD. kam es in den Nachmittagsstundcn des Sonntag in Düsseldorf zu schweren Schlägereien zwischen Kommunisten und Stahlhelmleuten. Die Stahlhelmleute wurden teils schwer, teils leicht verletzt. Eine Anzahl Personen wurden festgenommen. * Wieder ein Nationalsozialist erschossen. Am Sonn abend wurde ein Trupp von 15 Nationalsozialisten, der sich auf dem Heimwege nach Essen-Kray befand, an der Zeppelinbrücke in Essen von unbekannten Tätern mehrfach beschossen. Es wurden insgesamt etwa 20 Schuß auf den Trupp abgegeben. Dabei wurde der 18 Jahre alte in Essen-Kray wohnende Anstreicherlehrling Friedrich Felgen dreher durch einen Kopfschuß lebensgefährlich verletzt. Der Verletzte wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er in zwischen verstorben ist. * Kommunistisches Mitglied der Hamburger Bürger schaft ermordet. Aus Hamburg wird gemeldet: Das kom munistische Bürgerschaftsmitglied Ernst Henning ist in der vergangenen Nächt gegen 12.40 Uhr in einem Autobus, der von Zollenspieker nach Hamburg fuhr, kurz hinter Ochsenwerder erschossen worden. * Mit dem Kraftwagen in den Fluß gestürzt. Auf der Voche-Brücke bei Apolda hat sich in der Nacht zum Sonn tag ein schweres Kraftwagenunglück ereignet. Als der Kaufmann Kuhn aus Naumburg die Brücke vassierte, geriet der Wagen infolge eines Reifenschadens ins Schleudern. Er durchbrach das hölzerne Brückengeländer und stürzte in die Ilm. Dabei wurde der Fahrer herausgeschleudert und von der Flut abgetrieben. Die Leiche konnte am Sonntag geborgen werden. * Heimkehrendes Ehepaar überrascht drei Einbrecher. — Die Fran erschossen, der Mann schwer verletzt. Am Sonntag, gegen 17 Uhr, überraschten in Hamburg der etwa 60jährige Kaufmann Brünnlein und seine Ehefrau bei der Rückkehr von einem Spaziergang in der Wohnung drei Einbrecher. Die Einbrecher gäben sofort Revolver schüsse ab, durch die die Frau getötet und der Ehemann durch einen Bauchschuß schwer verletzt wurde. Einer der Täter konnte festgenommen werden. Ein Polizcibeamter, der von dem festgenommenen Einbrecher mit dem Revolver bedroht worden war, gab in der Notwehr einen Schuß ab und Verletzte den Einbrecher an der Hand. Der Fest genommene ist angeblich ein Kellner aus Wien. Seine Mittäter will er nicht kennen. Es wurden bei ihm eine große Anzahl Dietriche und gestohlene Gegenstände ge funden, darunter auch wertvolle Münzen. * Attentat auf den österreichischen Vizekonsul in Mon treal. Ein Oesterreicher namens Stephan Balagh hat, wie Central News aus Montreal meldet, den öster reichischen Vizekonsul in Montreal Louis Badhak in dessen Büro durch Dolchstiche schwer verletzt. Ein Kvnsu- latsangestellter, der den Konsul schützen wollte, wurde leicht verletzt. Es gelang, den Attentäter zu überwältigen. Wegen eines Schadenersatzanspruches war ein Streit entstanden, in dessen Verlauf sich der Vorfall ereignete. Bombenexplosion in Buenos-Aires. — Anschlag auf de» Prinzen von Wales geplant? Am Sonntag, dem Tage der Eröffnung der englischen Industrie-Ausstellung in Buenos Aires durch den Prinzen von Wales, explo dierte in einem Straßenbahnwagen eine Bombe, wodurch drei Personen getötet und viele andere verletzt wurden. Die Bombe befand sich im Besitz eines Italieners Pieretti und explodierte, als dieser aus dem Wagen aussteigen wollte. Auch er wurde getötet. Der Vorfall hat in Buenos Aires große Aufregung hervorgerufen. Man vermutet, daß ein Anschlag aus den Prinzen von Wales geplant war. Neueste Nachrichten« Fortschreitende Besserung im Befinden Hermann Müllers. Berlin, 16. März. Wie die Telunion erfährt, ist das Befinden des Reichskanzlers a. D. Hermann Müller zu friedenstellend. Die Operation hat den erwünschten Erfolg gebracht und der Patient befindet sich auf dem Wege der Besserung. Nene Besprechungen über die Rußlandreise der deutschen Industriellen. Berlin, 16. März. Am Montag vormittag 10 Uhr wur den die deutschen Industriellen, die eine Informations reise durch Rußland gemacht haben, in Fortsetzung der Besprechungen von der vorigen Woche erneut vom Reichs kanzler empfangen. An diesen Besprechungen nahmen auch die Reichsminister Curtius, Dietrich und Stegerwald, Staatssekretär Trendelenburg, Reichsbankpräsident Dr.. Luther und die preußischen Minister Höpker-Aschoff und Schreiber teil. Wie die Telegrapheu-Uniou ergänzend er fährt, werden in erster Linie die Frage der Vorfinanzierung des zusätzlichen Rnßlandprogrammes und die Frage ge prüft werden, in welchem Ausmaße eine wesentliche Ent lastung des deutschen Arbeitsmarktes dabei zu erwarten ist. In unterrichteten Kreisen hält man die bisherigen Schätzun gen von der Wiedereinstellung von 150 000 Erwerbslosen für sehr optimistisch. Volksbegehren auf Landtagsauflösung auch in Anhalt. Dessau, 16. März. Der Landesverband Anhalt der Deutscher: Volkspartei hat die unverzügliche Einleitung eines Volksbegehrens zur Auflösung des Anhaltischen Land tages beschlossen. Die Sammlung der zur Einreichung er forderlichen 3000 Stimmen hat bereits begonnen. Das Deutschlandlied beim Ländcrkampf. Berlin, 16. März. Bezüglich der widersprechenden Pressemeldungen über das Spielen der deutschen National hymne beim deutsch-französischen Länderkampf in Paris am Sonntag wird von zuständiger Stelle darauf hinge wiesen, daß es sich um eine rein private Veranstaltung ge handelt habe. Da keine Grammophonplatte mit dem Deutschlandlied vorhanden gewesen sei, habe man sich an die deutsche Botschaft gewandt. Drese Habe eine Platte zur Verfügung gestellt, die ein Potpourri enthalte, das mit dem Deutschlandlied beginnt. Da die deutschen Fußballer von dem zahlreich anwesenden deutschen Publikum "bei ihrem Einmarsch begeistert begrüßt worden seien, sei Wohl das Spielen des Deutschlandliedes verloren gegangen und das folgende Lied „Ich bin ein Preuße..." deutlicher zu hören gewesen. (Eine reichlich merkwürdige Angelegen heit! Die Schriftl.) Die Einkommen in Amerika. Neuyork, 16. Mürz. Wie das Schatzamt auf Grund eines vorläufigen Berichtes mitteilt, haben in den Ver einigten Staaten trotz des Börsenkrachs 504 Personen im Kalenderjahr 1929 ein Jahreseinkommen von mehr als einer Million Dollar versteuert. Das Eesamtbrutto-Ein- kommen der Einzelpersonen und Körperschaften betrug im Berichtsjahre 141,5 Milliarden Dollar, das Eesamtnetto- Einkommen 35 Milliarden Dollar. Aus einer Statistik des amerikanischen Handelsministers geht hervor, daß Amerika im vergangenen Jahre Ausländsanleihen in Höhe von 905 Millionen Dollar gewährt hat. Davon hat Kanada 333" Millionen erhalten, Deutschland 167 Millionen und das übrige Europa 232 Millionen Dollar. Variete. Roman eines seltsamen Lebens von Felix Neumann. SOj (Nachdruck verboten.) Professor Gottorp erhob sich. „Drüben warten aus mich ein Herr und eine Dame, denen ich Sie vorstellen werde. Fräulein Ellen Nordy, die berühmte Geigerin, und ihr Impresario und musika lischer Beirat Salten. Die Künstlerin hatte im Sommer einen schweren Unfall mit ihrem Kraftwagen. Innere Verletzungen und - das war das schlimmste — Bruch ves rechten Handgelenkes. Es handelte sich um die Zu kunft der Geigerin Drei Monate habe ich mit dem Schick jal gerungen Und - nun geht sie geheilt wieder in die Welt hinaus. Ein kleines Abschiedsfest heute." Sendrezki ging zögernden Schrittes zur Tür „Hoffentlich störe ich nicht." „Keineswegs Fräulein Nordy wird uns nachher noch eine Probe ihres Könnens geben. Es wird sie freuen, wenn außer mir noch ein Künstler ihr bescheinigen kann, daß der Bruch keine nachteiligen Folgen zeitigte!" Die Herren betraten den Speisesaal, der neben dem Miisikzimmer lag Gottorp stellte nach einigen Worten der Entschul digung wegen seines Fernbleibens Fritz den Gästen vor. Ellen Nordv war eine schlanke, vornehme Erscheinung Tas Gesicht war nicht gerade schön, avei geadelt durch Intelligenz und feine Lebensauffassung Alles in allem ein Kulturmensch aus seiner höchsten Stufe Salten der Impresario, wie er im Buche steht Anzug vom ersten Schneider Kühle, berechnende Züge Ter Diener hatte bereits für Sendrezki die Suppe aufgetragen, denn er mußte nachessen. Tas Gespräch kam bald wieder in Gang und drehte sich um die nächste Reise der Nordy, die im November zunächst nach München, sodann nach Rom führen sollte. Ein Gastspiel, von dem sich Ellen viel versprach. Fritz hatte nun Gelegenheit, die Geigerin und ihren Partner zu studieren. Salten war ihm unsympathisch. Die Künstlerin behandelte ihn mit einer reservierten Nonchalance, die bemerkenswert war. Dafür verschwen dete sie das gesamte Brillantfeuerwerk ihrer sprechenden Augen an dem Professor Mit innerer Unruhe und einen, gewissen Unbehagen stellte Sendrezki fest, daß die Nordy ihren ärztlichen Retter in auffallender Weise umwarb Gewiß — sie hatte alle Veranlassung, dem Manne dankbar zu sein, der sie nach unendlichen Mühen der Kunst wiedergewann Besonders war es die schwere seelische Erschütterung, die der Unfall mit sich brachte, die es zu überwinden galt. Gottorp hatte hier das Menschenmöglichste geleistet Ellen hob das Glas und an den Fingern der seinen, schmalen Rechten leuchtete ein einziger großer Smaragd in altertümlicher Fassung. Sonst trug die Künstlerin keinen Schmuck. „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Pro- sessorchen!" Sie lachte und zeigte die etwas starken, aber schön geformten Zähne. „Fast wünsche ich mir ein neues Malheur, nur um wieder in Ihre Pflege zu kommen " Gottorp verneigte sich und für eines Gedankens Länge flog ein Blick zu Fritz hinüber. Der beugte sich über seinen Teller und eine schmale Falte stand aus der weißen Stirn Der Professor antwortete galant, während er mit der Nordy anstieß: „Und Ihre Kunst, gändiges Fräulein? Die könnte bei solchen Experimenten leicht einmal in die Brüche gehen." Wieder lachte die Geigerin, laut und unbekümmert. „Es gibt nichts, was Sie nicht zu heilen verstünden, bester Freund." Salten fiel trocken und etwas sarkastisch ein: „Für gewisse Herzkrankheiten weiß auch der Herr Professor keine Mittel!" Ellen wandte das Haupt zu ihrem Impresario. „Urteilen Sie, bitte, nicht zu frühzeitig Dieser Doktor ist ein Phänomen, ein Zauberer unter den Ärzten." Fritz biß die Zähne zusammen Das war ja unerhört, wie diese Person den Professor anschwärmte Freilich - war das ein Wunder? Gottorps vornehme, aristokratische Züge trugen ein ganz besonderes Gepräge Alle Frauen machten ihm den Hos. Und das gerade rar es, was den Professor veran laßte, sich bis zu einer gewissen Grenze kühl reserviert zu halten Er war übersättigt durch die ewigen Huldigungen. Um ihn zu fesseln, hätte schon eine ganz besondere Per sönlichkeit aus den Plan treten müssen Andererseits gebot ihm seine Stellung als Frauen arzt, sich allen Situationen gewachsen zu zeigen. Lächelnd und mit der ihm eigenen bestrickenden Art ging er aus die Scherze seiner Patientin ein. „Wenn Sie meinen, gnädiges Fräulein, daß Sie mir wirklich so viel verdanken, so geben Sie dieser Abschieds stunde die Weihe, indem Sie uns das Beste bringen, was Sie zu bieten vermögen." Ellen erhob sich. Fritz mußte bekennen, daß die schlanke Figur der Künstlerin wie geschaffen für das Podium des Konzert saales war Der Professor reichte seinem Gast den Arm und führte" ihn in das Musikzimmer, wo Salten eben den Deckel des Flügels zurückschlug und der Diener den Geigenkasten öffnete Langsamen Schrittes folgte Sendrezki. Er kam sich in diesem Augenblick so überflüssig vor Gewiß — es war ein Vorzug, daß "ihn Gottorp in diesen kleinen intimen Kreis lud, daß er sogar die Zeit fand, ihm freundlich zuzulrinken Und ein Wort an ihn zu richten. Aber — Ellen Nordy beherrschte die Situalion. Siegreich, wie es ihre Art war, nahm sie den Meister, der sie der Kunst rettete, für sich in Anspruch. Ter Diener drehte die Kristallkronc ans, so daß das Zimmer in Halbdunkel versank. Nur am Flügel strablte an der Wand ein bronzener Leuchter. Salten sah fragend zu seiner Gebielerin aus. „Händel," sagte halblaut die Nordy. Der Professor stand plötzlich vor Fritz. . - Etwas Eigentümliches lag in seinen Augen, als er den jungen Menschen unterhalte und zur Nische mit dem weichen Sofa zog „Kommen Sie! Von hier aus Höri man am besten.' Und sie nahmen Platz, während Salten einige Töne anschlug und die Geigerin ihr Instrument stimmte Dicht beieinander saßen Fritz und Gottorp Ter Arzi hatte sich in lässiger Haltung zurückgelehm und den rechten Arm ausgestreckt aus die Brüstung des Sofas gelegt tFortsetzung folgt.)