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Ollendorfs? Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendors-Okrllla und Umgegend 5 Dt« ?)eilunk- erscheint Di««»» 5! Sag, Donnersrsg uiä Soimabrnd. " Der Brznyi-Pr«!» iskd mV V«zlm> jeden Monat» bekannt g«g«h«n. « Im Falle höher,r Gemalt (Krieg od. sonst. » » irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der " L Leitung, d. Lieferanten vd. d. Beförderung»« 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» A E spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » »» Heilung od. Nückzahlung d. Bep«g«vreise». »» » ««»III »Illi III«»- Postscheck-Konto Leipzig Nr. 291 »8. ^unnner 33 ÄWÄiKN- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates MU d«t Beilagen »Neue JUustrierte", »Mode NZ MMM amtlichen Bekanntmachungen M Onendors-Okrilla. uns Heim" und »Der Kobold". Cchristleiwny, Drück und Verleg Hermann Bühle, Ottendar'^brllln. UUttwocL) den s8. März 193 i «»«»»I »«»«,«»«»«0«« 8 A-i»«« «»rvmO «4 * »er et^rhxm, »«4« « »« » Gemeinde» Girs » Konto Kl lAL 30. Jahrgang Amtlicher Teil. Sewerbesteuer bei?. Drk 4. Terunn der G-> verbesteuer und der gemeindlichen Zusck agssteu^r Mr tms Rechiuiugsjahr 1930 war am 15. Wär; 1931 ällig. Sie is> spülest.ns bis 2d. März >93l an d.r in si.,e Onssteue-eiunabule abzulühien. E wlgt tue Zahlung nichl rechtzeitig, so sind von der Fällig! i an Veizugszulien zu entiiLien. Htlendort-Hkrilla, am l6. März I93l. , Der tüemeiiiderat. Lertltche und Lachsisch «. DttcnSorf.NkriUa, an, (7. März Ml- — Zu dem von uns gemeldeten VmfnU >m hiesigen Rathause wird von amtlicher Stelle ergänzend mngelem, daß dem delr. Kriegsbeschädigten die bewilligte Beihilie nicht vor« enthalten wo-den ist, sondein duß er mit de- vom Beziiks Verband angeordnelen und allgemein üblichen Ärt de, G- währung in Sachwerten nicht eiuvcr stanken war. Wie wir in Erfahrung brachten, hat Genannter bereits einmal einen hiesigen Forstdeamten tätlich bedroht. In dem deshalb an hängig gewesenen Strafverfahren wurde chm der Schutz des 8 51 des Strafgesetzbuches zugebillig>. Wir sind allerdings der Memuna, daß sich derartige Bo-gärige nicht wederholen dürfen und daß wohl geeignete Maßnahmen am Platze sind. — Die von Herrn K. Böttger gegründete und setzt im Grundstück des Herrn O. Wind, Mühtstraße, befindliche Adler-Drogerie ist, wie aus dem Jnjerateuieil ersichtlich, mit heutigen Tage in dem Besitz des Herrn GoltMed Wehner übergegangeu. Vis 31. 2Närz Anfwertungsankräge einreichent Es wird nochmals daraus hingewiesen, daß Hypotheken, Grundschulden, Rentenschulden und Reallasten, die im Grundbuch noch in Papiermark oder einer anderen nicht mehr geltenden Währung eingetragen sind, erlöschen, wenn nicht bis zum Ablauf des 31. Marz 1931 beim zuständigen Grundbuchamt beantragt wird, den Aufwertungsbetrag in das Grundbuch einzutragen. Ferner erlischt auch die Befug nis des Grundstückseigentümers, eine Hypothek oder Grund- chuld im Range nach einem aufgewerteten Recht oder vor >en diesem nachgehenden Rechten im Grundbuch eintragen zu assen (§ 7 des Aufwertungsges.), wenn der Antrag auf Ein tragung der Hypothek oder Grundschuld nicht bis zum Ablauf des 31. März 1931 gestellt wird. Ungünstige Lage der Elbejchifsahrt im Jahre 1930 Dresden. Wie aus dem Jahresbericht des Sächsischen Schiffahrtvereins in Dresden hervorgeht, hat sich die Lage der Elbschiffahrt im Jahre 1930 weiter verschlechtert. Die all gemeine Wirtschaftskrise hatte einen derartigen Vekkehrsrück- gang zu Folge, daß nur ein Bruchteil des vorhandenen Schiffsraumes ausgenutzt wurde. Der Frachtenmarkt und im Zusamemnhang damit die Frachtsätze der Bergfrachten ab Hamburg gestalteten sich weit ungünstiger als in den Vor jahren. Dementsprechend ergaben sich für die Schiffahrts- Unternehmer trotz weitgehender Sparmaßnahmen beträ cht- liche Verluste. Auch das Talgeschäft hat gegenüber den Vorjahren sowohl ab Böhmen als auch ab Sachsen be deutend nachgelassen. Der Fracht- und Schleppschiffabrts- verkehr konnte fast während des ganzen Jahres aufrechter halten werden. Der Personenverkehr wurde durch schlechtes Wetter wesentlich beeinträchtigt. . Nationalsozialistische Massenkundgebung in Dresden Dresden. Die Nationalsozialisten veranstalteten am Sonntag eine große Kundgebung, an der etwa 4500 SA- Leute aus Dresden und Ostsacksen teilnahmen. Von vier verschiedenen Treffpunkten marschierten die Züge zum The aterplatz, wo an Stelle des verhinderten Staatsministers Dr. Frick Hauptmann Röh m-Berlin und Landtagsabgeordneter Kuno Meye r-Dresden an die etwa 20 000 Personen zäh lende Menschenmenge Ansprachen hielten, worin betont wurde, daß das gegenwärtige System nicht in der Lage sei, Deutschland wieder freizumachen, das sei vielmehr der natio nalsozialistischen Bewegung vorbehalten. — Die Kundgebung endete mit einem Propagandamarsch durch verschiedene Stra ßen. Der Marsch vertief ohne Nennenswerte Störungen. In der Hechtstraße nahm die Polizei einige Kommunisten fest- die die Zugteilnehmer angepöbelt hatten, .Dresden. Str aßen räuber. Bei dem in Lohmen stationierten Gendarmekiebeamten wurde von einem hiesi gen Einwohner angezeigt, daß er abends bei einer Fahrt in seinem Kraftwagen auf der Staatsstraße Pirna—Lohmen von zwei Burschen angehalten und zur Herausgabe seiner Barschaft in Höhe von 1200 RM gezwungen worden sei. Die Ermittlungen sind vom Kriminalamt Dresden ausgenommen worden. Dresden. Englische Ritterlichkeit. Dieser Tage legte der englische Flugkapitän Leeson am Grabe Jmmelmanns auf dem Krematoriumfriedhof einen Kranz nieder. Leeson war während des Krieges einmal von Jmmelmann abgeschossen worden. Leipzig. Politische Schlägereien. Am Sonn abend ist von einem etwa 15 bis 20 Mann starken Trupp Nationalsozialisten ein Ueberfall auf ein häufig von Kom munisten besuchtes Lokal in Leipzig-Leutzsch ausgeführt worden. Hierbei sind etwa 16 Schüsse gefallen. Das Ueberfallkommando konnte 15 Personen festnehmen, die dem Polizeipräsidium zugeführt wurden. Bei einer Durchsuchung wurden eine Scheintodpistole und eine starke Kette gefunden. Am Tatort vor der Gastwirtschaft lagen drei Patronenhül sen und ein Geschoß. Ein 21jähriger Arbeiter wurde durch eine Schlagwunde am Kopf und 60 Jahre alter Arbeiter am linken Oberschenkel durch einen Steckschuß verletzt. Am Sonntag fanden in Leipzig mehrere von der Polizei genehmigte Umzüge statt, und zwar der Sozialdemokratischen Partei, der Sozialistischen Arbeiterjugend und des Reichs banners. Von verschiedenem Stellplätzen aus bewegten sich die Züge nach dem Friedhof zu einer Märzgedenkfeier. Wei ter hatten sich die proletarischen Freidenker aus Anlaß des sogenannten Reichskulturkonaresses im Palmenaarten aus dem Meßplatz versammelt und anschließend eine Demonstra tion in den westlichen Stadtteilen veranstaltet. Auch die Nationalsozialisten formierten einen Demonslrationszug. Zu Zwischenfällen kam es nirgends. Freiberg. Zum Mordanschlag im Zellwald wird von der Kriminalpolizei mitgeteilt, daß jetzt auch die Schußwaffe, mit der der verhaftete Arbeiter Dittrich die Uebersälle im Zellwald, bei Langhennersdorf und Oederan verübte, und die er angeblich weggeworfen haben wollte, sichergestellt werden konnte. Dittrich hatte die Waffe an einen Arbeiter verkauft, der sie der Polizei übergab. Nach dem Sachterständigengutachten sind aus dieser Waffe die Schüsse auf den Studenten Schulz abgegeben worden. Dittrich gilt damit als überführt. Die Leipziger „Jfa"-Ausstellung geschlossen Leipzig. Die von den kommunistischen Gottlosen-Ver- bänden hier veranstaltete antireligiöse Ausstellung „Jfa" ist auf Grund einer gerichtlichen Verfügung geschlossen worden — Dem Vermieter der Räume im Oesterreichischen Messehaus war bei Mietabschluß erklärt worden, daß es sich nur um eine Kultursache handle. Er hatte ausdrücklich darauf auf merksam gemacht, daß die Ausstellung keinen politischen Cha rakter haben dürfe. Da sich das nun doch herausstellte, er wirkte der Vermieter wegen Vertragsbruch eine einstweilige Verfügung. Leipzig. Zum Ehedrama. Wie berichtet, wurden ein im Hause Kronprinzstraße 52 in Untermiete wohnen der 28 Jahre alter Vertreter bewußtlos und seine 27 Jahre alte Ehefrau tot aufgefunden. Bei seiner ersten Vernehmung hatte der Mann angegeben, daß seine Frau nach der Ein nahme von Beronal-Tabletten verschieden sei. Bei der kri minalpolizeilichen Ermittlung wurde am Halse der Frau ein kleiner roter Striemen festgestellt. In einer nochmaligen Vernehmung gab der Mann zu, daß er mit seiner Frau, die mit dem Tode rang, Mitleid gehabt und ihr die Luftröhre zugedrückt habe. Leipzig. Chedrama. In der Kronprinzstraße wurde ein in Untermiete wohnender 28 Jahre alter Vertreter be wußtlos und seine 27 Iahe alte Ehefrau tot aufgefunden. Der Ehemann hat sich an der rechten Pulsader eine Stich- und Schnittverletzung beigebracht. Bei der Vernehmung stellte es sich heraus, daß die Tat auf Anregung der Ehefrau geschehen war. Diese hatte am Abend etwa zehn Tabletten Noktal eingerührt und zu sich genommen. Gegen vier Uhr morgens ist die Frau gestorben. Hieraus Hai der Mann Ab- schiedsbriefe an seine Angehörigen und Bekannten sowie an die Mordkommission geschrieben, in denen er seine mißliche wirtschaftliche Lage schildert und mitteilt, daß seine Frau beim Schreiben dieser Briefe schon ausgelitten hatte. Hartenstein L Erzg. Wohnhaus niedergs- brannt. Das von drei Familien bewohnte Haus des Fabrikarbeiters Paul Fanghänel brannte mit Stall und Scheunenanbau vollständig nieder. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Mord und Selbstmordversuch Plauen. Der 45 Jahre alte Otto Fuchs in Klein-Frie sen, Falkensteiner Straße wohnhaft, stürzte seine Ehefrau bei Neuensalz einen Felsen hinab: sie war sofort tot. Fuchs brachte sich darauf mehrere Stichverletzungen bei und ver suchte, sich zu ertränken,^ Er wurde von Passanten aus dem Wasser geholt und der Gendarmerie übergeben. Dazu werden folgende Einzelheiten berichtet: Nachdem Fuchs seine Frau etwa zehn Meter tief in den Steinbruch ge stoßen hatte, begab er sich in den Steinbruch, wo er seine Frau noch lebend antrüf. Ek schlug nun sü lange mit einem schweren Stein auf den Kopf seiner Frau ein, bis der Scbä- HA zertrümmert war Die sich selbst beigebrachten Verletzun gen sind nicht lebensgefährlich. Man nimmt an. daß Fuchs die Tat in einem Anfall von Gemütskrankheit begangen hat. Es soll ihm von einer Kartenlegerin gesagt worden sein, daß er seinen Geburtstag am 6. April nicht mehr erleben würde. Lrimmitschav. Tödlicher Motorradunfall. In der Nähe von Langenbernsdorf fuhr der 19jährige Schlos ser Heinz Peetz mit einem Motorrad gegen einen Baum. Er erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er kurze Zeit später starb. Der Verunglückte wollte aus Gefäl ligkeit dem Besitzer gegenüber das Motorrad prüfen. Hartenstein. Zwei Schwerverletzte.^ Zu dem Brand des Wohnhauses des Fabrikarbeiters Fanghähnel in Niederzschocken wird weiter berichtet, daß drei Familien ob dachlos geworden sind. Die Ehefrau des Arbeiters Kunz und der Mitbewohner Richter erlitten bei der Löschhilfe er hebliche Verletzungen. Letzte Nachrichten Die Beratungen des Kabinetts Berlin, 17. März. Montagnachmittag fand unter dem Vorsitz des Reichs kanzlers eine Kabinettsitzung statt. In ihr berichtete der Reichsaußenmlnister eingehend über die Wiener Reise und über die mit den österreichischen Staatsmännern gepflo genen Besprechungen. Die Fragen der Ratifizierung des Genfer Handelsab kommens und des Russengeschäfts sind vom Kabinett noch nicht behandelt worden. In politischen Kreisen weist man darauf hin, daß es sich bei dem vom Reichstag angenomme nen Antrag zum Genfer Abkommen ja nur um eine Ermäch tigung für das Kabinett handelt, wobei es der Regierung überlassen bleibt, wenn sie davon Gebrauch macht. Die Frage der russischen Aufträge wird voraussichtlich erst Ende der Woche entschieden werden, da bisher noch nicht alle Vor fragen geklärt sind. Eine Schwierigkeit besteht offenbar darin, daß die Länder bisher einer Beteiligung an der Bürg schaft nicht zustimmen zu können glaubten. VeMlimmermg im Befinden Kerman« Möllers Berlin, 17. März. Im Laufe des Montagabend trat im Befinden des frü heren Reichskanzlers Müller, der am Sonnabend operiert worden war, ein Verschlimmerung ein. Insbesondere machte sich im Laufe des Nachmittags eine starke Schwäche be merkbar. Die Aerzte sehen den Zustand des kranken als sehr ernst an. EinWimlung im österreichischen ZWverlehr Men, 17. März. Der österreichische Luftsahrtausschuß hat einen Antrag des Handelsministeriums angenommen, mit Rücksicht auf die durch die Kreditbindungen notwendigen Ersparungen die Fluglinie Salzburg—Zürich einzustellen. Die Flugverkehrszeit auf der Erpreßlinie Wien—Venedig und auf der Linie Wien—Graz—Klagenfurt wird von sechs auf fünf Monate eingeschränkt und dafür auf der Linie Wien —Graz—Klagenfurt—Venedig von sechs auf sieben Monate verlängert. Kündigung aus der Zeche Engelsburg Bochum, 17. Marz. Die Betriebsleitung der zu den Vereinigten Stahlwerken gehörenden Zeche Cngelsburg, auf der bekanntlich in der Nacht zum 13. März ein größerer Wassereinbruch erfolgte, hat vorsorglich der Belegschaft von etwa 1900 Mann die Kündigung zugestellt. — Wie uns mitgeteilt wird, wurde diese Maßnahme im Hinblick auf die arbeitsrechtlichen Be stimmungen vorgenommen, die vorsehen, daß die Kündigung ausgesprochen werden muß, wenn ein Betrieb länger als drei Tage stilliegt. Dadurch ist die sofortige Ueberfuhrung der Belegschaft m die Arbeuslosenfürsorge möglich. Es ist noch nicht zu übersehen, ob und wann die Wiederaufnahme des Betriebes erfosaen kann. Die Wasserabnahme hat jedenfalls erhebliche Fortschritte gemacht. ........ . ....... .. Sthiffsbrand im Eismeer St. Johns (Neufundland), 17. März. Aus More Is land, einer Insel der nordöstlichen Neufundlandküste, ist dlt bisher unbestätigte Meldung eingetrossen, daß der Robben fänger „Viking" mit dem Filmdirektor Varlek Frissell und einer Besatzung von etwa ISO Mann an Bord durch eine Explosion zerstört wurde. Dieser Meldung zufolge wurde am Sonnabend die Detonation auf dem Meere ver nommen. Das Schiff schien zu brennen.