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Wahlen in Braunschweig. Stadtvcrordnetenwahlen in Stadt Braunschweig. Braunschweig, 1. März. Das Endergebnis der Stadt verordnetenwahlen in der Stadt Braunschweig ist folgendes: Sozialdemokraten 37 672 (gegen Stadtverordnetenwahlen 1928: 44 803), Nationalsozialisten 27040 (3814), Kommu nisten 12236 (4324), Deutsche Staatspartei 1427, Reichs partei der nationalen Mitte 154, Mittelstandsliste 6200, Teutschnationale 4471, Nationale Einheitsliste 7924. In dieser Nationalen Einheitsliste hatten sich Deutsche Volks partei, Volksrechtpartei und Zentrum zusammengeschlossen. Bei der letzten Reichstagswahl 1930 erhielten Sozialdemokra ten 41621, Nationalsozialisten 25252, Kommunisten 8828, Deutsche Staatspartei 2968, Deutschnationale 4999. Die Sitze in der neuen Stadtverordnetenversammlung verteilen sich nach vorläufiger Errechnung wie folgt: 14 Sozialdemo kraten, 10 Nationalsozialisten, 4 Kommunisten, zusammen 7 Sitze der Mittelstandsliste, Deutschnationalen Volkspartei und nationalen Einheitsliste. Das Stärkeverhältnis ist also 18 links zu 17 Rechten. In der letzten Stadtverordneten versammlung hatten Sozialdemokraten 19, Kommunisten einen Sitz, Demokraten einen Sitz, Nationalsozialisten einen Sitz, Volksrechtpartei einen und die bürgerliche Einheitsliste 12 Sitze. Bei der Wahl hatten von 115560 Wahlberechtigten 97124 das Wahlrecht ausgeübt. Das bedeutet eine Wahlbeteiligung von 84 v. H. Kreistagswahlen. Braunschweig, 1. März. Im Kreise Helmstedt wur den zur Kreistagswahl abgegeben: Sozialdemokraten 15967 Stimmen (bei der Reichstagswahl 1930 17 538 Stimmen), Nationalsozialisten 12 267 (11921), Kommunisten 2474 (2091) Deutschnationale Volkspartei 2990 (2855), Mittel standsliste 4906, Nationale Einheitsliste 2812 Stimmen. Bei der heutigen Kreistagswahl im Kreise Braun- schweig-Land erhielten die Sozialdemokraten 9624 Stimmen (gegenüber 11287 bei der Reichstagswahl am 14. 9.), die Nationalsozialisten 7230 (9673), die Kommu nisten 1640 (1253), eine nationalwirtschaftliche Einheits liste 5710 Stimmen. Im Kreise Holzminden erhielten die Sozialdemo kraten 12 395, (letzte Reichstagswahl 14 225), National sozialisten 7677 (7218), Kommunisten 2035 (1500), national wirtschaftliche Einheitsliste 4000, nationale Mittelstands liste 1629 Stimmen. Im Kreise Gandersheim entfielen auf die Sozial demokraten 13 950 (letzte Reichstagswahl 15122), National sozialisten 8541 (7047), Kommunisten 1058 (950), national wirtschaftliche Einheitsliste 4665 Stimmen. Im Kreise Blankenburg erhielten die Sozial demokraten 7929 (letzte Reichstagswahl 8419), National sozialisten 5750 (5581), Kommunisten 3196 (3451), bürger liche Einheitsliste 4293, Deutsche Staatspartei 370 (950) Stimmen. Im Kreise Wolfe nbüttel entfielen auf die Sozial demokraten 15 574 (letzte Reichstagswahl 18 760), National sozialisten 16021 (16 706), Kommunisten 3590 (3244), nationale Front der Deutschnationalen Volkspartei 4040 (Deutschnationale 2979), nationalwirtschastliche Arbeits gemeinschaft 5559 Stimmen. In der Stadt Wolfenbüttel erhielten bei der Stadtverovdnetenwahl die Sozialdemokraten 2449 (gegen über 2963 bei der letzten Reichstagswahl und 2844 bei der letzten Landtagswahl), die Nationalsozialisten 3962 (3815 bzw. 3299), die Kommunisten 1833 (1609 bzw. 1628), eine bürgerliche Einheitsliste 2151 Stimmen. Vorläufiges Gesamtergebnis der Wahlen Berlin, 2. März. Eine Zusammenzählung der vor läufigen Wahlergebnisse aus sämtlichen Kreisen nnd der Stadt Braunschweig ergibt folgendes Bild: Kommunalwahlen Landtagswahlen vom 1. 3. 31. vom 14. 9. 30. Sozialdemokraten . . . 112400 125586 Kommunisten .... 26114 20 988 NSDAP 80017 67 762 Bürger!. Einheitsliste . 62900 79478 Der «W-s im des neue eWW SmerWstsM. London, 28. Februar. Der Sekretär des Eewerkschasts- rates Citrine hat in einem Schreiben an Macdonald die Einwände vorgebracht, die die Gewerkschaften gegen die Fortsetzung der Verhandlungen über das Eewerkschafts- gesetz erheben. Sie halten daran fest, daß die Annahme des liberalen Zusatzantrages, der einen Generalstreik unter allen Umständen so gut wie unmög lich mache, die Rechte der Gewerkschaften in unerträg licher Weise schmälert Infolgedessen sei das Gesetz in der heutigen Form nicht annehmbar. Die Empörung unter den arbeiterparteilichen Abgeord neten gegen die Liberalen ist nach wie vor sehr starr. Es verlautet, daß Lloyd George mit dem Verhalten der Libe ralen im Ausschuß keineswegs einverstanden gewesen sei. Im Gegenteil sei er, wie der „Daily Herald" behauptet, außerordentlich aufgebracht, weil hierdurch das Schicksal des neuen Wahlgesetzes vollständig in Frage gestellt werde, des sen Durchführung ihm so sehr am Herzen liegt. Die „Ti mes" meinen, die Liberalen sollten sich zunächst einmal da mit zufrieden erklären, daß das Eewerkschaftsgesetz die Rechte der Oeffentlichkeit im Falle eines Streiks nicht be einträchtige. Es ließe sich dann der Wortlaut des liberalen Zusatzantrages vielleicht in dieser oder jener Form abän dern, so daß das Gesetz gerettet werden könnte. Obwohl derartige Versuche schon einmal gescheitert seien, würden sie Wahrscheinlich noch zu Beginn der nächsten Woche wieder ausgenommen werden. Macdonald hatte nach der Rückkehr von seinem Urlaub Besprechungen mit einigen Ministern. Das Kabinett wird sich anfangs der nächsten Woche mit der Angelegenheit be fassen. Aus aller Welt. * Die deutsche Jndustrieabordnung in Moskau. Die deutsche Jndustrieabordnung besichtigte am Sonntag unter Führung des Vorsitzenden des Moskauer Stadtrates die Stadt Moskau. Am Mittwoch gibt der deutsche Botschafter von Dircksen zu Ehren der Abordnung einen Empfang, an dem die Vertreter der Sowjetregierung teilnehmen werden. * Eine neue Eiftgaswelle in Belgien. Wie Libre Bel- gique meldet, hat sich am Freitag abend eine neue Eiftgas welle über die Ortschaften Tilleur und Sclessin südlich von Lüttich verbreitet. Etwa dreißig Personen zeigten Ver giftungssymptome. Die Lütticher Staatsanwaltschaft hat sich an Ort und Stelle begeben. * Ein Anto im Eise eingebrochen. Auf dem Redsee in der Nähe von Göteborg, brach ein Auto mit sechs Personen im Eise ein. Während der Chauffeur und ein Passagier sich retten konnten, kamen die vier übrigen Insassen ums Leben * Neuer Weltrekord im Dauer- und Streckenslug. Den französischen Fliegern Bossetrot und Rossi ist es nunmehr nach mehrmaligen Versuchen gelungen, den Weltrekord im Dauer, und Streckenflug auf abgesteckter Bahn an sich zu bringen. Sie sind am Sonntag mittag nach einem Flug von 72 Stunden 22 Minuten über 8805 Kilometer glatt in Oran gelandet. Der bisherige Weltrekord wurde von den Italienern Maddalena und Cecconi mit 8188 Kilometer in 67 Stunden 13 Minuten gehalten. Die Launen des Vorfrühlings. Ein neues Lawinenunglück. Domodossola, 1. März. Im Formazzatal ist eine gewaltige Lawine niedergegangen, die sechs bei einem Tunnelbau beschäftigte Arbeiter verschüttete. Einzelheiten fehlen noch, da die telephonischen Verbindungen unter bunden sind. Gewitter undSchneesall in England. London, 1. März. Nach starken Regen- und Schnee schauern verfinsterte sich plötzlich der Himmel, es blitzte und ein fürchterlicher Donnerschlaz ließ alle Scheiben klirren. Der Blitz hatte den Antenne nma st auf dem Dache des Luftfahrtministeriums getroffen und ihn umgeworfen. In mehreren Teilen von Großbritannien und Irland ist heftiger Schneefall eingetreten. Besonders starke Schnee stürme herrschen inIrland. In verschiedenen Gegenden ist es dort zu Verkehrsstörungen gekommen Der Schnee liegt stellenweise über einen Meter hoch. Schwere Schneestürme über Dänemark. — Ueberall große Verkehrsstörungen. Kopenhagen, 1. März. Seit Sonnabend wütet über ganz Dänemark ein schwerer Schneesturm, der überall sehr große Verheerungen angerichtet hat. Auf der Insel Seeland liegt an vielen Stellen der Schnee drei bis vier Meter hoch. In vielen Orten sind die Telefon- und elektrischen Leitungen völlig zerstört worden. Der Verkehr auf den meisten Privatbahnen und auf allen Kraftverkehrs linien mutzte eingestellt werden, da der Schnee stellenweise bis an die Knöpfe der Telegraphenstangen heranreicht. Der Rhein und seine Nebenflüsse steigen. Koblenz, 1. März. Durch die starke Schneemelze in den letzten Tagen ist wiederum Hochwassergefahr hervorgerufen worden. Der Rhein und seine Nebenflüsse sind sehr stark angeschwollen und haben teilweise niedrige Uferstrecken überschwemmt. In Koblenz ist der Rhein am Sonntag um stündlich 7 Zentimeter gestiegen. Nachdem der Trierer Moselpegel einen Stand von über 3,60 Metern erreichte, rst das Verbot der Moselschiffahrt eingetreten, und zwar zum fünften Male in diesem Winter. Die Lahnschiffahrt würde gleichfalls eingestellt. Auch Sieg und Ahr führen gewal tiges Hochwasser und haben weite Strecken Ackerlandes und Wiesen überschwemmt. Infolge des starken Schneefalles in der Nacht zu Sonntag und am Sonntag muß mit einem weiteren starken Steigen des Hochwassers gerechnet werden. Hochwasser in der Grenzmark. Schneidemühl, 1. März. Das Tauwetter, das am Donnerstag einsetzte, und ein Regen von 24stündiger Dauer haben ein starkes Steigen des Hochwassers der Netze und der Küddow zur Folge gehabt. Ueberall treten die Fluten über die Ufer, durchbrechen die Dämme, über schwemmen Acker- und Wiesenflächen und dringen in die Dörfer ein. Die Landstraßen wurden verschiedentlich so stark beschädigt, daß der Verkehr eingestellt werden mußte. Auf der Bahnstrecke Schwerin — Prittisch, sind die Schienen unterspült worden. Große Ueberschwemmungen werden aus dem Kreise Deutsch-Krone und dem Netzekreis gemeldet. Ueberall stehen die Keller unter Wasser, so daß die dort gelagerten Kartoffeln unbrauchbar werden. Aus dem Kreise Neustettin werden zahlreiche Erdrutsche ge meldet, die zur Folge hatten, daß die Straßen stellenweise einen Meter hoch mit Sand- und Schlammassen bedeckt lind. Die Wintersaaten sind hier durch die Fluten und durch die fortgerissenen Schlammassen vollkommen ver nichtet worden. In Schneidemühl selbst hat das Hoch wasser einen größeren Umfang angenommen als bei der letzten Hochwasserslut. Das Hochwasser der Küddow er reicht das Gebäude der Provinzialverwaltung und die Kirchen der Stadt. Dammbruch am Marcaflusse. Budapest, 1. März. Wie aus Raab berichtet wird, ist bei dem überschwemmten Marcafluß an einer schwachen Stelle der Damm gebrochen, und es wurden etwa 7000 Joch Grund überschwemmt. Das Hochwasser nähert sich einer Reihe von Ortschaften, besonders ist Raab-Aszantuilog be droht, jedoch auch die niedrig gelegenen Teile von Raab selbst sind gefährdet. 35 Häuser stehen unter Wasser, 18 sind zusammengestürzt. Der Verkehr muß in den über schwemmten Stadtteilen mit Kähnen aufrechterhalten werden. Schwere Seenot an der englischen Küste. London, 2. März. Bei Aberdeen ist das Wrack eines holländischen Fischdampfers aus Pmuiden gefunden wor den, der gekentert war. Man glaubt, daß die gesamte Besatzung von 12 Mann ertrunken ist. Ein Leichnam wurde an Land gespült. — In der Nähe von Seaton Sluice in Northumberland kenterte ein kleines Fischerboot, wobei drei Insassen ertranken. — In Wales und Schottland sowie in Nordirland herrschen schwere See- stürme, die große Verkehrsstörungen und Ünglückssälle zur Folge hatten. Schweres Bootsunglück in Chile. — 12 Mann ertrunken. Neuyork, 2. März Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, wurde der Jubel über die Ankunft des Prinzen von Wales auf argentinischem Gebiet durch ein schweres Unglück stark beeinträchtigt, das sich kurz nach der Abreise des Prinzen in Chile ereignete. Eine chilenische Militärkapelle hatte den Prinzen am Sonntag bei einer Fahrt, auf dem nahe der Grenze gelegenen See Llanquihue begleitet. Auf der Rückfahrt stieß das Boot der Kapelle mit einem Dampfer zusammen und ging unter.. Zwölf Mann er tranken. Der Prinz von Wales erfuhr von dem Unglück erst nach seiner Abfahrt aus Chile. Variete. Roman eines seltsamen Lebens von Felix Neumann. tiZ «Nachdruck verboten.) Es war die Reaktion, die Besitz von dem jungen, noch nicht gestählten Körper ergriff, weil der Geist müde war. Professor Goilorp sprach nach einer Weile: „Morgen müssen Sie erst einmal tüchtig ausruhen! Mir scheint, daß Sie hin und wieder meines Rates bedürfen werden, der Ihnen jederzeit zur Verfügung steht." Der Wagen hielt. Der Lenker sprang von seinem Sitz und öffnete den Schlag. Man befand sich am Ziel. Fritz Sendrezkis Traumsahrt war zu Ende. Er suchte hastig in der Tasche nach einem Geldstück, um es dem Chauffeur zu reichen, aber Gottorp lehnte lächelnd ab. „Lassen Sie das, lieber Freund! Auf baldiges Wieder sehen!" Erst als der Jüngling die Haustür hinter sich ge schlossen und die Nachtbeleuchtung eingeschaltet hatte, fuhr der Professor weiter. So lange wartete er. Oben im Zimmer ließ sich Fritz in den nächsten Sessel fallen, ohne den Mantel abzulegen So saß er eine ganze Weile Alle Erlebnisse dieses Abends fluteten in eindringlicher Weise wie die Bilder im Lichtspiel an ihm vorüber Er sah sich auf der Bühne, er hörte den Beifall der Menge Dazwischen tauchte Marys Antlitz aus und lyre Augen forschten in den Zügen des jungen Mannes, an den sie ihr Herz verlor Im Bureau des Direktors gratulierte man ihm. War nicht alles über Erwarten gut gegangen? Warum kam plötzlich diese Stimmung über ihn, diese unerklärlich weiche Müdigkeit, die er sich nicht zu erklären vermochte? Und dann trat Prosessor Gottorp in seinen Kreis. Wie sagte Adolfi, als er den Doktor vorstellte: „Für uns Männer hat er nicht viel übrig, aber — den Frauen, denen sieht er bis aus den Grund der Seele. Das ist sein Berus, die können ihm nichts oormachen!" In der Tat ging von Gottorv ein merkwürdiger Zauber aus Etwas Bezwingendes lag in ver Stimme, etwas Be herrschendes im Blick der Augen. War es ein Wunder, daß diesem Manne die Patien tinnen in Scharen zuströmten? Und der Traumgott schlug seinen Schleier um Fritz Sendrezki und hüllte ihn in ein süßes Vergessen der All- tagsdinge ein Er saß im Auto des berühmten Arztes und sie suhren zusammen durch erleuchtete Straßen, dann wurde es immer dunkler, bis der letzte Schein erlosch Welchem Ziele jagten sie entgegen? Etwas wie Grauen vor dem Unbekannten wollte ihn packen, da sagte Gottorp freundlich: „Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung Sie bedürfen der Ruhe Schlafen Sie!" Und seine Hand zog die Wagendecke sorgsam über die Knie seines jungen Freundes Sechstes Kapitel. Die hauptstädtische Presse brachte am folgenden Tage mehr oder weniger ausführliche Besprechungen des neuen Programms der Alhambra Die Darstellerin einer Tanzpauiomune, Anna Bella, wurde neben „Fritz, dem Verwandlungswunder", am meisten gelobt Ein großes, führendes Blatt aber schrieb: „Tie Direktion hat in der Auswahl der neuen Kräsie wieder Außerordentliches geleistet. Daß sie den jugendlichen Ver- wandlungskünstler engagierte, muß ihr als besonderes Verdienst angerechnet werden Diese Leistung hebt sich weit über das übliche Niveau und die künstlerische Fein heit der Darstellung veranlaßte Vas voll besetzte Haus zu stürmischen Kundgebungen „Fritz" wird seinen Weg gehen, weil er mit seinen wechselnden Darbietungen wirk lich etwas Künstlerisches schuf!" Drei Tage später suchte Brown Sendrezki aus Er bemühie sich nichi in die Wohnung, sondern er wartete ihn nach ver Vorstellung vor ver Garderobe. „Haben Sie Lust nach Vereinigte Staaten — ?" Fritz dankte freundlich und lehnte ab „Eine Berliner Agentur steht bereits jeii gestern in Verbindung mit mir Hamburg oder Köln' Vielleicht geht die Sache sehr schnell. Vorderhand also kommt die Fahrt übers Wasser für mich nicht in Frage " Brown zuckle die Achseln Dann reichte er Sendrezki seine Karle, aus der alle Möglichkeiren gedruckt standen den hochmögenden Mann jederzeit.brieflich, telephonisch oder telegraphisch zu er reichen „Miß Longworth — uird sähr beddauern!" Sendrezki konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Also Mary war auch hier wieder das treibende Mo ment gewesen In diesem Augenblick kam die Garderobenfrau vorbei Fritz winkte ihr. „Den Rosenstrauß bitte ich ins Wasser zu setzen " „Wird gemacht. Herr Sendrezki!" Dann ging sie ins Ankleidezimmer, um die herum liegenden Sachen sorgfältig fortzuhängen. Brown steckte sich eine Zigarette an, obgleich das Rauchen hinter der Bühne verboten war. Er - der Mann vom Bau — scherte sich Sen Teufel um Hausgesetze. Und während er grinsend die weißen, kräftigen Zähne zeigte, erzählte er halblaut, daß die Ame rikanerin die Loge für den ganzen Monat mietete, vaß sie an jeden, Abend die Perwandlungsnummer mit ansah, um dann sofort das Theater zu verlassen. lind jeden Abend ging auch die Blumenspende ihren gewohnten Weg auf die Bühne Tie Herren schritten die Treppe hinab. Fritz war eigentümlich ums Herz. Ihn rührte dieses Werben des verwöhnten Mädchens, und er bedauerte es, daß er damals der Einladung ins Adlon Folge leistete So schuf er die Schürzung eines Knotens, dessen Lösung ihm ein Rätsel war. Wie sollte er Marv davon überzeugen, daß ihre Liebe völlig aussichislos sei, ohne sie zu kränken? Er spürte, daß er nicht die brutale Rücksichtslosigkeit vieler Männer besaß, dieses Mädchen ein für allemal von den Rockschvßen zu schütteln Sie war ein zu wertvoller Mensch, um gewaltsam einen Bruch mit ihr herbeizusühren. So war es vas beste, er zog sich zurück und mied ihre Gesellschaft Am k November verließ er ohnedies wohl Berlin, um seine Wanderfahrt anzutreten Als sie auf die Straße traten, ging Prosessor Gottorp aus und ab Sein Wagen hielt ebenfalls dort. Kaum hatte sich der Agent verabschiedet, jo trat der Arzt an Fritz heran, dessen Herz plötzlich unruhig schlug Seit vem Abend seines ersten Auftretens harte er den väterlichen Freund den er gewann, nicht wiedergesehen. Nun schrak er fast zusammen als Gottorp ihm die Hand entgegen streckte «Fortsetzung folgt.)