Volltext Seite (XML)
Lokal-Anzeiger fir Ottendorf-Okrilla und Umgegend E Di« ,Ottnüorf«r Zeitung' erscheint Mn«- t«g, r-onueretng uni Sonnabend. - " Der B»t«gs-Prei« wird »ck Besinn jeden Monat» betannt gegeben. « In, FaTe HLHrrer Gewalt sKriez ob. saust. » ü irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der L L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»« Z « Elnrichtungent Hai der Bezieher keinen Nu» «» spruch auf Uieferung ober Nachlieferung der » H Zeitung ob. Rückzahlung d. Bezugspreise». » Postcheck-Konto Leipzig Nr. 2SZ48. LckrkLiMßS- ,A,, MMchMtt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen dec, Gemeinderater zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und ,D»r Kobold". Schristleitmig, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Hummer 2? Mittwoch den H. März M! OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am 2. März M,. — Beginn deS Turnverein- Bad bau es. Heute Dienstag früh fand im Beisein von Turnratsmit- giiedern der e»ste Bxtschlag zur Errichtung eines Schwimm- und Luftbades statt. Die weiteren Arbeiten sollen möglichst so weit beschleunigt werden, daß die Anlage noch bis zum Beginn der Badesaisou fertig gestellt wird. Damit dürfte unser Ort eines de- schönsten Bäder der weiteren Umgebung er- halten. Wir wünschen dem Verein ein gutes Gelingen seines vorbildlichen Werkes, dessen größte» Nutzen die Allgemeinheit haben dürste. — VerkehrSausschußsitzung in Königsbrück. Vertreten waren die Gemeinden Königsbrück. Oltendor'-Okrilla, Lausa. Zur Beratung stand Stellungnahme zu dem Schreiben der Handelskammer Zittau Zettiahrkarten für bestimmte Zwecke detr. der Sinn der Zeitfahl karten iür bestimmte Zwecke wm leider nicht so klar zu erkennen, daß eine Ent cheiduug über ihre Einfvbrung vom VeikebrsauSschuß nicht ge'ällt werden konnte. Trotz der abwartenden Stellung deS VerkehrS-Aus» schusses gab man der Meinung Ausdruck, bet Einführung der Zeitfahrkarleu müssen große Wirtschaftsgebiete geschaffen werden und es darf nicht vor Ländergnazen Holt gemacht werden. Wei n man Näheres über Prei und Umfang der Zeitiahrtarieu erfahren wird, sollen für unsere O>te Vm, schlägt der Reichsbahn unterbreitet werden. Zn zweiter Lesung behandelte man sodann die Wünsche zum ZahreSiahrplan. Mit Ausnahme deS Zugeö 2.33 Uhr wurden alle Wunsche aufrecht erhalten; bet diesem Zuge mar man bet der ersten Lesung der Meinung, er müsse ca. 40 Mm. früher verkehren - Durch Umstellung von Arbeitszeiten lind viel Wünsche i laut gkwo>dkn, den Zug m seiner n len La i. zu belass?» ; Eins.immig ieichloß man in obigen, Sira,,. Wegen de, Sonnlugsiah tarten nahm man den Ämrog an, daß von! jedem Bahnhw Sountagskaneu über Dresden hinaus geschrieben ; werden möchten und zwar nach allen Orten, die mittelst Sonntagskarten von Dresden erreichbar sind. Am Freitag »achm. 3 Uhr findet eine Fahrplanbesprechung im Hirsch statt. Der Fahrplandezernent Herr Reichsbahndirekior Flachs nimmt daran teil. ! — „Im Lande des Lachens" so lautete der diesjährige; Titel des traditionellen Faschingsfestes des Turnvereins Jahn, das am Sonnabend stattsaud und sich würdig seine» Vor-! gängern anreihte. Wenn auch der Besuch au dem deS Vor jahres nicht heraureichte, bei der wirtschalllichen Notlage kein Wunder, so war trotzdem der Veranstaltung ein voller Erfolg bejchieden. Eine buntfarbige Menge allerlei Gestalten in der Kleidung aller Herre» Länder bevölkerten die wieder in fabel- Hafter Pracht dekorierten Räume und suchten unterzutauchen im Laude des Lachens um gleichzeitig damit auf wenige Stunde» die Sorgen deS Alltags abzustreifen. Hierin sanden sie weitgehenste Unterstützung durch den festgebenden Verein, der durch seine Abteilungen verschiedene heitere Darbietungen zeigte, die stürmische Hetteikeit auslöste». Man lachte als die 6 Chaplins während eines Reig-uS in der Versenkung verschwanden und dann wieder auftauchtcn, man lachte über das urkomische Pferdturuen oder über den schlauen Kunst schützen und bog sich schließlich vor Lache» als drei vermummte;! Gestalten sich gegenseitig mit Chokoladenpndding fütterns! wollten. Lachen, nichts als Lachen durchhallte den weiten s Naum bei diesen lustigen Vorführungen und so war es kein , Wunder, daß die Heiterkeit auch weiterhin anhielt und den,! Sinn deS AbmdS rechtfertigte. Wenn auch dem Turnverein diesmal kein finanzieller Erfolg deschieden sein dürste, so möge er sich nicht entmutigen lassen denn auch ein Publtkations-s erfolg wie er diesmal zu verzeichnen war, waren doch! ca. bO proz. auswärtige Besucher, darf nicht unterschätzt s werde» und gab gleichzeitig den Beweis welch große Anziehungs kraft dieses Vergnügen auf die weitere Umgebung ausübte.! Nur der hiesigen Geschäftswelt schien daS Fest nicht zu liegen, > denn wer etwa? aufmerksam durch di- Räume pilgerte, konnte s bemerken, daß sehr sehr viele mit Abwesenheit glänzten. Gewiß, auch diese müssen heute spare», a rr sollte hier nicht am falschen Fleck gespart worden sein? D ch daS nur neben bei. Es ist vorüber, eS war wunderscl öu und der graue Alltag macht wieder jein Recht geltend. Loswig. Lebend! goerbrannt. Als der 18säh- rige Schlosser Förster aus Heidenau mit einem Lehrling nach Arbeitsjchluß in der Autosabrik Nace einen Benzintank ; reinigte, überschüttete er sich versehentlich mit Benzin. Beim s Anzünden einer Zigarette gerieten seine benzingetränkten s Kleider in Brand. Trotzdem ihm sofort Hilfe gebracht wer- den ei"«*»»- dnst er kurz ' Dresden. Die Elbe, die in den letzten 24 Stunden aber mals beträchtlich gestiegen ist. hat bereits vielfach tiefergele gene Wiesen und Wege überschwemmt. In ansehnlicher Breite flutet der Strom, stellenweise über die Ufer tretend, durch dis Dresdner Elbbrücken. Der Pegelstand betrug'Montagmor gen 16S Zentimeter über Null. Bei dem neuerdings einae- tretenen Frostwetter — in der vergangenen Nacht sank die Temperatur im Gebirge auf minus zehn Grad — scheint eine unmittelbare Hochwassergefahr zunächst nicht vorzulie gen. Umfangreicher Schwindel mit Aitbesitzanleihe Dresden und Leipzig um 150 000 RAI betrogen Dresden. Der Polizeibericht meldet: Nach dem Inkraft treten des deutschen Anleiheablösungsgesetzes ist die Stadt verwaltung Dresden durch Einreichung gefälschter Altbesitz nachweisungen bei der Aufwertung nicht unerheblich ge schädigt worden. Bei den Erörterungen des Kriminalamtes Dresden deuteten verschiedene Umstände darauf hin, daß der artige Betrügereien in größerem Umfange auch in anderen deutschen Städten verübt worden waren. Die Spur wies nach Amsterdam. Das Kriminalamt entsandte sofort einen Kriminalbeamten nach Holland, dem es glückte, viel wichtiges Material in die Hand zu bekommen. Es ergab sich, daß die Einreicher der Stücke zu einem Konsortium gehören, das unter der Führung eines in Amsterdam ansäßigen Effek tenmaklers stand. Dieser hatte durch Vermittlung von in Berlin wohnenden Personen große Posten deutscher Stadt- und Provinzanleihen, außer von Dresden und Leipzig auch von Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Münster, Stuttgart u. a-, aufkaufen und durch Mittelpersonen nach Holland bringen lassen. Dort wurden die Stücke als Altbesitz, der bekanntlich höher aufgewertet wurde, frisiert. Es wurden Nummernver zeichnisse und Erklärungen angefertigt, wonach die Papiere angeblich seit dem in Frage kommenden Stichtag im Besitz der Einreicher gewesen seien. Die Verzeichnisse wurden dann notariell beglaubigt. In einem Falle hatten die Betrüger einem Provinzialverband einen Posten von 3 500 000 RM Anleihe unter dem Vorwand eingereicht, der Eigentümer sei in Indien gewesen und habe die Anmeldung der Papiere nicht rechtzeitig bewirken können. Fiel die Entscheidung der Stadtverwaltung ungünstig aus, so gingen die Betrüger so gar so weit, Beschwerde bei den zuständigen Spruchstellen einzureichen. So weit bis jetzt festgeslellk werden konnte, Hal der haüptbeleMgte in etwa hundert Fällen deutsche Staot- und Vrovluzialverwalkungen betrogen und schätzungsweise einen Reingewinn von über einer halben Million Reichsmark er zielt. Er hat kürzlich ohne Erfolg einen Selbstmordversuch unternommen. Nach den umfänglichen Erörterungen des Kriminalamts kommt er zu ähnlichen Betrügereien gegen über ausländischen Staaten, wie China, Mexiko, Persien, Ru mänien, in Frage. Der Schaden der Stadtverwaltung Dresden betragt nach den vorläufigen Feststellungen rund ZS 000 RM. worauf inzwischen namhafte Beträge zurückerstattet worden sind. 2n Leipzig dürfte der Schaden ungefähr 120 000 RM betra gen. Amerikas Beteiligung an der 2HA Dresden. Wie aus Washington berichtet wird, hat der Auswärtige Ausschuß des Repräsentantenhauses die Senats- Vorlage über die Bewilligung von 55 000 Dollar für die Be teiligung der Vereinigten Staaten an der Dresdner Hygiene- Ausstellung genehmigt. Beginn der Leimiger FrWMrsmesie 3m Zeichen der Sparsamkeit - Gute Aussichten Leipzig. Am Sonntag wurde hier die diesjährige Leip ziger Frühjahrsmesse eröffnet, die als Auswirkung der Not zeit ebenfalls im Zeichen der Sparsamkeit steht. Aeußerlich zeigte es sich darin, daß bedeutend weniger Drucksachen ver teilt wurden und auch der Messe-Umzug in Fortfall kam; an den Messeständen wird mit Prospekten und Werbeschriften ebenfalls sparsam umgegangen. Das Schaupublikum fehlt diesmal fast ganz. Die niedrigste Schätzung der schon Sonn- tagfrüh in Leipzig anwesenden Messefremden liegt etwa bei 100 000. Ganz besonders stark dürfte diesmal der Besuch aus England sein, da in den letzten Tagen alle Kanaldampfer überfüllt waren. Die Zahl der amerikanischen Einkäufer wird auf 1200 geschätzt, obwohl man von jedem Exporteur hören kann, daß gerade in den letzten Monaten der Export nach Amerika deutlich erkennen lasse, wie auch dort die Kaufkraft ganz erheblich zurückgegangen ist. Das läßt darauf schließen, daß die aus den U. S. A. eintkeffendsn Einkäufer auf der Messt diesmal Waren suchen, die der heutigen amerikanischen Kaufkraft entsprechen. Aus England sind vier Sondersüge emgetkofsen, vus Frankreich drei, und auf die Meisten andern Länder kommt mindestens ein solcher Sonderzug des Meß amts. Auf der Technischen Messe läßt sich das Geschäft nicht gw z schlecht an. Auffallend ist es. wie sich alle Branchen der de, bbea Jnwüiris die Erfahrungen und Ledren der letzten 30. Jahrgang Messe und der vergangenen Monate zunutze gemacht und wie sie sich mit außerordentlich zahlreichen Neuheiten der gesun kenen Kaufkraft angepaßt haben. Bei den erheblich billiger gewordenen. Fabrikaten der Porzellan- und Glasindustrie, oei-.Lederwaren und ganz besonders in der Uhren- und in der*Schmuckindustrie sowie in dem mit sehr guten Leistungen vertretenen Kunstgewerbe tritt ganz offensichtlich das Bestre ben hervor, durch gefällige zeitgemäße Muster,, wie sie der ebenfalls gesunkenen Kauftraft des Auslandes entsprechen, den ausländischen Kundenkreis wieder zu erweitern. Jeden falls hat der Sonntag der Frühjahrsmesse einen nicht ungün stigen Auftakt gegeben.^. Der MesiemonLag Leipzig. Am Messemontag zeigt das Straßenbild der Leipziger Altstadt eine noch erheblich größere Belebung als am Sonntag. Der Montag gilt erfahrungsgemäß der einge henden Orientierung der Einkäufer. Die am Sonntag besonders auf der Textilmesse erteilten Aufträge scheinen in der Summe vieler kleinerer Bestellungen, wie sie der Konjunktur und der Kaufkraft der Verbraucher entsprechen, durchweg die Erwartungen erfüllt zu haben. Auf der Möbelmesse herrscht ein erfreulicher Andrang und ganz besondere Nachfrage nach bil ligeren und kleineren Möbeln, wie sie den heutigen Wohnun gen entsprechen. Für wirtschaftlich arbeitende Maschinen und Antriebsmotoren besteht auf der Technischen Messe reges Interesse. Der Einbau der Antriebsmotoren in die Werkzeugmaschine und in die moderne Textilmaschine erweist sich als bedeutsamer technischer Fortschritt, der viel Beach tung findet. Auf der Baumesse konzentriert sich die Auf merksamkeit aus Baumaschinen, die eine einsache Bedienung ermöglichen und im Materialverbrauch sparsam sind. Els Verletzte bei einem Autounfall Ehemnih. Auf der Staatsstraße Chemnitz-Penig geriet in der Nähe von Mühlau infolge der Glätte ein mit 24 Per sonen besetzter Prioat-Großkraftwagen aus Chemnitz ins Schleudern und stürzte in den Straßengraben. Von den In sassen erlitten elf Verletzungen, davon fünf schwerere. Sämt liche Verletzte wurden ins Chemnitzer Krankenhaus geschafft. Ehemnih. Eisenbahn frevel. Nachts wurde auf dem an der Linie Chemnitz—Stollberg gelegenen Bahnhof Neukirchen-Klaffenbach ein Bahnfrevel verübt. Durch Um legen der Weichenkugeln war an vier Weichen versucht wor den, diese in eine falsche Stellung zu bringen, was aber miß lang, da die Weichen verschlossen waren. Außerdem wurden von zwei Beleuchtungskörpern, die die Stellung der Weichen anzeigen, die Lampen entfernt und weggeworfen sowie di« Signalscheibe eines Einfahrtssignals zertrümmert. Zu Be triebsstörungen ist es nicht gekommen, da der Frevel bereits bei Dienstbeginn vom Bahnpersonal bemerkt wurde. Das Betriebsamt Chemnitz hat zur Ermittlung der Täter 300 RM Belohnung ausgesetzt. Zwickau. 14 Personengasvergiftet. In einem Hausgrundstück in Oberhonoorf wurde an der Gaslei- tung eine schadhafte Stelle festgestellt, an der Gas ausge strömt war, wodurch 14 Personen von sechs verschiedenen Familien an Gasvergiftung erkrankt waren. Lebensgefahr besteht nicht. Der Schaden an der Rohrleitung wurde be seitigt. Plauen. Frl. Steinhäuser noch nicht gefun den. Die Meldung, daß die aus Plauen stammende Skifah rerin Charlotte Steinhäuser auf tschechoslowakischem Gebiet mit einem Beinbruch erfroren im Walde aufgefunden worden sei, bestätigt sich leider nicht. Die Polizeistreifen suchen noch jetzt das gesamte Aschberggebiet nach der Vermißten ab. Da starker Neuschnee gefallen ist, gestalten sich die Nachforschun- aen außerordentlich schwierig. Turnen - Spie! - Sport im / X Turnverein Jahn e.V. / 3 X (Deutsche Turnerschaft.) Sonntag, den I. März 1931, Jahn I. — Bühlau l. 0:9 (0:1) Dieses Pfiichtspiel konnten die Jahvleute auf dem fast ganz mit Schlamm bedeckte» PlatzeZ bis zur Pause offen ballen, hatte» sich aber dabei so ausgegeben, daß zahlreiche Spieler wegen Erschöpfung das Spiel aufgaben. 10 Min. vor Schluß standen der Elf von B. nur noch vier Jahn- !eute gegenüber. Damit dürfte auch daS hohe Endergebnis erklärlich sein. Kirchenuachrichteu. Donnerstag, den b. März 1931. Abends 8 Uhr Pasfionsfeierstunde in der Kirche, „Di- Passion noch Matthäus" vom Klotzscher Posauneuchor.