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„Vertrauen zur Staatssührung!" Eine Mahnung des Reichskanzlers. Münster (Wests.), 9. Febr. Anläßlich seines 50jäh- rigen Bestehens hatte der Westfälisch-Lippische Hand werkerbund zu einer Feier nach Münster eingeladen, an der auch Reichskanzler Brüning, der preussische Finanzminister Dr. H ö p k e r - A s ch o f f und Reichs wirtschaftsminister a. D. von Raumer tcilnahmen. Am Sonntag vormittag fand eine Gedenkfeier statt. Zu der großen öffentlichen Kundgebung am Nachmittag hatten sich auch zahlreiche Teilnehmer aus der Bürger schaft Münsters und seiner Umgebung eingefunden. Gegen 8000 Personen begrüßten den Reichskanzler bei seinem Erscheinen mit Händeklatschen. Nach einem kurzen Willkommensgruß des Präsidenten der Hand werkskammer Bielefeld, sprach zunächst der preußische Fi- nanzminister Dr. H ö p k e r - A s ch o f f über „Quer schnitt durch den öffentlichen Haushalt". Der Redner gab einen Ueberblick über die Lage der Finanzen von Reich, Ländern und Gemeinden. Die Lage sei nicht hoffnungslos, wenn wir an unsere eigene Kraft glaub ten und alles täten, um Ordnung zu schaffen. Dazu seien zwei Dinge nötig: Starkes Verantwortungsbe- wußtsein der parlamentarischen Körperschaften und starke Führung. Die Vorgänge im Reichstag am Sonn abend Hütten gezeigt, daß das Verantwortungsbewußt sein wachse. Reichskanzler Dr. Brüning führte etwa folgendes aus: Manche seien der Ucber- zeugung, daß das, was die Reichsregierung bisher getan und was sie als nächste Maßnahmen angedeutet habe, bei weitem nicht genüge, und nicht das Tempo aufweise, das der großen Not entspräche. Die Kritik sei berechtigt, jedoch müsse berücksichtigt werden, daß die Umkehr in einem Augenblick beginne, in dem die finanziellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten am Ungeeignetsten seien. Gerade die höchste Not peitsche am stärksten an, außer gewöhnliche Reformen durchzuführen. Von dem Sturz den Berg hinunter sei das Volk nicht allein durch gesehqeberische Maßnahmen zu retten. Notwendig sei der Glaube an sich selbst, das Vertrauen zu einer Negierung, die in so entscheiden den Augenblicken keinem Stande angenehmes sage oder Versprechungen mache, die nicht zu halten wären. Das deutsche Volk stehe heute an der Um kehr. Soweit habe es endlich gebracht werden können. Daraus folgten die weiteren Konsequen ¬ zen: In Politik, Wirtschaft und Finanzen müsse zu- rückgetehrt werde« zu den Dingen, die der gesunde Menschenverstand befehle. Die Frage, ob Deutschland über die Krise hinwegkommen werde, sei letzten Endes eine Frage ethische rKraft und po l i t i s ch e n Willens. Nichts sei gefähr licher, als planlos Gesetze zu machen. Sparsamkeit müsse in allen Punkten herrschen. Was dis Neparationslastc« angehe, so werde niemand ernsthaft daran glauben, daß sie dauernd zu erfüllen seien. Andererseits seien sie nicht der einzige Grund zu der heutige« wirtschaftlichen, sozialen und finanziellen Lage. Unter allen Umständen müsse eine Vereinfachung des gesamten Finanz- und Steuerwesens herbeigeführt und der Weg der Notver ordnung fortgesetzt werden. Die komplizierte Gesetz gebungsmaschinerie der vergangenen Jahre gebe dem einfachen Steuerzahler keine Rechts sicherheiten mehr. Wenn der Reichstag seine Haushaltsberatungen mit der landwirtschaftlichen Hilfe, der Osthilfe und ein paar anderen Maßnahmen erledigt habe, wäre es wirklich wünschenswert, wenn er ! nach dieser großen Arbeit ein p a a r M o n a t e P a u s e j einschalten wollte, freiwillig natürlich. Damit würde er den Weg der Sicherstellung seiner Autorität, den er be reits durch die freiwillige Reform der Geschäftsordnung gegangen sei, auch weiter beschreiten und die Regierung hätte Zeit, die schwierigen Fragen der Reform der So zialversicherung und der Wohnungswirtschaft in Ruhe zu erledigen. Die Londoner Presse zum parlamentarische« Sieq Brünings. London. 9. Febr. Die Abstimmungsergebnisse im Reichstag am Sonnabend werden in der Londoner Presse durchweg als Zeichen für die gefestigte Stellung des Kabinetts Brüning gewertet. Der Reichskanzler, so heißt es in der „Times", habe die verschiedengearteten parlamentarischen Kräfte jetzt besser in der Hand, als das seit September der Fall gewesen sei. Der parlamen tarische Sieg Brünings wird vom „Daily Telegraph" als ein gutes Zeichen für die politische Lage in Deutsch land und damit für die wirtschaftliche Entwicklung Europas angesehen. Die parlamentarischen Gruppen, die das Kabinett unterstützten, hätten sich von der Rück sicht auf das ausländische Kapital leiten lassen. Die „Morningpost" erklärt, daß in den Kreisen der Rechts parteien eine gewisse Umstellung stattgefundcn habe. Obstruktion im Reichstag. Berlin, 9. Febr. Im Reichstag wird heute uni 15 Uhr ein heißer Kampf um die Verschärfung der Geschäftsordnung und verschiedene I m - munitätsaufhebungen entbrennen. Zur Be ratung stehen der Antrag der Regierungsparteien, der Wirtschaftspartei und der Sozialdemokraten, wonach die Geschäftsordnung in verschiedenen Punkten verschärft werden soll. Weiter soll der Gesetzentwurf zur Aenderung d s Reichspressegesetzes beraten werden, der be stimmt, daß in Zukunft Abgeordnete nicht mehr als ver antwortliche Redakteure zeichnen dürfen. In mehreren hundert Füllen soll ferner der Reichstag ohne Anhörung des Eeschästsordnungsausschusses über die Frage der Immunität in der Hauptsache oppositioneller Abgeord neter entscheiden. Die Oppositionspa rteien sind entschlossen, alle geschäftsmäßi gen Mittel anzuwenden, um die Bera tungen dieser Gegenstände zu verhin dern oder mindestens hinauszuzögern. MlmGWWg M HWMWW. Von Dr. Fritz Stege, Berlin. Von Tag zu Tag nehmen die Bemühungen, der Hausmusik den verlorenen Posten im Musikleben zurüchugewinnen, erheblich an Bedeutung zu. Wenn die gesamte Oeffentlichkeit auf die Ge fahren aufmerksam geworden ist, die sich aus einer Vernachlässigung der Hausmusilpflege ergeben, so ist dies nicht zum mindesten der Tagespresse zu danken ,die unermüdlich in grundlegenden Aufsätzen für die Erhaltung der Hausmusik eintrat. Aber eine Theorie bleibt immer unfruchtbar, wenn die Praris nicht zur Verwirklichung der Hausmusik-Renaissance beiträgt. Und mit Freuden darf man fest stellen, daß starke Bewegungen im Werden begriffen sind, die ge schlossen für die Hausmusikpflege Stellung nehmen. Nachdem bereits München mit lehrreichen demonstrativen Veranstaltungen voran gegangen ist, in denen Vorführungen hausmusikalischer Art er folgten ,wird überall im Reiche eine ähnliche Unternehmung geplant. Wo bleibt die in Aussicht genommene „Reichs-Hausmusikwoche", die mit Unterstützung aller musikalischen Faktoren ein gewaltiges Bekenntnis zur Hausmusikpflege bedeuten würde, das in geeig neter Durchführung eine gleiche kulturelle Wichtigkeit erlangt wie der Liedertag des Deutschen Sängerbundes? Oeffentlichc Haus musikkonzerte, Ausstellungen von Hausmusik in Form von Musik instrumenten und Noten mit Unterstützung der Verleger und In- strumentenfabriken u. a. müßten Zeugnis ablegen für die be deutungsvolle kulturelle Ausgabe, die der Hausmusikpflege obliegt. Angesichts der Notwendigkeit für das deutsche Männerchor wesen, an allen Aeußerungen des allgemeinen Musiklebens intensiven Anteil zu nehmen, erscheint es dringend erforderlich, daß auch der Sängerbund zu dieser Frage Stellung nimmt und nicht abseits steht, wenn es gilt, für die Erhaltung einer Musikkultur einzutreten, die auch die Interessen des Männerchorgesanges wesentlich berührt. Denn wohl kaum eine Chorvereinigung wird sich in ihren Kon zerten ausschließlich darauf beschränken, a-cappella-Lhöre zur Auf führung zu bringen. Mindestens die Unterstützung durch das Kla vier ist Voraussetzung für die abwechslungsreiche Gestaltung des Konzertprogramms. Wenn der Chor nicht auf die Unterstützung durch kostspielige Solisten angewiesen ist, sondern aus eigenen künst lerischen Mitteln heraus in der Lage ist, Instrumentalpartien durch Mitglieder ausführen zu lassen, so ist diese zweifellos begrüßens werte Tatsache ein Beweis für die Bedeutung der Hausmusikpflege auch in den Reihen der Choroereinigungen. Darum ist die Berück sichtigung des Klavierspiels und die Bevorzugung dieses alten, nie mals entbehrliche» Hausinstrumentes eine Notwendigkeit. Und die Förderung solcher Chorliteratur, die dem Klavier eine begleitende Rolle zuweist, dient der Erhaltung der Hausmusik. Einigung in der Osthilfefrage. Berlin. 9. Febr. Wie die Berliner Presse mitteilt, ist es nunmehr gelungen, eine Einigung in der Osthilfe frage herbeizufllhren. Das Ostkommissariat ist sich so wohl mit Preußen, als auch mit der Industrie einig ge worden, und zwar auf der Basis, daß das Zweckvermö gen anerkannt wird. Die Führung bei der Umschuldung wird bei der Bank für Industrieobligationen liegen. Außerdem werden die Rentenbankkreditanstalt und die Preußenkasse eingeschaltet, und zwar entsprechend der Menge der Aufbringung, die sich bei der Bank für Indu strieobligationen auf 500 Millionen, bei der Renlen- bank auf 50 und bei der Preußenkasse auf 25 Millionen beläuft. Auch in der Frage, ob Arbeitsgemeinschaften von etwa 10 bis 15 Gütern oder Haftungsverbünde ge schaffen werden sollen, die große Bezirke umfassen und bei der Umschuldung für die zweiten Hypotheken dem entsprechen würden, was die Eenerallandschaft für die erste Hypothek bedeutet, ist eine Einigung herbeigeführt worden. Man hat ein Kompromiß gefunden, das die Vorzüge beider Lösungen in sich vereinigt und gewisser- Aber damit sind die Beziehungen des Männcrchorgesanges zur Hausmusik bei weitem nicht erschöpft. Wohl zeigte die Nürn berger Sängerwoche eine künstlerisch wie kulturell höchst interessante Zusammenstellung von Chorgcsängen und einzelnen obligate» In strumenten. Ob sich hieraus eine neue, eigene Literatur, ein neuer Chorsti! entwickelt, liegt an dem guten Willen der Komponisten.. Es gilt neue Ausdrucksmöglichkeiten zu erschließen durch die Ge winnung von Klangfarben in der Zusammenstellung verschieden artigster Instrumente und vielseitigster Ausführungsmöglichkeiten. Noch sind die Werke, die eine Verbindung des Chorgesanges mit ausgesprochenen Hausinstrumenten bezwecken, recht spärlich gesät. Es ließe sich vermuten, daß Kompositionen für Männerchor mit oierhändiger, achtstündiger Klavierbegleitung, mit mehr als einem Klavier, mit Harmonium und Orgel usw. eine gewisse Zukunft haben. Die Wiederbelebung der Barockinstrumente und ihre Ein führung in die Hausmusikpflege stellt dem Männerchorgesang ganz neue Aufgaben. Wie würde etwa ein Männerchor mit BockfMen- quartett wirken? Oder mit Begleitung von Zupfinstrumenten? Sind dies nicht alles Fragen, die zwar dem Männerchorwesen etwas fremdartig erscheinen mögen, die sich aber dem Kenner der kultu rellen Verhältnisse und dem Beobachter neuer, allgemeiner Musik strömungen unwillkürlich aufdrängen? Es bedarf keiner Erwähnung, daß alle diese Probleme nur durch einen intensiveren Zusammenhang zwischen Männerchorgesang und Hausmusikpflege gelöst werden können. Wer neben dem Kla vier ein Blasinstrument beherrscht, wird dazu beitragen, eine engere Musikgemeinschaft gemischt vokalen und instrumentalen Charak ters hervorzurufen. Hier greift der Lhorgesang tief in die musikalische Familiengemeinschaft ein, wenn beispielsweise musik- kundige, die einschlägigen Hausmusikinstrumeute beherrschenden Fami lienmitglieder zu den Chorkonzerten hinzugezogen werden und dem Chorgesang ihre wertvolle Unterstützung gewähren. Die Musik freudigkeit kann einen derartigen Umfang annehmen, daß selbst die Schaffung vollbesetzter Sinfonie-Orchester aus Mitgliederkreisen zum Bereich der Möglichkeiten zählt. Eine praktische Probe lieferte das Berliner Sängerfest, dessen stattliches Orchester aus vereinigten Liebhabermusikern großer Chöre bestand. Die Keime dieser er freulichen Resultate ruhen in dem Boden eifriger Hausmusikpflege. Welcher Chor würde es nicht freudig begrüßen, dadurch in die Lage versetzt zu werden, größere Orchesterwerke zur Aufführung zu bringen? Zur praktischen Durchführung dieser Möglichkeit wäre es von außerordentlichem Wert, wenn die Bünde und Gaue eine Statistik anlegen würden, ob die einzelnen Mitglieder der Vereine oder ihre Familienangehörigen ein Hausmusik- oder Orchesterinstrument beherrschen. Unabhängig von der Zugehörigkeit zu den Lhorverbän- den wäre sodann die Zusammenstellung eines Instrumental-Ensembles maßen Wirtschaftsverbände von mittlerer Größe schafft. Damit sind auch die Standpunkte von Industrie und Landwirtschaft ausgeglichen. Am heutigen Montag werden die Formulierungen für diese Einigung in einer Art Redaktionssitzung festgelegt. Am Dienstag und Mittwoch soll in Chefbesprechungen der beteiligten Ressorts der Gesetzentwurf fertiggestellt werden, so daß sich dann am Donnerstag das Kabinett mit ihm befassen kann. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß es nunmehr gelingt, das Osthilfegesetz bis Ende der Woche zu erledigen, damit es dann sofort auf den parla mentarischen Weg gebracht werden kann. Neue Erdstötze in Neuseeland. London, 9. Febr. Sonnabend nacht und Sonn tag wurde« weitere Erdstöße in Hastings, Napier und Wairoa in Neuseeland verspürt. Bei Wairoa stürzte eine weitere Brücke ein. Die neuen Erdstöße in Napier und Hastings, die i« der Nacht zum Sonntag und am Sonntag beinahe un unterbrochen andauerten, waren von schweren Erd rutschen begleitet, die vor allem das der Stadt Napier vorgelagerte .Kap und das Gelände um de« Hase« be drohen. Man befürchtet, daß große Landteile ins Meer abrutschen. Schwere See bedroht die Unterlunftslager der Bevölkerung. Bei einem Flugzeugunglück in Wairoa kamen am Sonntag drei Menschen ums Leben. Tittoni gestorben. Am Sonnabend um 19.10 Uhr ist der bekannte ita lienische Staatsmann Senator Tittoni nach längerem Todeskamps verschieden. Tittoni ist einem schweren An fall von Grippe erlegen. Tittoni war am 16. November 1855 in Rom geboren worden. Mit ihm tritt einer der italienischen Diplo maten von der politischen Bühne ab, die die Abkehr Italiens vom Dreibund vorbereitet haben. Aeu- ßerlich kommt das deutlich durch die Tatsache zum Aus druck, daß Tittoni in der Vorkriegszeit wiederholt Außen minister und ferner Botschafter in London und Paris war. Tittoni erfreute sich besonderer Beliebtheit bei Edward VII. und bei Clemenceau. 1919 vertrat er als Hauptdelegierter Italien auf der Friedenskonferenz und von 1919 bis 1921 Italien beim Völkerbund. Senats- präsident war er von Ende 1919 bis zu seiner Ernennung zum Präsidenten der neugegründeten Königlichen Aka demie von Italien im Jahve 1929. Deutscher Dampfer unter fremder Flagge. Aus Ersparnisgründen. Hamburg, 8. Febr. Wie die Sonntagsblütter mel den, stellt die Hamburger Reederei H. Vogemann ihre Schiffe unter fremde Flagge. Der Grund zu dieser befremdenden Maßnahme soll darin zu suchen sein, daß bei Schiffen unter fremder Flagge die sozialen Lasten sowie die steuerlichen Abgaben geringer sind. Die Blätter drücken die Befürch- rung aus, daß diesem Beispiel unter Umstünden noch andere Reedereien folgen könnten. Die Offiziere und Mannschaften werden rechtlos, weil sie unter der neuem Flagge weder einem See mannsgesetz noch etwa einem Tarif — Panama kennt beides nicht — unterstehen und ihre in Deutschland bis her erworbenen Ansprüche aus den Sozialversicherun gen nur durch freiwillige Fortsetzung der Versicherungen aus eigenen Mitteln aufrechterhalten können. Der Verband Deutscher Schiffsingenieure befaßt sich in einer Zuschrift an die Presse mit diesem Fall und zu empfehlen, das zwischen einzelnen, lokal benachbarten Chören zu Aufführungszwecken ausgetauscht wird. Es braucht nicht immer ein vollständiges Orchester zu sein. Schon die Gründung einer Kammermusikoereinigung wäre für die Bereicherung des Konzert programms von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die Freude am Instrumentalspiel würde dadurch geweckt und gefördert, und die Anerkennung für die Strebsamkeit der Chorvereinigung wäre Lohn, der reichlich lohnet. Aus diesem Grunde ergeht an jede Lhorvereinigung die Auf forderung, mit allen Kräften für die Erhaltung der Hausmusik ein zutreten. Jeder Verein wende seine Aufmerksamkeit der Hausmusik pflege innerhalb des Mitgliederkreises zu in der Absicht, hieraus künstlerischen Gewinn für die Entwicklung der eigenen Thorvereinigung zu erzielen. Auch der Männerchorgesang ist dazu verpflichtet, zur Förderung der Hausmusik beizutragen. Und wenn unter den all gemeinen diesbezüglichen Bestrebungen der Männerchorgesang einen nicht unbedeutenden Anteil an der Erhaltung dieser überaus wich tigen musikalischen Gattung nimmt, so mag dies als ein Beweis dafür gelten, daß der Männerchorgesang nicht blind an Fragen des allgemeinen Musiklebens vorübergeht, sondern dazu berufen ist, den Zeitgeist mit neuen, kräftigen seelischen Strömungen zu durch dringen. Aus aller Wett. * Ralubüberfaft mit einem Motorrad. In Berlin wurde am Sonnabend abend eine Geschäftsfrau in der Fehrbelliner Straße im Norden der Stadt von einem Motorradfahrer, der dicht an den Bürgersteig herankam, dann abstoppte und von seinem Fahrzeug heruntersprang, überfallen. Er schlug sie nieder und entriß ihr einen Handkoffer, in dem sich 5300 RM befanden. Der dreiste Räuber fuhr dann in rasender Fahrt davon und konnte bisher nicht ermittelt werden. * Rätselhafte Schüsse auf ein Botschaftsauto. In der Einfahrt eines Hauses in der Frankfurter Allee in Berlin wurde am Sonntag früh ein Kraftwagen der spanischen Botschaft von fünf Kugeln durchlöchert und mir Blutspuren im Innern aüfgefunden. Der Kraftwagen war einem Mitglied der Botschaft am Sonnabend abend im Westen der Stadt gestohlen worden. Die Er mittelungen der Kriminalpolizei sind noch nicht abge schlossen, doch vermutet man, daß der Wagen zu einer Diebessahrt benutzt worden ist, bei der die Verbrecher mitz