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Fasa6ttrFSvs?M«F6/r c/ss ^»v. s V. Letzte Nachrichten Sitzung de; Reichskabinetts Berlin. 29. Januar. In der gestrigen Sitzung unter Vorsitz des Reichskanz lers nahm das Rerchskabinett einen umfassenden Bericht des Reichsministers des Auswärtigen, Dr. Curtius, über den Verlauf des Europäischen Studienausschusses und der Tagung des Völkerbundsrats entgegen. Der Reichskanzler stellte ab- schlietzend fest, daß die von der Delegation eingenommene Haltung und das inGenf erreichte Ergebnis die einstimmige Billigung des Reichskabinelks gefunden haben und sprach dem Reichsminister des Auswärtigen den aufrichtigen Dank des Relchskabinetts für die erfolgreiche Vertretung der deut schen Interessen aus. Das Reichskabinett verabschiedete dann die Entwürfe einer Reichsdienststrafordnung und eines Gesetzes über Be amtenvertretungen, die unverzüglich dem Reichsrat zuge leitet werden. - Zuspitzung in England Churchill gegen die Gewerkschaften London, 29. Januar. Im Unterhaus wurde gestern nachmittag die Aussprache bei der zweiten Lesung der Gewerksckaftsvorlage wieder aus genommen. Churchill unterstützte in längeren Ausführungen den Antrag Baldwins auf Verwerfung der Vorlage und er klärte, die Einführung der Gewerkschaften in den politischen Kampf sei eine der bemerkenswertesten Entwicklungen im sozialen und innerpolitischen Leben der augenblicklichen Zeit. Der Generalstreik des Jahres 1926 sei eine Herausforderung gegenüber der Verfassung Englands gewesen und die dama lige konservative Regierung habe infolgedessen begonnen, die notwendige Einschränkung der Gewerkschaftsvorrechte zu er wägen. Im Augenblick, wo die Gewerkschaften eine aktive Waffe des Parteikampfes würden, die sich mit einer beson deren Art politischer Auffassungen identifiziere, sei die Lage unerträglich geworden. Die Tatsache, daß konservative oder liberale Arbeiter gezwungen werden sollen, für Kandidaten zu zahlen, gegen die sie stimmen wollen, sei eine Beleidigung für die Arbeiter und widerspreche der ganzen Auffassung von gleichen Bürgerrechten. SenlaLionelSe BelMtung eines Rechtsanwalts Berlin, 29. Januar. Unter dramatischen Begleitumstän den wurde gestern nachmittag ein Rechtsanwalt verhastet. Kriminalbeamte sahen den Gesuchten an der Ecke der Lmk- und Eichhornstraße plötzlich auftauchen und nahmen ihn fest. Die Verhaftung kam so überraschend, daß der Anwalt ohnmächtig zu Boden stürzte und nach der Ret tungsstelle gebracht werden mußte Als er sich erholt hatte, wurde er zum Polizeipräsidium gebracht. Es handelt sich um den 50 Jahre alten Rechtsanwalt Walter V ir ck, der in Schwerin in Mecklenburg wohnte. Im Oktober vorigen Jah res verickwand er plötzlich aus Schwerin, obne seiner.Frau tion der Deutschen Volkspartei einen Antrag einaebrack. .. Regierung zu ersuchen, auf die letzten Verhandlungen SutL ^nds Mit Frankreich über die von Frankreich beantragte Neugestaltung der Wirkwarenzölle bei der Reichsreaieruna Eerichtssaal Vier Monate Gefängnis gegen einen früheren Stab», verordneten < Das Gemeinsame SchöffengerichtDr-esden ver urteilte den früheren Dresdner Stadtverordneten Lendet wegen öffentsicher durch die Presse begangener übler Nachrede und groben Unfugs zu vier Monaten Gefängnis. — Der An- geklagte hatte im September und November 1929 zwei Flug schriften im Straßenhandel verbreiten lasten, die schwere An- griffe und Beleidigungen gegen Aerzte und Pflegepersonal des Friedrichsstadter Krankenhauses erhoben und seinerzeit großes Aufsehen und Beunruhigung in der Bevölkerung er- regten. Von dem am Friedrichsstädter Krankenhaus tätigen Arzt Dr. Schneider wurde u. a. behauptet, daß er Kranke Ui Experimenten mißbrauche und Quälereien an sterbenden Patienten verübt habe, während im zweiten Flugblatt außer Schneider auch der leitende Arzt Prof. Dr. Päßler grober Nachlässigkeit beschuldigt wurde. Strafverfahren gegen einen Hauptwachkmeister " Dor dem Sächsischen Disziplinarhof hatte sich der Gettdarmene-Hauptwachtmeister Waehner aus Arnsdorf wegen grober Pflichtverletzungen zu verantworten. Waehner war in erster Instanz zu Geldstrafen in Höhe von 200 bis 600 RM verurteilt worden.^ Er hatte neben anderen Ver fehlungen wiederholt in angetrunkenem Zustande Ausschrei tungen in Gastwirtschaften begangen und dabei Gäste ohne jeden Grund belästigt und beleidigt. Weiter hatte er sich in einem Fall ohne Erlaubnis vom Dienstort entfernt und in sein Diensttaaebuch falsche Vermerke eingetragen. Ler Lisziplinarhof erkannte in Beachtung der Berufung der Staatsanwaltschaft auf Dienstentlassung. Rundfunkprogramm für Freitag, den 30. Ja»«»,: Leipzig.Dresden 10,80 Schulfunk; 12,00 Sinfoniekonzert; 14,00 Wissenschaft liche Umschau; 14,30 Studio der Mitteldeutschen Sender; 15,1b Das Frühbeet; 16,00 Die Kriminalbiologie im Dienste der nur- deinen Verbrecherbekämpfung; 16,30 Nachmittagskonzert: 18,08 Sozialverstcherunasrundfunk; 18,20 Englisch; 19,00 Der Nach- rrchtendienst der Zeitung; 19,30 Schallplattenkonzert; 20,30 „Rös- selspruna", ein Hörspiel von Kurt Reiß.- 21,40 Kammermusik! 22,10 Nachrichtendienst; anschließend Unterhaltungsmusik. Rundfunkprogramm für Sonnabend, den 81. Ja««», Leipzig.Dresden , 12,00 Schallplattenkonzert- 12,30 Schulfunk: 13,08 anschlie ßend Wunschprogramm; 14,30 Bastelstunde für die Jugend; 18,15 Funkschach; 16,00 Eläubigerschuß; 16,30 Nachmittagskonzert; 18,00 Funkbastelstunde; 18,20 „Nichtsdestoweniger" oder „Ueber die Deutlichkeit"; 18,40 „Die Schauer im Don Giovanni": 19,00 Energie-Quellen, zur Vortragsgruppe „Energiewirtschaft"; 19,30 Uebertragung von Berlin, 22,00 Nach- richtendienst; anschließend Tanzmusik. ein Renr^r, mltgeteilt zu Haven. Bel Nachforschungen seiner vorgesetzten Behörde stellte sich heraus, daß sich Virck der Amtsunterschlaguna schuldig gemacht hatte. Gegen den Flüchtigen wurde daraufhin ein Haftbefehl erlassen. Da er eine größere Summe Bargeld mitgenommen hatte, ver mutete man, daß er ins Ausland entkommen sei. Zuchthausreoolte in Amerika Annandale (New Jersey), 29. Januar. Im hiesigen Zuchtbaus griffen vierhundert Sträflinge die Wächter an. Bei dem sich enlspinnenden heftigen Kampf wurden neun Sträf linge verwundet, sieben konnten aus dem Gefängnis aus brechen. Ms Lem LEW Einbeziehung Sachsens in die Oslhilse? Dresden. Der Haushaltsausschuß A des Sächsischen Landtages beschäftigte sich nach der Annahme eines volkspar teilichen Antrages auf Schaffung von Radfahrwegen auf Straßen mit regem Arbeiteroerkehr mit den Hochwasserschä den im Herbst 1^30. Wie aus den von der Regierung gemach ten Mitteilungen über die Flußregulierungen in der Lausitz hervorgeht, ist damit zu rechnen, daß die in Aussicht genommenen Arbeiten in etwa sechs Jahren durch geführt sein werden. Ein volksparteilicher Antrag, diese Flußregulierungen mit größter Beschleunigung zu fördern, wurde zum Beschluß erhoben. Ein wirtschaftsparteilicher Antrag, die Regierung zu er mächtigen, in den Einzelfällen, in denen als Folge der Hoch wasserschäden die wirtschaftliche Existenz gefährdet ist, helfend einzugreifen, wurde ebenfalls zum Beschluß erhoben. Der Haushaltsausschuß beschloß einstimmig, die Regie- rung zu ersuchen, auf die Einbeziehung Sachsens in das Osthilfeprogramm der Reichsregierung hinzuwirken. Die Geträntesteuer vor dem Rechlsausschuß Der Rechtsausschuß des Landtages beschäftigte sich mit einem kommunistischen Antrag, der die Aufhebung der Ver ordnung der Gemeindekammer über die Getränkesteuer und die Rückgängigmachung der bereits erteilten Genehmigungen fordert. Der Antrag selbst wurdr abgelehnt, dagegen ein deutschnationaler Zusatzantrag angenommen, die Genehmi gung von Ortsgesetzen, durch di« eine eingeführte Getränke steuer wieder aufgehoben wird, nicht zu verhindern und die Zustimmung zur Getränkesteuerverordnung nur zu erteilen, wenn sie durch dis Gemeindeverordneten bezw. überein stimmend durch Stadtrat und Stadtverordnete beschlosten wurde. Nack einem weiteren angenommenen Zusatzantrag soll dieser Beschluß nur gelten, wenn von der Einführung der Getränkesteuer nicht finanzielle Hilfsmaßnahmen der Reichs regierung abhängig sind. Am die Reugestattung der Wirtwarenzölle Dresden. Unter Bezugnahme auf die Anfrage des kon- ervatioen Abgeordneten Fritzsche, in der auf die der säch- ischen Wirkwarenindustrie durch die angekündigten französi- chen Zollerhöhungen auf Wirkwaren drohenden Gefahren hingewiesen und die Regierung um Schutz- und Abwehrmaß- nabmen dagegen gebeten worden war, bat die Landtagsfrak« am «/eö/ma?' 6 d« ISI Still», 2 8 5 r g 15 10 S»»« Stand I» »«t»«- «edund— 4.» Aorl, ta tzaldUd« «tt 7.« Arnim Byron . Lhamiffo »etbel Grillparzer. . . . . Hauff Hebbel Hein«, Klein« AuSg. Hölderlin Keller Kleist Körner Lessing Ludwig ...... Luther . Mörike Nibelungenlied . . Meuter. ...... Scheffel Schiller, Kl. Ausgabe — Grohe Ausgabe. . Shakespeare . . . . 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