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Schaft — Schalholz. 89 tragen wird; weil jene Säulen nicht allein dem Fahren im Stalle, zumal mit beladenen Wagen, hinderlich sind, sondern auch vielen nutzbaren Raum versperren. Das Gebälk eines Schafstalls wird mit gespundeten Bretern oder mit Sackholz belegt, das mit einem Lehmschlag bedeckt wird, und dieser Boden sodann zum Aufbewahren des WinterfutterS benutzt. Dachluken, die des bequemen AbladenS wegen, eine Breite von 5 Fuß und eine Höhe von 7 Fuß haben müssen, dürfen nicht ermangeln, um Heu und Klee zur Winterfütterung in den Dach raum des Schafstalls aufbringen zu können. Während des Winters findet kein Ausmisten des Schafstalls statt. Der Mist wird vielmehr bis zum Frühjahr im Stalle an- gesammelt. Es erfordern daher die Grundschwellen hölzerner Schaf stallwände einen 4 bis 5 Fuß hohen Füllmund oder Untersatz, um sie gegen das frühe Verfaulen, indem der Mist in dem Stalle wohl bis zu dieser Höhe anwächst, zu schützen. Umfassungsmauern aus Bruchsteinen brauchen 2.Z Fuß Dicke, aus gebrcnnlen Back- und Lehmsteinen 2 Fuß. Sie können in Lehm aufgeführt werden, man muß aber ihre Oberflächen, sowohl in- als auswendig mit Kalkmörtel überziehen oder nur die Fugen mit Kalk auswcrfen, weil die Schafe den Lehm aus den Mauern ableckcn. Schaft (Scapus, 1'runcus, kut, Irooo, kusto), der mittlere Theil einer Säule, zwischen dem Schaftgesims und dem Capitäl. Schaft, Lenslerschaft (lamdo, 1?römeau, 'lVumeau), derjenige Theil von den Umfassungsmauern eines Gebäudes, wel cher sich zwischen zwei Fensteröffnungen befindet. Mittelschaft, Eckschaft, wenn der Schaft in der Mitte zwischen zwei Fenstern oder auf einer Ecke liegt. Die Mitrel- schäste müssen wenigstens so breit seyn, wie die Oeffnungcn der Fenster, die Eckschäste sollen aber breiter seyn, als die Mittel schäfte und Fenster; dies verlangt der Begriff von Festigkeit, Dauer und Schönheit. Schafgcsims, Base, s. Attische Base, Säulenfuß. Schalbreter, schlechte Breter, welche zur Verschalung einer Decke dienen, und demnächst berohrt und mit Gyps oder Stucc überzogen werden. Auch die Breter, womit man das Bogengerüst oder die Lehrbogen eines Gewölbes überdeckt, um demnächst die Wölbesteine auf diese Decke zu legen, werden Schalbreter genannt. Schalholz, Welgerholz, runde oder gespaltene tannene und aspene Stabe, welche zwischen die Balken cingeschoben wer den und die Felder der Decken bilden. Sie werden mit Lehm stroh umwickelt, und ruhen zwischen den Balken in besonders da zu vorgcrichtetcn Rinnen oder Vertiefungen.