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84 Sand — Sandhägcr. Sal; überzogen werden. Dieses erfolgt gewöhnlich bei heißer und trockner Witterung und wenn die Sole eine Löthigkeit von 28 und mehreren Graden erlangt hat, wo aber alsdann die Gradi- rung anfangt, nachthcilig zu werden, weil das meiste Salz in den Dornenwändcn hangen bleibt. Man begnügt sich daher auf den Salzwerkcn, der Sole eine Löthigkeit von 22 bis 24 Graden zu verschaffen, wenn sie zum Bersieden geschickt seyn soll. Sie wird alsdcnn entweder gleich von dem Gradirhause, oder aus großen Sammelbehältern in die Gradirhäuscr gebracht und daselbst zu Salz verarbeitet. . Die Salzsiedehäuser (Salzkothen, Sölden) sind gewöhnlich so eingerichtet, daß der Siedcplatz, wo sich die Pfannen befinden, in der Milte des Gebäudes angebracht ist, der übrige Raum aber zu Trockenstuben, Salzmagazincn, Holz- und Kohlenrcmisen be nutzt wird. . In den Pfannen, die gewöhnlich aus mehreren zusammenge- nietctcn Blechtafeln bestehen, wird die Sole zu Salz vcrsotten. Diese Arbeit ist eine der wichtigsten bei der Salzfabrikation, weil auf ihr größtentheils die Güte des Salzes beruht. Durch das Kochen der Sole soll das Salz möglichst rein und befreit von al len heterogenen Beimischungen dargestcllt werden, welches vorzüg lich durch ein langsames Abdunsten bezweckt wird. Das der Sole noch beiwohnende Wasser verflüchtigt sich beim Kochen in Dampf gestalt, weshalb die Siedcpfanncn mit Brodenzügen überdeckt seyn müssen; die erdigen Theile, welche sich in dem immer weniger werdenden Wasser nicht mehr aufgelöst erhalten können, werden aber abgeschieden und schwimmen entweder als Schaum auf der Oberfläche des heißen Fluidums, oder sie sinken unter, wo sie end lich den Boden der Pfanne mit einer gypsahnlichen Kruste über ziehen. Ist die Sole so weit concentrirt, daß es dem erzeugten Korne oder Salzkrystall schwer wird, in der specisisch schwerer geworde nen Flüssigkeit zu Boden zu sinken, so nimmt man das Salz aus der. Pfanne und füllt dasselbe in wcidcne geflochtene kegelför mige Körbe, die sich über der Pfanne an den Seitenwänden der selben auf Lagern befinden, damit die überflüssige Sole von dem Salze in die Psanne abträufcln kann. * Der Rückstand in der Pfanne heißt Bittersole, welche noch ein Salz enthält, das den Namen Bittersalz führt. S. Bit tersalz. Sand, das bekannte nothwendige Hilfsmittel zur Bereitung eines guten Kalkmörtels. Der Sand, zuweilen auch wohl Kies genannt, wird aber auch beim Pflastern und dem Legen der Fuß böden zur Unterfüllung gebraucht. Sandhäger, Sandbank, ist ein in einem Strome oder