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76 Salpetersäure — Salzwerk. durchstreichenden Luft ausgesetzt wurde, verschwand derselbe und hat sich seitdem nicht wieder sehen lassen. An solchen Stellen, wo die Feuchtigkeit von einem Gemäuer nicht gänzlich entfernt werden kann, muß man mit harten, durch aus festen und ausgelrockneten Bruchsteinen oder mit klingenden Ziegeln mauern, und sich zum Mörtel eines gut zubereiteten, von allen salinischen Theilen befreiten Kalks oder Cements bedienen, den Gyps aber durchaus vermeiden. Salpetersäure (Scheidewasser), dient zum Aetzen radirter Kupfertafeln, zu welchem Behuf sie mit der Hälfte Wasser ver dünnt wird; weil sonst die Saure das Kupfer zu heftig angrei fen und die Radirung rauher und minder gefällig in die Augen fallen würde. Salpeterflederei, eine Anstalt, worin der Salpeter, dieses bekannte Mittelsalz, aus einer Verbindung der Salpetersäure mit der Pottasche bestehend, bereitet wird. Es erzeugt sich dieses Salz gewöhnlich an allen feuchten Erdwanden durch die Einwirkung der atmosphärischen Luft, und jene Siedereien dienen nur, den Salpeter von seinen heterogenen Beimischungen zu trennen, indem man die salpetrige Erde auslaugt, und die erhaltene Flüssigkeit einsiedet, wodurch sich der Salpeter in krystallischer Form darstcllt. Es sind zu diesem Behuf mehrere Butten oder Kübel erforderlich, in welchen die Salpeterlauge bereitet wird. Diese Lauge wird so dann in einem eingemauerten Kessel gesotten. Ist der Sud bis zur gehörigen Consistenz abgcdampft, so bringt man ihn in die Anschießwanne, welche in der Erde liegt und ziemlich flach gestal tet ist. In dieser Wanne wächst und bildet sich der Salpeter, den man nach Verlauf einiger Zeit herausnimmt, von der noch damit verbundenen Lauge trennt und auf Hürden trocknet. Salve rodba, die Speisekammer. Salvator Rosa, s. Rosa (Salvator). Salz-Rothe, Solde, Sicdehaus, ein Gebäude, worin die Sole auf den Salzwerken zu Salz gesotten wird. Salzwerk, Saline, Salzwerkskundc, Salincnwis- senschaft. Das Kochsalz ist schon völlig ausgebildet in der Na tur vorhanden. ES entspringt aus der Verbindung des minerali schen Laugensalzes mit der Salzsäure, und wird in Steinsalz, Meer- und Brunnensalz classisieirt. Das Steinsalz wird aus bergmännische Art aus der Tiefe der Erde zu Tage gefördert. Es bricht zum Theil in großen fel senähnlichen Massen, wie in dem berühmten Salzbergwerke zu Winlizka in Pohlen, und bedarf alsdann blos einer Zermal mung, um es zum Gebrauch tauglich zu machen. Man findet aber das Steinsalz auch häufig mit erdigen Theilen verunreinigt,