Säule. 71 Messer der Säule betragt, die Säule sieben Durchmesser hoch ge macht und also hierzu die toskanische Säulenart gebraucht werden soll. Ist die Säulenweite genau drei Durchmesser groß, so muß die Säule 7z oder 8 Durchmesser zur Höhe haben, wie bei der dorischen Ordnung. Zu einer Saulenweite von 2z Durchmes ser gehört eine Säule von 9 Durchmesser Höhe, wie die jonische. Bei einer Zwischenweite von zwei Durchmessern ist es nöthig, der Säule 9z Durchmesser zur Höhe zu geben, wozu sich die korin thische schickt. Hat endlich die Zwischenweite nur 1.z Durchmes ser, so muß die Säule 10 Durchmesser zur Höhe erhalten, wie die römische. Wenn man also auf dem Bauplatze bei einem zu errichtenden Gebäude die Zwischenweiten festgesetzt hat, so ist auch zugleich der Modet bestimmt, und man weiß auch gleich, wie hoch die Säulen zu machen sind und wie hoch daö Gebäude werden soll. Stehen die Säulen so nahe an einander, daß sie sich berüh ren, so heißt dieses Kuppelung der Säulen. Die Alten hatten fünf verschiedene Arten von Saulenweiten. Bei dein Pyknostylos betrug die Zwischcnweite einen und ei nen halben untern Durchmesser der Säule. Der Systylos faßte in der Säulenweite zwei Durchmesser der Säulen in sich, und die Plmthen der Basen wurden so breit als der Naum gemacht, der sich zwischen zwei Plinthen befand. Bei dem Diastylos war jede Zwischenweite dreien Durch messern der Säule gleich. Der Arao stylos hatte sehr breite Zwischenwciten, und daher konnte man hierbei keine steinerne Un terbalken brauchen, sondern man machte sie von festem Holze. Der Cystylos wurde in Absicht der Verhältnisse für die beste Säulenweite gel-alten, sowohl wegen der Bequemlichkeit, als we gen der Schönheit und gehörigen Festigkeit. Es betrug nämlich die Zwischenweite bei dem Eystylos zwei und ein Vicrtheil von dem untern Durchmesser der Saule. Den Säulenstcllungen schließen sich die Arkaden oder Bo- genstellungcn an, wobei vorzüglich zu bemerken ist, daß die Höhe des Bogens der doppelten Breite desselben gleich seyn soll, auch daß die halbkreisförmige Gestalt eines Bogens für die schönste er achtet wird. S. Bogenstellung. Palladio macht die Pfeiler bei der toskanischen Bogenstcllung z der Breite des Bogens breit, und jedem Nebcnpfeiler gibt er 26 Minuten zur Breite. Die Pfeiler der dorischen Bogenstellungen haben eben dieses Maß. Bei der jonischen Bogenstellung sind die Nebcnpfeiler 26.', Minuten breit, bei der korinthischen 27 und bei der römischen BogensteUnng 42 Minuten. Die Einfassung der Bogen ist allezeit so breit als der Nebcnpfeiler. Die Pfeiler der Arkaden bekommen am schicklichsten 4 Mo del zur Breite, und hierdurch bestimmt sich auch die Breite der