Volltext Seite (XML)
12 Rainure — Ramme. besonders ein mit GraS bewachsener Strich Landes zwischen zwei Feldern (Grenzrain, Rasenrain). Rainure, s. Ruth. Rais de coeur refendu, s. Herzlaub. Rak, auf den Schiffen ein Kranz, welcher aus kugelförmi gen auf ein Tau gerichteten Stücken Holz besteht. Rakete, in der Feuerwerkerkunst ein mit Pulver gefüllter Cylinder, der, wenn er angezündet wird, in die Höhe steigt, und daselbst mit einem Knall erlöscht. Ralo »gement d'aretier, s. Reculement. Rameaux, unterirdische Gange bei einer Festung, um nach den Minen zu gelangen. Ramme, Rammel, Ramm-Maschine, Schlagwerk, Hoye, eine Maschine, womit man lange und starke Pfähle, die bei Grund- und Wasserbauten zur Befestigung des Grundes ge braucht werden, in den Erdboden einschlägt. Das Wesentliche einer solchen Maschine ist ein Klotz von Ei sen oder Eichenholz, der 6 bis 20 Ccntncr Gewicht hat und mit telst eines starken Seils an einem vertikalen Gerüste aufgezogen und niedergeschncllt wird. Dieser Klotz (auch Bär oder Jungfer, Hlouton genannt) trifft den Kopf des darunter stehenden Pfahls und treibt ihn in die Erde ein. Das Seil (Ramm tau ge nannt) ist am Bär befestigt; es schlingt sich im obcrn Theil der Maschine um eine Rolle, und der Bär wird durch die vereinigte Kraft mehrerer Menschen, welche am Ende des Seils eingreift, in die Höhe gehoben. Man rechnet 4 Mann aus jeden Centner Schwere des Klotzes. Die Kraft jedes Einzelnen wird durch eine besondere Zuglinie dem Rammtau mitgcthcilt. Die Zahl der Schläge, welche ohne abzusetzen auf einmal mit dem Bär gemacht werden, nennt man eine Hitze. Man kann eine Hitze zu 30 Schlägen annehmen, nach welcher den Arbeitern zum Ausruhen wieder einige Zeit gegönnt wird. Das Aufziehen des Bars, so wie das Nachlassen des Seils muß gleichmäßig und übereinstim mend geschehen, weshalb bei jeder Ramm-Maschine ein Aufseher (Schwanzmcister) angestellt ist, unter dessen Leitung die Zahl der Schläge geschieht. Es gibt aber auch Namm-Maschinen, bei welchen man, um Kraft zu sparen und mit wenigem Arbeitern auszulangen, den Klotz mittelst eines Getriebes hebt, das durch eine Kurbel in Um trieb gesetzt wird. Die Kurbel wird durch menschliche oder thieri- sche Kräfte, z. B. durch ein Pferd, bewegt. Allein die Erfahrung, daß man bei allen Maschinen das an Zeit verliert, was man an Kraft gewinnt, hat sich auch bei diesen Kunstrammen bestätigt, da her sie jenen einfachen Zugrammen immer nachzusetzen sind. Rammen oder Rammklötze, die von einem oder von zwei Ar»