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Ottendorfer Zeitung : 13.12.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193312131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19331213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19331213
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-12
- Tag 1933-12-13
-
Monat
1933-12
-
Jahr
1933
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.12.1933
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Es geht unverkennbar auswärts. Reichswirtschaftsminister Schmitt über den künftigen Aufbau der deutschen Wirtschaft Berlin, 11. Dezember. Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt sprach am Montag mittag vor Vertretern der deutschen und der ausländischen Presse. Der Minister er innerte daran, daß er es als seine vordringlichste Aufgabe angesehen habe, die Arbeitslosen in Beschäftigung zu brin gen, und zwar zunächst durch die Durchführung öffentlicher Veschafsungsprogramme, in zweiter Linie durch die all mählich einsetzende Wirtschaftsbelebung. Im Einvernehmen mit dem Führer sei seinerzeit die Parole ausgegeben wor den, bis auf weiteres die Durchführung des ständischen Auf baues zurückzustellen, damit die Wirtschaft zur Ruhe käme und Vertrauen in die Zukunft gewinne. Heute dürfe man mehr denn je an unseren wirtschaftlichen Erfolg glauben. Gerade unsere wirtschaftliche Entwicklung in den letzten 'Mo naten zeige eine stetige, wenn auch noch nicht alle Gebiete umfassende Besserung. Entscheidend sei, daß im ganzen genommen, ein unver kennbarer Fortschritt zu verzeichnen sei. Selbst wenn man die Frage aufwerfe, in wieweit die Belebung auf öffentliche Maßnahmen zurückzufllhren sei, könne man erfreulicherweise feststellen, daß wohl die Belebung zu etwa einem Drittel durch sie hervorgerufen sei, daß cber in der Hauptsache eine wirkliche weitverbreitete aus vielen Aeder- chen stammende und aus der Wirtschaft selbst kommende echte Besserung vorliege. Das entscheidendste aber sei, daß überall im Lande der Kleinmut zurückgedrängt sei und neuer Glaube und neue Hoffnung Platz greife. Dir Wirtschaftsfront sei in Bewegung gekommen. Ueberall fühle man starke Aktivität. Auf dieser Grundlage müsse nun weiter gebaut wer den. Zunächst, so führte der Minister weiter aus, haben wir auch für die Zukunft, und zwar nicht nur für den bevor stehenden Winter, sondern weit darüber hinaus, auf Grund der bereits beschlossenen Arbeitsmaßnahmen eine positive Mterstützung im Kampf gegen die Wirtschaftskrise zu er warten. Mehr und mehr müsse nun aber in den Vordergrund treten, daß unsere Wirtschaft von sich aus eingeschaltet werde. Hier spielt die von ihm (dem Minister) wiederholt heroorgehobene Frage der Wirtschaftlichkeit, der Kalkula tion und Rentabilität eine entscheidende Rolle. Der wirt schaftliche Wiederaufbau könne nur erreicht werden, wenn der wirtschaftliche deutsche Mensch, gleichgültig, wo er stehe ob im Handwerk oder im Handel, ob Arbeiter oder Industri eller, sich mit seiner Persönlichkeit voll und ganz einsetze, und wenn die Eiitererzengung sich nicht auf einem auf Vertrag und Bindungen ausgeklügelten Durchschnitt, sondern auf einer im frischen, allerdings fairen Kamps, erzeugten Höchst leistung ergäbe. „Wir wollen, so führte der Minister aus, zwar eines Geistes sein und das Interesse für Volk und Vaterland über alles stellen, damit auch über die Interessen unseres Berufes. Wir wollen aber ebenso durch Leistungen, und zwar durch Herausholen der jedem einzelnen von Gott gegebenen Fähigkeiten reale Werte schaffen und dadurch unser Volk und seine Wirtschaft wieder vorwärtsbringen Mit diesen Eedankengängen verträgt es sich nicht, wenn man vom Reichswirtschaftsminister erwartet, daß er die einzelnen Wirtschaftszweige in Fesseln schlägt und daß er sie bevormundet. Dazu würde es aber notwendigerweise kommen, wenn wir bei jeder Schwierigkeit, die irgendwo auftaucht, eingreisen würden, und wenn wir auf alle die Anregungen und Wünsche, die täglich an uns herankommen, eingingen. Sicherlich gibt es Fälle, in denen der Staat in die Wirtschaft eingreifen muß. So haben wir erst in diesen Tagen gegen die Gefahr weitverbreiteter Preiserhöhungen ein energisches Veto eingelegt und wir werden das immer lun, wenn das Wohl der Nation er erfordert." Im übrigen aber stehe ich aus dem Standpunkt, daß wir uns darauf beschränken müssen, der Wirtschaft eine Organisation zu geben, in der sie in eigener Verantwor tung und unter möglichster Aufrechterhaltung der in dividuellen Leistungsfähigkeit sich selbst verwaltet. Da zu wird ihr im Rahmen des ständigen Aufbaues die Möglichkeit gegeben werden. Ich hoffe, daß wir schon Anfang nächsten Jahres wichtige Schritte in dieser Richtung tun können. Wenn ich auch heute darüber noch keine näheren Angaben machen kann, so darf ich doch zwei Richtpunkte hervorheben' Wir werden unter allen Umständen so an die vorhandenen Einrichtungen anschließen und diese ausbauen, daß keine Beunruhigung in die Wirtschaft kommen kann, sondern vielmehr, was ja der Sinn des Gesetzes ist, Schritt für Schritt Maßnahmen treffen, die eine vernünftige Zusammenarbeit der örtlichen und fachlichen Gruppen gewährleisten. Wir werden dafür Sorge tragen, daß die Betätigung und Entschlußfreiheit des einzelnen nicht mehr eingeschränkt wird, als es das In teresse der Gesamtheit gebietet. So wollen wir bewußt über das Können des einzelnen die volle Bewegungsfreiheit offenhalten, wofür er allerdings auf der anderen Seite die Verantwortung zu tragen hat. Diese spiegelt sich in der von ihm aufzustellenen Kalkulation und in der davon abhängi gen Rentabilität seines Betriebes. Mit ihrer ganzen Autorität wird die Negierung schützen, was der einzelne Volksgenosse in einem Loben voll Arbeit sich für sein Alter und seine Kinder geschaffen hat, in diesem Vertrauen wird das deutsche Volk zum Sparen und zur Bildung neuen Vermögens angeregt werden. Das ist das beste und in Wahrheit einzige Mittel, um der deut schen Volkswirtschaft aus eigener Kraft das für die Zukunft benötigte Kapital zur Verfügung zu stellen. „Revision bedeutet Krieg." Benesch und Titulescu in Kaschau. Kascha» (Slowakei), 11. Dezember. Der rumänische Außenminister Titulescu ist Sonntag abend in Kaschau eingetroffen und wurde vom tschechoslowakischen Außen minister Dr. Benesch aus dem Bahnsteig erwartet. Auf eine Begrüßungsrede antwortete Titulescu in franzö sischer Sprache. Er kam dabei auch auf die Revisions- bestrebungen zu sprechen und sagte wörtlich. „Da solche Bestrebungen nun einmal vorhanden sind, kann es mir niemand übelnehmen, wenn ich in meinem Namen und auch im Namen des Außenministers Dr. Benesch erkläre: Re vision würde Krieg bedeuten. Ich will den Krieg nicht; und auch Dr. Benesch will den Krieg nicht. Eben deshalb wollen wir auch die Revision nicht. Wenn sich aber jemand Krieg und Revision wünscht, so fürchten wir das nicht, sondern wir sind stark genug, um jeden derartigen Angriff abzu wehren." Den rumänischen Gästen wurde, entsprechend der alten slowakischen Sitte, Brot und Salz gereicht. Titulescu sagte aus diesem Anlaß, Rumänien und die Tschechoslowakei und > Südslawien seien ein Körper. Dieser Ausspruch wurde mit großer Begeisterung ausgenommen. Viele Tausende von Menschen bereiteten den beiden Ministern vor dem Bahn hof stürmische Kundgebungen. Ungarn kämpft für Revision. Budapest, 11. November. Graf Bethlen ist am Sonntag von seiner Londoner Reise zurückgekehrt. Pressevertretern gegenüber erklärte er, das Ansehen der Kleinen Entente sei im Sinken begriffen, da sie jedoch auch heute noch über Machtmittel verfüge, so ständen noch lang wierige Kämpfe bevor. Jetzt müsse um die Gewinnung der französischen Oeffentlichkeit sür die Revision gekämpft wer den. Er sei bereit, die Rolle Apponyis als Vertreter Un garns beim Völkerbund zu übernehmen. Der französische Botschafter beim polnischen Außenminister. Warschau, 11. Dezember. Am Sonnabend wurde der französische Botschafter Laroche von Außenminister Beckzu ! einer Unterredung empfangen, über denen Verlaus amtlich . nichts verlautet. In politischen Kreisen besteht indes die Meinung, daß die Unterredung im Zusammenhang mit der bevorstehenden diplomatischen Rundreise des fran - zösischen Außenmini st ers Paul Boncour ge standen habe, dessen beabsichtigter Besuch in Warschau offen bar offiziell angekündigt oder in Aussicht gestellt wurde. Es heißt ferner, daß der Besuch nicht, wie ursprünglich ver lautete, im Februar, sondern bereits in den ersten Ja nuartagen ersolgen werden. In gewissen Kreisen wird kein Hehl daraus gemacht, daß die geplante Reise des Außenministers zweiselos ein Versuch einer strafferen diplomatischen Mobil machung der französischen Bundesgenoffcnschaft gewertet werden dürste. Die Fragen, die hierbei eine Nolle spielten, seien im wesentlichen in den letzten Erklärungen Paul Boncours angeschnitten worden. Indes scheint sich ein gewisser Zweifel über die Folgerichtigkeit und den innerpolitischen Rückhalt der französischen Außenpolitik auch in die franzosentreuesten Kreise der Nationaldemokratie eingeschlichen zu haben. So macht z. B. das rechtsovposi- ticnelle ABC. die Wiederherstellung des Versailler Werkes von 1919 „als alleinige Sicherung des Friedens" abhängig von der Stabilisierung der innerpolitischen Verhältnisse in Frankreich, die diesem Staat erneut erlauben würden, die „führende Rolle in der konsequenten Politik zur Verteidi gung der Friedensverträge von 1919" zu übernehmen. Ein Balkanpakt? Belgrad, 11. Dezember. Der Hofzug mit dem bulgari schen Königspaar traf am Sonntagnachmittag in Bel grad ein. Das Königspaar wurde, nachdem es schon an der Grenzstation feierlich empfangen worden war, auch in der Hauptstadt Gegenstand großer Ehrungen. Am Bahnhof wurden das Künigspaar und Ministerpräsident Muschanosf von der gesamten südslavischen Königsfamilie begrüßt. Nach dem König Boris die Ehrenkompagnie abgeschritten hatte, begaben sich Gäste und Gastgeber in Autos, von großen Menschenmassen begrüßt, in die Hofburg. Am Abend fand die erste Besprechung zwischen dem bulgarischen und dem südslavischen Ministerpräsidenten statt, nach deren Beendigung zu Ehren Muschanosss ein Festessen gegeben wurde. In Belgrader politischen Kreisen wird angenommen, daß es nicht zum Abschluß eines Vertrages kommen werde. Das Ziel der Königsreise bestehe darin, die Atmospäre zwischen beiden Ländern zu bessern. Hin gegen fei es möglich, daß HandelsvertragsverhandIungen eingeleitet würden. Territoriale oder Minderheitenfragen würden nicht zur Sprache kommen. Es sei aber nicht aus geschlossen, daß die Verhandlungen auf die Vorberei tung einesBalkanpaktes hinzielten. Unruhen in Irland. Nevolveranschlag auf Cosgrave. — O'Dufftz nach Nord irland geflohen. Dublin, 11. Dezember. Die politischeSpannung in Irland ist während des Wochenendes durch mehrere sensationelle Zwischenfälle auf einen Höhepunkt gelangt. Auf den parlamentarischen Führer der irischen Opposition und früheren Ministerpräsidenten Cosgrave wurde am Sonntag abend in einem Orte in der Grafschaft Donegal ein Revolveranschlag verübt. Der Präsident der Vereinigten Jrlandpartei, O'Dusfy, hat sich am Sonnrag abend einem Verhaftungsbefehl De Valeras durch die Flucht nach Ulster entzogen. Als der Anschlag auf Cosgrave ausgeführt wurde, fuhr dieser zusammen mit anderen Parteirednern in Kraftwagen nach einer Ortschaft. Die Attentäter die sich in einem Hinter halt an der Straße versteckt hatten, verfehlten ihre Absicht, indem sie den ersten Kraftwagen, in dem Cosgrave saß, und den zweiten Wagen in dem seine Parteifreunde fuhren ungehindert passieren ließen. Erst auf den dritten Kraft wagen, in dem bewaffnete Detektive saßen, gaben sie meh rere Revolverjchüsse ab und bewarfen ihn mit großen Feld steinen. Die Detektive eröffneten das Feuer auf die An greifer, worauf diese die Flucht ergriffen. Niemand wurde r.rletzt. Die Verhaftung Generals O'D uffy wurde am Sonn tag von der irischen Regierung angeordnet. Nachdem O'Duffy auf einer Versammlung in Carndonagh nicht er- sckien, wurde bekannt, daß er die Grenze nach Nordirland überschritten hatte. Roma» von E. MarquardienKamphövener. 4s «Nachdruck verboten.) Die Tochter wußte, nun war die Mutter aufgehoben. In diesen Gedanken konnte sie sich lange verlieren, ohne zu bemerken, daß sie allein sei, daß sie arm sei, ohne Vater- land, ohne Namen fast, ohne Hilfe, als nur die eine, von der sie allerdings nichts wußte ., die ihrer Tochter. Leise legte viese jetzt die rötliche Orchidee in die blassen Finger der Mutter, strich leicht über deren sorgfältig frisiertes Haar und ging in ihr Zimmer, einen kurzen Umblick für sich allein zu halten Aber es sollte ihr keine Ruhe beschkeden sein. Als sie kaum ihren Mantel abgelegt hatte und sich eben daranmachte, ihre Bürosachen zu verstauen, da erschien am Fenster von draußen her der Kops der Gärtnersfrau, der Mutter vom blumenbindenden Moidli. „Fräulein Herzog, komme Sie doch lützl; hält' was zu bitten, was Dringendes; 's Moidli hat sich geschnitten; kommes doch!" Sie hielt sich nicht lange auf, raffte schnell ihre kleine Verbandapotheke zusammen, schwang sich mit leichter Handstütze über das Fensterbrett in den Garten hinaus und stand neben der Gärtnersfrau, die sie offenen Mundes anstarrte. „Güeter Gott, Fräulein Herzog! Wie ein Voltigeur!" sagte die Schweizerin und drehte sich dann schnell der Richtung ihrer Wohnung zu. Stumm eilten sie dahin und fanden das Moidli noch auf der Bank, umgeben von den Orchideen und Rosen, sich ihren Arm haltend und leise vor sich hinweinend Marieliese war ganz in ihrem Element, wenn es galt, ein wenig den Arzt zu spielen, hatte sie doch auf dem Privatgul ihres Vaters von jeher dem Leibarzt helfen dürfen, und die Notverbände, die ver- unglückten Holzfällern angelegt wurden, waren keine Spielereien. So hatte sie Übung und genügend Wissen. Jetzt hatte sie sanft die verletzte Hand genommen und auch über dem Daumenballen einen Riß entdeckt, der sicher von einem Draht herrühren mußte. Ihre Fragen waren kurz und sachlich, erhielten darum schnell Antwort, und sie sah dann auch den rostigen Draht, um den es sich handelte Das Auswaschen tat weh, und als die Hand verbunden war, erklärte die besorgte Mutter, das Moidli unter keinen Umständen nachher die Blumen fortbringen lassen zu wollen. »Ich hab's nicht möcht von Anfang an nicht" jammerte sie, „und jetzt ist der Vater fori und ich darf nicht weg vom Geschäft. Nun verlieren wir das ganze Geld für den Einkauf" Marieliese überlegte. Sie hätte den Gärlnersleuten längst gern einmal einen Gefallen getan für ihre Freund lichkeit gegen „die Frau Herzog"; hier bot sich die Gelegen heit, und sie war ja heute frei! So sagte sie etwas zögernd: „Könnte ich nicht die Besorgung übernehmen? Ich habe heute Zeit." Das Gesicht der Schweizerin wurde sehr freundlich, als sie mit einem kurzen Blick auf das knappe, weiße Kleid der Fragen» sagte: „Das können Sie gewiß, Fräulein Herzog Das wäre sehr lieb von Ihnen. Nur müssen Sie dunkel gehen, weil am Bahnhof draußen das besser paßt. Der Salonwagen, wofür das gehört, steht weit draußen, müsset Sie wissen." Und dann wurde ihr alles genau mitgeteilt. Wie sie erst dorthin, dann dahin gehen müsse, bei den verschiedenen Beamten sich die Stempel holen und wie sie dann den Wagen finden werde und auch den Diener drin und den Beamten, ver ihn führe, und wie sie erst um 6 Uhr abends dort sein dürfe, weil vorher alles gesperrt sei, und der Wagen an den Expreß gehängt werde, der um lO Uhr ab fahre. Und die Blumen müsse sie im Abteil arrangieren, das sei so ausgemacht worden, weshalb sie eben jetzt alle gedrahtet würden; Moos bekäme sie auch mit Werde sie das alles können? „Gerne, Frau Schaffner, gerne tue ich es für Sie Um fünf komme ich mir alles holen, Servus" Fort war sie, sich schnell zu richten für das Mittag essen, das, wie alle Mahlzeiten, mochten sie auch nur aus Tee und Brot bestehen, von der Herzogin mit größter Feierlichkeit eingenommen wurde. Sie lief schnell und un bemerkt durch die Küche in ihr Zimmer, um ihre Hände von dem Geruch des desinfizierenden Lysoform zu be freien Trotz aller Sorgfalt aber zog die Herzogin doch die Nase kraus, als ihre Tochter zu ihr trat „Wonach riechst du, ma chSre? Ist das auch aus dieser Universität? Irgendein Experiment, ein unsauberes? Schrecklich! Wenn man mir früher gesagt hätte, daß meine Tochter sich einmal unter die Plebs mischen würde!" „Aber, Mamtschi, die Universität ist doch ." „Unmöglich! Sie mar es immer! Verirrungen werden dort gepredigt. Schreckliche Zeilen — oh, schreckliche Zeiten!" Krullchen, Vie in schwarze Seide gekleidet - in wie sorgfältig ausgebesserte -, mit zitternden Händen bediente, hätte beinahe die Bohnen wieder fallenlassen, diesmal in gekochtem Zustand Sie pflegte sich immer furchtbar auf' zuregen über diese Art Unterhaltungen, die eine einzige Reihe von Vorwürfen gegen ihren Liebling bedeuteten, dessen Arbeit doch hier bisher alles zusammenhielt. Un gerecht! Undankbar! Es bedurfte immer verschiedener warnender Blicke seitens Marielieses, um Krullchen nicht die Fassung verlieren zu lassen. Denn die Bemerkungen gingen weiter, im gleichen Ton. Sie begannen „zu meiner Zeit" und enthielten nur Tadel Alles wurde getadct! Die Art, wie der Lisch gedeckt war Der Blumenschmuck, die Bedienung, die Kleidung der Tochter; alles wurde getadelt. Marieliese ermahnte sich innerlich immer wieder zur Ruhe! Immer varan denken, was oie arme Mamtschi ver loren hat; wie anders sie es gewohnt war; wie falsch sie erzogen wurde; wie wenig sie vom Leben hat. Und warnende Blicke auf Krullchen, das gewöhnlich, wenn der Kaffee kam, gleich einem Sturmwind davonraste, um nicht doch noch ven Zucker ver Frau Herzogin ins Gesicht zu werfen Ihre Hoheit hob dann immer die Lorgnette, Vie sie eigentlich nicht brauchte, venn sie sah außerordent lich gut und sagte leise und entrüstet: „Jmpossible, diese Krullmann, ganz impossible! Und so etwas muß mau in seiner nächsten Umgebung dulden Früher . " Worauf ver Moment bedenklich nahe war, daß vie Tochter ihrerseits die Fassung fast verlor Bis auch dieses vorbei war und Marieliese sich zurückziehen durfte, nach dem sie die Mutter aus ihre Chaiselongue gebettet hatte Sie murmelte, während sie der Mutter flüchtig die Stirn küßte: „Servus, Mamtschi"; erhielt keine Antwort und schlich leise davon, Krullchen zu suchen Die sand sie in ihrem Zimmer, beschäftigt mit Silberputzen. Marieliese nahm eine Schürze vor und putzte mit- Eine ganze Weile schweigend; dann sagte sie schließlich leise: „Der Vater hat sie doch so sehr, sehr lieb gehabt, Krullchen!" Krullchen stand schnell aus und drückte den Kopf mit dem leuchtenden Goldhaar fest an ihre Brust. Sie sagte nichts, aber Marieliese fühlte das treueste Herz schnell schlagen und war sehr geborgen Dann nahm jedes wieder seine Arbeit auf. (Fortsetzung folgt.) des L Dre- am zweit der Eino die Feier verbünde Häuser hc geleitet i chen der Kurz neu lichem Z> Frauenki glocken, L hitlerjug mir Blur Advents; TA. und Deputate ' Lausitz w der gesan der sächsi seier u. . Neichskir len Reich der sächsi Dr. Hai Lberbürc Boltze, ! wr der T 1 gischen F ! katholisch Marx, I die Land ! furt und Hier, und Obe nung des rat Hoff Akt folge Lieb „Nicht I wählt, da bleibe!" ich Dich, Weisung das Lebh weine Se i yeit verh Handschn darbieten Amtes gr Neuerung Deiner i> und behi Legen koi i getreue L Mit ! getreuer! In st wies der eine drei zweitens endlich a Crneueru »ember d des große ! werden u auf den ? Tag, da Päpstliche und vera i wat. Ab ! sondern i deutsche i Uberwunk Mit lassen sta Tchlußliti L Roma: Lj Na. ich gehe hätte m steht ja gefallen, erzählte Schluß Stelle, Blumen nehme Moidli dich nick glaubt i ich bin. schwarz. Könnte Neisekof Karton „Sc Abc sagte: „ weißt v> geh' vai Garten, nun ist, Sch Zweier ' Beschau wenig S Noch im Zeit ihr Ge( Um die ' Sorgfal der Ver Sum Ei kleidete schicke, l restlos
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