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Ottendorfer Zeitung : 10.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193311103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19331110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19331110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-10
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.11.1933
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id daß die ingend er- ann iosort > Minister uns cnt- >mmimisti- gefaßt, ein r wird, uge: Nein, i Sie dann and Stelle t? — Dr. rs ja schon hes Atten- hen dasiir, Situation Das deut- für meine retten, etrachteten und schau- und zogen iräsidenten »alten dar rzubeugen, pätex auch lich dahin, euge: Wir die Kom- aß es die Grund. Es ,er Mensch besteht gar en Gruppe i einzelner gibt auch l von dem munistischc alich wenn behaupten, scheu Par- üegt hätte, ei aus der kann man munistische rndstiftung a ich über gepriesen lnsicht des >. Es gab m, als das versuchte, j zu reihen den össent- aach «hrein enteil um- »ld in die e mir aus nnt ist. im BrauN- ige Ur° »e Behaup- >aupt nW Lügen des >ätte er es tei zu ver lassen. Es ionalsozia- lören. Da angebliche et worden, nengezogen entspricht irhandlung m: Schlagt !e von den wrden? ;te Torg- » besonders önnen Sie s: Ich bin munistischc irste Klasse die an den msere M- ceben. D'c r die Ko">- zu tarnen, der Flagg? in vor Ee- e Jntel- atikcrn e entzog^ Ich Hal" t einer der es Birdcr- schen Ziel/ iner Fran wagte. vK nterrednn- mmlungen iinmal aul et, die Na- abt, etwas e n schlecht istische» !N übrige" . Minister ezu ab sichten wi durch d'e inlangt, i" ,ialistische" mch die »cs Präsidenten Seschlossen- ragen inste die,-' lh niemals lesen Vu»b oft werde» rfolgsmän- Zum Ehrentag des Nationalsozialismus rss Der Reichspräsident spricht am Sonnabend zum deutschen Volke. Berlin, 7. November. Der Reichspräsident spricht am Sonnabend, dem 11. November, »m 18 Uhr über alle deutschen Sender zum deutschen Volk zur Volksabstimmung am Sonntag, dem 12. November. Die Rede wird im Laufe des Abends noch einmal von Schallplatten wiederholt. brechung des Verkehrs. Alle Arbeitsstätten Deutschlands beginnen mit der Kundgebung. Reichsprvpagandaminister Dr. Goebbels berichtet von der schaffenden Arbeit.' Gegen 13.1V Uhr: Der Führer spricht! Gegen 13.55 Uhr: „Deutsche Arbeit": Sämtliche Werk stätten Deutschlands nehmen den Betrieb wieder auf. Hier werden sie im besten Fall im Laufe des Winters einen Käufer finden. Wenn die Schuld an die Kredit anstalt und alles andere bezahlt ist, wird vielleicht noch etwas bleiben. Davon wird Guido die Hälfte haben, wird sich eine Stelle suchen, irgend etwas unternehmen, sich durchschiffen, und Otto wird vielleicht einige Monate elegant leben, seine Lage mit Humor bespötteln und dann, ja dann . . . Sie erschauerte. Er wird zugrunde gehen, dachte sie, und ich habe sechs Jahre neben ihm gelebt, und er war gut zu mir auf seine Art, viel besser als alle anderen Menschen früher. Sie faßle einen Entschluß und suchte die Angst, die größer und größer, fast lähmend wurde, zu betäuben. Es war besser, sie sprach jetzt darüber; später würde sich nicht so leicht eine Brücke finden lassen. So begann sie tapfer. „Ich möchte dir etwas sagen, aber du mußt mir ver sprechen, daß du es nicht wieder falsch aufnimmst. Ich habe vorhin davon gesprochen, daß mich der Gedanke bedrückt, daß seine Zukunft so unklar ist. Es ist wirklich nur das, wie man sich um irgendeinen Verwandten oder Bekannten annimmt, und du . . . Du könntest ihm viel leicht helfen." Seine Antwort kam nach einer langen Pause, völlig verändert. „So, wie denn?" Es nahm ihm plötzlich allen Halt. „Ich weiß ja nicht", sagte sie mühsam. „Ich verstehe von der Sache nichts. Es handelt sich um das alte Berg werk. Es hat immer geheißen, daß man es noch einmal ausbauen könnte. Ich habe nie viel davon gehalten, aber Otto hat sich einmal deswegen mit einer Aktiengesellschaft in Verbindung gesetzt, die nur dann der Sache nähertreten wollte, wenn er irgendwelche genaueren Aufzeichnungen bringen könnte, und die sollst du haben. Es könnte ja wirklich für dich und ihn . . Sie verstummte hilflos Unter seinen Blicken. Langsam stieg ihm das Blut in die Stirn und färbte das braune Gesicht noch dunkler. „Hat man dich geschickt, mir das zu sagen? Warum, in drei Teufels Namen, redet der nicht selbst mit mir?" Sie hatten die Stelle erreicht, an der sie sich sonst trennten und blieben gewohnheitsmäßig, wie betäubt stehen. Links von ihnen zog sich noch immer der Absturz hin. Es standen abgeblühte Königskerzen darauf, und es leuchtete die Sonne. Er saßte sich langsam. Sie sah sein Gesicht wieder ruhig werden, aber es behielt einen fremden Ausdruck. „Ich werde das nicht tun", sagte er und ließ keinen Blick von ihr. „Ich -werde den Berg mit den angrenzen den Gründen kaufen, wenn es so weit ist." Und er dachte dabei, wenn sie jetzt erschrickt, dann ist alles aus — alles. Er fühlte sich mit dumpser Verzweiflung dieser Erkennt nis nicht gewachsen und ließ sie doch nicht aus den Augen und hörte sich doch weiter sprechen, langsam, wie ein gelernt. „Ich kenne einen Menschen, einen Südamerikaner, der sich mit Geld daran beteiligen würde, und um so weniger Teilhaber bei einer solchen Sache sind, um so besser." Ihr Gesicht war ihm zugewendet. Uber der breiten, glatten Stirne stand das dunkle, wellige Haar, und hinter dieser Stirne gingen Gedanken, die so an dem Schicksal eines anderen hingen, eines Menschen, der zu einer anderen Welt gehörte, den man bis jetzt kaum beachtet hatte. Es war so unfaßlich. Ganz schwer klang seine Stimme. „Ich habe viele Stunden in den Wänden dort drüben zugebracht, eigent lich nur mit Gedanken an dich, wollte dir jeden Wunsch erfüllen." Sie hob langsam die Augen zu ihm. „Den ersten schlägst du mir doch ab." Sie sahen sich sekundenlang an. Aus seinem Blick wich alles Fremde; er wurde dunkel, verzweifelt und klagend. „Dann freilich —" Sein Atem kam keuchend. „Dann freilich — wenn du nur das wolltest, das hättest du billiger haben können. Du hättest dir und mir viel erspart." Margit stand mit hängenden Armen, regungslos. Es war grelle Sonne aus weißem Steingeröll. Es schwank ten abgeblühte Köngskerzen, und durch die Stille gingen Schritte, gleichmäßig und leise auf dem Gestein klirrend, über die Halde hinaus. Fort... Jeder dieser leise klirren den Schritte trug ihn fort in eine Weite, die die Welt nicht fassen konnte, unentwegt . . . unentwegt. „Ferry!" schrie sie verzweifelt und verstummte er schrocken. Er würde es nicht mehr hören. Er war schon so weit. Er wandte sich von ihr, würde nicht glauben. Es dämmerten Zusammenhänge; aber sie verschwamme« wieder. Es blieb nur ein dumpfer, quälender Schmerz, der fortzog, irgendwohin, wo keine blendende Sonne war Berlin, 8. November. Zum 9. November veröffentlicht der Stellvertreter des Führers in der NSK. folgenden Aufruf: Am 9. November vor zehn Jahren forderte das Schick sal den Opfertod deutscher Kameraden! Niemand ahnte damals, daß ihr Tod der nationalso zialistischen Bewegung erst das Leben sicherte und daß die Stunde ihres Sterbens zutiefst der Beginn des Werdens war, aus dem fast zehn Jahre später das neue Reich ge boren wurde. Denn niemals hätte die NSDAP, als geschlossener Kampsfaktor durch die vom Schicksal geschenkte Zeit des Reifens bis zum Siege erhalten werden können, in langen Jahren der Legalität, des Hinwartens, des befehlsmäßigen Erduldens gegnerischen Terrors, in den Tagen enttäuschter Hoffnungen — nie hätte die NSDAP, den Spaltungsver suchen zu widerstehen vermocht, wenn nicht der letzte Natio nalsozialist von der Ueberzeugung durchdrungen gewesen wäre: nicht aus Feigheit verhindert der Führer unser Los schlagen, nicht aus mangelnder Entschlußkraft gibt er keine Angriffsbefehle. Denn daß er den Mut zum Handeln be sitzt, hat er am 8./9. November 1923 bewiesen. Damals zeigte er, daß er sich selbst und die Seinen rücksichtslos bis zum äußersten einzusetzen vermag, wenn es ihm notwendig und richtig erscheint. Den Beweis der furchtbaren Ernsthaftigkeit seines damaligen Einsatzes aber erbrachten die Toten vor der Feldherrnhalle. „Sie haben doch gesiegt", weil ihr Blut den Versuch der Erhebung zum Ereignis historischen Aus maßes werden ließ» daß Adolf Hitler den Glauben der Ge folgschaft an sein bis zum letzten Entschluß reifendes Füh- rertum selbst in schweren Tagen sicherte. Wir senken die Fahnen vor den Toten des 9. Novem ber, denen wir danken, daß die Bewegung durchhielt bis zum Siege, und alle die Toten, die ihnen folgten, nicht ver geblich fielen. Aus Toten wird neues Leben. Aus unseren Toten ward das neue Leben unseres Vol kes, seien wir ihrer würdig, auf daß auch das Leben un seres Volkes ihrer würdig ist! Rudolf Heß. Ein bedeutsamer Erlaß von Rudolf Hetz. München, 7. November. Der Stellvertreter des Füh rers hat folgende Anordnung erlassen: Im Hinblick auf den großen Ernst der Entscheidung, vor die das deutsche Volk am 12. November gestellt ist, wird hiermit angeordnet, daß die Wahlagitation sich in den würdigsten Formen zu voll ziehen hat. Darüber hinaus sind nach dem siegreichen Ausgang der Wahl Feiern zu unterlassen. Das Ergebnis wird für sich selbst wirken. — Ich benütze diesen Anlaß, daruf hinzuweisen, daß die Zeit des Feierns der nationalsozialistischen Revolution und ihrer Führer als abgeschlossene betrachten ist. Alle Kraft ist auf die Arbeit zugunsten des neuen Staates zu vereinen. Dem Wesen des nationalsozialistischen Staates ist beson ders in der Periode seines Aufbaues dadurch Rechnung zu tragen, daß jeder einzelne Nationalsozialist und insbeson dere alle nationalsozialistischen Führer sich g r ö ß t e r Ei n- iachheit und Schlichtheit im Auftreten und in der Lebensführung zu befleißigen haben. — Ich bringe meine Verfügung vom 27. Juni 1933 in Erinnerung. Im einzelnen wird angeordnet: Der Genehmigung der Neichsleitung bedürfen: 1. Feiern größeren Stils außerhalb der Nationalfeiern des Eesamtvolkes, die in erster Linie Feiern der Stände zur Erhöhung der Arbeits freude sind — 2. Fackelzllge. — 3. Mit Prunk verbundene Empfänge. Untersagtwird: Das Veranstalten von sogenann ten Festessen und die Teilnahme an solchen. Untersagt wer den: Spazierritte im Dienstanzug oder Braunhemd, Ueber- treibungen in der Ausstattung und Verwendung von Dienst räumen, Dienstwagen und dergleichen. Von allen nationalsozialistischen Führern wird er wartet, daß sie über diese Anordnung hinaus sich in ihrem Aus aller Well. ' Ausländische Falschmeldungen über die Kabinctts- umbWung in Deutschland. In den letzten Tagen sind in der ausländischen Presse Nachrichten erschienen, wonach eine Umbildung des Reichskabinetts angeblich alsbald nach der Reichstagswahl bevorstehen soll. Hierzu wird von zuständiger Stelle erklärt, daß alle derartigen Me^ düngen und Kombinationen böswillige Ausstreuungen dar stellen, die durch nichts begründet sind. Das Reichskabinett steht nach wie vor einig und geschlossen hinter der Politik des Führers und Reichskanzlers und die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Reichsregierung ist in allen Dingen absolut gewährleistet. * Die Kindesmörderin Elsa Ziehm in Guben hin gerichtet. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Diens tag früh wurde im Hof des Gerichtsgefängnisses in Guben die Ehefrau Elsa Ziehm geb. Ladewig durch das Beil hingerichtet. Die Ziehm ist durch rechtskräftiges Urteil des Schwurgerichts in Guben vom 7. Juli 1932 wegen des an ihrem Sohne, dem Schüler Hans Georg Ziehm, in Fürstenberg a. d. Oder begangenen Mordes zum Tode verurteilt worden. * Bürgermeister Petersen, Hamburg, gestorben. Der frühere Bürgermeister von Hamburg, Dr. jur^ Carl Petersen, ist nach längerer Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben. Die politische Laufbahn hatte Peter sen 1899 begonnen, als er von den Liberalen in die Ham burger Bürgerschaft gewählt wurde, der er bis 1918* an gehörte. 1919 wurde er zum Mitglied der Nationalver sammlung gewählt, 1920 zum Reichstagsabgeordneten. Seit 1918 gehörte er dem Hamburger Senat an. Als er 1924 zum Ersten Bürgermeister von Hamburg gewählt worden war, legte er den Vorsitz der demokratischen Parteifraktion und das Reichstagsmandat nieder. Nach der Wahl vom 5. März trat er von seinem Amt als Erster Bürgermeister noch am selben Abend zurück. Wenige Tage später legte er auch sein Bürgerschaftsmandat nieder. * Fischkutter mit zwei Mann Besatzung gesunken. Ein schweres Fischerunglück ereignete sich am Dienstagmittag Vor Rügenwaldermünde (Pommern). Als der Kutter „Rü. 71" vom Fang zurückkehrte und bei der bewegten See die Hafeneinfahrt von Rügenwaldermünde gewinnen Wollte, bekam der Kutter in dem Augenblick, als er zwischen den Molenköpsen sich befand, mehrere Brecher. Der Kutter sank sofort, und zwar mit solcher Schnellig keit, daß an eine Rettung gar nicht mehr zu denken war. Die beiden Fischer, die sich auf dem Kutter befanden, ertranken. Beide Fischer sind verheiratet. Bon dem Schiff ragt nur noch die Mastspitze aus dem Wasser hervor. * Volksabstimmungen über die Aufhebung des Alko holverbots in sechs amerikanischen Staaten. Am Dienstag fanden in den amerikanischen Staaten Pennshlvanien, Ohio, Kentucky, Utah, Nordkarolina und Sudkarolina Volksabstimmungen über die Aufhebung des Alkoholverbots statt. Da bisher 33 von insgesamt 48 für die Aufhebung der Prohibition gestimmt haben, sind nur drei weitere zur Erzielung der verfassungsmäßigen Dreiviertelmehr heit aller amerikanischen Staaten erforderlich. Die ersten Abstimmungsergebnisse lassen erkennen, daß die „Nassen" in allen sechs Staaten führen. In Kentucky kam es anläß lich der Abstimmung zu einer Schießerei, wobei zwei Personen erschossen und drei schwer verwundet wurden. gesamten Verhalten durch ihr Taktgefühl leiten lassen. Sie sollen dem Volk hierin Vorbild sein, wie Adolf Hitler ihnen hierin Vorbild ist. — (gez.) Heß. Wiis R. StP A die deuW MMM. Berlin, 7. November. Dr. Leh veröffentlicht folgenden Aufruf an die deutsche Arbeiterschaft: Deutsche Arbeiter! Zähneknirschend habt Ihr es er tragen, wenn euch irgendwo im Betriebe Unrecht geschah. Zähneknirschend habt Ihr es heruntergewürgt, wenn man euch an der Arbeitsstelle, auf der Straße oder sonstwo über die Achsel ansah. Zähneknirschend habt Ihr es er duldet, daß ein erbitterter erbarmungsloser Feind Ober schlesien, Rhein und Ruhr besetzte und Wider alles Recht eure friedliche deutsche Arbeit zunichte machte. Was sich in euch aufbäumte, was euch zur Abwehr zwang, ganz gleich gegen wen, war das Gefühl der Ehre in euch. Es war das Ehrgefühl des freien Arbeitsmannes, der zwar arm an irdischem Gut, dennoch aber stolz, vor allem aber empfindlich ist, wo es seine Ehre galt. So wie Ihr denkt jeder anständige Kerl unter uns, und so wie Ihr denkt das ganze Volk: Die Ehre ist nicht vom Stärkeren gepachtet. Wir stehen waffenlos vor unseren ehemaligen Feinden. Wir mußten unsere Wehr zerstören, damit sie, wie sie feierlich gelobten, ihrerseits abrüsten konnten. Nachdem wir aber schwach waren, brachen sie ihr Versprechen. Sie zwangen uns von Verhandlung zu Verhandlung ihren Willen auf, ver weigerten uns die Gleichberechtigung. Zu dem kalten Haß, den sie in ihren Völkern gegen uns wachhielten, fügten sie schließlich noch den Hohn, in dem sie uns, dem waffenlosen Volke, die Schuld am Scheitern der Abrüstungsverhandlungcn, die für sie Auf rüstungsverhandlungen sind, aufzubürden versuchten. Die deutsche Regierung hat daraufhin unter Bekun dung ihres aufrichtigen Friedenswillens die Abrüstungs konferenz verlassen und ist aus dem Völkerbund ausge treten. Das Ehrgefühl eines ganzen Volkes hat sich da mit gegen eine jahrelange planmäßige Herabsetzung durch die anderen leidenschaftlich aufgebäumt. Ohne Ehre seid Ihr Fronknechte! Ohne Ehre sind wir Sklave,i! Darum stimmen wir mit unserer Ehre am 12. Novem ber für die Selbstbehauptung unseres Volkes. Deutscher Arbeiter! Des Volkes Ehre ist deine Ehre! Dr. Robert Ley. Gegen ungerechtfertigten Abbau der Frauen. München, 7. November. Der Stellvertreter des Füh rers, Rudolf Heß, hat folgende Verfügung erlaßen: Im Zusammenhangs mit der Wahl erhielt die Reichsleitung Kenntnis, daß verschiedentlich erwerbstätige Frauen ab gebaut wurden, obwohl sie die Ernährerinnen von Kin dern oder sonstigen erwerbslosen Verwandten waren. Ich stelle fest, daß ein derartiges Vorgehen nicht nationalsozia listischen Grundsätzen entspricht, und verfüge daher: 1. Erwerbstätige Frauen dürfen nur durch Männer ersetzt werden, wenn die Frauen nicht durch ihre Arbeit Verwandte, vor allem Kinder, ernähren. 2. An die Stelle von Frauen dürfen nur Männer tre ten, die ihrerseits als Ernährer fungieren. Die Arbeitsruhestunde am 10. November. Das endgültige Programm. Berlin, 7. November. Das endgültige Programm für die Stunde der Arbeitsruhe während der großen Rede des Führers am 10. November setzt sich wie folgt zusammen: 12.55 Uhr bis 14 Uhr: „Deutsche Arbeit!" Kundgebung für Friede, Arbeit und Brot. Der Reichskanzler spricht in der Maschinenhalle eines großen Berliner Fabrikbetriebes. 12.55 Uhr: Beginn des Hörberichtes aus der Ma schinenhalle. 13.98 Uhr: „Der Berliner Verkehr ruht." Beim Er tönen der Fabriksirene geben alle Fabriken, Lokomotiven und Dampfer eine Minute lang das Zeichen zur Unter von /v (Nachdruck verboten.) und keine weißen Steine. Nach Hause, dachte sie. Ich muß ja wieder nach Hause, wie immer. * * * Die Nacht trat mit blassem, kaum wahrnehmbarem Schein in die niederen Fenster des Odhofs. Durch das Dunkel gingen Atemzüge, regte sich ein Mensch mit schweren, wie gebundenen Bewegungen. Auf dem schmalen Feldbett lag Ferdinand in unruhigem, er schöpftem Schlaf. Er war erst mit sinkender Nacht, müde und heiß, mit Steinstaub bedeckt, von einem ziellosen und gefahrvollen Weg durch die Berge heimgekommen. Und es waren immer noch Berge und Schluchten um ihn, kehrten immer wieder durch bunte, verworrene Traum bilder, stiegen immer wieder auf. k Er trägt etwas auf der Schulter, das im blauen, nächtlichen Licht einen langen, dünnen Schatten wirft. Ein Stamm oder Werkzeuge, Holz und Stahl. Man muß damit auf die Felder, aber die Füße finden keine Acker erde, stehen auf Stein. Ein wildes, zerrissenes Hochland mit kahlen Felsen und schwarzen Schluchten, ein Meer von Zacken steigt auf, und vor ihm Tiefe, unendlich scheinende Tiefe. Aus dem Dämmer des Traums tönt auf einmal eine Stimme, hell wie eine Stichflamme, jagende Angst im Ton, weckt vielfaches Echo und kommt wieder. Er erkennt sie mit gelähmten Entsetzen, hört Todesangst und Ver zweiflung schreien. Die Glieder werden schwer, lassen sich nur mit ungeheurer Kraft bewegen. Er bringt die Last nicht von den Schultern und wälzt sich mit ihr am Boden. Ruhe, kalt und steinern. Er gehört zu den Felsen, der hoch über allen steht. Nein, nur die Glieder sind daran geklammert. Namenloses Grauen überkommt ihn. Er reißt seine widerstrebenden Glieder, die leben wollen, vom Stein und stürzt, schwebt. ... - * " „Herr Graf, es ist sechse." „Ich danke. Ich komme gleich." Er wandte sich ge wohnheitsmäßig zur anderen Seite, schwer und zitternd, wie nach einer übermäßigen Anstrengung. Auf die kahle, gelblich getünchte Wand drüben, fiel das Licht des frühen Tages. Irgendwie war das Erwachen anders als sonst. Es lastete unklar trotz aller herzzerreißenden Angst des Traumes. (Fortsetzung folgt.)
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